Sie haben eine eigene wikipedia-Seite und Springers Propaganda-, Hetz- und Kriegstreiberblatt „Welt“ tönte im letzten September:

Den ersten Hinweis gab James Clapper, der oberste Geheimdienst- koordinator des US-Präsidenten, im Januar: Eine Bande einstiger Al-Qaida-Führungsleute plane aus Syrien heraus und unabhängig von den Terrormilizen der Organisation Islamischer Staat (IS) Anschläge gegen westliche Staaten.
Khorasan ist der Name dieser Terrorgruppe, den Clapper seinerzeit noch verschwieg. Die Gruppe ist benannt nach einer historischen Region, die in vor- und frühislamischer Zeit Teile des heutigen Iran, Irak, Afghanistans, Turkmenistans und Usbekistans umfasste.
Inzwischen wird der Name Khorasan aus Geheimdienstkreisen offensiv gestreut samt dem Hinweis, Khorasan rekrutiere gezielt Dschihadisten aus dem Westen. Darum sei die Gruppierung hinsichtlich der konkreten Bedrohung des US-Territoriums derzeit eine größere Gefahr für den Westen als der IS. (WELT)
Auch andere deutsche Medien (handelsblatt,N24,…) haben die US-Propaganda willig übernommen. Seit dem hat man wenig bis nichts von der „größeren Gefahr als dem Islamischen Staat“ gehört, die einer AP-Story entstammt, die auf ungenannte US-Offizielle zurückgeht. In den USA hatten die großen Medienkonzerne die so reißerische wie faktenfreie Story willig übernommen, darunter: New York Times, Washington Post, CNN, NBC, CBS.
Jetzt berichtet THE INTERCEPT, dass der Führer der al Nusra Abu Muhammad al Jolani im arabischen Al jazeera erklärt hat, dass es diese Gruppe niemals gegeben habe:
“The so-called Khorasan group, supposedly active within our ranks, doesn’t exist. We first heard about it via the media after the U.S.-led coalition bombed us. It is merely a Western invention to justify the bombings on us. There are some brothers from Khorasan who joined our strife though.”
„Die so genannte Khorasan Gruppe, die angeblich in unseren Reihen aktiv sein soll, gibt es nicht. Wir hörten zum ersten Mal von ihr aus den Medien, nachdem die US-geführte Koalition uns bombardiert hatte. Es ist nur eine westliche Erfindung, die Bombenanschläge auf uns zu rechtfertigen. Es gibt allerdings einige Brüder aus Khorasan, die sich uns angeschlossen haben.“
Laut INTERCEPT meint der Nahost-Experte Aaron Zelin, dass es sich um Kämpfer handelte, die von Ayman al Zawahiri aus dem Irak nach Syrien geschickt wurden, um für die al Nusra zu kämpfen. Die Erfindung einer eigenen gefährlichen Gruppe unter dem Label „Khorasan“ diente offenbar den USA als Vorwand, auch al Nusra-Hauptquartiere in Syrien zu bombardieren, die bei der lokalen Bevölkerung Unterstützung genossen:
“When the U.S. did an airstrike on a Jabhat al Nusra headquarters and called it ‘Khorasan’, locals there simply perceived it as an attack on mainstream rebel forces which had gained their trust,” said Zelin. “My read on why they called it the ‘Khorasan Group’ instead of saying Jabhat al Nusra is because I think the U.S. government understands that Jabhat al-Nusra has local support. But this euphemism hasn’t fooled anyone.”
Dass der Chef der Nusra-Front in einem Interview mit der arabischen Al Jazeera als Quelle vertrauenswürdiger ist als offizielle US-Quellen, US-Medien oder deutsche Schmierblätter ist dabei viel interessanter, als die Meldung selbst.