Schlagwörter

, , , , , , , ,

wdrSie selbst nimmt zwar das böse Wort von der Propaganda nicht in den Mund, aber was die WDR-Whistleblowerin Claudia Zimmermann im RT-Interview mit Maria Janssen aus eigener lang­jähriger Erfahrung im öffentlich-rechlichen Rundfunk schildert, ist ein aufschlussreicher Einblick in die Mechanismen der GEZ-finanzierten, regie­rungs­nahen Meinungsmache.

Bild anklicken, YouTube!

Dabei hat sich die erfahrene Journalistin die Rolle der „Whistleblowerin“ gar nicht selbst ausgesucht, sondern hat in einem Interview im niederländischen Rundfunk Anfang 2016 frank und frei ihre Sicht auf die Arbeitsbedingungen beim WDR wiedergegeben, die eben keine umfassende und vielfältige Berichterstattung über die Migrationskrise zuließen, wie es die Vorgaben des Rundfunkstaatsvertrages vorschreiben.

Claudia Zimmermanns Darstellung ist gleich in mehrfacher Hinsicht höchst interessant. Neben ihrer langjährigen Erfahrung im WDR sind es vor allem ihre niederländischen Wurzeln, die es ihr erlauben, einen Vergleich zwischen den beiden Medienwelten anzustellen, bei dem die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland ausgesprochen schlecht wegkommen.

Da [in den Niederlanden] ist man wesentlich freier – auch im Journalismus. Da werden auch in Talkshows ganz andere Dinge gesagt, viel offener… In den Niederlanden darf man einfach mehr sagen…

Ihre Aussagen über die – letztlich politischen – Vorgaben durch Redakteure bekräftigt Zimmermann und erläutert plausibel und an Beispielen, dass Themen, die dem Sender nicht in den Kram passen, schlicht und einfach nicht eingekauft werden. Dabei geht es nicht um die Qualität des Produkts in journalistisch-handwerklicher Hinsicht, sondern darum, ob es thematisch die staatliche Propagandalinie unterstützt oder nicht. Unschwer erkennt man in ihren Schilderungen das, was wir hier an unzähligen Beispielen von der Oberfläche dokumentiert haben: einseitige Hetze gegen Russland, Syrien oder in der „Flüchtlingskrise“.

Sie bestätigt darüberhinaus, was sie bereits im Sputnik-Interview erklärt hat, dass man sie nach den für den WDR höchst unangenehmen Enthüllungen zwar nicht entlassen, aber schlicht und einfach beruflich-finanziell kaltgestellt hat. Themen, die sie beim Sender einreicht, werden nicht mehr angenommen, selbst dann nicht, wenn es jährlich wiederkehrende Reportagen sind, die sie in der Vergangenheit regelmäßig produziert hat und die nun an andere Kollegen vergeben werden, obwohl Claudia Zimmermann aufgrund ihrer langjährigen Erfahrungen einen professionellen Vorsprung hätte.

Auch die unsägliche Vermischung von Meinung und Information, die in allen wichtigen Themenbereichen allgegenwärtig ist und mit echtem Journalismus nichts zu tun hat, kommt auf den Tisch. Migration, Terror, Ukraine, Russland, Syrien, Jemen, Trump, Brexit, Macron, etc. – auch wenn Zimmermann die Themen nicht alle nennt, werden die Mechanismen deutlich, mit denen die Bürger auf Linie getrimmt werden sollen, anstatt unabhängig, umfassend, objektiv und unparteilich informiert zu werden.

Prädikat: besonders sehenswert!