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Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Beitrag stehen, der die Desinformation und Propaganda der Mainstreammedien gegen die Linkspartei thematisiert. Wie auch die AFD ist die LINKE für die Staatssender ARD und ZDF ein regelmäßiges Ziel verzerrender und agitatorischer „Berichterstattung“, in der Fakten verschwiegen und verdreht, politische Ziele auf den Kopf gestellt und mit diffamierendem Wording kräftig umlackiert wird.

Die Spitzenkandidatin der Linken für die Bundestagswahl, Sahra Wagenknecht, hielt am Sonntag eine Rede. Deren Transkript zu veröffentlichen, hält die eigene Partei nicht für nötig.

Im politischen Wording der öffentlich-rechtlichen Propaganda wird die Partei, die sich nach eigenem Selbstverständnis für Gerechtigkeit einsetzt, über das vergangene Wochenende hindurch als „radikal“ und nicht regierungsfähig angeschmiert. Die GEZ-Propagandisten und ihre Kollegen in den Konzernmedien wissen natürlich ganz genau, dass diese Attributierung die Partei aus der Mitte der Gesellschaft drängen soll, insbesondere bei älteren Wählern den Frame „Radikalenerlass“ wachruft und damit potentielle Wähler aus dem bürgerlichen Lager abschreckt. Genau das ist das Ziel.

Da die LINKE es bis jetzt nicht einmal geschafft hat, das gestrige Redemanuskript ihrer Spitzenkandidatin für die kommende Bundestagswahl Sahra Wagenknecht während des Bundesparteitags auf ihrer Homepage zu veröffentlichen, anhand deren Medienberichterstattung und Realität hätten abgeglichen werden können, fällt der Beitrag ins Wasser. Eine Partei, die im Jahr 2017 nicht einmal dazu in der Lage ist, die Texte der Reden ihres Spitzenpersonals auf einem Bundesparteitag kurz vor einer für Deutschlands Zukunft ausserordentlich entscheidenden Wahl zeitnah zu veröffentlichen, damit diese im Netz verbreitet, analysiert und diskutiert werden können, ist weder auf der Höhe der Zeit noch regierungsfähig.

Auf der Homepage der Linken finden sich auch einen Tag nach dem Parteitag (Stand Montag 12.Juni 15 Uhr) nur die Reden und Grußworte von Freitag und Samstag.

Wer – wie die LINKE – die Zeichen der Zeit nicht erkannt hat und im Informationszeitalter Sonntags blau macht, muss sich nicht wundern, wenn er von neoliberalen Propagandaprofis noch vor dem Frühstück an die Fische verfüttert wird.

Die „Medienschau“ am Montag Morgen im Staatssender WDR zeigt – wenn man in der Lage ist, Medien kritisch zu betrachten – einen guten Querschnitt der Propagandamethoden des Mainstreams gegen die LINKE.

Anstatt einer umfassenderen Darstellung der Desinformation und Agitation in ARD und ZDF über den Bundesparteitag gibt es an dieser Stelle eine weitere, nicht minder wichtige Programmbeschwerde, die sich einen einzelnen Aspekt dieser Kampagne in der ARD vorgeknöpft hat.

ard_logoProgrammbeschwerde – Steuerkonzept der Partei Die Linke

Datum: 11. Juni 2017
Von: Maren Müller
An: Norddeutscher Rundfunk
Intendanz
Herrn Marmor
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg

Programmbeschwerde und Hinweis für Faktenfinder

Sehr geehrter Herr Marmor,

innerhalb der Berichterstattung über den Parteitag der LINKEn wurde in der Tagesschau vom 10.06.2017 unter anderem das verabschiedete Steuerkonzept der Partei thematisiert. https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-297177.html

„Die LINKE will einen höheren Spitzensteuersatz. Ab einem Bruttoverdienst von 81.000 Euro würden 53 % fällig.“, lautete die Ansage von Eva Lodde in ihrem Bericht. Unterschlagen wurde dabei der Fakt, dass diese Besteuerung lediglich für Singles gilt. Leben Partner oder Kinder im Haushalt, liegen die Grenzen natürlich deutlich höher.

Durch Weglassen wichtiger Informationen und Zusammenhänge bleiben Ihre Zuschauer, eventuell auch ein betroffenes Ehepaar mit 2 Kindern und einem entsprechenden Bruttoverdienst, desinformiert und werden aufgrund der Fehlinformation die Steuerpläne der LINKEn natürlich ablehnen und ihre individuelle Wahlentscheidung überdenken - sofern sie nicht über Primärquellen informiert werden.

Die Berichterstattung öffentlich-rechtlicher Medien hat u.a. die Pflicht die freie individuelle Meinungsbildung der Bevölkerung zu ermöglichen. Sie sind daher besonders gefordert, durch sorgfältige Prüfungen falsche von richtigen Informationen zu unterscheiden und die entsprechend korrekte zu transportieren. Um eine Richtigstellung an komfortabler Stelle wird dringend gebeten.

Aus Transparenzgründen werden wir diese Programmbeschwerde sowie die Antwort der Programmverantwortlichen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlichen.

Mit freundlichen Grüßen


Maren Müller
Vorsitzende

(Quelle)