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Wer meint, es handele sich bei der These vom Abschuss der Malaysian Airline MH370 in der Umgebung von Diego Garcia um eine „Ver­schwö­rungs­thoerie„, der kennt offenbar weder die Herkunft des Begriffs „Ver­schwö­rungs­theorie“, noch die Fakten um MH370.

Tatsächlich spricht bisher weit mehr für die These vom Abschuss, als für eine durch nichts begründete Umkehr Richtung Süden und einen dann – wie auch immer – hervorgerufenen Absturz. Ansonsten hätten wir das Thema nicht aufgegriffen.

Für die Abschussthese spricht:

  • die Recherchen von Marc Dugain vor Ort
  • die von ihm zitierten Zeugenaussagen
  • die in sich schlüssige und komplette Geschichte von Entführung und Abschuss wegen einer Bedrohung des US-Militärstützpunktes Diego Garcia
  • der Fundort des Wrackteils auf La Reunion
  • die monatelange, aufwändige, aber dennoch vollkommen vergebliche Suche nach Wrackteilen im Meer vor Australien
  • siehe Nachträge unten

Schlüssige Geschichte heißt, dass das Flugzeug entführt oder von den Piloten umgeleitet wurde und in Richtung des Militärstützpunktes steuerte. Es ist kein Anti-Amerikanismus, sondern schlichte Militärdenkweise, dass dieses Flugzeug, sollte es dem Stützpunkt zu nahe kommen, abgeschossen würde. Viele andere Länder hätten es wohl genauso gehalten. Selbst in Deutschland hatten wir wochenlang diese Diskussionen. Obwohl man sich seitens des US-Militärs in einem solchen Fall im Recht sähe, hätten die USA in diesem Fall international ein großes Problem diese Entscheidung zu rechtfertigen. Da in der abgelegenen Gegend – möglicherweise weit vor der Küste auf dem offenen Meer – kaum Zeugen zu erwarten sind, wäre es deshalb nur folgerichtig, diese Tragödie zu vertuschen.

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Suchgebiete – Bild anklicken zum Vergrößern!

Auch die nicht wirklich begründbare Suche in einer vollkommen anderen Richtung würde nahtlos in diese Geschichte passen, denn sie wäre insze­niert, um die Augen der Welt­öffent­lich­keit in die falsche Rich­tung zu lenken. Vielleicht einer der wichtigsten Punkte: die monatelange aufwändige Suche vor Australien hat rein gar nichts zutage gefördert. Keine Wrack­teile, keine Signale, kein Gepäck, nichts.

Es spricht also einiges für die These vom Abschuss und es spricht absolut nichts für einen Flug Richtung Süden.

Das WDR-Meinungsmagazin Politikum meint: „Scheiss auf MH 370!“

Die Ignoranz westlicher Medien angesichts des unerklärlichen Verschwindens von MH370 muss man immer im Vergleich zur schnappatmenden, schuld­zuweisenden und politisch ausschlachtenden Berichterstattung über MH17 sehen. In den ZDF heute-Nachrichten sprach die für La Reunion zuständige Frankreich-Korrespondentin von „MH730“. Keine Petitesse, sondern Ausdruck innerer Einstellung und mangelnder Auseinandersetzung mit der Thematik.

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Stephan Karkowsky – WDR5

Schlimmer noch – und wahrlich be­zeich­nend für die hier angesprochene Ignoranz – war der Kommentar (ab 29. Sekunde) in der WDR5-Sendung „Politikum“. Dort faselt Mo­de­ra­tor Stephan Karkowsky von Ver­schwö­rungs­theo­rien und empfiehlt das Thema doch einfach zu vergessen: „Shit happens – Live goes on!“

Karkowsky: „Vor 16 Monaten verschwand der Flug MH370 von den Radarschirmen und mit ihm 239 Menschen an Bord spurlos. Was nie verschwand, war die Hoffnung, den Absturz eines Tages aufklären zu können. Nun wird vor Reunion ein Flugzeugteil angeschwemmt und sofort sind alle Spekulationen wieder da. Da laufen mögliche Flugrouten über Monitore, Experten werden befragt, Theorien getwittert. Unkaputtbar ist etwa die Fantasie des französischen Bestsellerautors Marc Dugain: Hacker wollten die Boeing ferngesteuert auf eine geheime US-Militärbasis steuern – vorher aber wurde sie abgeschossen. Klar! Die Suche nach Antworten ist menschlich. Vernünftiger aber wäre die Erkenntnis, manche Dinge lassen sich nicht erklären. Ist es nicht viel wahrscheinlicher, ein über den weiten der Weltmeere abgestürztes Flugzeug nicht zu finden als umgekehrt? Verschwörungstheorien funktionieren wie Religionen. Sie geben uns vermeintliche Antworten auf Dinge, die wir schlicht nicht wissen. Etwa, welchen Sinn haben Leben und Tod oder, käme das Universum nicht auch ganz gut ohne uns zurecht. Sicher, für die Angehörigen der Opfer ist das kein Trost. Aber ab und zu mal unser Nichtwissen zugeben, das ist doch besser, als mit halbgaren Theorien unbegründete Hoffnungen zu schüren.“

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Bild anklicken – Mathias Bröckers erklärt, was es mit dem Kampf­be­griff Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker auf sich hat

Man muss nicht lange erklären, was für eine erbärmliche journalistische Auf­fas­sung dahinter steckt. Man muss auch nicht erklären, dass ein solcher Kommentar mit Blick auf MH17 vollkommen undenkbar wäre. Und das nicht, weil der Ab­sturz­ort in der Ostukraine und nicht über dem indischen Ozean liegt, sondern weil man ihn politisch instrumentalisiert, obwohl klar ist, dass – falls das Flug­zeug von den Separatisten ab­ge­schos­sen wurde – dies sicherlich nicht vor­sätz­lich geschehen wäre. Karkowsky braucht dann auch erwartungsgemäß den CIA-Stempel „Ver­schwö­rungs­theo­re­tiker“ und benutzt ihn exakt so, wie sich seine Erfinder das gedacht haben. Er faselt von Religionen und merkt gar nicht, dass er es ist, der rationales und aufklärerisches Hinterfragen der Welt abwürgen will.

Nachtrag:

Auch ein Artikel in Nature vom 11. Juni 2014 erhärtet die Diego Garcia-These. So haben Spezialisten für Unterwasserakustik der Curtin University’s Centre for Marine Science and Technology in Perth im fraglichen Zeitraum des Absturzes ein Signal aufgefangen, das sie einer Region zuordnen konnten.

MH370_Signal

Anklicken zum Vergrößern!

Dass die USA sich weigern, Daten ihrer militärisch-akustischen Überwachung der Weltmeere (SOSUS) zu veröffentlichen, kann und muss ebenfalls als Indiz angesehen werden.

Once the cold war ended, however, the system was downgraded. The data are still being collected, but they are not routinely analysed unless there is an underwater threat. William Marks, a spokesman for the US Navy in Yokosuka, Japan, declined to comment on whether the United States had hydrophones in the region. “Discussions of the SOSUS system at that level are classified,” he says. “This is a very sensitive system.” (ebd)

Ein Kommentar erinnert daran, dass der Pilot von MH370 auf seinem Computer Landeanflüge auf Diego Garcia (N-TV) trainierte und kurz vor dem Abflug mit einer Frau telefonierte, deren SIM-Karte unter falscher Identität gekauft wurde. Das muss nicht ungewöhnlich sein, da es sich bei Diego Garcia aus Sicht von Piloten sicherlich um ein interessantes Ziel handelte und die Frau kann eine außereheliche Affäre oder sonstwer sein, aber all dies sind in diesem Fall eben auch weitere Puzzleteile in einem Bild.

Nachtrag 2:

Das Video (am besten im VOLLBILD anschauen) kombiniert eine NASA-Simulation der Strömungen im indischen Ozean, mit Abflugort Kuala Lumpur, Ort des letzten Kontakt mit MH370, dem Bereich aus dem das mutmaßliche Sonargeräusch des Absturz stammt, die Lage von Diego Garcia, sowie die Lage des Fundorts der Wrackteile La Reunion:

Bild anklicken, um Video zu starten!