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gwup_blog_header119Die selbsternannte „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Unter­suchung von Parawissenschaften“ (gwup) ist mächtig übers Ziel hinausgeschossen und entpuppt sich als orthodoxe Glaubens­gemeinschaft mit totalitären Wahrheitsanspruch.

Die Skepsis ist der kritische Zweifel, der Gundlage einer jeden neuen Erkenntnis ist, der althergebrachtes „Wissen“ infrage stellt und den Blick des Menschen auf die Welt Stück für Stück schärft. Skepsis ist die Basis jeder Wissenschaft – im Unterschied zum Glauben, der Dinge unhinterfragt übernimmt und selbst bei offensichtlichsten Widersprüchen als (gott-)gegeben anerkennt.

Die gwup in ihrer Selbstdarstellung:

Wir nennen uns Skeptiker. Das heißt, wir betrachten ungewöhnliche Behauptungen zwar mit Skepsis, lehnen sie aber nicht vorschnell ab, sondern prüfen sie mit wissenschaftlichen Methoden und den Instrumenten des kritischen Denkens.

Daniele Ganser ist der Prototyp eines Skeptikers, der sich mit politischen Glaubensgrundsätzen wie „Wir sind die Guten“ nicht zufrieden gibt, sondern hinter die Kulissen schaut und seine wissenschaftlichen Erkenntnisse und Entdeckungen faktenreich öffentlich macht. Dass er sich damit beim politischen Establishment und dessen Jüngern nicht beliebt macht, liegt auf der Hand, denn er entlarvt ihren Kinderglauben, der zugleich ein Machtinstrument darstellt, das sich nur in der konkreten Ausprägung vom Dogmatismus totalitärer Religionen unterscheidet.

Der Häretiker Ganser wird für sein aufklärerisches Hinterfragen, Denken und Wirken seit geraumer Zeit angefeindet, diffamiert und öffentlich verbrannt, wie man das aus finsteren Zeiten von der Verfolgung eines Giordano Bruno kennt. Dass sich ausgerechnet eine selbsternannte Gesellschaft von „Skeptikern“ an diesem Kesseltreiben beteiligt, hat etwas von öffentlichem Suizid. Verantwortlich ist deren Vorstandsmitglied und Pressesprecher Bernd Harder, der sich am 3.11. in einer Verteufelung Gansers als totalitärer Vertreter eines Wahrheitsministeriums desavouiert.

Wie man das von totalitären Religionen kennt, haben sie keine rationalen Argumente oder wissenschaftlich belegbaren Fakten, sondern berufen sich auf Dogmen, Zirkelschlüsse und Verweise auf den Sermon ihrer Glaubensbrüder und -schwestern.

Harder faselt also unablässig von „Verschwörungstheorien“ und ist sich dabei nicht zu dumm, neben anderen faktenfreien Artikeln auf ein Pamphlet der Frankfurter Rundschau zu verweisen, in welchem die Nachdenkseiten, Ken Jebsen, Andreas von Bülow und andere kritische Denker in einen Verschwörungseintopf gerührt und diffamiert werden. Von dem an Schwachsinn grenzenden Artikel („Ihnen [von Wagner und Uthoff] geht es einzig und allein darum, den gesamten Konflikt [in Syrien] zu einem Schachspiel der Supermächte zu reduzieren.“) des einschlägig bekannten Kotzbrocken Sebastian Christ in der Huffington Post gar nicht zu sprechen.

Der Totalitarismus des Bernd Harder entlarvt sich – neben seinen teils hanebüchenen Quellen – am prägnantesten in Sätzen wie:

Tatsächlich ist Daniele Ganser der Prototpy des ‚Ich stelle doch nur Fragen‘-Konspirologen.

Mit den Inhalten setzt sich der überforderte und denkfaule Harder erst lieber nicht auseinander, denn eine rationale, argumentative Auseinandersetzung könnte zum einen sein zementiertes Weltbild infrage stellen und zum anderen würde es bedeuten, den Häretiker Ganser zur Gleichwertigkeit aufzuwerten. Eine typische Denkweise, wie man sie aus allen Sekten mit totalitärem Wahrheitsanspruch kennt.

Natürlich wird das Menetekel „Querfront“ genauso bedrohlich an die Wand gemalt, wie die Feinde des rechten Glaubens (RT) und die Beschützer der Wahrheit (lächerliche Figuren wie die „Ruhrbarone“ oder ein Machwerk von „frontal21“) zu den Zeugen gerufen werden. Der gesamte Artikel Harders ist ein peinlicher Graus aus Dummheit und Wahrheitsanspruch, der echten Skeptikern deutlich macht, womit man es bei der „gwup“ tatsächlich zu tun hat: Church of Konformismus.