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wdrEs ist ein so aufschlussreiches wie skandalöses Statement des WDR-Fernsehdirektors Jörg Schönenborn, dass der Deutschlandfunk gestern Nacht und WDR5 heute im Morgenecho sendeten. Als Reaktion auf das Einreiseverbot für den ARD-Dopingexperten Hajo Seppelt durch Russland, drohte Schönenborn den Russen kaum verhohlen mit einer Hetzkampagne gegen die WM2018.

Anders als eine Drohung ist Schönenborns Aussage:

Ich hoffe, dass auch dem Kreml klar wird,
das können keine fröhlichen Spiele werden,
wenn Journalisten nicht berichten dürfen.

nicht zu deuten. Damit zeigt das Mitglied der Atlantikbrücke, dass er der Ansicht ist, dass es in der Hand der ARD ist, zu entscheiden, ob eine Olympiade, Fußballweltmeisterschaft oder andere große Ereignisse „fröhlich“ werden oder eben nicht. Und das ist alles andere als weit hergeholt. Die Hetze in ARD und ZDF vor, während und nach der in jeder Hinsicht perfekt organisierten Olympiade 2014 in Sotschi haben gezeigt, dass die staatlichen Propagandisten um ihre Macht zur Manipulation der öffentlichen Meinung wissen und jederzeit bereit sind, diese Macht politisch auszunutzen.

Die von Hajo Seppelt nur wenige Tage nach dem Krim-Referendum begonnenen „Recherchen“ zum Thema Doping in Russland waren ganz offensichtlich politisch motiviert und gipfelten – beruhend auf Aussagen von gekauften und dubiosen Zeugen – in der Verleumdungskampagne vom „russischen Staatsdoping“, die bis heute anhält.

Russland sollte sich das nicht bieten lassen, sondern sich das Originalzitat von der ARD besorgen und den Intendanten der deutschen Staatssender klarmachen, dass ihre gesamte Mannschaft aus dem Land geworfen wird, wenn im Vorfeld oder während der WM statt objektivem Journalismus Kampagnen und einseitige Hetze verbreitet werden.