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id_kulturzeitGibt es tatsächlich noch Menschen, die glauben, von ARD und ZDF nicht tagtäglich belogen und für dumm verkauft zu werden? Ihnen kann geholfen werden, denn das, was die „öffentlich-rechtsfreien“ Anstalten in Zeiten von AfD und Brexit an Desinformation und Propaganda verbreiten, wird immer panischer, peinlicher und primitiver – und damit auch für eher gutgläubige und bürgerliche Zeitgenossen durchschaubarer.

AfD-Wähler dürften sich jedenfalls nicht von der Kampagne gegen Alexander Gauland ins Bockshorn haben jagen lassen. Vielmehr dürfte vielen von ihnen das ganze Ausmaß der Verlogenheit und Gleichschaltung von Staats- und Konzernmedien aufgefallen sein. Die Hetze gegen eine Partei, die immer mehr Menschen hinter sich versammelt, ist dabei ungefähr so klug, wie in einem Sumpf nach Leibeskräften mit den Beinen zu strampeln. Aber dass es sich bei den Dummschwätzern der deutschen Staatssender nicht um die intellektuelle Elite handelt, ist für regelmäßige Leser dieses Blogs sicherlich keine neue Erkenntnis.

Ein Paradebeispiel für Demagogie, Bösartigkeit und die unabdingbare Portion Verblödung lieferte am Donnerstag die einschlägig bekannte „kulturzeit“ auf 3sat. Man versuchte erneut den letzten Opfern, die glauben, wo „kultur“ drauf steht, sei auch Kultur drin, einzutrichtern, „Populisten“ seien gefährlich.

Man muss den Erfindern dieses als Diffamierung gedachten Wordings geradezu dankbar sein, denn kein anderer Begriff bringt so prägnant und entlarvend auf den Punkt, worum es im Kern tatsächlich geht: Antidemokraten gegen Demokraten. (Dass die AfD, sollte sie jemals „an die Macht kommen“, höchstwahrscheinlich von den direkt-demokratischen Prinzipien Abstand nehmen wird, die sie heute in ihrem Programm führt, steht auf einem anderen Blatt und dieses so vergilbte wie geduldige Stück Papier hat sie sich bei einer ehemaligen „basisdemokratischen Friedenspartei“ geborgt.)

Der gesamte Beitrag, um den es hier gehen soll, ist ein mit politischer (nicht mit aufklärerischer) Intention zusammengestückeltes Konglomerat aus substanzlosem und pseudowissenschaftlichem Geschwätz, das man deshalb nur als Machwerk bezeichnen kann. Wenn der Glückskeks-Philosoph Richard David Precht als Höhepunkt der Frivolität konstatiert, es gäbe gar keine Alternative zu einer globalen „Einheitszivilisation“ im 22. Jahrhundert, dann sagt das eigentlich alles über das Niveau dieses unterirdischen Elaborats – und über den verheerenden Zustand deutscher „Philosophie“ im 3. Jahrtausend obendrein.

Die freche Verleumdung aber, die die ganze Bösartigkeit und demagogische Absicht der Autorin aufdeckt, kommt gleich zu Beginn und sie ist so aufschlussreich und entlarvend, dass wir sie an dieser Stelle festhalten müssen.

Sprecher: „Letzte Woche in Wien. Treffen der europäischen Rechten. Sie nennen es „Patriotischer Frühling“.

Bild anklicken, ARD-Mediathek!

Bild anklicken, ab 9:30min!

Marcus Pretzell: „Und es ist ja nicht ganz zufällig, dass wir uns hier in Wien treffen. Es hat schon mal eine Neuordnung Europas in Wien stattgefunden. Ich hoffe, dass wir noch etwas erfolgreicher sind und die alten Fehler unserer Vorväter nicht wiederholen.“

Wir unterbrechen an dieser Stelle, denn dem informierten Leser schwant bereits etwas Böses. Jeder halbwegs gebildete Europäer weiß natürlich, worauf Pretzell hier unzweideutig anspielt und wir wollen seine historische Anmaßung mal außer acht lassen. Stattdessen geht es unmittelbar nach Pretzells Statement zurück zum Sprecher, denn der macht tatsächlich das, was man kaum glauben mag: Er unterstellt Pretzell eine Anspielung auf den Nationalsozialismus und weil Pretzell hier von einer „erfolgreichen Neuordnung Europas“ spricht, wäre das – wenn er sich tatsächlich auf das Dritte Reich bezogen hätte -, eine Verherrlichung des Nationalsozialismus und dessen verbrecherischer Willkürherrschaft in Europa.

Sprecher: Vorväter? Nazis? Sie pöbeln und sie hassen. Sehen Verschwörungen und wollen an die Macht. Ihre Kampfvokabeln und Angstparolen gehören mehr und mehr zum alltäglichen Sound unserer Gesellschaft.“

Da bleibt einem erst einmal die Spucke weg. Kann das wahr sein? Man muss es sich wirklich im Video anschauen (ab 9:30min), um die ganze Hinterhältigkeit dieser Masche zu erkennen. Es ist vollkommen klar, dass Pretzell sich auf den Wiener Kongress von 1815 bezog, aber Carola Wittrock, die für dieses Machwerk verantwortliche GEZ-Propagandistin, dreht es so, dass der Eindruck entsteht, Pretzell hätte die „Neuordnung Europas“ durch die Nazis beschworen.

Ein kurzer Blick auf einen Bericht über diese Veranstaltung auf der Webseite der FPÖ bestätigt dann, was eigentlich auch so vollkommen klar war:

Zweiter „Wiener Kongress“

Pretzell fühlte sich anlässlich der Veranstaltung an den Wiener Kongress erinnert, der vor 200 Jahren stattfand und bei dem vorrevolutionäre politische und gesellschaftliche Verhältnisse wiederhergestellt wurden: „Für mich ist das ein Versprechen an die Bürger und eine Drohung an Schulz und Jucker. Wir haben ein Recht auf Heimat, unsere Kultur, unsere Sprache und unsere Identität und die werden wir uns wieder holen! Wir sind gekommen, um Europa zu verändern!“ (Quelle: FPÖ)

Wer sind jetzt tatsächlich die Nazis? Diejenigen, die mehr Demokratie fordern, oder der goebbelsche Propagandaapparat, der die Bürger tagtäglich mit übelsten Nazimethoden belügt, deutsche Landser auf den Spuren Adolf Hitlers und gegen den Willen der Mehrheit des Volkes an die russische Grenze hetzt und die Öffentlichkeit systematisch in die Irre führt? Darüber sollten insbesondere jene intellektuell Schwachbrüstigen eine Weile nachdenken, die jetzt schon wieder behaupten wollen, die Propagandaschau würde „Nazis“ verteidigen.