Schlagwörter
Demokratie, Desinformation, Gekaufte Journalisten, Propaganda, Putin, Russland, USA
Robert Parry (* 24. Juni 1949) ist ein US-amerikanischer Investigativjournalist, der in den Vereinigten Staaten vor allem durch seine Arbeiten zur Iran-Contra-Affäre, damals für Associated Press und Newsweek bekannt wurde. Während des Contra-Kriegs in Nicaragua deckte er den Skandal um das CIA-Handbuch Psychological Operations in Guerrilla Warfare auf und war an der Aufdeckung des vom CIA geduldeten Drogenschmuggels beteiligt. 1984 erhielt er den George Polk Award in der Sparte „Nationale Berichterstattung“. (wikipedia)
(in einer gekürzten Übersetzung von FritztheCat)
Exklusiv: Das Flaggschiff der Neokons, die Washington Post, hat auf Präsident Putin eine Propagandabreitseite abgefeuert. Er hat es gewagt, die Tätigkeiten der NED (National Endowment for Democracy) in Russland zu beenden. Aber dass die NED eine von der Regierung gepäppelte Stiftung, ein verlängerter Arm der CIA ist und für Moskau Umsturzpläne hat – dazu erfährt man nichts.
Der Abstieg der Washington Post in die Niederungen der neokonservativen Propaganda – der Leser wird mit Absicht über wichtige Themen in die Irre geleitet – ist offenbar bodenlos. Das zeigt sich in zwei verlogenen Artikeln über den russischen Präsidenten Vladimir Putin und warum seine Regierung bei „ausländische Agenten“ hart durchgreift.
Liest man die beiden Artikel der WaPo vom Mittwoch (Leitartikel und ein Gastkommentar vom NED-Präsident Gershman), dann soll man zu dem Glauben kommen, dass Putin Wahnvorstellungen hat, paranoid und machtversessen ist. Und das wegen seiner Vorstellung, dass Nichtregierungsorganisationen mit ausländischem Geld eine Bedrohung für die russische Souveränität darstellen.
Besonders erzürnt sind WaPo und Gershman darüber, dass die Russen Gesetze erlassen haben, die vom Ausland finanzierte NGOs dazu verpflichten, sich als „ausländische Agenten“ zu registrieren – und dass ausgerechnet Gershmans NED eines der ersten Opfer dieser verschärften Regeln wurde.
Die Redaktion der WaPo schrieb: „Putins letzter Schachzug, verkündet am Dienstag, macht NED zu einer „unerwünschten“ Organisation, nachdem Herr Putin im Mai das entsprechende Gesetz unterzeichnet hatte. Das Gesetz verbietet ausländische Gruppen, die „eine Gefahr für die verfassungsmäßige Grundordnung der russischen Föderation, seine Verteidigungsfähigkeiten und seine nationale Sicherheit darstellen.“
„Die Anschuldigungen gegen NED sind ausgesprochen lachhaft. Die von der NED in Russland unterstützten Empfänger kommen aus allen Bereichen der Gesellschaft. Unter anderem fördern sie die Transparenz in öffentlichen Angelegenheiten, bekämpfen Korruption und setzen sich für die Menschenrechte ein. Diese Dinge gehören zu einer gesunden Demokratie, aber innerhalb der Kremlmauern sieht man das als Bedrohung…“
„Dieses neue Gesetz über „Unerwünschte“ kommt zu einem Gesetz aus dem Jahr 2012, das es den Behörden erlaubt, Organisationen zu „ausländischen Agenten“ zu erklären, wenn sie sich in Politik einmischen und Geld aus dem Ausland beziehen. Diese stalineske Bezeichnung verweist auf Spionage.“
Es gibt aber einige hervorstehende Fakten, welche die Redaktion der Washington Post sicher kennen, uns aber verschweigen. Erstens wurde die NED 1983 mit US-Regierungsgeldern gegründet um jene Aufgaben zu übernehmen, die zuvor die CIA mit ihrer finanziellen Unterstützung für die anvisierten Ländern übernahm; zur Durchsetzung amerikanischer Interessen und, falls nötig, zur Unterstützung von „Umstürzen“.
Die unsichtbare Hand hinter der NED-Gründung 1983 war der Direktor der CIA, William Casey. Dabei arbeitete er mit einem hohem CIA-Beamten für verdeckte Operationen, Walter Raymond Jr, zusammen. Casey – aus dem CIA-Stall – und Raymond – Mitarbeiter im Nationalen Sicherheitsrat für Präsident Ronald Reagan – konzentrierten sich darauf, eine Finanzierungsmethode zur Unterstützung von Gruppen innerhalb eines Landes zu finden. Gruppen, die zuvor die CIA im Geheimen organisierte und bezahlte um Propaganda zu verbreiten und politische Aktionen durchzuführen.Diese Rolle der CIA wollte man zum Teil ersetzen und man fand, dass eine Finanzierung durch den Kongress als Pipeline für die Gelder die beste Idee wäre.
Casey erkannte aber auch die Notwendigkeit, die Beziehungen zur CIA zu verheimlichen. „Es versteht sich von selbst, dass wir (die CIA) bei der Entwicklung solcher Organisationen unerkannt bleiben. Wir sollen auch nicht als Geldgeber und Ratgeber erscheinen.“ Das schrieb Casey in einem undatierten Brief an den damaligen Rechtsberater im Weißen Haus, Edwin Meese III – Casey drängte auf die Schaffung einer „Nationalen Stiftung“ (National Endowment).
Die Geburt der NED
Die National Endowment for Democracy nahm Form an, als 1983 der US-Kongress auch die Geldtöpfe bereitstellte. Geldtöpfe innerhalb der NED für die republikanische und die demokratische Partei und Gewerkschaften, um eine parteiübergreifende Unterstützung für das Gesetz zu erreichen. Trotzdem war es für den Kongress wichtig, jeden Bezug der NED zur CIA zu vermeiden. Dazu wurde nach Angaben eines Kongress-Mitarbeiters, der bei der Gesetzesvorlage mitarbeitet, ein Vorbehalt eingefügt, der ehemalige oder aktive CIA-Beamter ausschließt. CIA-Direktor Casey forderte die Streichung dieser Passage und die Reagan-Administration installierte Carl Gershman als Chef der National Endowment for Democracy. Wer sollte ahnen, welche Auswirkungen das auf die Stiftung und die amerikanische Außenpolitik haben würde. Gershman, der den klassischen neokonservativen Weg vom jugendlichen Sozialisten zum glühenden Antikommunisten ging, wurde der erste – und einzige – Präsident der NED.
Auch wenn NED rein technisch von der US-Außenpolitik unabhängig ist: Gershman hat in den frühen Jahren die Verteilung der Gelder mit Raymond beim Nationalen Sicherheitsrat abgestimmt.
Zur Zeit verteilt Gershmans NED US-Regierungsgelder von über $100 Millionen pro Jahr an die verschiedenen NGOs, Medien und Aktivisten rund um den Globus. NED steckt auch mitten in Aktivitäten zur politischen Destabilisierung von Regierungen, die von der Außenpolitik der USA abweichen. Zum Beispiel hat NED vor dem Februar-Umsturz in der Ukraine jede Menge Projekte finanziert.
Worauf die Washington Post auch nicht hinweist: Gershman war persönlich in die Ukrainekrise verwickelt und betrachtete sie als Zwischenschritt zu einem Regierungswechsel in Moskau. Am 26.09.2013 veröffentliche die WaPo seinen Kommentar mit dem Titel „der Hauptpreis“. Darin erläutert er, dass die Einbeziehung der Ukraine ins westliche Lager zur endgültigen Niederlage des russischen Präsidenten Putin beitragen könnte.
„Die Entscheidung der Ukraine, nach Europa zu kommen, wird das Ende der russischen Imperialismus-Ideologie beschleunigen“, schrieb Gershman. „Die Russen stehen ebenfalls vor dieser Entscheidung, und Putin wird sich nicht nur bei seinen Nachbarländern, sondern auch in Russland selbst auf der Verliererstraße finden.“ Mit anderen Worten: die NED ist eine von der US-Regierung finanzierte Organisation, deren Ziel die Vertreibung der gegenwärtigen russischen Regierung ist.
Ein dritter Punkt, den die WaPo ignoriert: das russische Gesetz, das vom Ausland finanzierte politische Organisationen verpflichtet, sich als „ausländische Agenten“ zu registrieren, lehnt sich an ein US-Gesetz, den Foreign Agent Registration Act. Mit anderen Worten: auch die US-Regierung fordert von Einzelpersonen und Organisationen, die für ausländische Interessen arbeiten und versuchen, die US-Politik zu beeinflussen, die Offenlegung ihrer Beziehungen beim US-Justizministerium – oder ab in den Knast.
Hätte die Redaktion der Washington Post wenigstens einen dieser Punkte angesprochen – man würde leichter verstehen, warum Russland handelt wie es handelt. Man kann ja dagegen sein, aber man würde beide Seiten der Geschichte kennen.
Alle drei Punkte zu verbergen ist die Masche der WaPo, Sie und die anderen Leser mit propagandistischen Sichtweisen einzulullen – das Vorgehen der Russen sei verrückt, und dass Putin, wie die WaPo in der Schlagzeile titelt, „machtversessen“ sei.
Der Gastkommentar von Gershman
Man würde meinen, dass Gershman in seinem Kommentar wenigstens einen dieser Punkte ansprechen würde, nämlich dass die NED von der US-Regierung finanziert wird. Hat er aber nicht. Er zeichnet die russische Vorgehensweise einfach als niederträchtig und verzweifelt.
„Russlands jüngstes Anti-NGO-Gesetz, unter dem die National Endowment for Democracy am Dienstag zu einer „unerwünschten Organisation“ erklärt wurde, die nicht mehr in Russland tätig sein darf, ist der letzte Beweis, dass das Regime von Präsident Vladimir Putin auf eine politische Legitimitätskrise zusteuert.“ Gershman weiter:
„Das ist der wahre Grund, warum Russland dieses Gesetz einführte: russische Demokraten von internationaler Hilfe auszuschließen, die Förderung der Meinungsfreiheit, die Rechtsstaatlichkeit und ein demokratisches System zu unterdrücken. Es ist vielsagend, dass sich die Demokraten nicht einschüchtern ließen. Sie ließen sich durch die kriminellen Strafen des „Auslandsagenten“-Gesetzes oder anderer einschränkender Gesetze nicht abschrecken. Sie wissen, dass diese Gesetze internationalem Recht widersprechen, das solche Hilfe erlaubt, und sie wissen, dass diese Gesetze dazu dienen, Russland eine bessere Zukunft zu verbauen.“
Der Hinweis, dass das „Auslandsagenten“-Gesetz mit internationalem Recht kollidiert, wäre ein guter Zeitpunkt gewesen um zu erklären, warum das eine für die Vereinigten Staaten gut ist und das andere für Russland schlecht. Aber Scheinheiligkeit lässt sich halt schwer vermitteln und es würde die propagandistische Schlagkraft des Gastkommentars mindern.
Das Gleiche gilt für eine Offenlegung der Finanzquellen der NED. Wie viele Regierungen würden es einer feindlichen, ausländischen Macht erlauben, politische und private Organisationen zu sponsern, deren Aufgabe die Destabilisierung und Vertreibung bestehender Regierungen und die Einsetzung einer gefügigen Regierung ist?
Es ist daher kein Wunder, dass Gershman in seinem Kommentar keinen Platz für einen Gegenstandpunkt fand – und die Herausgeber der Washington Post haben auch nicht darauf bestanden.
Schweigen ist nicht immer Gold sagte:
Zum NED habe ich hier eine sehr gute Untersuchung, die die Hintergründe beleuchtet:
http://vineyardsaker.de/analyse/ein-trojanisches-pferd-das-national-endowment-for-democracy/
Spitz passt auf! sagte:
Diese amerikanischen „Demokraten“ stürzen gewählte Präsidenten und ersetzen sie durch Marionetten.
Auf Libyen haben NATO-Staaten viele Bomben abgeworfen, um „Leben zu retten“.
Für den US-amerikanischen Humor fehlt mir jedes Verständnis.
biersauer sagte:
Zugegebene 5 Milliarden waren es in der ukraine!
Hans H sagte:
Was mich verwundert ist das selbst in dieser kritischen Runde, Meldungen der Atlantikbrücke für seriös gehalten werden.
Auch die Parteinahen Institute sind nicht besser, da ihre Ideologen aus parteipolitischer Ideologie eingestellt werden. Wir haben noch eine gewisse Unabhängigkeit im Netz. Natürlich auch das Problem aus der Vielfalt wählen zu müssen. Da kommt man leicht etwas von der Ideallinie ab. Doch wenn man dem ZDF unter Schaechter folgt, dann sind wir die größten Verbrecher der Welt, dabei sind es gerade die Schaechter nahestehenden Organisationen die die Wahrheit torpedieren. Deshalb glaubt an Gott aber nie den Lügenmedien.
Timm Palma sagte:
Exakt dieselbe Unterwanderung betreiben die DEUTSCHEN „parteinahen* Stiftungen“
— Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU)
— Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD)
— Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP)
— Rosa-Luxemburg-Stiftung (LINKE)
— Heinrich-Böll-Stiftung (GRÜNE)
— Hanns-Seidel-Stiftung (CSU)
…die genau wie Industriekonzerne ein weltweites (!) Filialnetz betreiben und mit rund 300 (!) Vertretungen vor Ort die Souveränität in wildfremden Staaten unterwandern. Seit Jahrzehnten. Finanziert mit zig Milliarden (!) aus der Steuerkasse. Für einen undurchsichtigen Klüngel aus merkwürdigen Posten und korrupten Pfründen. Vom Medienkartell unisono totgeschwiegen — natürlich; denn auch die Journaille wird aus diesen Töpfen gefüttert.
WAS zum Teufel haben CDU, SPD, FDP, LINKE, GRÜNE und sogar die Provinz-CSU in Nord- und Südamerika, in Asien, Afrika und Australien zu suchen…?? Etwa Wähler…?? Parteiarbeit für die Bürger zuhause in Deutschland…?? Eine grandiose Volksverarschung — vom Volk bezahlt.
Siehe Wischiwaschi-Gelaber auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Parteinahe_Stiftung
PS: Im Beitrag habe ich nur noch das Propaganda-Kampfwort „Menschenrechte“ vermisst — wie kürzlich von Steinmeier wieder in KUBA abgesondert. Ausgerechnet von diesem hirn- und gesichtslosen SPD-Zombie, der FIDEL CASTRO nicht an die Schuhsohlen reicht…!! :-)
*) Allein die Floskel „parteinah“ ist an Perversität nicht zu überbieten.
Seneca Carvalho sagte:
http://www.gegenfrage.com/banken-militaer-usa/
Timm Palma sagte:
@Seneca Carvalho
Das ist bekannt; auch wenn diese Bänkster-Diktatur in Deinem Link nochmal schön zusammengefasst ist, obwohl die Rolle der Briten (City of London) fehlt und die Rolle der zionistischen Fed-Mischpoke darin zu kurz kommt.
DESHALB ja die US-Aggressionen gegen Russland und Iran — und deshalb das dummdreiste CHINA-Bashing im Medienkartell (eine offene Aggression gegen China traut man sich nicht und bastelt stattdessen an einem internen Putsch, was aber kaum gelingen dürfte).
Da bleibt nur eine Frage:
WORAUF wartet CHINA noch, bis es die USA am ausgestreckten Arm verhungern lässt…?? :-)
Reyes Carrillo sagte:
@Timm Palma
Dein kindisches politisches Wolkenkuckucksheim konnte ich ja schon kennen lernen. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hier mit aufzuzählen beweist deine Unfähigkeit zur Differenzierung. Aber ok, Differenzierung ist ja eh der Feind deines revolutionären Weltbilds. Und bitte: Du musst mir nicht nochmal vorführen, dass du drei Worte Spanisch kannst.
Oliver Völ sagte:
Friedrich Naumann, der Namensgeber der FDP-Stiftung, hattte übrigens seinerzeit 3000 Reichsmark für die Ermordung Rosa Luxemburgs gespendet
https://de.wikipedia.org/wiki/Antibolschewistische_Liga
In dieser Hinsicht politisch unterstützt von Friedrich Ebert…
Timm Palma sagte:
@Reyes Carrillo
Du bist doch der angebliche „Argentinier“…?! :-)
Dann solltest Du als Lateinamerika-Experte lieber meine „differenzierte“ Frage (siehe oben) beantworten, anstatt nur undifferenziert zu spucken — und bei der Gelegenheit gleich nachliefern, was die GYSI-LINKE von SPD und GRÜNEN „differenziert“, was die Ines-Pohl-TAZ von der Bänkster-FAZ und was die jährlichen Steuergeld-Milliönchen für den Verein ROSA LUXEMBURG vom staatlichen Schmiergeld für die übrigen „Stiftungen“ unterscheidet.
U.A.w.g. (Um Antwort wird gebeten)
Russlandversteher sagte:
„Du bist doch der angebliche “Argentinier”“
Reyes Carrillo ist Mann? Ich glaube nicht.
Russlandversteher sagte:
ein Mann
Timm Palma sagte:
Tja, so hört er sich an, die gute Reyes… Vielleicht ja ein(e) Enkel(in) des grossen Santiago Carrillo…?! :-)
hanswernerklausen sagte:
Bei der Wühltätigkeit arbeiten US- und BRD-Stiftungen nicht selten Hand in Hand.
Wenige Monate vor der „Revolution“ in Belgrad fand am 29. Juni 2000 im Auswärtigen Amt zu Berlin eine „Konferenz zur Förderung der Demokratie in Südosteuropa statt. Veranstalter waren NED, die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Konrad-Adenauer-Stiftung. Als Redner traten u.a. Albright und Fischer auf, die ein Jahr Serbien hatten bombardieren lassen.
http://web.archive.org/web/20060330040019/http://www.ned.org/publications/newsletters/fall00.html
Bemerkenswert im Bericht bei NED der Hinweis auf die Teilnahme von Vertretern der Studentenorganisation „Otpor“, die an der Organisierung weiterer Farbenrevolutionen beteiligt war.
Bei der Gründungskonferenz von Kasparows Bündnis „Drugaja Rossija“ im Jahre 2006 waren sowohl NED-Präsident Carl Gershman als auch der Moskauer Büroleiter der „Heinrich-Böll-Stiftung Jens Siegert und der grüne Parteivorsitzende Bütikofer anwesend
http://www.theotherrussia.ru/eng/list/
Lesenswert auch
Operation Ukraine
Ein Extrakt des Kapitels ‚Ukraine – Verfaulte Orangen‘ aus Peter Scholl-Latour’s 2006 erschienenem Buch ‚Russland im Zangengriff‘
http://www.arbeiterfotografie.com/russland/index-russland-0009.html
Aufschlussreich das Eingeständnis von Michael McFaul (Experte für „democracy promotion“ und 2012-2014 US-Botschafter in Moskau) nach der „Orangenen Revolution“
„Did Americans meddle in the internal affairs of Ukraine? Yes. The American agents of influence would prefer different language to describe their activities—democratic assistance, democracy promotion, civil society support, and so on—but their work, however labeled, seeks to influence political change in Ukraine. The U.S. Agency for International Development, the National Endowment for Democracy, and a few other foundations sponsored certain U.S. organizations, including Freedom House, the International Republican Institute, the National Democratic Institute, the Solidarity Center, the Eurasia Foundation, Internews, and several others, to provide small grants and technical assistance to Ukrainian civil society. The European Union, individual European countries, and the George Soros–funded International Renaissance Foundation did the same.“
http://www.hoover.org/research/what-democracy-assistance-and-not
Cargo Cult Science sagte:
Welches internationale Recht mag der wohl meinen? Wer darf sich überhaupt als autoritärer Gesetzgeber eines solchen Rechts aufspielen? Niemand. Deshalb muß internationales Recht ja von den jeweiligen nationalen Autoritäten ratifiziert werden, um Gesetzeskraft zu erlangen. Geschieht dies nicht, wie beim Thema Politikerbestechung in Deutschland, dann haben solche internationalen Regeln die Bedeutung eines ungekippten Sackes Reis in China. Da Mr. Gershman keine konkreten Angaben gemacht hat, ist aber sowieso davon auszugehen, daß der sich das ganze nur ausgedacht hat…
Irgendwie fühle ich mich ja fast persönlich verhöhnt, wenn jemand aus dem US-Establishment von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit faselt, die er in anderen Staaten durchgesetzt sehen will. Ein Land, das seine Bewohner gerichtlich ermorden läßt, redet von kriminellen Strafen und glaubt damit andere Länder belehren zu dürfen, welche die sog. Todesstrafe längst abgeschafft haben. Nicht zufällig ist es das selbe Land, in dem tagtäglich Schwarze Büger von der sog. Polizei mit mit der gleichen Selbstverständlichkeit umgelegt werden, wie es das Militär im Ausland direkt oder indirekt mit ihren fliegenden Mordrobotern tut. Natürlich besteht das Zweikammerparlament dieses Landes mehrheitlich aus Millionären; wozu hat man sich denn ein Wahlrecht geschaffen, daß die Macht über Jahrhunderte an die selben beiden Parteien verteilt?
Schauen wir uns nun doch mal einige dieser russischen Demokraten an — und was die so unter Offenheit und Förderung der Meinungsfreiheit verstehen:
Kann sich noch jemand an den ehemaligen Jelzin-Apparatschik Boris Nemzow erinnern, der von einer ukrainischen Schönheit begleitet, in Sichtweite des Kreml im Februar dieses Jahres etwas unsanft in die Ewigen Jagdgründe befördert wurde? Vor seinem Ableben wurde er zusammen mit anderen ›russischen Demokraten‹ von garstigen Reportern heimtückisch an der US-Botschaft aufgelauert und nach dem Zweck der edlen Zusammenkunft befragt:
Bemerkenswert, was in diesem deutsch untertitelten Dreiminuten-Clip zu sehen ist: Vor dem Stelldichein sagten alle in verschiedenen Worten nichts, beim Herausgehen benutzten sie wie programmiert die gleiche Phrase. Da wundert es doch auch nicht, daß niemand bei uns die eigenartige Rolle der fluchtartig abgereisten Ukrainerin hinterfragte — und daß es um diesen Mordfall recht schnell sehr still wurde, nachdem man ihn Putin nicht in die Schuhe schieben konnte…
Übrigens hat kürzlich ein anderer ranghoher Vertreter
des Todessternsder westlichen Musterdemokratie die US-Vorstellungen einer besseren Zukunft Rußlands kurz und bündig auf den Punkt gebracht. Senator John McCain (Vermögen 2007: 25 Millionen Dollar) fand diese herzlich-lyrischen Worte: »Russland ist kein Land, sondern eine getarnte Tankstelle!«Dirk sagte:
Auch die „Journalisten ohne Grenzen“ z.B. werden vom NED finanziert.
http://www.monde-diplomatique.fr/2007/07/CALVO_OSPINA/14910
Die haben sich nach der durchaus ehrenwerten Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ benannt. Sind aber nichts anderes als eine Frontorganisation des State Departments und der CIA.
Einer der absurdesten Beiträge des „Medienmagazins“ ZAPP des NDR, die ich je gesehen habe, sollte nachweisen, dass RT nur ein übles Propagandaunternehmen sei. Und Kronzeugin des Beitrags war eine Vertreterin von „Reporter ohne Grenzen“…
Was soll einem dazu noch einfallen:
Auf der einen Seite ein Staatssender, der offen als Staatssender auftritt: RT.
Auf der anderen ein als „Öffentlich-Rechtlicher-Rundfunk“ getarnter Nato-/Staats-/Kirchenpropagandasender, der eine als NGO bzw. „Initiative kritischer Journalisten“ getarnte NED/CIA Organisation als Kronzeugen benutzt, um RT als „Propagandasender“ zu entlarven.
Paul sagte:
Dazu passend heute auf den NDS http://www.nachdenkseiten.de/?p=26999
„Der Spiegel nennt auch die damals geflossenen Geldmittel. Im Falle Jugoslawiens seien es vermutlich über 40 Millionen gewesen, aus verschiedenen Quellen, zum Beispiel vom NED (National Endowment for Democracy) und vom IRI (International Republican Institute). In Kiew wurde laut Spiegel bei der Orangenen Revolution 2004 das Bargeld kofferweise aus dem Flugzeug geladen. Frau Nuland, die in den USA für Europa verantwortliche Mitarbeiterin des State Departments, nannte, wie bekannt, die Gesamtsumme der in die sogenannte Demokratisierung investierten US-Dollar: 5 Milliarden.“
Die beiden Artikel sind sehr wichtig. Ich habe sie seit 2005 nicht mehr aus meinem Kopf bekommen, hatte aber die Quelle mittlerweile vergessen. Ich bin der Meinung, dass ich dazu auch schon einmal eine Dokumentation gesehen habe.
Hier auf der PS gab es neulich einen Beitrag, in welchem eine „Stopfake“ Aktivistin im Heute Journal irgendein Video für echt erklären durfte o.ä. – daher habe ich aus Interesse Stopfake gegoogled. Darüber kam ich dann irgendwie zum Ukraine Crisis Centre (uacrisis.org).
Das Centre fabriziert z.B. Pressemeldungen (1633 Press Briefings, 7812 Empfänger auf der Emailliste „Ukraine Crisis Media Center was set up in March 2014 to provide the international community with objective information about events in Ukraine and threats to national security, particularly in the military, political, economic, energy and humanitarian spheres.“ – Aber wer war das?) und sorgt so für das notwendige framing.
Stopfake hilft uns bei der Bewertung von russischen Falschmeldungen und sorgt auch für das notwendige frameing (Stopfake! About us: „Fact-checking website Stopfake.org was launched on March 2, 2014 by alumni and students of Mohyla School of Journalism and of the Digital Future of Journalism professional program for journalists and editors.“ – viel Spaß beim nachverfolgen der Mohyla School und dem Digital Future of Journalism program).
Diese NGO Aktivisten gelten dann als unabhängig und dürfen im Heute Journal Videos für echt oder falsch bewerten.
Klaus Weiß sagte:
Na ja, einen besseren Überblick gibt diese Seite:
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