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Step_into_your_place_smallDas zwanghafte Bedürfnis dazuzu­gehören, Konfor­mis­mus, Gruppen­denken, Rück­grat­losig­keit, die Unfähig­keit zur Selbst­reflexion und seit geraumer Zeit auch wirtschaft­licher Druck bestimmen das Bild eines herunter­gekommenen deutschen Mainstream­journalismus und sind der fruchtbare Boden in den die Kampagnen­profis von Think­tanks und politisch-ideologisch gefestigten Netz­werken die Samen ihrer Propaganda pflanzen. Man könnte auch sagen:

Wer Karriere machen will, geht nicht mit Puma
zu einem Vorstellungsgespräch bei adidas.

Das ganze Ausmaß der Verlogenheit, Nachplapperei und Unfähigkeit zum eigenständigen Denken hat zuletzt der Skandal um ein vermeintliches Gauland-Zitat ans Licht gebracht, das dem AfD-Politiker von FAZ-Journalisten schon mit dem Vorsatz der späteren Denunziation erst in den Mund gelegt, dort umgedreht und in einer gleichgeschalteten Kampagne skandalisiert wurde. Selbst wenn der eine oder andere, der sich in deutschen Medien als Journalist ausgibt, erkennen würde, was da gespielt wird, er würde es gar nicht wagen, für Gauland „Partei zu ergreifen“, weil dies über kurz oder lang das Karriereende befördern würde.

Wie schon der Nachwuchs auf Linie getrimmt, ideologisch korrumpiert und kampagnenfähig gemacht wird, zeigt eine von meedia als „Studie“ propagierte Projekt-Arbeit der Kölner Journalistenschule, deren vordergründiges Ziel es war, den Wahrheitsgehalt von Politikeraussagen in Talk-Shows zu überprüfen.

Tatsächlich ging es hier im Subtext für die „Ausbilder“ nicht nur darum, zu überprüfen, ob die künftige Möchtegernelite der Meinungsmacher Fakten recherchieren und überprüfen kann, sondern auch darum, zu sehen, wer hübsch auf Linie ist. Wer dies schon in der Ausbildung unter Beweis stellt, wird in Konzerne und Redaktionen weiterempfohlen und in bestehende informelle Netzwerke integriert. Wer schon auf der Schule renitent ist, Tabus infrage stellt oder gar des Kaisers Nacktheit entlarvt, wird hingegen in irgendeinem Medium der Staats- und Konzernpresse so schnell keinen Job bekommen.

Es ist bezeichnend, aber auch besonders aufschlussreich, dass selbst kritische Zeitgenossen wie Albrecht Müller die vermeintlichen Erkenntnisse dieser „Studie“ oder genauer gesagt „Projekt-Arbeit“ ungeprüft weiterverbreiten. Es passt halt gut ins eigene Weltbild und da guckt man nicht unbedingt genauer hin. Eine Erfahrung, die wir selbst hier gerade machen mussten, als ein Artikel des durchaus informativen – aber eben auch sehr parteiischen – Portals Russia Insider behauptete und mit einem Video suggerierte, was wir gerne glauben wollten. Ob die Russen tatsächlich eine Global Hawk über der Krim übernommen und gelandet haben, ist aber bis jetzt ungeklärt.

Im Fall der sogenannten Studie der Kölner Nachwuchsmanipulateure, haben sich gleich zwei kritische Geister an die Arbeit gemacht und Fehler aufgedeckt, die für die Zukunft des Mainstreamjournalismus Böses erahnen lassen. Beide Artikel sind lesenswert und sollen deshalb hier verlinkt werden.

Im ersten Beitrag von Ansgar Neuhof – als Gastautor auf achgut. com – geht es um vermeintliche Falschaussagen von Frauke Petry.

Die Petry-Lügen-Studie: Eine Ente aus dem Märchenland

In einem zweiten Beitrag hat sich Norbert Häring„um nicht Frauke Petry verteidigen zu müssen“ (sic!) – mit den Talkshow-Aussagen des Zweitplatzierten Markus Söder beschäftigt und kommt zu dem Schluss:

Wenn diese Mischung aus Selbstgefälligkeit und Obrigkeitshörigkeit den Standard journalistischer Recherche der Zukunft darstellt, dann wird sich der Ruf der Presse nicht bessern.

Wahrheitsjournalisten und Lügenpolitiker: Wenn Journalistenschüler die Wahrheit gepachtet haben

Bemerkenswert: In beiden Fällen ist ersichtlich, dass die Schüler die politische Linie der Regierung untermauern und die von Petry und Söder kommende Kritik an der Migrationspolitik mit allen Mitteln entkräften wollen. Das ist – wir ahnen es – die gleiche Kerbe, in die schon die beiden Hooligans der FAZ geschlagen haben, als sie Gauland mit einer verlogenen Schlag-zeile öffentlich das Maul polierten, bevor eine Meute aus dem gleichen Club der Lügenpresse mit Gejohle über ihn herfiel, ohne dass der Mann überhaupt ahnte, wie ihm geschieht.