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ardIn diesem vierten Teil der Juni-Wochenanalysen der ARD-Ukraine-Propaganda (Teil1, Teil2, Teil3) werden wir die Woche vom 23. bis 29.6.2014 betrachten und diese umfassende Reihe damit abschließen.

Wie nicht anders zu erwarten betätigte sich die ARD auch in dieser Woche als Hofberichterstattungsorgan der Bundesregierung und EU. Bilder vom Krieg kommen so gut wie nicht vor. Bilder von Toten und Verletzten überhaupt nicht. Die EU und Kiews Regime werden weiterhin als um „Frieden“ bemüht dargestellt, während täglich Menschen beschossen, getötet und vertrieben werden.

Montag 23.6:

ARD_Ukraine_23.6Seit über einer Woche wird nun die Propagandalüge von Poroschenkos „Friedensplan“ in den Medien ausgewalzt, während dessen Söldner und rechte Milizen in der Ostukraine Städte beschießen. Es kann kaum ein Zweifel daran bestehen, dass dieses mediale Täuschungsnarrativ von westlichen – genau genommen – US-amerikanischen Spin-Doktoren ersonnen wurde, um im Windschatten dieser Kampagne die Ostukrainer mit Gewalt zu unterdrücken und den westlichen Lakaien Poroschenko als Friedensengel zu präsentieren.

Tagesschau und Tagesthemen präsentieren am Montag erneut ausschließlich die westliche Sichtweise. Vorgetragen vom Sprecher Jan Hofer, vom neuen ukrainischen Aussenminister, vom deutschen Aussenminister, vom britischen Aussenminister, vom ARD-Korrespondenten Krause und dem unsäglichen ARD-Lügner Lielischkies.

Das Entlarvende: Alle, Politiker und Journalisten, sind inhaltlich auf einer Linie und könnten ihre Statements auch im Chor singen. Gegenmeinungen kommen genauso wenig vor, wie kritische Fragen, z.B. ob nicht Poroschenko den Krieg ganz einfach beenden könnte, wenn er seine Söldner aus einer Region abzieht, in der diese nicht willkommen sind.

Inhaltlich bewegt sich die Propaganda auf der bekannten Linie: Putin müsse dafür sorgen, dass die Separatisten keine Waffen und Kämpfer aus Russland bekommen. Beweise für diese These werden selbstverständlich immer noch genauso wenig vorgelegt, wie in den vergangenen Wochen.

Kampfhandlungen, Opfer und Zerstörungen werden weder in Tagesschau, noch in den Tagesthemen gezeigt.

Dienstag 24.6:

Putin überrascht die westliche Propaganda mit seinem Vorstoß, die Ermächtigung zum Einsatz des russischen Militärs in der Ukraine zurückzuziehen. Die Separatisten erklären sich nach Gesprächen mit Vermittler Kuchma mit einem Waffenstillstand einverstanden.

In den Tagesthemen lenkt Sprecher Roth wie gewohnt von der Verantwortung Poroschenkos für das Morden in der Ostukraine ab, indem er die Aufmerksamkeit auf Putin richtet: „Was will Putin?“

ARD_Ukraine_24.6Als Kronzeuge gegen Putin wird wieder einmal Stanislaw Belkowskij präsentiert, was in etwa so ist, als wenn die ARD in Washington einen Kritiker wie Paul Craig Roberts interviewen würde, um die Politik Obamas zu analysieren – was selbstverständlich niemals geschehen wird.

Im folgenden Kommentar darf Georg Restle vom WDR dann seine propagandagetränkte, beschränkte Sicht der Dinge runterleiern, die sich erwartungsgemäß in Nichts von dem unterscheidet, was die restlichen linientreuen „Journalisten“ der ARD über die Ukraine von sich geben. Angesichts der immer offensichtlicher werdenden Farce des sogenannten „einseitigen Waffenstillstandes“, meint Restle:

ARD_Restle_24.6„Na endlich, wollte man gerade noch sagen, Entspannungszeichen aus Moskau und schon sind die zarten Friedenszeichen wieder zerstoben, im Pulverdampf der von Russland hochgerüsteten Separatisten. Dafür gibt es eigentlich nur zwei Deutungsmöglichkeiten: Entweder hat Putin die Kontrolle über seine Kämpfer in der Ostukraine verloren oder aber, er führt die europäische Diplomatie gerade am Nasenring durch die Arena.“

Für einen intellektuell und politisch beschränkten Schwätzer wie Restle gibt es vermutlich wirklich nur diese zwei Deutungsmöglichkeiten. Für jeden halbwegs informierten Menschen besteht auch die Möglichkeit, dass der „Waffenstillstand“ niemals existiert hat, dass Poroschenko diesen nur als Propagadamasche benutzt hat, um im Schatten seine Truppen zu formieren (was indirekt durch den Hubschrauberabschuss belegt wird) und das Putin niemals den Einfluß auf die Separatisten hatte, den die westliche Propaganda ständig verkündet hat.

Von derartig schlüssigen Erklärungen ist ein mit Zwangsgebühren finanzierte Propagandist wie Restle meilenweit entfernt.

Abschließend bleibt auch hier festzuhalten, dass auch am Dienstag, weder Tagesschau, noch Tagesthemen den Zuschauern Bilder von Tod und Zerstörung zumuten wollten, die die westliche Marionette Poroschenko in der Ostukraine anrichtet.

Mittwoch 25.6:

ARD_Ukraine_25.6Der Mittwoch stand wieder ganz im Zeichen der NATO-Propaganda. Zu Wort kommen der ukrainische Aussenminister, der deutsche Aussenminister und der oberste Kriegstreiber der NATO Rasmussen. Deren Statements werden in keinster Weise hinterfragt. Andere Meinungen kommen nicht vor. Auch am Mittwoch senden Tagesschau und Tagesthemen keinerlei Berichte vom westlichen Krieg gegen die Menschen in der Ostukraine.

Donnerstag 26.6:

ARD_Ukraine_26.6Donnerstag gibt es eine einzige kurze Meldung. Die einzige 20-Sekunden Meldung über den Krieg gegen die Menschen in der Ostukraine lautet:

„Separatisten bereit zu neuen Gesprächen.“

Ist an dem Tag nichts in der Ostukraine passiert? Gab es keine Toten? Keine Verletzten? Keine Flüchtlinge? Keine Not aus Mangel an Wasser und Strom? Offenbar nicht, denn sonst hätte das erste deutsche Propagandafernsehen doch ganz sicher darüber berichtet!

 

Freitag 27.6:

ARD_Ukraine_27.6Am Freitag geschieht das, worauf der Westen seit Jahren hingearbeitet hat und wofür in den letzten Monaten Hunderte sterben, Tausende verletzt und Zigtausende vertrieben werden mussten: Der nach dem militanten Putsch inthronisierte Waffen- und Medienoligarch Poroschenko unterschreibt den wirtschaftlichen Teil des Assoziiierungsprogramm mit der EU, noch während er im Osten des Landes Menschen töten lässt, die sich mit dem vom Westen inszenierten gewaltsamen Regime-Change nicht abfinden wollen. Für die ARD-Propaganda ein Tag zum Feiern: „Der ukrainische Präsident neben einer Europa-Fahne!“, freut sich Thomas Roth in den Tagesthemen. Ein Tag, in dessen Glanz man den deutschen Zuschauern auch schon mal einen ganz kurzen, verschämten Blick auf den Krieg gestatten kann:

Lielischkies:„Doch trotz offiziellem Waffenstillstand werden aus der Ostukraine ständig neu Kämpfe gemeldet und Angriffe auf ukrainische Stützpunkte. Schon 100.000 Menschen sollen deswegen nach Angaben der Vereinten Nationen ins benachbarte Russland geflohen sein. Viele andere in sichere Gebiete der Ukraine.“

Ein einziger Satz in wochenlanger ARD-Berichterstattung zu den 100.000 Menschen, die inzwischen nach Russland vertrieben wurden! Angeblich wegen „Kämpfen“ und „Angriffen auf ukrainische Stützpunkte“ sollen die Menschen geflohen sein, behauptet Propagandist Lielischkies. Tatsache ist: Die Menschen flüchten, weil die Regierung in Kiew und militante rechte Milizen ihre Region seit Wochen mit Artillerie unter Beschuss nehmen und weil man ihre Wasser- und Stromversorgung zerstört hat.

Zu diesem verlogenen und kriegsverharmlosenden Propagandageschwätz des mehrfach der Lüge überführten „Journalisten“ Lielischkies, zeigt die ARD folgende 6 kurze Videoschnipsel, die durch nichts erklärt oder eingeordnet werden:

ARD_Ukraine_Krieg_27.6

Ein Hinterhof, eine Wand mit Einschusslöchern, ein zerstörtes Militärfahrzeug, sowie vermutlich geflohene Frauen und Kinder. Keine Toten, keine Kampfhandlungen, keine zerstörten Häuser und vor allem keine Interviews mit den Flüchtlingen, die ihnen Gelegenheit geben würden, zu erklären, vor wem und was sie flüchten. SO sieht mit Zwangsgebühren finanzierter ARD-„Journalismus“ aus!

Die weit geringere Anzahl von Flüchtlingen, die den Putsch in Kiew unterstützen und entweder dorthin oder nach Odessa geflohen sind, haben in der ARD-Propaganda bereits zwei Mal ausgiebig Raum bekommen, ihre Sicht der Dinge darzustellen.

Ganze 17 Sekunden! dauert dieser pflichtschuldige und verzerrte Hinweis auf die Auswirkungen des Krieges auf Millionen Menschen in der Ostukraine. Offensichtlich meint man beim ARD-Staatsfunk damit den Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrags nach Ausgewogenheit, Objektivität und Umfassenheit der Information gerecht zu werden.

Ein darauf folgender Bericht über 4! freigelassene OSZE-Beobachter dauert 25 Sekunden. SO setzt die ARD Schwerpunkte.

Samstag 28.6:

ARD_Ukraine_28.6Auch am Samstag spielt das Schicksal der vom Krieg Poroschenkos betroffenen Menschen in der Ostukraine in der ARD keine Rolle. Im Vordergrund stehen wieder einmal eine handvoll freigelassener OSZE-Beobachter, sowie die Kriegshandlungen der Separatisten.

Poroschenko wird jetzt als bei den eigenen Leuten unter Druck stehender Präsident präsentiert, der gar nicht anders kann, als den Krieg in der Ostukraine zu forcieren. Schuld ist in dem an Dummheit und Verlogenheit kaum zu überbietenden Kommentar von Udo Lielischkies wiedermal: Russland!

Lielischkies:“Eine erneute Verlängerung der Waffenruhe durch Poroschenko erscheint so gut wie ausgeschlossen, denn statt klarer Signale aus Moskau in Richtung Deeskalation, wird weiter angegriffen und befestigt.“

Sonntag 29.6:

ARD_Ukraine_29.6Nachdem ARD/BRD-Regierungssprecher Jan Hofer die angeblichen diplomatischen „Bemühungen“ Merkels um eine Lösung des Ukraine-Konflikts in der Vordergrund gesetzt hat, „berichtet“ Udo Lielischkies von einer Demonstration in Kiew. WER dort für die Verhängung des Kriegsrechts, mehr Waffen und eine Forcierung des Krieges demonstriert, verschweigt der Lügenbold Lielischkies. Man beachte den folgenden exakten Wortlaut, der ein grammatikalisches Kuriosum darstellt, weil der Lügner und Dummschwätzer Lielischkies das Subjekt – wer also dort demonstriert – schlicht weg lässt:

ARD_Ukraine_Demo_29.6„Es war die größte Demonstration in Kiew seit Langem. Solidarität mit ihren Soldaten von der Front im Osten und gegen den Waffenstillstand und schlechte Ausrüstung protestieren.“

WER dort tatsächlich demonstriert erfährt man nur auf wenigen deutschen und natürlich bei den russischen Medien. Es sind keine Soldaten, sondern Milizen der Bataillone „Asow“ und „Donbass“, die von Oligarchen oder durch andere Spender finanziert werden. Freischärler nennt man sie gemeinhin und ihr Kombattantenstatus ist dem der Separatisten vergleichbar. Für deutsche Zuschauer sind diese Informationen offensichtlich nicht geeignet, da diese Leute sich vorwiegend aus dem extrem rechten, nationalistischen Spektrum rekrutieren. Deshalb müht sich Lielischkies den Eindruck zu erwecken, es handele sich um reguläre „Soldaten“.

Fazit:

Wie nicht anders zu erwarten setzt sich die einseitige Propaganda des Staatssenders ARD auch in der 4.Woche im Juni 2014 nahtlos fort. Der Krieg wird weitestgehend totgeschwiegen. Zivile Opfer und Zerstörungen kommen nicht vor – eine Lehre aus dem Vietnamkrieg. Die Hofberichterstattung hinterfragt das westliche Vorgehen in keinster Weise. Sie präsentiert westliche Politiker und die in der Ukraine installierten Marionetten als Friedensengel, während diese einen Krieg gegen Menschen führen, die den militanten Putsch in Kiew nicht hinnehmen. Rechte Freischärler und ihre Feldzüge im Osten werden totgeschwiegen. Statt dessen wird der Eindruck erweckt, dort kämpfe lediglich eine reguläre ukrainische Armee. Nach wie vor fehlt der geringste Beweis, dass Russland die Separatisten mit Waffen unterstützt. Kein Grund für die Propagandisten der ARD notorisch das exakte Gegenteil zu behaupten. Flüchtlinge bekommen nur dann eine Stimme, wenn sie die Propaganda Kiews wiedergeben. Die Zigtausenden, die nach Russland fliehen und auf ihrer Flucht auch noch vom Regime beschossen werden, bekommen in der ARD keinen Raum. Dass es sich um eine ethnische Vertreibung handelt, wird nicht einmal angedacht.

Desinformation, Lügen, Verschweigen, Verzerren, Hofberichterstattung – so sieht die ARD-Propaganda über einen Krieg in Europa aus.

Aufruf:

Wenn ihr weitergehende gesicherte Bericht über Vorgänge in der Ukraine habt, die die ARD in den letzten Wochen totgeschwiegen hat, postet sie hier bitte als Kommentare, um das Ausmaß des Verschweigens noch einmal zu verdeutlichen!