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Tagesschau 23.5. (ab 7:30min)

Erst am Mittwoch haben wir hier Udo Lielischkies an den Haaren herbeigezogene Lügengeschichte über die Toten von Krasnoarmeysk in den tagesthemen aufgedeckt, da präsentiert eben jener Udo Lielischkies schon am Donnerstag das nächste faustdicke Lügenmärchen in der Tagesschau. Aufgedeckt, dank eines Hinweises an unseren Propapaganda-Melder. Selbstverständlich geht auch die neue Lügengeschichte zu Lasten der Separatisten, die gezielt und systematisch dämonisiert werden.

Die Propagandageschichte beginnt mit einem kurzen Einspieler aus Slavyansk, wo ein Bewohner vor einem ausgebombten Haus offenbar gefragt wurde, ob er Angst habe. Eine selten dämliche Frage angesichts eines frühmorgendlichen Weckens durch Artilleriegranaten.

Lielischkies: Slavyansk heute morgen: Die Einwohner werden wach durch Gefechtslärm. Auch dieser Mann ist mit den Nerven am Ende.

Anwohner: Wie kann man denn keine Angst haben? Es ist furchtbar. Beim 2. Weltkrieg war es nicht so schlimm.

Wer dort die Menschen mit Artillerie beschossen hat, fragt Lielischkies nicht – oder besser gesagt, er sendet die Frage nicht, denn dass dies gefragt wurde, sollte jedem klar sein. „Wer schiesst denn da?“ ist immer die erste Frage, sowohl derer, die unter Beschuss stehen, als auch eines jeden Reporters, der die Aufgabe hat, aus einem Krieg zu berichten.

Youtube-VideoWären es die Separatisten gewesen – die wohl kaum über Artillerie verfügen – hätte sowohl Kriegspropagandist Lielischkies, als auch die ukrainischen und alle anderen westlichen Mainstreammedien aus diesem Vorfall einen Riesenskandal gemacht. Tatsächlich ist es die Kiewer Soldateska, die aus den Hügeln der Umgebung mehrere Häuser in den Vororten in Schutt und Asche gelegt hat – und zwar schon seit mehreren Tagen, wie youtube-Videos zeigen.

Lielischkies verschweigt also gezielt die Täter und zwar aus gutem Grund. Er will nicht nur die wahren Hintergründe verschleiern, sondern suggerieren, es seien die Separatisten, die dort mit Granaten Angst und Schrecken verbreiten.

Dieses Ziel versucht er zu erreichen, indem er direkt im Anschluss eine weitere Kriegsszene aus der Region Donezk präsentiert, in der ukrainische Soldaten an einem Checkpoint unter Beschuss geraten – laut Lielischkies unter Beschuss von Separatisten. Kampfhubschrauber kommen den Soldaten angeblich „zu Hilfe“.

Lielischkies_VolnovakhaLielischkies:„Ukrainische Soldaten werden von Separatisten angegriffen. Die Soldaten waren gestern an ihrem Checkpoint von Separatisten überfallen worden. Bilder einer Helmkamera zeigen, wie ihre Panzer explodieren und dann Kampfhubschrauber der Armee zu Hilfe kommen – allerdings zu spät.

Eine Geschichte, die sich tatsächlich vollkommen anders abgespielt hat, wie man dem kompletten Video auf YouTube und russischen Medien entnehmen kann.

Tatsächlich kommen die Hubschrauber der ukrainischen Armee den eigenen Soldaten dieses Checkpoints nicht zu Hilfe, sondern sie beschiessen die eigenen Leute. Ob es sich – wie die Separatisten behaupten – um eine Strafaktion handelt, weil diese Soldaten angeblich nicht auf Zivilisten schießen wollten, oder ob es sich um einen Fall von „friendly fire“ handelt, ist noch nicht letztlich geklärt.

Youtube-Video des Vorfalls mit deutschen Untertiteln

Youtube-Video des Vorfalls mit deutschen Untertiteln

Wahrscheinlich ist folgender Ablauf: Alarmiert nach einem Angriff auf den Checkpoint, kommt die Luftwaffe zu „Hilfe“ und beschießt – in der Annahme, es handele sich um Separatisten – die eigenen Leute. Am Ende sind laut RT 16 ukrainische Söldner tot und 30 verwundet. Die Propagandaabteilung der Junta – für die der Vorgang eine PR-Katastrophe darstellt – verbreitete eine ganz eigene haarsträubende Version der Geschichte.

The press-service of the Ministry of Defence stated that Ukrainian soldiers have died and received injuries near Volnovakha on Thursday night as a result of the detonation organised by members of the illegal armed forces: “During the fire, one of the charges hit the fighting machine, located at the checkpoint, which led to an explosion of ammunition”.

Die BBC berichtete vorsichtig:

It is unclear who attacked the checkpoint, with one Ukrainian officer telling the BBC it was not separatists.

Lielischkies aber, der offensichtlich das Video kannte – schliesslich sendete er Ausschnitte daraus – hat das, was die Soldaten dort sprechen, rausgeschnitten und sich eine eigene Lügengeschichte zusammen fantasiert. Das ist wie im Fall Kransoarmeysk keine Schlamperei, sondern vorsätzliche Propaganda, Desinformation und Lüge.

mittagsmagazin_lielischkiesDass Lielischkies auch den Inhalt des Gesprächs des Funkers kannte – der sich über den Beschuß durch die eigenen Leute beklagte – beweist ein weiteres Video, das die ARD bereits zuvor im Mittagsmagazin ausgestrahlt hatte. Dort ist eben jener Funker zu sehen, unterlegt mit einer vollkommen anderen Geschichte aus Lielischkies Märchenstunde.

Was die gleichgeschalteten Staats- und Konzernmedien hier weitestgehend totschweigen, ist die Tatsache, dass es neben der Kiewer Soldateska vor allem rechte Milizen sind, die in der Ostukraine Mord und Terror verbreiten. Finanziert werden diese zumindest in Teilen vom Oligarchen und Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk Igor Kolomoisky. Dass die BBC sehr vorsichtig in ihrer Einschätzung war, wer den Checkpoint überfallen hat, liegt auch daran, dass es Augenzeugenberichte gibt, die besagen, dass die Angreifer mit Transporter der privaten Bank von Igor Kolomoisky vorgefahren sein sollen:

The witnesses told the channel that the transit vans, which the attackers used for transportation, belonged to the Privat-Bank, which is owned by oligarch Igor Kolomoisky.

Kolomoisky bankrolled the Ukrainian coup in February and largely contributed to the creation of the National Guard, which helped legitimize the far-right militants among the Maidan protestors….

Meanwhile, a Ukrainian army major, who spoke to the survivors of the attack, told the BBC on condition of anonymity that he was sure that the attackers weren’t from the Donetsk self-defense forces, but were “mercenaries.” (Russia Today)

donezk_nazis

 

Dass sich unter diesen Freischärlern und Milizen lupenreine Nazis tummeln, beweist ein weiteres youtube-Video aus der Nähe von Donezk, das einen mit Hakenkreuz und SS-Runen tätowierten toten Kämpfer zeigt.

 

 

Eine Beschwerde der Propagandaschau bei der Tagesschau-Redaktion über Lielischkies letzte Lügengeschichte über die Toten von Krasnoarmeysk, mit der Aufforderung eine Richtigstellung und Entschuldigung zu senden, blieb bis heute unbeantwortet.