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Kein Zweifel: Wäre ein Muslim – egal welcher Hautfarbe – in eine beliebige Kirche dieser Welt gestürmt und hätte in einem Massaker Menschen beliebiger Hautfarbe mit dem Ziel erschossen, einen Rassen- oder Religionskrieg anzuzetteln, die Medien hätten mit fetten TERROR-Schlagzeilen aufgemacht.

DN_Charleston240Der Täter in Charleston ist aber kein Muslim, deshalb ist seine Tat auch „nur“ rassistisch motiviert und somit in der Bewertung der Mainstreammedien offenbar kein politischer Angriff auf den Staat. Abseits der gleichgeschalteten Mainstreammedien wird diese Form der Propaganda in den USA hinterfragt (Democracy Now, Glenn Greenwald)

ARD tagesschau:
Schießerei, Anschlag, Angriff, Attentat
alles, nur kein Terror

Die mediale Doppelmoral, die in der Weigerung zum Ausdruck kommt, diesen Anschlag als Terror zu bezeichnen, ist in zweierlei Hinsicht rassistisch und entlarvend

Charleston_Zeit189Zum einen, weil sie den politisch gewollten Rassismus gegenüber Muslimen offenlegt. Diese werden spätestens seit 911 gezielt als Feindbild aufgebaut, ihre Länder mit Krieg und Terror überzogen, um geo- und innenpolitische Interessen der USA durchzusetzen. Seit 911 ist der Muslim der neue „Kommunist“ – eine Charleston_Welt189vorsätzlich aufgebaute, mit Waffen gepeppelte und mit exzessiver Gewalt provozierte Zielscheibe mit der der aufgeblähte „Sicherheits“- und Militärapparat der USA zu dem wurde, was er heute ist und mit der er nun seine Charleston_SZ189Macht und Profite sichert. Wenn Drohnen von Syrien bis Pakistan die Menschen allein durch ihre Anwesenheit terrorisieren und sie wissen lassen, dass sie in jeder Sekunde ihres Lebens per Knopfdruck aus einem Container in den USA zerfetzt werden können, dann ist das genauso Teil des Terror- und Charleston_Spiegel189Terrorzuchtprogramms der USA, wie die regelmäßigen Versuche des FBI, unbedarfte und – angesichts dieser globalen Verbrechen – wütende Muslime zu Attentaten anzustiften.

Zum anderen ist es rassistisch, weil eine Berichterstattung, die das Attentat von Charleston nicht als Terror bezeichnet, deutlich macht, dass dieses Verbrechen aus Sicht der Journalisten kein Anschlag auf den Staat, auf die Gesellschaft, auf die Gemeinschaft aller Bürger war – was gemeinhin einen Kernbestandteil des Terrorismus ausmacht -, sondern nur ein Anschlag auf Schwarze, die damit – unausgesprochen, aber auch unmissverständlich – aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden.

Deutsche, transatlantisch fixierte – und klandestin durch entsprechende Netzwerke kontrollierte – Mainstreammedien unterscheiden sich in diesem Rassismus erwartungsgemäß nicht von ihren US-Vorbildern. Wie immer werden Narrativ, Interpretation und Bewertung des Verbrechens von der US-„Leitkultur“ unreflektiert übernommen. Wir kennen diesen latenten Rassismus aber auch aus eigener innenpolitischer Erfahrung, wenn eine Mordserie samt Bombenanschlägen gegen vorwiegend muslimischen Immigranten jahrelang nicht als das was es ist, nämlich Terror, in der Öffentlichkeit dargestellt wird, sondern – wenn überhaupt – als „Döner-Morde„. Die muslimischen Mitbürger wurden auch in diesem Fall von einer rassistischen Mainstreampresse aus der öffentlichen Wahrnehmung und damit aus der Gesellschaft ausgeschlossen und somit indirekt zum Abschuss freigegeben. Die unausgesprochene Botschaft an die Täter: Macht ruhig weiter, uns interessiert nicht, was ihr da treibt!

Die Mainstreammedien entlarven sich in dieser Frage aber nicht nur als latent rassistisch, politisch motiviert und unfähig zur Selbstreflexion – was schon schlimm genug wäre-, sondern obendrein agieren sie heuchlerisch, wenn sie sich später über einen offen aufbrechenden Rassismus in der Gesellschaft echauffieren, dem sie selbst den Boden bereitet haben.