Schlagwörter
Dämonisierung, Demokratie, Desinformation, Mediendiskurs, Propaganda, Staatsmedien, Verzerren, Wortwahl
Dass man sich auch beim Medienportal „Meedia“ nicht aus propagandistischen Narrativen lösen kann, belegt einmal mehr die ganze Kraft der gezielten Meinungsmache. Eigentlich sollten dort Journalisten arbeiten, die den Medienbetrieb aus der Metaebene beobachten und kritisch hinterfragen. Tatsächlich ist man aber auch dort durch die tägliche Auseinandersetzung mit und die Nähe zu den Mainstreammedien so dermaßen von Propaganda durchtränkt, dass es immer wieder schwer fällt kritische Distanz und Reflexion aufzubringen.
So wird in einem aktuellen Artikel der „Lügenpresse“-Vorwurf kurzerhand der PEGIDA zugeordnet und damit – ganz im Sinne der Mainstreammedien – weiter politisch dämonisiert. Das ist deshalb peinlich und offenkundig falsch, weil es im Artikel eigentlich um Fakten geht, die das Gegenteil beweisen. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage teilen nämlich 44% der Bundesbürger die Ansicht, dass wir es mit einer „Lügenpresse“ zu tun haben, die „von ganz oben gesteuert“ wird und deshalb „geschönte und unzutreffende Meldungen“ verbreitet.
Um zu prüfen, inwieweit inhaltliche Positionen aus dem Pegida-Umfeld geteilt werden, wurden den 1002 repräsentativ ausgesuchten Bundesbürgern zehn Original-Aussagen vorgelesen – mit der Bitte anzugeben, ob sie der jeweiligen Aussage voll und ganz, eher, eher nicht oder überhaupt nicht zustimmen. Eine nennenswerte Zahl von Deutschen, nämlich 44 Prozent, stimmt mehr oder weniger lediglich der kritischen Einschätzung der „Lügenpresse“ zu, nach der die Medien in Deutschland „von ganz oben gesteuert“ würden und deshalb „geschönte und unzutreffende Meldungen“ verbreiteten. (MEEDIA)
Die offenbar von Forsa ausgeklügelte Formulierung „von ganz oben gesteuert“ hatte zweifellos den Zweck, möglichst viele Befragte davon abzuhalten, sich dem „Lügenpresse“-Vorwurf zu eigen zu machen, weil hier eine Gleichschaltung per Ukas, Führerbefehl oder Wahrheitsministerium suggeriert wird.
Tatsächlich beruht die Gleichschaltung, die den „Lügenpresse“-Vorwurf berechtigt, in erster Linie auf politischen Netzwerken und wirtschaftlichen Zwängen. Wer das System infrage stellt, wird in ihm keine Karriere machen und Medien, die den Raubtierkapitalismus der Eliten hinterfragen, bekommen schlechterdings Werbeeinnahmen von VW, Siemens oder RWE.
Den „Lügenpresse“-Vorwurf in die PEGIDA-Ecke zu stellen, ist also selbst Propaganda und Meinungsmache. Dass dennoch fast die Hälfte der Bundesbürger – die mit den meisten anderen Slogans der PEGIDA nichts zu tun hat – dieser zugespitzten Formulierung zustimmt, ist ein bemerkenswertes Zeugnis für die Stimmung in diesem Land und nebenbei eine schöne Bestätigung für die Arbeit unseres kleinen Blogs.
Hans H sagte:
Ich glaube da hat Forsa die Umfrage sogar geschönt. Es werden weit über die Hälfte sein die die unsere Medien für die Lügenpresse halten!
neuheide sagte:
mit einem lächeln in die kettensäge…
sind die entscheidungsträger der informationsindustrie wirklich so indoktriniert das sie nicht den ernst ihrer lage zu verstehen.
oder ist es wirklich so das der deutsche „qualitätsjournalismusaus den usa fremdgesteuert wird.
null selbstreflexion.
weder bei den öffentlich rechtlichen,noch den privaten.
statt nachrichten reinste manipulation,die so offensichtlich ist dass der halbwegs geradeausdenkende konsument sich fragen muss,für wie unerträglich verblödet müssen uns die kleebrs,slomkas,atais eigentlich halten?
was fällt alphajournalisten zu dem begriff lügenpresse ein?
die medien geben zwar handwerkliche,kleinere fehler ein,schuld allerdings an dem lawinenartigen vertrauensverlust ist hauptsächlich der konsument selbst!
verblödet,radikalisiert,verschwörungsrattenfängern auf den leim gegangene.
klingt für das selbstverständnis des systems sicherlich einfach.aber glauben die dort oben tatsächlich das man nur einen der enttäuschten leser/zuschauerschaft dadurch zurückgewinnt,in dem man ihn als verschwörungstheoretiker,nazi,fremdenfeind diffamiert?
der spiegel hat die 250000 demonstranten gegen ttip kurzehand in die rechte ecke gestellt.
diese bürger die sich dort zusammengefunden haben,sind unbestreitbar politisch interressiert.
eigentlich die zielgruppe des magazins.
wenn auch nur 10% derjenigen,leser oder abonnenten sind.
kann man davon ausgehen,das der spiegel durch den harakiriartikel 25000 käufer verloren hat,die dieses produkt nichtmal mehr mit der kneifzange anfassen würden.
ähnlich verhält es sich mit dem rest des mainstreams.
sie sind sich ihrer sache dermassen sicher,das sie völlig vergessen haben,das der als „nazi,putinversteher,antidemokrat,verschwörungstheoretiker,dummkopf“
beschimpfte bürger in erster linie kunde ist,der den ganzen zirkus am leben hält.
denn nicht die einflüsterer aus politik und wirtschaft/werbung bezahlt die kapelle.
letztendlich ist es immer der „endkunde“ und wenn ihm die musik nicht mehr gefällt,sucht er sich `ne andere band.
wer nachdem er sich betrogen fühlt auch noch diffamiert wird,kommt ganz bestimmt nicht wieder.
insolvenzindikator sagte:
Nur 44%
Alle Achtung
Da hat ja die Gehirnwäsche der Westmedien ganze Arbeit geleistet.
Exprofi sagte:
„Die offenbar von Forsa ausgeklügelte Formulierung “von ganz oben gesteuert” hatte zweifellos den Zweck, möglichst viele Befragte davon abzuhalten, sich dem “Lügenpresse”-Vorwurf zu eigen zu machen, weil hier eine Gleichschaltung per Ukas, Führerbefehl oder Wahrheitsministerium suggeriert wird.“
Das halte ich für eine Überinterpretation, nicht nur, weil es sich bei der Formulierung „von ganz oben gesteuert“ ja angeblich um den Teil einer „Original-Aussage“ handelt. Die Formulierung wird unter den mit dem „Lügenpresse“-Vorwurf grundsätzlich Einverstandenen allenfalls diejenigen von einer zustimmenden Antwort abhalten, die eine andersartige Steuerung vermuten. Das sind aber in der Regel dieselben, die sich schon ein paar Gedanken mehr gemacht haben und deshalb sowieso zustimmen. Die Rede von „ganz oben“ kommt vielmehr sogar Leuten entgegen, die zwar den Eindruck haben, daß die Medien lügen, ihn aber nicht genauer begründen können. (Sie ließen sich viel eher von einer Zustimmung abhalten, indem man ihnen eine konkretere Erklärung – wie „politische Netzwerke“ oder „wirtschaftliche Zwänge“ – anbietet, die sie noch nicht überprüft haben.)
Normalerweise liest niemand Zeitung oder guckt Fernsehen in der Erwartung, belogen zu werden, sondern, im Gegenteil, um zutreffende Informationen zu bekommen. Andernfalls wäre nicht nur Medienkonsum sinnlos, es müßte sich auch niemand mit der Feststellung aufhalten, daß Medien „lügen“. Das wäre dann trivial. Die Wahrnehmung „Lügenpresse“ setzt eine enttäuschte Wahrheitserwartung voraus. Soweit der Gegenstand der Berichterstattung sich der persönlichen Erfahrung des Rezipienten entzieht, können nur die Medien selbst eine Enttäuschung dieser Erwartung herbeiführen. Das geschieht durch inkonsistente und widersprüchliche Informationen, Fragmentierung offenkundiger Zusammenhänge und überstürzte Wechsel des Narrativs.
Normalerweise hüten sich Medien davor, weil sie mit dem Vertrauen des Konsumenten in die Wahrheit der Berichterstattung zugleich die Grundlage ihres Geschäftes zerstören würden. Trotzdem geschieht es seit gut zwei Jahren in einem für eine wachsende Zahl bislang gutgläubiger Rezipienten unübersehbaren Maße. Wer die Erklärung, die Medien seien verrückt geworden, als unbefriedigend verwirft, kommt zwangsläufig zu dem Schluß, daß diese Veränderung auf eine Einwirkung von außen zurückzuführen sein muß. Und weil die Folgen gewisse Regelmäßigkeiten aufweisen, liegt wiederum auf der Hand, daß es sich um eine Einwirkung vom Typ „Steuerung“ handelt.
Dennoch hat „von ganz oben gesteuert“ in der Tat etwas beabsichtigt Suggestives, einmal unterstellt, daß dieser Teil der „Original-Aussage“ fingiert war, oder auch nur angenommen, daß Forsa unter einer Fülle von originalen Aussagen zur „Lügenpresse“ bewußt diese Aussage ausgewählt hat. Die Frage zielt im Kern auf Zustimmung zum Ausdruck oder Ablehnung des Ausdrucks „Lügenpresse“. Wer ihn für angemessen hält, für den ist klar, daß die Presse „gesteuert“ ist, weiter, daß Steuerung „von oben“ erfolgt und daß es außerdem keinen großen Unterschied macht, ob man statt dessen „von ganz oben“ sagt.
Deshalb dürfte eine eventuelle bewußte Suggestion kaum auf die Befragten berechnet gewesen sein, sondern auf diejenigen Leser des Umfrageergebnisses, die dazu neigen, den Ausdruck „Lügenpresse“ für unangemessen zu halten. Nach diesem Muster scheint die Umfrage ja auch im übrigen gestrickt zu sein.
Ich sagte:
Da die Selbstherrlichkeit und Ignoranz der betroffenen Hofberichterstatter nach wie vor tagtäglich und flächendeckend präsent ist, wird wohl die absolute Mehrheit spätrestens im 2. Quartal 2016 erfolgen.
Nur ein Mensch sagte:
Schon 44 %. Das ist doch wunderbar. Und täglich weren es mehr.
gunst01 sagte:
Man muß nur die passenden Leute in die Umfragefirmen stecken und schon bekommt man auch die passende Umfrage. (Merkel-Vertrauter Joachim Koschnicke wechselt zu Forsa)
Bürgerbewegung sagte:
Man muss nur die passenden Fragen stellen.
Heideltal sagte:
Nach der Logik von Meedia sind dann 44% der Bundesbürger Nazis, da bei Pegida ja angeblich nur Nazis mitlaufen.
anonymuus sagte:
Nach inzwischen allgemein herrschendem MSM-Grundkonsens ist JEDER, der nicht dem Transatlantischen Pakt treu ergeben ist, und/oder der die Vasallentreue kritisch hinterfragt ein Nazi, Antisemit, Neurechter, Rechtsradikaler/Linksradikaler, Kremltroll, Populist, Volksverhetzer und/oder Verschwörungstheoretiker und Spinner.
Der natürlich Lauf der Dinge:
Ein in die Enge getriebenes, elitäres, reformunfähiges und verkrustetes System greift zu den letzten ihm noch übriggebliebenen, gewaltfreien, und mit jedem verzweifelten Schlag immer stumpfer werdenden Waffen.
Hans Winkler sagte:
Obwohl ich der linken Argumentationsrichtung inzwischen abgeschworen habe, solche Menschen, wie der Magdeburger OBM Trümper, die sich einem verkrusteten System, unabhängig ihrer persönlichen Perspektive widersetzen, sollten in einer künftigen Regierung eine spielentscheidente Rolle bekommen.
brain freeze sagte:
Zitat: „Die offenbar von Forsa ausgeklügelte Formulierung “von ganz oben gesteuert” hatte zweifellos den Zweck, möglichst viele Befragte davon abzuhalten, sich dem “Lügenpresse”-Vorwurf zu eigen zu machen, weil hier eine Gleichschaltung per Ukas, Führerbefehl oder Wahrheitsministerium suggeriert wird.“
Sehr gut erkannt. Das betrifft allerdings auch die anderen Pegida-Meinungen. Denn selbstverständlich werden weniger Menschen einer drastisch zugespitzten Formulierung zustimmen, auch wenn sie ihren persönlichen Befürchtungen in abgeschwächter Form entsprechen.
Es ist sogar fraglich, ob die als Pegida-Inhalte („aus dem Pegida-Umfeld“) dargestellten Aussagen der Umfrage überhaupt die Mehrheitsmeinung der Demonstrationsteilnehmer in dieser pauschalierten Form widerspiegeln.
M sagte:
Mehr als fraglich.
„Die von Merkel gerufenen Flüchtlinge wollen unsere Geschäfte plündern, unsere Frauen und Töchter vergewaltigen und unsere Wohnungen demolieren, ohne dass sie bestraft werden“ schließen sich nur 2 Prozent der Deutschen voll und ganz und 2 Prozent eher an.
Derart absurd übertriebene, zudem unseriös mehrere Bedingungen verknüpfende (was, wenn die Flüchtlinge nach Meinung eines Befragten „nur“ plündern, nicht aber vergewaltigen „wollen“), und noch dazu die Intention unterstellende Aussagen sollen natürlich ausschließlich manipulieren und Stimmung machen. Solche Konstruktionen vermeintlich konsensfähiger „Pegida-Meinungen“ haben keinen befragenden, sondern denunzierenden Charakter, und eher mit eristischer Dialektik, als mit seriöser Demoskopie zu tun.
M sagte:
„Die von Merkel gerufenen Flüchtlinge wollen unsere Geschäfte plündern, unsere Frauen und Töchter vergewaltigen und unsere Wohnungen demolieren, ohne dass sie bestraft werden“ schließen sich nur 2 Prozent der Deutschen voll und ganz und 2 Prozent eher an.
So sollte das da stehen.
Egon der Wahre sagte:
Meedia-Link kann man nicht auf fb teilen. Geht das vom Zuckerladen aus? Zensur?
Tom sagte:
Funktioniert:
https://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=http://meedia.de/2015/10/28/forsa-umfrage-44-prozent-teilen-luegenpresse-vorwurf-von-pegida/