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Fake News und die Lügen der Kriegspartei

von Pat Buchanan                                      Übersetzung: FritztheCat

roosevelt_navyday– Roosevelt „Navy Day Speech“ – Bild anklicken, YouTube!

„In meinem Besitz befindet sich eine geheime Karte, hergestellt in Deutschland, durch Hitlers Regierung – den Planern der Neuen Weltordnung“. Das sagte FDR (US Präsident Franklin Delano Roosevelt) am 27.10.1941 in seiner Radioansprache an die Nation am Tag der Navy.

„Es handelt sich um eine Karte von Südamerika, so wie es Hitler umorganisieren will. Die Geographie-Experten in Berlin haben jedoch alle existierenden Grenzlinien rücksichtslos entfernt … sie wollen den gesamten Kontinent unter ihre Herrschaft bringen,“ sagte Roosevelt. „Diese Karte verdeutlicht, dass die Nazis nicht nur für Südamerika planen, sondern auch gegen die Vereinigten Staaten.“Unser Anführer hatte aber noch ein weiteres erschreckendes Dokument, „hergestellt in Deutschland, durch Hitlers Regierung…“

„Es handelt sich um den Plan, alle bestehenden Religionen abzuschaffen – Protestanten, Katholiken, Mohammedaner, Hindus, Buddhisten und Juden gleichermaßen … Anstelle der Kirchen unserer Zivilisation soll eine internationale Nazi-Kirche entstehen…“

„Anstelle der Bibel werden die Worte von ‚Mein Kampf‘ als Heilige Schrift aufgezwungen und durchgesetzt. Und anstelle des Kreuzes werden zwei Symbole eingeführt – Das Hakenkreuz und das nackte Schwert … Ein Gott des Blutes und des Eisens wird den Platz des Gottes der Liebe und der Barmherzigkeit einnehmen.“

Die Quelle dieser verblüffenden Nazi-Pläne?

Es sind die Fälschungen der in New York operierenden Agenten von William Stephenson, Churchills „Man Called Intrepid“ (Codename Intrepid, der Unerschrockene). Seine Aufgabe war es, alles Nötige zu unternehmen, um die USA in den Krieg Großbritanniens zu ziehen.

FDR begann seine Ansprache mit der Beschreibung zweier deutscher U-Boot-Angriffe auf die US-Zerstörer Greer und Kearny, letzterer wurde von einem Torpedo getroffen und 11 Amerikaner verloren ihr Leben.

FDR sagte: „Wir hätten gerne eine Schießerei vermieden. Aber die Schießerei hat begonnen. Und die Geschichte hat festgehalten, wer zuerst geschossen hat.“

Die Wahrheit: Die Greer und die Kearny haben deutsche U-Boote verfolgt, damit britische Flugzeuge ihre Wasserbomben abwerfen konnten.

Es war FDR, der unbedingt einen Krieg mit Deutschland wollte, während Hitler, bei all seinen Verbrechen, einen Krieg mit den Vereinigten Staaten unbedingt vermeiden wollte.

Der Kongressabgeordnete Clare Boothe Luce sagte: „FDR hat uns in den Krieg gelogen, weil er nicht den politischen Mut hatte, uns in einen Krieg zu führen.“

Ende 1941 wollten die meisten Amerikaner immer noch keinen Krieg. Sie glaubten, die „lügnerische britische Propaganda“ über belgische Babys, die von deutschen Bajonetten aufgespießt wurden, hätten uns in den 1. WK gezogen, wovon das Britische Imperium stark profitiert hat.

Solche Geschichten kommen einem in Erinnerung, wenn man die Welle der Empörung sieht, die über unsere Hauptstadt schwappt. Wegen „Fake News“, die angeblich von Wladimir Putin und seinen alten KGB-Kameraden erzeugt wurden und von US-Personen, Webseiten und Magazinen nachgeplappert werden, die gegen Interventionen und gegen Krieg sind.

Rob Portman, Senator aus Ohio sagt, die „Bedrohung durch Propaganda und Desinformation“ sei real, und wir müssten das „abwehren und bekämpfen“. Der Kongress arbeitet an einem $160 Mio-Programm für das Außenministerium.

Nun gut, Amerikaner sollten sich gegen „Fake News“ und fremde Einmischung in US-Wahlen wappnen.

Es sind jedoch oft unsere eigenen Verbündeten wie die Briten und unsere eigenen Führer, die uns täuschen und in unnötige Kriege lügen. Und ist nicht die Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Regimen die wir nicht mögen, dazu gehören die Wahlen, ziemlich genau die Job-Beschreibung der CIA und des National Endowment for Democracy?

Die Geschichte lehrt uns, dass wir unsere eigene Kriegspartei beobachten sollten.

Man denke an die Operation Iraqi Freedom.

Wer hat über Saddams Massenvernichtungswaffen getäuscht, getrickst und gelogen, jene „Fake News“, die uns in einen der größten strategischen Patzer unseres Landes gezogen haben?

Wer hat jahrelang über ein iranisches Atomwaffenprogramm gelogen, das uns beinahe in einen Krieg geführt hätte, bevor alle 16 US-Geheimdienste diese Propaganda 2007 und 2011 entkräftet haben?

Aber es gibt sie immer noch, hier und im Ausland, die darauf beharren dass der Iran ein heimliches Atomwaffenprogramm habe. Ihr Ziel: ein Krieg mit dem Iran.

Hat man uns im August 1964 die ganze Wahrheit erzählt, bei dem Zwischenfall nordvietnamesischer Kanonenboote und den US-Zerstörern Maddox und C. Turner Joy? Wonach uns der Kongress in einer fasst einstimmigen Resolution in einen achtjährigen Krieg in Südostasien stürzte?

Man kann auch noch weiter in die Geschichte zurückgehen.

Der Kongressabgeordnete Abe Lincoln hat der Behauptung von Präsident Polk nicht geglaubt, dass die mexikanische Armee den Rio Grande überquert habe und „auf amerikanischem Boden amerikanisches Blut vergossen hat“. In seiner „ad hoc“-Resolution wollte Lincoln wissen wo genau der Ort wäre, wo die Grausamkeit passiert sein soll, die dazu geführt hat, dass die US-Armee auf Mexiko City marschierte und Mexiko um die Hälfte seines Staatsgebietes erleichterte.

Hat uns der stellvertretende Marineminister Theodore Roosevelt die Wahrheit gesagt, als er über unser explodiertes Schlachtschiff im Hafen von Havanna sagte: „Die Maine wurde durch einen schmutzigen, verräterischen Akt seitens der Spanier versenkt.“?

Es wurde nie bewiesen, dass die Spanier die Explosion verursacht haben.

Aber die Amerikaner haben durch seinen Krieg bekommen, was T.R. Wollte – Puerto Rico, Guam und die Philippinen, unser eigenes Imperium.

„In Kriegszeiten ist die Wahrheit so wertvoll, dass sie von einer Schutztruppe aus Lügen bewacht werden muss.“

Das sagte Winston Churchill, der Großmeister der Fake News.


patbuchananPatrick Joseph „Pat“ Buchanan (* 2.11.1938 in Washington, D.C.) ist ein konservativer ame­ri­ka­ni­scher Politiker, Journalist und TV-Kom­men­tator. Buchanan war Kom­muni­kations­direktor des Weißen Hauses unter Ronald Reagan und trat später mehr­fach selbst als Kandi­dat für das Amt des US-Präsi­den­ten an, zuletzt 2000 für die Reform Party. Von seiner früheren Partei, den Republi­kanern, wurde er nie auf­ge­stellt; in den Vor­wahlen für die Prä­si­dent­schafts­kandi­datur konnte er aber mehrfach Achtungs­erfolge erzielen.