Schlagwörter
ARD, Dämonisierung, Demokratie, Desinformation, Diffamierung, Hetze, Mediendiskurs, Propaganda, Russland, Staatsmedien, Verschweigen, Verzerren
Ein Feindbild wird dadurch kreiert, dass man über ein Objekt der Betrachtung ausschließlich negativ berichtet. Diese Methode funktioniert mit jedem Staat, jeder Organisation und jeder Person. Würde man es gezielt aufs Korn nehmen, man könnte selbst das Rote Kreuz zu einem Hort der Kriminalität, Ausbeutung, Menschenverachtung und Korruption machen. Man muss nur tief genug wühlen, aufbauschen und alles Positive außer acht lassen, wie das die Mainstreammedien im Falle Russlands oder jedes anderen „Feindstaates“ machen, der von den USA ins Visier genommen wurde.
Auf dem Schulhof oder im Beruf nennt man sowas Mobbing. In den Medien ist es politisch gesteuerte Propaganda und Hetze, die bis zur offenen Kriegstreiberei gehen kann. Die Ständige Publikumskonferenz hat die „Berichterstattung“ von ARD-aktuell einen Monat lang systematisch ausgewertet und das bestätigt gefunden, was jeder regelmäßige Zuschauer als unausgewogen wahrnimmt.
Russlandberichterstattung von ARD-aktuell – Eine Untersuchung für den Monat Juli 2015
In fast allen eingereichten Programmbeschwerden gegenüber ARD-aktuell war festzustellen, dass die Programmverantwortlichen (Rundfunkrat und Intendant) keinen Anlass zur Selbstkritik sahen und sehen. Selbst als der ARD-Programmbeirat Mängel und Unzulänglichkeiten der Berichterstattung über Russland und die Ukraine kritisierte, waren weder Einsicht noch Änderungen erkennbar. Glaubwürdigkeitsverluste („Lügenpresse“) nahm man unbeeindruckt hin. Vorbei sind die Zeiten eines professionellen NDR, als Namen wie Eggebrecht, Gütt, Friedrichs, Lehmann, Krone-Schmalz die Berichterstattung bestimmten.
Im eigenen Selbstverständnis der Journalisten der ARD heisst es, man wolle möglichst gute journalistische Arbeit leisten und alle Aspekte des behandelten Themas angemessen beleuchten. Bei ihrer Arbeit verfolgten sie als oberstes Ziel, gründlich zu recherchieren, Fakten zu erhärten und sie verständlich darzustellen. Bei der Auswahl der Themen orientierten sich die Redaktionen an journalistischen Nachrichtenkriterien. Die Grundlage der journalistischen Arbeit ergibt sich aus den „Programmrichtlinien des NDR-Staatsvertrages“
Danach muss die Berichterstattung objektiv, vorurteils-unverdächtig, fair, ausgewogen und friedensfördernd sein. Wir haben uns die Mühe gemacht, nach diesen Kriterien die Russlandberichtersttatung über einen Monat (Juli 2015) zu beobachten und zu verifizieren.
Das Ergebnis:
Ein verschwindend kleiner Prozentsatz (10%) der Berichterstattung setzt sich mit innenpolitischen Themen Russlands auseinander. Sie ist beliebig, ohne Konstanz und Kontinuität und geprägt nach den bekannten jahrelang gepflegten Propaganda-Stereotypen: Militarisierung und Repression im russischen Alltag.
In der Außenpolitik spielt der Abschuss der MH17 quantitativ eine überragende Rolle, obwohl die Ursachen für das Unglück bisher nicht geklärt sind und wesentliche Fakten und Erkenntnisse von der „Westlichen Wertegemeinschaft“ offensichtlich verschwiegen werden (daran hat sich auch nach der Veröffentlichung des Berichtes im Oktober nichts geändert). Die Jubiläumsausführungen zu den Russland-Sanktionen sind von Mutmaßungen gefärbt und stellen Russland dar als zurecht vom Bestrafungsregimes der EU und USA erfasst. Die Schäden der Sanktionen in Westeuropa und die für die USA daraus entstandenen Handelsvorteile werden dagegen ausgeblendet.
Bis auf 6 neutrale Meldungen sind alle 40 Informationen im Bezug auf Russland negativ akzentuiert und von dem Stereotyp bestimmt:
Russland ist innenpolitisch abgefeimt undemokratisch, wirkt nach außen bedrohlich und ist in der Welt isoliert.
72 % der Nachrichten befassen sich mit der Außenpolitik Russlands. Davon sind über 90% antirussisch ausgerichtet, 41 % suggerieren eine militärische oder ökonomische Bedrohung, 55% erwecken den Eindruck, Russland befände sich in einer außenpolitisch isolierten Position. Es gab keine einzige positiv ausgerichtete Nachricht.
Das lässt nur den Schluss zu:
Die ARD- aktuell -Berichterstattung über Russland ist einseitig und vielfach tatsachenwidrig. Die russophobe Gesamtausrichtung wird mit vielen bereits bekannten Stereotypen verstärkt. Nicht zu erkennen ist die staatsvertragliche Verpflichtung zur Völkerverständigung, Objektivität und Wahrheit.