Ein Interview von Jens Wernicke mit Eckart Spoo auf den Nachdenkseiten unter dem Titel:
Keine Demokratie ohne Demokratisierung der Medien!
kann als Quintessenz des aktuellen Mediendiskurses gesehen werden. Fundiert, analytisch und geschliffen schlägt Eckart Spoo in wenig mehr als 2500 Wörtern den Bogen vom Kampf um Wahrheit und Meinungsfreiheit während der französischen Revolution bis zur politischen Propaganda der heutigen Staats- und Konzernmedien.
„… ohne Medienkritik sind wir der Propaganda der Mächtigen ohnmächtig ausgeliefert. Gute, demokratische Medienkritik hat die Aufgabe, die von den Medien vermittelten Informationen daraufhin zu prüfen, ob sie der Wahrheit entsprechen. Die Rezipienten der Konzernmedien sollen erkennen lernen, wie sie irregeführt werden.
Darum muss Medienkritik den Blick für Einseitigkeiten der Berichterstattung schärfen. Sie muß darauf bedacht sein, dass immer auch die jeweilige Gegenseite zu Wort kommen muß, weil wir sonst nicht zu gerechten Urteilen und richtigen Entscheidungen gelangen können. Und sie muss die Mediensprache – auch die Sprache der Bilder – untersuchen und Alarm schlagen, wenn Vorurteile gezüchtet und Menschen und Völker gegeneinander aufgehetzt werden…“(LINK)
Dabei legt er nicht nur den Finger auf die klaffende Wunde, sondern gibt auch Anregungen, wie jeder für sich und eine Gemeinschaft verantwortlicher Bürger, ihren Teil zur Demokratie beitragen können.
Zum Interview…
Ergänzend: Der Kampf um die Wahrheit – auf den es im Mediendiskurs hinausläuft – ist nicht allein ein Kampf um die Demokratie, sondern der wichtigste Kampf für die Zukunft nicht nur unserer Gesellschaft, sondern für das Überleben der Menschheit im Ganzen. Was pathetisch klingt, ist nichts anderes als nüchterne Schlussfolgerung. Über die gesamte Geschichte der Menschheit dienten Lügen und Desinformation der Machtsicherung und Bereicherung einer Herrschaftselite – ganz gleich ob religiöser oder weltlicher Art -, die nicht nur nicht davor zurückschreckte, ganze Völker gegeneinander aufzuhetzen, sondern das Mittel des Krieges ganz gezielt benutzte, um eigenen Vorteil daraus zu schlagen. Waren diese Verbrechen schon in der Vergangenheit von gigantischem Ausmaß, so könnten sie heute das Ende der Menschheit bedeuten. Nur die Wahrheit – und zwar die umfassende, verfügbare Wahrheit – kann Menschen und damit demokratische Gesellschaften befähigen, die für sie richtigen Entscheidungen für die Zukunft zu treffen. Das vorsätzliche Lügen, Verschweigen und Verzerren der Wahrheit kann und muss im entsprechenden Kontext als Gewalt gegen Menschen angesehen werden. Wer zu Hass und Krieg aufstachelt und oder Informationen wissentlich verschweigt, verzerrt oder Lügen verbreitet, um Krieg und Gewalt Vorschub zu leisten, ist – ohne wenn und aber – vom moralischen Standpunkt aus ein Verbrecher, auch wenn er von seinen Komplizen dafür Preise verliehen bekommt.