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Es gibt unterschiedliche Einstellungen zur eigenen Kultur. Man kann sie leben, überhöhen, ignorieren oder verdammen. Das gesunde Maß wäre, in einem reflektierten Einklang mit ihr zu leben.
Im reflektierten Einklang mit der eigenen Kultur zu leben bedeutet, die Werte und Errungenschaften der Sprache, Literatur und Philosophie auf ihre Eignung zur Errichtung einer demokratischen, kooperativen und humanistischen Gesellschaft zu überprüfen und die tradierten Inhalte zu pflegen und gegebenenfalls zu bestärken oder zu verwerfen.
Sprache ist die ureigenste Basis jeder höheren Kultur und Grundlage der Reflektion und Weiterentwicklung des Menschen. Wer mit der deutschen Sprache aufgewachsen ist, kann sich glücklich schätzen, in einer Kultur mit reichhaltigen Wortschatz und überbordender Literatur zu leben, die jedem Individuum besonders differenzierte, dialektisch überprüfbare und tiefgreifende Erkenntnisse ermöglicht.
Es hat also nichts mit „Nationalismus“ zu tun, wenn man den Niedergang der deutschen Sprache sowohl in den bildungsfernen Ghettos, als auch bei den politischen Sprachpanschern in den transatlantischen Medien beklagt. Während das um sein Recht auf einen reichen Wortschatz betrogene Bildungsprekariat Opfer sozialer und bildungspolitischer Verhältnisse ist, die von den Eliten durchaus mit Vorsatz (Festigung der eigenen Position) herbeigeführt werden, handeln die Kulturzersetzer in den Medien sowohl aus Dummheit, als auch aus politischen Motiven.
Wenn Jürgen Mayer im WDR2 am Sonntag Morgen vom „Indian Summer“ faselt, statt vom „goldenen Herbst“, dann tanzen Dummheit und politische Hirnwäsche Polka. Angesichts des Genozids an den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, ist es eine ausgesprochen perverse Vereinnahmung indianischer Kultur, wenn man den Spätsommer ausgerotteter Völker und Kulturen mit einem Spaziergang genießen kann. Es ist, als würde man in Deutschland vom jiddischen Winter schwafeln. Geschmacklos, degoutant, die eigene Kultur und Geschichte verachtend.
Schlimmer wird das Ganze dadurch, dass es mit dem „goldenen Herbst“ oder dem „goldenen Oktober“ einen so schönen, wie althergebrachten deutschen Begriff für diese melancholische Jahreszeit gibt, der von den Kulturverächtern und US-fixierten Maulhuren in den Medien offensichtlich verdrängt werden soll. Da wundert es dann auch nicht mehr, wenn WDR-Schwätzerin Laura Schneider-Mombaur beim Begriff Nationalpark „an den Yellowstone Nationalpark, an Yosemite, an Bären, Vulkane und Redwoods„ denkt und nicht an den Harz, Schwarzwald, Eichen, Buchen, Kastanien, Füchse oder Rehe.
Wie weit diese kulturelle Hirnwäsche und Verblödung fortgeschritten ist, kann man auch in der wikipedia betrachten. Dort trägt das oben abgebildete Foto unter dem Stichwort „Goldener Oktober“ den Namen „Autumn Glow“.
Armes Deutschland.
timmpalma sagte:
Denglisch-Seuche – „Gegen die Amerikanisierung* des Abendlandes!“ ;-)
WARUM SOLLEN coole Kids auf iPhones surfen und dort eine Message posten oder als Fans den Keeper oder den Coach des DFB Teams für die Finals liken, das Match im Livestream sehen und Screenshots downloaden, um dann beim Biken so richtig Outdoor-Fun zu haben oder wenigstens im „Naiki“-Dress mit Sneakers aus dem Sale vom urban Outfitter indoor joggen und das alles für die Play-Offs im Master-Kurs…??
Keine andere Sprache in Europa ist derart von den primitiven Affenlauten aus dem anglo-amerikanischen Kolonialreich unterwandert wie die der „Dschörmäns“. Besonders pervers: Die Verseuchung ist staatlich gesteuert — sie beginnt bereits in den Schulen (!) und wird rund um die Uhr im GEZahlten TiVi-Programm fortgesetzt; mit den abartigsten Würg- und Kotzgeräuschen bei der Aussprache nichtenglischer Eigennamen auf englisch.
Hinzu kommt jetzt der GENDER-Terror in der deutschen Sprache!
Da hilft nur noch ein massiver BOYKOTT aller Sprach-Verseucher!
Einen Versuch machen die Kulturschützer des VDS, aber leider viel zu fromm. Siehe http://www.vds-ev.de/startseite
*) PS — Ein Tipp an die PEGIDA-NAZIS in Sachsen und Bayern:
Anstatt gegen Flüchtlinge hetzen, erst mal selber einen „Deutschkurs“ besuchen!
Bernhard Meyer sagte:
Wie kann man „Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren“ abbestellen??
Der in den Mail angegebene Link funktioniert nicht!!!
Severa Snape sagte:
Leider ist der Artikel nicht so einfach zugänglich:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/interview-wenn-worte-die-wahrheit-verschweigen-1.2664892?reduced=true
Aber das Interview hat es für mich auf den Punkt gebracht.
Nachricht über Facebook sagte:
Krasse Scheiße, die Blogfälscher von der antideutschen Zäpfchenfront sehen „NS-Argumentationselemente“ in diesem Beitrag.
Link spar ich mir, um den Pappnasen nicht noch Klicks zu bescheren:
„In einem hanebüchenen Gedankenkonstrukt zum Thema Anglizismen im WDR, greift die Propagandaschau den „Genozid an den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents“ auf. Dem Dokumentor geht es mit keiner Silbe um eine sinnvolle Befassung mit diesem Thema. Er führt diese Argumentation, um seine paranoide Lügenpresse-Propaganda zu untermauern. Er weiß genau in welche Gefilde er sich damit begibt, schickt er doch folgende Schutzbehauptung voraus: „Es hat also nichts mit “Nationalismus” zu tun, wenn man den Niedergang der deutschen Sprache sowohl in den bildungsfernen Ghettos, als auch bei den politischen Sprachpanschern in den transatlantischen Medien beklagt.“ Der Genozid an den Indianern wird immer wieder genau von denen ins Feld geführt, denen eine offene und tolerante Gesellschaft ein Dorn im Auge ist. Schon die Nationalsozialisten in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts stellten die Indianer in den Dienst der NS-Ideologie. Heutige Patrioten erwähnen die Indianer sehr gern, wenn es um die Relativierung des Holocaust geht. Die Juden vergisst natürlich auch der WordPress-Dokumentor nicht: „Angesichts des Genozids an den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents, ist es eine ausgesprochen perverse Vereinnahmung indianischer Kultur, wenn man den Spätsommer ausgerotteter Völker und Kulturen mit einem Spaziergang genießen kann. Es ist, als würde man in Deutschland vom jiddischen Winter schwafeln.“
Wurzelzwerg sagte:
@ Nachricht über Facebook
Zitat:
„Schon die Nationalsozialisten in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts …“
Na, denn ist man gut, dann war es nicht unser „Dokumentor“, der irrt sich öfter mal bei Kommas, aber um 100 Jahre? Das wäre mir neu.
anonymuus sagte:
@ Nachricht über Facebook
Es interessiert niemanden was irgendwelche Schwachköpfe von sich geben.
Du generierst mit solchen Meldungen für diese Dummdödel nur unnötige Aufmerksamkeit, die sie absolut nicht verdienen.
Wurzelzwerg sagte:
@ anonymuus
Sehe ich anders. Du kannst nicht alles unter Dummdödel abbuchen. Zum Beispiel der Hinweis darauf, dass „Antideutsche … NS-Argumentationselemente … sehen“, ist nicht ganz unberechtigt. Die ganze Thematik um die Reinheit der deutschen Sprache ist im Grunde ja auch kein linkes Thema, sondern ein rechtes. Ich erinnere mich an verstärkte Aktivitäten und heftige Diskussionen sogenannter Sprachreiniger im Zusammenhang mit der neuen deutschen Rechtschreibung, die eindeutig der extrem rechten bzw. extrem konservativen Ecke zuzuordnen waren. Darauf hätte ich Dok beinahe hingewiesen, hab es aber dann sein gelassen, weil der arme Kerl von mir schon eine Menge Feuer auf anderen Gebieten gekriegt hat, ich will ihn ja nicht k.o. schlagen. Ich bin im Gegenteil zu dir durchaus der Ansicht, dass man solche Leute ruhig verkackeiern kann, denn so blöd, die Nazis im 19. Jahrhundert anzusiedeln, das zeugt doch von einer gewissen Beschränktheit bzw. Uninformiertheit, die man dem Facebook-Menschen durchaus bescheinigen darf.
Nachricht über Facebook sagte:
Ich überlasse es DOK, ob er den Schwachsinn löscht oder stehen lässt. Geb nur die Benachrichtigungen weiter und hab nicht umsonst den Schwachmaten-Link nicht gesetzt.
Julia sagte:
@Nachrichten über Facebook
Wer solche Sätze schreibt : „Der Genozid an den Indianern wird immer wieder genau von denen ins Feld geführt, denen eine offene und tolerante Gesellschaft ein Dorn im Auge ist.“ – den sollte man noch nicht mal ignorieren ;-)
Wurzelzwerg sagte:
@ Julia
Ja, da musst du dir was einfallen lassen, wenn du den Typen noch nicht mal ignorieren willst. Vielleicht schickst du ihm ein paar gekaufte Gangster rum oder lässt seine Urgroßmutter kidnappen?
Julia sagte:
@wurzelzwerg
Warum sollte ich?
Ich lese lieber ein bisschen bei Karl Valentin ;-)
http://www.karl-valentin.de/zitate/zitatedatenbank.htm
Wurzelzwerg sagte:
@ Julia
Das machst du gut. Das solltest du öfter machen, so sparst du dir manch depperte Bemerkung.
Julia sagte:
@Wurzelzwerg
Zitat: „Das machst du gut. Das solltest du öfter machen, so sparst du dir manch depperte Bemerkung.“
Warum nicht, ich weiß ja, dass Sie das viel besser können :-).
Manchmal bringen Sie einen sogar zum lachen – z.B. vorhin, als Sie schrieben, dass Sie den Dok nicht k.o. schlagen wollten – da hatte ich das Bild der Ameise vor Augen, wie sie versucht den Elefanten zu würgen :-)
Wurzelzwerg sagte:
@ Julia
… sagt die Mikrobe zur Ameise. Apropos deutsche Sprache: In 6 Zeilen 2 Deutschfehler. Tja, Bildung ist eben alles oder nichts.
Julia sagte:
@Wurzelzwerg
Um mich zu ärgern, müssen Sie sich schon etwas mehr einfallen lassen, als meine Rechtschreibfehler zu zählen :-).
Wurzelzwerg sagte:
@ Julia
Dass Sie sich über derlei Kleinigkeiten nicht den Kopf zerbrechen, ist mir nicht unbekannt. Ich wollte Sie auch gar nicht ärgern, wie käme ich darauf, sondern nur darauf hinweisen, dass Sie zwei Deutschfehler in 6 Halbzeilen gemacht haben.
Was Sie daraus machen, das überlasse ich gern Ihnen.
Vereinsamte Staaten sagte:
@ Julia
Das arrogante, manchmal direkte und manchmal indirekte Pöbeln mancher unterirdischer Geistchen, die der dialektische Materialsmus noch nicht erreicht hat, ist es, was den Marxismus-Leninismus und die leider zu früh verblichene DDR immer wieder neu attraktiv macht, finde ich.
Kaum vorstellbar, wie eine solch‘ schwindelerregende Höhe geistiger und menschlicher Entwicklung anders vom unterirdischen Ausganspunkt aus erreichbar gewesen wäre.
Schade, daß wir uns dieser überragenden Geistigkeit bis in die Kommasetzung, und, die Rächtschriebunk, hinein, immer widr neu als unwürdig, erweisen, wenn wir z.B. ‚Kartoffelnknödeln‘, ‚Äpfelsaft‘ oder ‚Zähnepasta‘ fehlerhaft schreiben und andere derartige Schreibfehler begehen.
; – )
Julia sagte:
@Vereinsamte Staaten
:-)
Vielleicht ist es aber auch einfach nur ‚ ne „fiese Charakter“.
federleichtes sagte:
„Schmähschrift“ war mir ein wichtiges Stichwort.
Die Schmähschriften bis 1914 begleiteten eine Entwicklung in einen Krieg, der bis heute anhält. Wären die alten Schmähschriften in dem Bewusstsein verfasst worden, Menschen zu sensibilisieren und damit einen Prozess der De-Sensibilisierung zu fördern, könnten wir heute konstatieren: Desensibilisierung braucht Zeit.
Die PS nimmt sich dieses Zeit-Potenzial. Und arbeitet – ungerührt – mit teils sehr grober Rhetorik, um auf einerseits verdrängte reaktive Informationen und andererseits auf teils neue Methoden der psychologischen Kriegsführung aufmerksam zu machen. Dass der Zeitgeist die Sensibilisierung nicht schätzt, ist klar, weil erst ein nicht mehr reaktiver Mensch sensitiv, des Gefühls befähigt und damit autonomer wird.
Die psychologischen Repressionen gegen die auf „deutschem“ Boden lebenden Menschen verliefen sowohl brutal als auch subtil, aber immer methodisch gerichtet von einer Absicht. Diese Absicht kann ein Mensch persönlich nehmen; etwa mein Urgroßvater, der im 1. Weltkrieg acht seiner Söhne verlor. Aber wenn man nicht reaktiv-emotional an der Kriegführung gegen den Menschen beteiligt ist, bleibt schlicht ein Konzept.
Darüber sprachen wir gestern in einem Kleingartenverein mit einem Ehepaar. Als ich das Konzeptionelle direkter und eindringlicher (schmähend) ansprach, sprudelte es aus der Dame nur so heraus – offensichtlich ein fälliger Durchbruch (Herbst ist auch Erntezeit) aus dem Unterbewusstsein. Ergebnis: Das dumpf bedrückende löste sich auf in klare Formulierengen dessen, was – nicht nur in Deutschland – mit Menschen gemacht wird.
Das Primär-Muster der Zeit scheint zu sein, reaktive Informationen zu berühren, sie auf deren Kern (Feindseligkeit) zu reduzieren, sie verständlich zu machen und damit ihre Wirksamkeit zu brechen. Wer mit dieser Prämisse Menschen verständnisvoll begegnet oder begleitet, wird Erstaunliches erleben können, und auch vermehrt Menschen begegnen, die in ihrer Desensibilisierung und damit Aktivierung ihrer Sensitivität (Modewort „Empathie“) bereits weiter fortgeschritten sind.
Schmähschriften sind mir nicht unbekannt. Wegen einer solchen wurde ich als Wehrpflichtiger 1968 degradiert und durfte die letzten Monate Kochgerätschaften schrubben. Danke, ich leistete vorher Dienst in einer Radarstellung.
Gruß und Dank an die Kommentatoren.
Wolfgang Jensen
Christoph sagte:
Ich finde es ja unglaublich lustig, wie der Autor völlig ohne Probleme dutzende lateinischer und griechischer Wörter in seiner Schmähschrift verwendet, doch sobald in den öffentlichen Medien einmal ein englisches Wort auftaucht, geht gleich das Abendland unter. Ach, das reicht noch nicht einmal, es ist wieder einmal ein untrüglicher Beweis für die große böse amerikanische Weltverschwörung, die das stolze deutsche Volk versklaven soll.
Tobt sich hier möglicherweise wieder ein kleiner Rassist aus, der verzweifelt einen Grund sucht, gegen Amerika zu hetzen, ganz gleich wie fragwürdig und weit hergeholt seine Argumentation sein mag? Misst er möglicherweise mit zweierlei Maß? Englische Wörter sind seiner Meinung nach grundsätzlich böse, Wörter aus allen anderen Sprachen sind hingegen okay?
Anhänger des 04.08.1789 sagte:
Ich finde es unglaublich lustig, wie Sie zwei vermeintlich gleiche Sachverhalte vergleichen.
Der Unterschied zwischen dem Gebrauch von lateinischen oder griechischen Wörtern und dem Gebrauch von angelsächsischen Wörtern liegt in der Aktualität der Situation.
Die griechische und römische Imperien sind zerfallen, es sind halt die Wörter geblieben, und haben keine ideologische Inzidenz mehr.
Was aber bei den angelsächsischen Wörtern nicht der Fall ist. Deutschland ist nach 70 Jahren immer noch besetzt.
Und wenn ein „Journalist“* anstatt der allgemein eingeführten und allgemein verstandenen Wortgruppe „goldener Herbst“ die Wortgruppe des Besatzers benutzt, gibt er Indizien zu seiner Person preis: Unüberlegter Nachplapperer, Anhänger einer Gruppe, Wissender über die Herrscher der Futterkrippe und wie dort hinzukommen ist…
*ich wollte hier höflich bleiben (ja da passiert schon mal)
Selber sagte:
Einfach keine Dokus mehr über USA anschauen. Ich liebe Dokus, aber manche sind einfach scheiße. Das kommt teilweise auch aus USA. Die ahmen den „national geographic“ nach, der heutzutage total verkommen ist. Da wird nach jeder Werbepause alles 10.000x wiederholt und das Niveau ist Grundschule.
Dass das auch so schlimm bei deutschen Dokus ist, ist mir neu, aber es gab auch schon beschissene deutsche Dokus, wo man deutlich den Filz der ÖR durchschimmern sieht, weil ihre Machart unterirdisch ist.
Ein Zeichen für eine schlechte Doku ist, wenn sie sich um einen Selbstdarsteller dreht, der lauter Sachen macht, die er schon immer machen wollte und dabei das Publikum in seine meistens sehr bescheidene Welt und Denke „teilhaben“ lässt. Da fühlt man sich dann eher wie bei einem Gefangenen- oder Tiertransport.
Bspw. Terra X ist auf diese Weise gemacht. Oder bei SWR habe ich neulich einen Reisefilm gesehen, der war einfach nur ätzend, mit Folklore und vielen dummen Menschen, die dumme Sachen sagten und voller product placement, auch eine tolle Errungenschaft aus USA.
Ben sagte:
Es gibt hunderte andere Beispiele bei denen man den Einfluss der USA feststellen kann… die Bekleidungs- und Schuhindustrie für die Massen sind fest nach US Vorbild. IT Technik kommt für die Massen nicht über US Kontrollierte Biotope hinaus. Die grössten Medienkonzerne haben dort ihren Sitz… und die neoliberale Ideologie welche sich in diversen Handelsverträgen manifestiert zementiert all dies noch mit Recht, Regeln, Urteilen…. die finanzierung für unser aller Lebensraum wurde durch Jahrelangen Standort und Steuerwettbewerb bereits zerstört so das es autonome Lebensräume kaum mehr gibt… die normalen Lebensbereiche der 99% wurden ind werden konsequent auf pervertierten Wettbewerb getrimmt indem man etwa die Rechte der Arbeiter dezimoert, man ist Abhängig vom guten Willen der Ultrareichen und ihren Steuerbefreiten Kapitalvehikeln wie Stiftungen, Lizenzboxen, Urheberrechten, Steuerrecht, fehlende Kontrolle des Kapitals… all dss wird Tag für Tag ohne Alternativen durch die Medien als einziger Weg zementiert…. das fämgt heute bei den kleinsten, unserem Nachwuchs an… das Potential einer ganzen Generation junger Menschen wird durch die Anforderungen nach mehr Profit vereinnahmt und verkümmert… Kunst, Kultur, Sprache… werden dominiert von Konzern und somit Investor bzw. Kapitalinteressen…
JürgenBrandt sagte:
wo wir schon mal beim Thema der Überfremdung sind:
Ein Dorn im Auge ist mir auch die Amerikanisierung der Unterhaltungsindustrie. Wir bräuchten demgegenüber eine Quote für deutsche Schlager und Volksmusik von mindestens 50 %. Denn diese schreckliche Negermusik namens „Jazz“ verdirbt die deutsche Jugend.
Ben sagte:
Von Quoten bei Musik ist mir nichts bekannt. Es gibt aber Quoten beim TV und Filmwo die Inhalte bestimmte Mindestanteile an Europäischen Produktionen haben müsssen, Serien, Film… die Franzosen schützen seit jeher ihre Sprache und entwickeln jeweils eigene französische Sprachschöpfungen für fremdsprachliche Beg Begriffe. Auch in Unternehmen muss französisch erste Sprache sein und dies muss auch in Publikationen, etwa Bilanzen, so daher kommen… ich bin wahrlich kein Nationalist, finde aber das Kultur und Herkunft meines Lebensraumes nicht so ohne weiteres dem US Ländermarketing geopfert werden darf… ich bin froh deswegen hier in Europa Mehrsprachig aufgewachsen zu sein was man von US Amerikanern nicht behaupten kann… gar nicht mal zu reden von der existierenden kulturellen Vielfalt. US Imperlialismus, gerade auch im Kulturellen, hat es mehr als genug…
Wurzelzwerg sagte:
@ Jürgen Brandt
Wie kommst du auf „Negermusik“? Wie alt bist du? Meine Oma hat nach 45 von „Negermusik“ gesprochen, weil sie lieber „Machen wir’s den Schwalben nach“ im Radio hören wollte. Bisschen rassistisch ist immer nicht schlecht, nicht? Kommt gut in gewissen Kreisen an, gelle?
Dorothea sagte:
Die „reine“ Sprache ist reine Illusion. Gab es nie und nirgendwo. Denn Sprache ist lebendig. Ihre permanente Entwicklung und Veränderung ist ihr Wesensmerkmal. In jeder Generation wird das Sprachgepansche beklagt, hilft aber nichts.
Aber wenn es DOK freut, werde ich künftig nicht mehr „zur Toilette gehen“, sondern das wunderschöne deutsche Wort „Klo“ benutzen.
FritztheCat sagte:
Tja, Dorothea, dumm wenn man nur die Hälfte versteht. Und für die „lebendige Sprache“ gibt’s fünf Euro ins Phrasenschwein!
Dorothea sagte:
Fühlen Sie sich ruhig bereichert mit den 5 Euro, FritztheCat..
Und die Hälfte, die ich nicht verstanden habe? Die Sache mit dem Genozid an den Indianern oder was? Also auch kein Russisch Brot mehr, weil 20 Millionen Russen…??? Gehts noch abstruser? kopfschüttel
Thomas sagte:
Sicher ist nur eine Sprache lebendig, die sich auch verändert. Und schaut man sich das heutige „Deutsch“ an, so eine Füllle von Wörtern, wenn nicht sogar die Mehrheit aller Vokabeln im Ursprung gar nicht im Deutschen zu suchen. Es sind „Lehnwörter“. Wörter mit einem fremden Ursprung, die ins Deutsche übernomen wurden, weil sie Begriffe abdeckten oder neu einführten, die so vorher gar nicht existierten.
Jede Sprache kennt das. So sind wir Deutschen oft überrascht, wenn Engländer oder USAner Wörter wie „Kindergarten“ oder „Wanderlust“ ganz normal benutzen, als seien das gar keine deutschen, sondern englische Vokabeln. Aber heißt das, daß man jeden Unsinn übernehmen muß, nur weil es gerade „Mode“ ist, angloamerikanische Vokabeln zu benutzen – obwohl es teilweise seit Jahrhunderten einheimische Wörter für exakt dieselben Dinge gibt?
Warum muß alles amerikanisiert, anglisiert werden? Dieses vor allem in Deutschland, und da vor allem im Westen seit dem Ende des 2.WKs geradezu zwanghafte Verhalten geht ja sogar soweit, daß wir englische Vokabeln verwenden, die nicht mal die Engländer kennen! Dort ist ein „Handy“ ein Fremdwort! Ein „Handy Man“ ist ein Handwerker! Ein „Handy“ dagegen ist ein „Cell Phone“, „Mobile“ oder „Portable“. Das „Handy“ ist eine deutsche Erfindung! Ebenso wie der „Mc Clean“ ein anlizistischer Irrsinn ist/war, bezeichnete man damit doch tatsächlich zeitweise die Toiletten in deutschen Bahnhöfen!
Und so verhält es sich auch mt dem „Indian Summer“. Ein in Deutschland praktisch unbekannter Begriff, der von seinem Urspung her auch etwas völlig anderes meinte, als eine poetisch umschwurbelte Jahreszeit, die von rot/gelb/bunt gefärbtem Laub geprägt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Indian_Summer
Zumal es auch hier schon seit Menschengedenken eben eine Fülle einheimischer Wörter, Begriffe und Umschreibungen für ebenso einheimische Wettererscheinungen gibt, die das HIER anzutreffende Phänomen des Herbstes, eines warmen Wetters im Herbst treffend umschreiben? Als da wären
Altweibersommer
Spätsommer
Goldener Oktober
Goldener Herbst
Warum, um alles in der Welt, versucht irgendjemand hier einen Begiff aus den USA (Urspung Neuengland) zu etablieren, dessen Herkunft zudem etymologisch höchst zweifelhaft ist?
Selber sagte:
Das ist eben die Marketingwelt, eine Welt der Lügen.
Indian Summer ist intensiver übrigens als bei uns. Denn nordamerikanische Schwarzahorne färben sich deutlicher rot. Hier wird also auch so getan, als wäre das wie in USA und so vermarktet.
Ben sagte:
Dumm schon, das selbst Wikipedia als ein Element der US Aussenpolitik wahrgenommen werden muss….
Heideltal sagte:
Englisch ist die 3. „Weltsprache“, nach Latein bis zum 16. Jahrhundert und Französisch bis zum 19. Jahrhundert. Das Wort Toilette haben wir nach meinem Wissen von den Hugenotten (Flüchtlinge, Migranten 17. Jahrhundert in Preußen) übernommen. Das interessante für mich ist, dass obwohl England im 18. u. 19. Jahrhundert das Imperium war, die über die Ländergrenzen hinweg verständigende Sprache aber Französisch und nicht Englisch war. Der Düsseldorfer Sprachwissenschaftler Ulrich Ammon sagt voraus, Dass „Hindi, Bengali, Urdu und Indonesisch werden bis 2050 im Großteil der Geschäftswelt dominieren, gefolgt von Spanisch, Portugiesisch, Arabisch und Russisch. Und wenn Sie aus dem Erlernen einer Sprache den größtmöglichen Gewinn ziehen wollen, sind diese Sprachen die beste Wahl.“ https://www.washingtonpost.com/news/worldviews/wp/2015/09/24/the-future-of-language/
Ich verstehe den Text nicht als pingelige Anklage gegen Anglizismen, Der überwiegende Teil der Bevölkerung kennt den richtigen „Indian Summer“ nur aus dem Fernseher und nicht aus eigener Erfahrung. Wenn man diesen Beitrag von Jürgen Mayer isoliert betrachtet, dann kann man gerne darüber streiten, ob der Vorwurf berechtigt ist. Wenn man aber einen längeren Zeitraum nimmt, dann kann man schon ein System, ein Muster erkennen, das z.B. auch mit amerikanischen Wettermeldungen eindeutig Public Relations in der öffentlichen Kommunikation betrieben wird, um ein übergeordnetes wohlfühl Klima gegenüber der USA zu erzeugen, um eine bessere Akzeptanz für die Verbrechen zu erhalten. Und es scheint ja zu funktionieren.
Thomas sagte:
Sprachpanscherei ist wirklich eine Seuche. Erst kürrzlich habe ich eine erboste E-Mail an RTL geschrieben. Ich schau ab und zu Formel 1, und da ich kein Geld für Sky auszugeben bereit bin, und der ORF leider in Deutschland auch über Satellit nicht legal zu empfangen ist (Kapitalismusproblem „Verwertungsrechte“), muß man da halt auch den unsäglichen Moderator Heiko Waßer ertragen.
Und dieser Typ versucht offenbar jede Englisch-Vokabel, die er mal aufgeschnappt hat, an den Mann zu bringen. So nervt er seit einigem Jahr mit seiner „Bördvieuu“, obwohl es im Deutschen für den Draufblick das schöne Wort „Vogelperspektive“ gibt. Und so geht es ständig. Neulich aber hat er mich zur Weißglut gebracht. Mitten im Rennen mußte er unbedingt noch Eigenwerbung von RTL unterbringen, damit die Leute am Abend wieder diesen Scripted-Reality-Sender einschalten. Da liefe nämlich, verkündete Waßer stolz, ein Spiel der „Juhropiieen Kwollifeiers!“
Naa? Erraten? Ok, hier in der originalen Syntax: „European Qualifiers“
Was? Immer noch nicht?? Ok, hier die Auflösung: Gemeint war ein Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft! Die tragen nämlich derzeit die Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft aus. Auch bekannt unter „EM-Quali(fikation“. Aber „Juropiiieen Kwollifeiers“ kennt hierzulande einfach keine Sau! Hier wird also ein etablierter, und allen Interessenten bekannter Begriff geopfert, wohlwissend, daß 99,9% der Zuschauer nur Bahnhof verstehen. Hauptsache, man hat mal wieder eine Englischvokabel untergebracht!
KalleAnka sagte:
ORF? Da kann Sie gehelpt werden:
http://www.live-stream.tv/online/fernsehen/deutsch/orf1.html
Das funktioniert jedenfalls hier in Schweden. Muesste also auch in DE so sein.
U 96 sagte:
Danke für den Beitrag.
Ist mal jemandem aufgefallen, dass bei Sportveranstaltungen immer wieder Schindluder (zumindest auf die BRD bezogen) mit der Hymne der Russischen Föderation getrieben wird? Ist heute bei der Formel 1 @Sotschi wieder vorgefallen. Als die Hymne begann, musste plötzlich Werbung und Wetter her. Bei den Winterspielen dort hatte ich das auch zufällig mitbekommen. Da spinnte dann angeblich urplötzlich die Technik und auch nur während der Hymne bei der Siegerehrung (Biathlon). Und letztens hat hier ein Leser ein Video verlinkt bzgl. einer Siegerehrung in den USA, wo man glaube ich „versehentlich“ die falsche Hymne abspielte. Lange Rede kurzer Sinn.. Widerlich.
Kurze Google-Suche brachte mich eben zu folgendem Kommentar:
„von frundsberg1, 11.10.2015 – 13:03
es mag interessant sein, was man auf dem kurs in sotchi alles beachten muss. ich fand es in der live-übertragung von rtl einfach rotzfrech und so etwas von überheblicher ignoranz, als die russische hymne gespielt wurde, schaltete man weg und zog es vor, werbung einzuspielen. bei jedem anderen rennen, wird dies nicht gemacht. ich muss den verantwortlichen von rtl bescheinigen, dass deren horizont im umgang mit einer objektiven sportübertragung alles andere ist als objektiv. dies nenne ich regierungstreue berichterstattung (da man ja mit russland nicht gerade zur zeit gut freund ist).“
http://www.thueringer-allgemeine.de/web/zgt/sport/detail/-/specific/Darauf-muss-man-beim-Grossen-Preis-von-Russland-achten-193814536
Gesine Hammerling sagte:
Apropos Sprachpanscherei: … sowohl … als auch … wird nicht durch Kommata getrennt. :-)
morus sagte:
Wenn man weiß, was „Indian Summer“ eigentlich bedeutet, dann wird einem bei diesem falsch verstandenen Anglizismus erst richtig schlecht! Der „Indian Summer “ ist nämlich keineswegs einfach nur ein „goldener Herbst“, sondern bezeichnet ein Wetterphänomen Anfang Oktober in Neuengland, wenn spätsommerliche Temperaturen sehr abrupt in Nachtfrost umschlagen, wodurch sich die Laubbäume innerhalb kürzester Zeit bunt färben. „Indian“ meint nämlich soviel wie „trügerisch“ (ein „Indian Giver“ ist jemand, der sein eigenes Geschenk wieder zurückholt). Hier schwingt also ein Rassismus mit, den der deutsche Ausdruck „goldener Herbst“ überhaupt nicht transportiert!
Moppel sagte:
Ja, da haben wir’s. Diese Pfeifen benutzen Begriffe, von denen sie nichts verstehen. Es sind alltägliche Dinge. Aber sie benutzen Begriffe auch aus der Politik, und da meine ich schon, dass sie davon ebenfalls nichts verstehen.
Übrigens kannte ich den Ursprung von „Indian Summer“ auch nicht, danke für die Erläuterung.
krass sagte:
Es ist zwar schon 2 Jahrzehnte her, doch damals beschäftigte ich mich intensiv mit Manipulations- und Indoktrinationsmethoden von „Sekten“ (bessere Bezeichnung: Psychokulte). Sprache, sowie Kommunikation im weiteren Sinne spielen bei kleinen und großen Kulten immer eine immens wichtige Rolle. Kein Wunder also, dass das Imperium USA dieses Mittel massiv einsetzt.
Die besten Informationen dazu bekam man schon damals m.E. aus den Büchern von Steven Alan Hassan, welcher ein US-amerikanischer Spezialist für Deprogrammierung von Sektenopfern ist. Eine Quintessenz: Richtig angewendet kann sich NIEMAND, d.h. auch nicht vollständig in entsprechende Methoden Eingeweihte, völlig gegen Manipulationen solcherart erwehren.
Sprachmanipulation wird z.B. durch die Neubesetzung von Vokabeln mit anderen Begriffen durchgeführt. Z.B. statt Anwerben spricht die Sekte der Christen (hier ist der Begriff i.S. einer abgespaltenen Religion korrekt) von „missionieren“ oder einige Scientology-Krakenarme von „sponsern“. Apropos Scientology: Eine weitere Methode ist die Erfindung neuer Vokabeln, die man nach Belieben füllen kann (wie z.B. „Scientology“). Im Deutschen fallen einem dazu viele Anglizismen, nichtssagende aber bombastisch klingende Schwammwörter oder so absurde Vokabeln wie „Handy“ ein. Dadurch hat man in der Kommunikation mit Sektenmitgliedern oftmals das richtige Gefühl, aneinander vorbeizusprechen, was einen effektiven Schutz der Organisation darstellt. Überspitzt: Wenn man einen ausschließlich englisch Sprechenden wegen einem „Handy“ zutextet, stehen die Chancen gut, dass man selber von einem Telefon redet, dieser jedoch das wirre Stammeln bzgl. Hausmeistern, Hilfskräften o.ä. einzuordnen versucht.
Die mächtigste Hirnwäschewaffe bzgl. Sprache ist allerdings die Kommunikation mittels Erzeugung von emotionalen Ausnahmezuständen, wie sie praktisch in jedem Hollywood-Film üblich ist oder bei Massenveranstaltungen allein durch die Menschenmassen oft von ganz allein entsteht (Psychokulte wie auch Musikbands verstärken diesen Effekt oftmals noch durch Licht- und Sauerstoffmangel in abgeschlossenen, eng befüllten Hallen). Alles was in solch einem Setting kommuniziert wird, beinah volkommen egal, ob richtig oder falsch, brennt sich regelrecht als „(Pseudo-)Wahrheit“ ins Unterbewußtsein ein und ist extrem schwer und wenn überhaupt nur mit erheblichem Aufwand wieder entfernbar.
Das kann jeder an einem recht harmlosen Beispiel an sich selbst überprüfen: Auf diesem Video sieht man in Egoperspektive, wie eine Brücke einstürzt, und zwar in der Realität. Man vergleiche dies mit den eigenen Vorstellungen, wie eine Brücke einzustürzen hat, welche man durch Hollywood-Kommunikation eingebrandt bekommen hat.
Heideltal sagte:
„Deprogrammierung von Sektenopfern“ das ist genau die Zielstellung gegenüber unseren Politikern und Journalisten.
K. sagte:
Wird Jahrzehnte brauchen, bei Kleber mindestens zwei Lebzeiten. ;-)
Kosmopolitischer Nationalist sagte:
Das meine Wenigkeit zu Hause in der Heimatsprache spricht hat damit zu tun WEIL ich das aus Nationalismus heraus mache. Im Ausland ist man als gebildeter Deutscher gern gesehen, besonders wenn man sich dann in deren Sprache verständigen kann und die Leute vor allem merken, daß man die eigene Heimat selbst achtet statt wie große Teile von Medien und dieser Recht & Gesetz brechenden „Führung“ in den Dreck zieht.
el_descendiente sagte:
Hubert von Goisern hat zur österreichischen Umgangssprache angemerkt, sie wäre zu wichtig, um sie den Blut- und Boden-„Kultur“treibenden zu überlassen. In einer Zeit, in der von den Herrschenden alles propagandistisch verdreht wird, braucht man vermutlich nicht lange darauf zu warten, bis die ersten Vorwürfe aufkommen, daß Überlegungen wie diese ja nichts weiter als Antiamerikanismus ist, entstanden aus „Querfront“-Wurzeln. Die Hegemoniebestrebungen, die hinter der Verwendung von Amerikanismen stecken, werden in solchen Betrachtungen erst gar nicht aufgegriffen werden oder kommen hoffnungslos zu kurz.
Das Recht auf Heimat (herrliche Themenwoche in der ARD) in der Umgebung und Kultur, in der der Mensch aufwuchs, verkommt auf diese Weise zur Manövriermasse von Neoliberalen. Sie wollen sich wohlfühlen? Hier ist die Kasse zum Disneyland… Und für die ganz Hartnäckigen gibt es weiter hinten todbringende Drohnen. Dabei geht den Alt- und Neo-Nazis all das noch nicht weit genug; sie wollen die tatsächliche Liquidierung jedes Denkens, das sich gegen Schland & Co auflehnt. Faschismus erweist sich auf diesen Umweg meiner Wahrnehmung nach als Bestandteil des Kapitalismus. Wer Seehofer für seine Haltung in der Flüchtlingsfrage gutheißt, kann genauso gut „Heil Orban“ rausrülpsen. Einige hundert Kilometer Abstand reichen, um Horstl als kulitviert aussehen zu lassen. An den Außengrenzen Europas werden bald die ersten Schlepperboote versenkt werden. Weil es „alternativlos“ ist. Weit haben wir’s gebracht.
Wurzelzwerg sagte:
@ el desciedente
Da bist du auf der richtigen Spur: Der Faschismus ist eben keine Ausnahmeerscheinung in der deutschen Geschichte, er gehört zum Kapitalismus wie das Profitstreben und die Ausbeutung. Die käuflichen Historiker und Afterphilosophen schmieren sich bei ihren Geldgebern damit ein, dass sie den Kapitalismus vom Faschismus freizusprechen bemüht sind. Und ja, es ist schon bedauerlich, dass es ihnen bisher noch nicht glaubwürdig gelungen ist, dem Sozialismus den Faschismus anzudichten, steht einfach zuviel Geschichte dazwischen.
el_descendiente sagte:
„…bisher noch nicht glaubwürdig gelungen ist, dem Sozialismus den Faschismus anzudichten“.
Da sind sie aber fleißig dran. Ich erinnere nur an die „Querfront“-„Studie“ der Otto-Brenner-Stiftung. Oder die Darstellung, was in der Ukraine los war, wie was angefangen hat. Als wenn Putin die Polizisten mit Stahlketten bearbeitet und das Gewerkschaftshaus in Odessa in Brand gesteckt und beschossen hätte. Atai und Lielischkies werden ihren Teil dazu beitragen, daß die „Berichterstattung“ einfließen wird in die Geschichtsschreibung. Ähnlich verhält es sich ja auch mit der Sieger-Justiz.
WNFBD sagte:
Hey, Propagandaschau, „Watchblog für Desinformation und Propaganda in deutschen Medien“,
der Prinz Alexander Wolkonski wies in seinem 1920 erschienenem Buch The Ukraine Question. The Historic Truth Versus the Separatist Propaganda (das interessante Buch wird demnächst wieder in Frankreich herausgegeben) darauf hin (vgl. S. 178), dass in der Ukraine zum Beispiel damals, kurz nach der Revolution, seit 1918, 1919 statt des russischen Wortes ’straja‘ das deutsche Wort ‚Wacht‘ benutzt wurde. Der Prinz behauptete, die natürliche Sprache werde im Namen der „nationalen Regeneration“ zerstört.
Andere deutsche Lehnwörter im Ukrainischen sind zum Beispiel бюстгальтер /b ’usthalter/, im 20.ten Jahrhundert geborgt von dem deutschen ‚Büstenhalter‘, oder — was Klitschkos Brust schwellen lassen kann –: бурґомісmep /burgomister/ ‚vom deutschen ‚Bürgermeister‘ (mindestens seit dem 16. Jahrhundert in Monumenten verwendet).
Das schöne(?) deutsche Wort ‘Landschaft’ heißt im Ukrainischen Ijandšaft, der ‘Polizeimeister’ ist der policmajster, die ‘Landwehr’ ist die Ijandver, der ‘Landgraf‘ der Ijandgrąf, ‘Landrat’ Ijandrat, ‘Landtag’ Ijandtag, ‘Landsknecht’ Ijandsknext. … Aber was geht uns an, was andere mach(t)en.
…
Noch kurz ein bisschen aus Wolkonskis Streitschrift gegen „ukrainische“/deutsche Propaganda (S. 165 f.):
„for had there not been a German propaganda these gentlemen [Lloyd George and Georges Clemenceau] would not have known that the word Ukrainia existed.“
Wolkonski warnt eindringlich vor ausländischer, gekaufter Propaganda:
„We cannot overlook the fact that, for the last three years, the peasant has been hearing independence talked about; the word Ukrainian, unknown before the Revolution, is now habitual to his ear, and the catchwords of the news-papers, at first strange and unintelligible, have by dint of repitition stamped themselves upon his sluggish brain. So that when a plebiscite is in view, or the summoning of a Constituent Assembly, the literature necessary for propaganda will pour in from abroad, not to speak of a still more powerful means of persuasion, — money. Who will there be in the country able to open the eyes of the people? The cultured class for the most part has been killed, or has fled abroad. The few that remain will find it very difficult to fight against «the general opinion». I say «general opinion», for all the news-papers will be for independence, for the simple reason that all papers of an opposite tendency will be suppressed. Thus the task of the adherents of unity will be a difficult one; they will have neither money, nor the backing of the press, nor the assurance of personal safety. In Europe, as a matter of fact, public opinion, under the protection of the idol of Democracy, is conducted by a demagogic Oligarchy, although not yet at the pinnacle of power: and in Russia of to-day it is still easier to produce a false impression as to what the will of the nation really is. That is why we say the danger is great.“
Wolkonskis Buch endet mit den — für einige — noch aktuell erscheinenden Worten (siehe S. 235):
„The publicists, the diplomatists, the ministers of war of the Allies, work in good faith with maps that are falsified in accordance with the instructions of the Austro-German general staff.
Are we not living in strange times?
One could multiply these examples endlessly. Be it quotations, alleged statements of documents, references to facts in the past or in our own day, be it a translation from the Russian language or a philological explanation of Russian names, — everywhere you will find in the words of the Ukrainophiles, either ex parte statements or obvious untruths. And it cannot be otherwise: a lie can only be defended by methods which are far from the truth.“
Hans mein Igel sagte:
Dieser Umstand könnte dem Einfluss der Deutschen Hanse geschuldet sein (siehe: Philippe Dollinger, Die Hanse). Das Magdeburg-Halle-Kulmer Recht hatte eine Ausdehnung bis Winnyzja.
WNFBD sagte:
Ja,
Johann Gottfried Herder, ein Ostpreuße, der vorübergehend in der damals noch umfassend rechtskräftigen („liberalen“, „republikanischen“) Hansestadt Riga lehrte (und dort von den Freimaurern (‚Zum Schwert‘) lernte und da etwa auch den Schwertbrüderorden kennenlernen konnte, der sich 1236 mit dem Deutschen Orden vereinigte), wollte schon in den 1760er Jahren, ähnlich wie Gottfried Wilhelm Leibniz, mit Hilfe der Hanse bürgerlich-städtische Kulturen kräftigen — was auch Gisela Graichen, die sich unter anderem für das ZDF sowohl beschwichtigend als auch populistisch mit dem Illuminatenorden beschäftigt (vgl. G. Graichen und A. Hesse: Geheimbünde: Freimaurer und Illuminaten, Opus Dei und Schwarze Hand), schreibt (vgl. G. Graichen und R. Hammel-Kiesow: Die Deutsche Hanse: Eine heimliche Supermacht, Kapitel 15).
Herder ist übrigens jemand gewesen, der sich bahnbrechend für die Muttersprachen, also auch die deutsche Sprache, und zum Beispiel insbesondere für die slawischen Sprachen, einsetzte. Außerdem war er gerade in sprachlicher Hinsicht wichtig für die Nationsbildung der Ukraine und er sagte explizit der Ukraine eine blühende Zukunft vorher. Er wurde etwa vier Monate nach Johann Wolfgang von Goethe, im Juni 1783, in Weimar auch in den Illuminatenorden aufgenommen.
Laut Wolkonski (siehe oben, S. 160 f.) machte Graf Stadion, genauer Franz Seraphicus Stadion, Graf von Warthausen und Thannhausen, österreichischer Verwaltungsbeamter in Triest, Galizien und Wien, Ritter des Malteserordens, und ein Sohn des Illuminaten Johann Philipp Carl Joseph Reichsgraf von Stadion (österreichischer Staatsmann, Diplomat, Außen- und Finanzminister), die Wiener Regierung im Jahre 1848 auf die Gefahr der Verwendung der Bezeichnung ‚Russen‘ aufmerksam, die von 1772 bis 1748 für die Galizier üblich war. Somit sei kurzerhand von der österreichischen Regierung die Bezeichnung ‚Ruthenen‘ für die russische Bevölkerung der Karparten eingeführt worden.
P.S.: Die Lehnwörter oben stammen aus Wasyl Jaszczun: English Loanwords in Modern Ukrainian 4, Seite 147, 156 f.
WNFBD sagte:
Das Zitat lautet: „1772 bis 1848“.
Wurzelzwerg sagte:
@ WNFBD
Das ist ja nun wirklich kein Wunder, dass die ukrainische Sprache deutsche Begriffe quasi unübersetzt übernommen hat, wenn man bedenkt, dass die Westukraine lange Zeit zum k.k. Österreich gehörte. Das ist eine ganz normale Erscheinung. In der Geschichte hat immer die Sprache des Eroberers oder des ökonomisch Mächtigeren ihre Spuren hinterlassen. Und so muss man auch vieles einordnen, wenn man beklagt, dass die deutsche Sprache Anglizismen übernommen hat, was übrigens bereits zwischen den beiden Weltkriegen, als aus den USA das Geld kam, fast noch „normaler“ war als heute. Denn mit dem Geld kam auch der way of life, und dazu gehört nun mal auch die Sprache. Wobei ich noch mal darauf zurückkommen muss: In der DDR wurde die russische Sprache in der Schule als Pflichtfach gelehrt, und trotzdem sind nur ganz wenige Begriffe ins Deutsche eingegangen. Das würde ich als ein Wunder bezeichnen.
Severa Snape sagte:
Och, das hat mit den Sprachstrukturen zu tun, dass das ostdeutsche Deutsch so wenig „russifiziert“ ist, wenn man von echten Genitivketten einmal absieht. Ein paar Worte haben den Sprung geschafft, aber eigentlich fällt mir nur die Datsche als heute noch gebräuchlich ein. Gut ein wenig Küchenlatein: Borschtsch, Soljanka, Pelmeni, Blini für Freunde der russischen Küche.
Ich freue mich immer über so schöne russische Worte wie бутерброт с маслом (Butterbrot – die neudeutsche Übersetzung ist übrigens Sandwich – mit Butter ;-)), шлагбаум (Schranke) und ругзак (Rucksack). Die meisten davon sind zu Zeiten von Peter I., Katharina II. in die Sprache eingewandert. Aus dem 19. Jahrhundert stammen dann hauptsächlich noch französische Eingemeindungen ins Russische. Anglizismen, die sich im Russischen mausig machen, sind meist computertechnischen Ursprungs, aber auch das eine oder andere Kleidungsstück. Allerdings hat die Zeit nach 1991 dem Russischen auch einige echte Neologismen beschert wie недвижимость für Immobilie/Grundbesitz aus dem Partikel für Nicht und bewegen.
Wurzelzwerg sagte:
@ Serena Snape
Da wir gerade bei der Sprache sind: Datsche und Borschtsch sind Wörter, keine Worte. Kannst du selbst nachprüfen: Goethes Worte, aber Goethes Wörter. Du merkst den Unterschied?
Apropos Genitivketten: Das wurde nach 89 ja gründlich bereinigt, aus jedem edlen Genitiv wurde ein plebejischer Dativ. Ich weiß nicht, ob es zu viele Leute gibt, die es in der Schule nicht gelernt haben, nämlich dass bestimmte Präpositionen einen bestimmten Kasus verlangen, jedenfalls tun sie so.
Julia sagte:
Wenn man jemanden fragt, der früher Russisch in der Schule gelernt hat, welches Wort ihm noch einfällt, kommt bei ganz vielen das gleiche Wort. (Ich verrate es noch nicht – vielleicht kennen Sie es ja auch :-)).
Kassandra sagte:
@dok: Danke für diesen Beitrag. Er ist Balsam auf meine Seele.
FernDerHeimat sagte:
Oder der urdeutsche Feiertag Halloween! Was muss ich den in meiner Kindheit (70er Jahre, BRD) freudig gefeiert haben! Verkleiden UND Süssigkeiten einfordern? Da war ich bestimmt Feuer und Flamme für! Ich kann mich nur „dummerweise“ nicht mehr daran erinnern. Aber das macht ja heutzutage zum Glück der Einzelhandel für mich.
Oder habe ich wie Charlie Brown einfach nur zu lange auf den grossen Kürbis gewartet?
Lulatsch sagte:
Halloween muss wohl das Nachfolgeformat der Laternenkinder sein.
Vereinsamte Staaten sagte:
„Halloween“ ist ein interessantes Phänomen, insbesondere im Vergleich zum hiesigen „Sankt Martins – Fest“
Während wir als Kinder bei dem Sankt Martins – Fest mit Laternen durch die Straßen gezogen sind, bei Menschen in der Nachbarschaft geklingelt haben, wenn sie öffneten ein Lied gesungen haben, um ein Geschenk zu erbitten, in Erinnerung an die Legende von Sankt Martin, der einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels abgegeben hatte,
arbeitet „Halloween“ nach dem anglo-amerikanischen Prinzip des Schurkenstaats:
„Trick or treat“ – das heißt gegen die Drohung, einen Schaden anzurichten / einen schädigenden Streich zu spielen, kann das heimgesuchte Opfer sich durch eine „Schutzgeld-Leistung“ (in Form z.B. von Süßigkeiten) schützen.
Ziemlich erhellender Unterschied in der Haltung, für mein Empfinden.
propaganda bullhorn sagte:
Ein US-Huldiger tut sich mit der englischen Wortwahl ganz besonders hervor, Aspen Institute Fellow und Atlantikbrückenmitglied aus innerer Überzeugung Claus Kleber und sein „Basten Märäszon“.
Bernhard Meyer sagte:
Meine Abneigung gegen Anglizismen entstand im zunehmenden Gebrauch zum Zweck des Angebens vor allem um „modern“ zu erscheinen. Dabei wurde „modern“ meistens als „irgendwie amerikanisch“ gesehen, abgeleitet von „amerikanischen“ Geschäftspraktiken. Diese waren und sind aber seit den Achzigern ziemlich eindeutig neoliberale Praktiken. Erst später wurde mir klar, dass meine Ablehung der neoliberalen Ideologie, die zu uns herüberschwappt und die menschenfreundlichere Variante des Kapitalismus, den „rheinischen Kapitalismus“ allmählich hinwegspülte. und meine Ablehnung von Anglizismen wohl im Unterbewusstsein zusammenhingen.
Dass Anglizismen auch über den Sport und neue Medien in die Sprache eindringen, schwächt meine Theorie etwas. Allerdings nützt es der „neoliberalen Invasion“ in unsere Kultur, dass mit den Feldern Sport, neue Medien und Pop-Kultur populäre, jugendliche Bereiche über die Sprache mit der neoliberalen Ideologie verbunden werden.
Kassandra sagte:
Es sind nicht die Jungen, die das Englische fordern. Es wird ihnen von den Erwachsenen aus der Riege der US-Hörigen eingetrichtert. Sie wachsen mit dem anglo-amerikanischen Lebensstil auf, das prägt. Denn nur als Neu-Amerikaner sind sie fortschrittlich, in, up to date und nicht deutschtümelnd. Seltsam nur, dass dieses aggressive Überschwappen der US-Kultur erst voll nach der „Wende“ zum Tragen kam. Oder kommt mir das nur so vor?
Der_Zuhörer sagte:
Da ich noch was jünger bin, sind mir die Anglizismen erst nach 2000 begegnet. Mich hatte es gestört, dass so ziemlich die Mehrheit der Musikhits (ja ein Anglizismus) englischsprachig waren. Heute habe ich eher das Gefühl, dass manche Künstler wieder bewusster die Deutsche Sprache wählen. Je nach Musikrichtung kann es sogar auch das Spanische sein. Viele Hits stammen auch heute noch immer aus Amerika, aber durch das Internet können auch manche Lieder aus anderen Ländern stammen, z. Bsp. Gangnam Style.
Ich frage mich: Wurden russische Wörter damals in der DDR vielleicht auch eingeführt? Weiß jemand darüber bescheid?
Der_Zuhörer sagte:
Ups, habe gerade erst den Kommentar von Wurzelzwerg gelesen…peinlich. Damit ist meine Frage schon beantwortet.
Wurzelzwerg sagte:
@ Der Zuhörer
Nein, die Übernahme russischer Wörter in die deutsche Sprache ist so minimal geschehen, dass es bereits wieder vergessen ist, ich würde sogar sagen, es ist verpönt unter heutigen Verhältnissen sich mit „Dos widanja“ zu verabschieden, wo in Anglizismen geschwelgt wird. Denn die Übernahme von Sprache hat ja auch ein politisches Moment: Indem sie in Teilen in die Ursprungssprache eingeht, wird ja auch die Unterlegenheit der eigenen Sprache anerkannt, Unterlegenheit nicht nur auf sprachlichem, sondern auch auf politischem Gebiet.
Dass im DDR-Deutsch kaum russische Spuren zu finden sind, hat mit Sicherheit mit Shukows Befehl an die Sowjetische Armee zu tun, sich mit der deutschen Bevölkerung nicht in persönliche Beziehungen einzulassen. Die deutsche Bevölkerung war auch nach dem Kriege also indirekt immer noch der Feind, obwohl die Staaten zusammenarbeiteten. Das hatte Gorbatschow zum Beispiel ausgenutzt, als er uns 16 Millionen DDR-Deutsche an den Westen verkaufte, wie ein Duodezfürst des 18. Jahrhunderts seine Landeskinder verkaufte, nur dass wir keines Landeskinder waren, sondern die Nachkommen der besiegten Eroberer und also keine Einspruchsmöglichkeiten hatte, so dass die deutsche Wiedervereinigung in Wahrheit eine Annexion der DDR durch die BRD war.
Dem stand dann aber das Credo der deutsch-sowjetischen Freundschaft im Wege. Meines Wissens gab es da bei Pioniergruppen des öfteren Freundschaftstreffen, ich selbst habe als Kind mehrere erlebt, wo wir dann auch unsere Russischkenntnisse irgendwie anzubringen versuchten. Wir hatten eben einfach nicht genügend Möglichkeiten, die russische Sprache, obwohl in der Schule gelernt, auch in der Praxis anzuwenden. Und ich denke, da liegt die wirkliche Ursache dafür, dass das Russische nur kaum bemerkbare Spuren in der deutschen Sprache hinterlassen hat.
Hans mein Igel sagte:
„Ein Blatt aus sommerlichen Tagen.
Ich nahm es so im Wandern mit.
Auf das es einst mir möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.“
(Theodor Storm)
„Im Nebel ruhet noch die Welt,
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
Den blauen Himmel unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte Welt
Im warmen Golde fließen.“
(Eduard Mörike)
Kassandra sagte:
Da gibt es aber welche , die sagen, dass das Deutsche eine hässliche und holprige Sprache wäre, ohne Kultur. Wie schön wäre doch das Italienische u. a. Wieder andere brüllen: Deutsche raus!
KalleAnka sagte:
Das hier ist (wenn wir vom Gehalt einmal absehen) ganz grosse, vorbildliche Sprachkunst von grosser Gelassenheit und Kraft. Und davon hat die deutsche Literatur jede Menge zu bieten. Ich rate, das, was durch „Bildungsreform“ zerstört worden ist, wiederzuentdecken. Auch jetzt wohl nicht mehr so bekannte Autoren. Lest einmal den Anfang des „Hungerpastor“ von Wilhelm Raabe. Einfach atemberaubend gestaltet, ganz grandios. Messieurs, wir erheben uns von den Plätzen! Die Wendung hier hat ein anderer grosser deutscher Autor häufig benutzt, Arno Schmidt. Auch der wäre wiederzuentdecken. Ignoriert das Lesefutter, das heutzutage allzu viele fuer Literatur halten.
KalleAnka sagte:
Ergänzung. Gerade gefunden:
http://www.jungewelt.de/2015/10-12/014.php
Severa Snape sagte:
Dazu müssten wir z.B. unsere grandiosen Erzähler v.a. des 19. Jahrhunderts unseren Kindern wieder nahe bringen. Die Schule tut es nicht, wenn ich mir die Lektürelisten so ansehe.
Ich sehe wie Sie Zerstörung.
Russlandversteher sagte:
Grundsätzlich habe ich nichts gegen ein paar Anglizismen und es gibt meiner Meinung nach sogar richtig sinnvolle auch in der deutschen Sprache.
Aber es wird damit eben maßlos übertrieben, genauso wie mit der Propaganda.
Schon mal eine Wissenschaftsdokumentation gesehen in der nicht im Hintergrund (US-)Englisch gesprochen und dann mit deutscher Sprache überlagert wird?
Was soll uns das sagen? Wissenschaft, das ist USA?
Die großen Namen, die damit verbunden sind, hören sich allerdings so gar nicht amerikanisch an.
Wurzelzwerg sagte:
@ Russlandversteher
Aber ja, selbstverständlich ist der Gebrauch des Englischen bzw. von Anglizismen in wissenschaftlichen Arbeiten ein Zeichen dafür, dass die US-amerikanische Wissenschaft den gegenwärtig vorstellbaren Höchststand erreicht hat. Um 1900 bis zum ersten Weltkrieg war der Gebrauch der deutschen Sprache, wo eben ganze Arbeiten auf deutsch verfasst wurden, das Zeichen für den Höchststand der Wissenschaft im deutschen Kaiserreich. Oder denk mal an den Gebrauch des Lateinischen, das ja seinen Ursprung im Römischen Reich hatte und das dann später über die Kirchen auch in den wissenschaftlichen Bereich einzog. Interessant: Außer in Italien. Dort wurde weitgehend italienisch geschrieben. Und das hatte damit zu tun, dass in den italienischen Stadtstaaten bereits der Frühkapitalismus, also das frühe Bürgertum, herrschte.
Also mit dem angeberischen Gebrauch von Anglizismen bzw. Germanismen hat das alles nichts zu tun, sondern es gehört zum Wesen der wissenschaftlichen Arbeit, sich in der Sprache des Landes mit der höchstentwickelten Wissenschaft auf dem jeweiligen Gebiet auszudrücken. Insofern hat das auch mit dem Thema Indian Summer nichts zu tun.
dank sagte:
Die großen Namen, die damit verbunden sind, hören sich allerdings so gar nicht amerikanisch an.
Ja, interessanterweise sind es oft gar keine US-Amerikaner wenn es um neue wissenschaftliche Erkenntnisse geht, sondern diese klugen Köpfe werden reihenweise aus dem Ausland importiert – gegen Geld oder auch gegen einen netten Eintrag im Lebenslauf der dann Türchen auf der ganzen Welt öffnen soll.
Beispielsweise nehmen eine Menge Asiaten dies war – weil sie sich in den USA leichter durchsetzten als zuhause, da hier eine immenser Konkurrenzkampf um die „guten Stellen“ herrscht. (bei der Bevölkerungsdichte auch gar kein Wunder)
invernale sagte:
@Russlandversteher: Das mit den Wissenschaftssendungen auf Englisch mit drübergesprochenem Deutsch sehe ich auch so, dass sie den Eindruck verfestigen, Wissenschaft würde überhaupt nur in anglophonen Ländern gemacht. Dabei könnte man zu jedem Thema auch Spezialisten aus anderen Ländern finden, und wenn es sowieso übersetzt wird, dürften die dann ja ruhig auch Deutsch, Französisch, Spanisch, Russisch oder Chinesisch reden.
@Wurzelzwerg: Das mit der dominanten Wissenschaftssprache stimmt nur bedingt. Um 1900 war Deutsch tatsächlich eine verbreitete Wissenschaftssprache und wurde z.T. auch von Skandinaviern oder Osteuropäern verwendet, aber Anglophone veröffentlichten im großen Normalfall auf Englisch und Frankophone auf Französisch.Vergleichbar ist das heute am ehesten mit dem 18. Jahrhundert, wo z.B. die Preußische Akademie der Wissenschaften ihre Arbeiten auf Französisch publizierte
Wurzelzwerg sagte:
Das geht doch schon beim Computer los. Obwohl er auf deutsche Sprache eingestellt ist, gibt es sehr viele Funktionen nur auf englisch. Es kann doch nicht so schwer sein, auch sie noch ins Deutsche zu übersetzen.
Was mich aber wirklich stört, sind die vielen englischen Namen im Straßenbild.
Richtig gefreut habe ich mich, als in meiner Nähe ein Spätverkaufsladen aufmachte, der sich etwas salopp „Späti“ nennt. Da weiß man doch, was man hat. Der Verkäufer sagte mir, er sollte eigentlich „Shopping To Night“ heißen, aber dann hat sich der Chef doch rumkriegen lassen.
Auch ganz eigenartig: Die russische Sprache ist fast gar nicht in den DDR-deutschen Sprachgebrauch eingegangen. Ein paar Vokabeln, zum Beispiel „w parenje“, „jopp tui matsch“ (wird nicht übersetzt) oder Vornamen, zum Beispiel Sascha, Tanja usw.
Aber im Westen weiß man manchmal gar nicht, spricht der Typ nun englisches Deutsch oder deutsches Englisch.
Die Bahn hat einen Ticket-Schalter, keinen Fahrkartenschalter mehr, statt Restaurants gibt es jetzt Coffeeshops, und die Bahn nennt den Bahnhof nicht mehr Bahnhof, sondern versteigt sich schon mal zu platform, Busse sind auf Sightseeingtour, und auf den Straßen gibt es eine rush hour, während die Lyriker sich nicht mit der „Stille“ im Titel begnügen, sondern, um „modern“ zu sein, zur „silence“ greifen. Alles belegbare Beispiele. So weit kann die Verblödung gehen.
Eine besondere Freude allerdings machte mir kürzlich EU-Schulz, als er eine ganze Rede lang in english brillierte. Das war im EU-Parlament, und da gehört das Englische auch hin, wo denn sonst.
Was aber den Indian Summer angeht, so lobe ich mir den deutschen Altweibersommer, der schon im Wort drei alte Weiblein auf der Bank vorm Haus zaubert, während die September-Oktober-Sonne ihre grauen Häupter bescheint.
Die Genealogie weist auf das Spinnen hin, ich weiß. Aber ich lass mir die drei alten Weiblein nicht nehmen beim deutschen Altweibersommer. Mit Indianern habe ich weniger zu tun, es sei denn, Gojko Mitic reitet über den Bildschirm.
Hacivat sagte:
Hand in Hand mit der Globalisierung und wohl auch in ihren Diensten ist die zunehmende „Bereicherung“ der dt. Sprache mit neu-„deutschen“ Anglizismen unverkennbar. Ob das gut oder nicht gut ist, will ich gar nicht bewerten. Eines ist klar: Der Verlust der eigenen Identität ist das (wahrscheinlich gewollte) Ergebnis. Und damit verstärkt sich die Deutungshoheit derer, die diesen Prozess forcieren. Ich vermute, auch die „Willkommenspolitik“ spielt dabei eine Rolle, der sich nur wenige bewusst sind.
Rovcanin Boban sagte:
Was???
Eine eigen Sprache???
Eigene Kultur???
Eigenes Land???
Was kommt dann morgen???
Eine eigene Freiheit???
Nein, nicht so lange die USA Herr im Haus ist und ihre sebstgezüchteten Clone sich als „unsere“ Führer aufspielen dürfen.
Eigenes Land, hahahaha, wirklich lustig.
Wie wäre es erst mit „Eigenverantwortung“???
Nein, nicht so lange Geiz geil ist!
Oder mit eigenunnützigem Verzicht damit andere Menschen den deutschen Exportweltmeister Titel nicht mit ihrem Leben bezahlen müssen???
Nein, um gottes Willen, denkt doch an die Arbeitsplätze die dabei verloren gehen wenn wir niemanden mit Waffengewalt zwingen unseren Schrott zu kaufen.
Nein, nix da!!!!
Wir haben die Poltiker bekommen die wir uns durch unsere Trägheit, Gier und Feigheit, mehr als Verdient haben und den kommenden nächsten Krieg genau so!!!!
Buhh Schwarzseher, Pesimist, unpatriotisches Schwein, wie kann man nur so über das golden Land der westlichen Werte Demokratie reden???
Wie? Demnächst werden wir alle sehen wieso und warum also, sitzt ihr alle schön vor der Glotze mit Bier im Kühschrank und genug Chips Vorrat um die schöne Show verfolgen zu könen die unsere unsichtbaren Führer sich extra nur für uns haben ausgedacht damit es uns doch beim Warten auf das Paradies nicht so langweilig wird?
Habe gestern bei einem Spaziergang und und heute beim Pilzesammeln, wie bestellt, auch die Farbenpracht der Bäume und die Herbstsonne genossen und es hat mir für einge Stunden Abwechslung zum grauen Alltag und den Blick auf die schwarze Zukunft gebracht.
Wünsche allen einen schönen sonnigen Sonntag, äh ich meine natürlich „a nice Sunday in front of the TV“ ;-)
LG an alle!
Ivan Pomidorov sagte:
Eine Besatzungsmacht bestimmt die Sprache. Remember DDR :)
Kassandra sagte:
In der DDR mussten die Diplom- und sonstigen Abschlussarbeiten aber nicht auf Russisch geschrieben werden. In den Betrieben wurde deutsch (igitt!) gesprochen, nicht russisch oder englisch wie bei Siemens.
Ivan Pomidorov sagte:
Manche Besatzungsmächte sind sanft, also :) Oder ? Dasselbe sagen Afganer jetzt
Severa Snape sagte:
Ivanuschka, die Fremdsprachen in der Schule sind das eine, wobei den Ostdeutschen normalerweise niemand gehindert hat, Englisch oder Französisch zu lernen … und an der Volkhochschule noch viele andere Sprachen.
Das andere ist der Einfluss auf die gesprochene Sprache. Da war der Einfluss des Russischen auf das ostdeutsche Deutsch marginal, was sprachstrukturelle und auch politische Gründe hatte (Der Name Shukov ist vermutlich schon gefallen.).
Karsvo sagte:
Ergänzung:
Neben der sachlichen Dimension gibt es hier auch eine emotionale: Ich halte es für wichtig, Respekt vor anderen Kulturen und Ländern zu haben. Trotz meiner bekannten „Zurückhaltung“ gegenüber dem Obama-Regime in Washington, habe ich Respekt vor den Ländern Amerikas und deren Menschen und Kulturen.
Andererseits beobachte ich mit Sorge, daß viele Menschen in Deutschland den Respekt vor sich selbst und ihrem eigenen Land offensichtlich verloren haben …
Gegensätze vereinen bedeutet, Dinge gleichzeitig zu tun, statt sie mit ent- oder weder, links gegen rechts, usw. gegeneinander auszuspielen.
Ursache und Wirkung zu vereinen bedeutet: Wer Respekt hat, vor demjenigen wird man Respekt haben. Aber wer keinen Respekt hat, vor demjenigen wir man auch keinen Respekt haben.
federleichtes sagte:
„Mischelle, mach ma die Wau ei“.
Geflügeltes Wort bei uns.
Sprache ist nicht nur Sprechen, Sprache ist auch Zuhören. Sprache ist nicht nur das Wort, Sprache ist auch der Laut und das Geräusch, der Geruch und das Bild. Kultur ohne ausdrücklichen Verweis auf Sprache wäre also Kommunikation als Informationsaustausch. Und etwas spezieller beschrieben: Wahrnehmung und Interpretation – als Sender und Empfänger eine Interaktion.
Für das Überleben-Können des Menschen ist Interaktion unentbehrlich. Interaktion also eine Kunst, deren Entwicklung und Anwendung Integrität erzeugt, das Gefühl, stimmiges Teil eines (relativ) Ganzen zu sein und im Sinne eines „Ich und das Andere“ harmonisch zu existieren – und damit autonom oder autonomer zu werden.
Aber was das Leben nicht nur technisch als Option anbietet, sondern vom Menschen technologisch zu verlangen scheint, kann – im Sinne von Kontrolle und Missbrauch (Herrschaft) politisch natürlich nicht korrekt sein. Theoretisch muss Herrschaftspolitik der Ausbildung menschlicher Integrität entgegen wirken, um das Wohl der Menschen in eigenes Wohl umzumünzen.
Von der Theorie in die Praxis. Wir sind seit etwa acht Jahren – intensiver werdend und sich erweiternd – von Januar bis Dezember in einem etwa 500 Quadratkilometer kleinen Gebiet unterwegs. Gestern schauten wir uns ein Bild an, und hörte von meiner Weggefährtin: Sieht aus wie die Sonne in Afrika. Und ich zeigte einem jungen Mann ein Foto vom Eisvogel, den er noch niemals sah und als exotisch (und schön) empfand. Und ich konnte ihm einige Eigenschaften des Eisvogels beschreiben, die (nicht nur) dieses Lebewesen für uns wunderbar machen.
Neben der Wahrnehmung von Wundern nehmen wir auch konstruktive und destruktive Veränderungen in „unserem“ Gebiet wahr. Das Verhältnis von konstruktiv und destruktiv beträgt in meiner Wahrnehmung etwa 1: 99, das heißt: Eine Einwirkung des Menschen ist natürlich-förderlich, und neunundneunzig Eingriffe stören, beschädigen oder vernichten ökologisch funktionierende gesunde Bestände.
Vor ziemlich genau vier Jahren versuchte ich Ministerien und Behörden auf ein Phänomen aufmerksam zu machen: Im politischen Himmel werden Rote Listen erstellt, und im politischen Alltag wird dafür gesorgt, diese Listen erstellen zu können bzw. (politisch nützlich, um Sorge und Angst zu generieren) zu müssen. Keine Resonanz. Und da wir auch über die Verhältnisse in Naturschutzverbänden informiert und täglich mit unsäglichen Verhaltensweisen von Bürgern konfrontiert werden, beschreiben wir „Kultur“ sicher anders als Menschen ohne reichhaltige natürliche Erfahrungen.
Im Sinne von Herrschaft kann politisch gewollt nur sein, Mensch weiter sozial zu desintegrieren, ihn mehr zu verängstigen und stärker zu verwirren. Die Natur weiter zu zerstören und Mensch von der Natürlichkeit zu entfremden sind also Programm – um das nicht entstehen zu lassen, was ich Heimatgefühl nenne. In unserem Sinne hat das mit Nationalität nichts zu tun, weil das Gefühl nur aus dem Wesen einer Natur entsteht, die auf der Erde allgemein (wenn auch speziell ausgebildet) und überall vorhanden ist. Und eine Erregung ist, die nicht größenwahnsinnig, sondern bescheiden macht.
Danke DOK. Wichtiges Thema, das nach meiner Einschätzung kein nennenswertes Verständnis erzeugen kann. Die Menschen, die die Natur als ihre Heimat verstehen, sind eingebunden in die Gemeinschaft derer, die in der Natur unterwegs sind, weil die Natur ihre Heimat ist. Ich schreibe hier nur, um die Früchte meines Heimatlebens mit Menschen zu teilen, deren Kulturverständnis sich in der Welt spiegelt.
Ich fahr dann mal.
Gruß
Wolfgang Jensen
Karsvo sagte:
Was die Orientierung an anderen Kulturen und damit auch deren Sprache angeht: Natürlich kann man von anderen viel lernen und es wäre unklug, das nicht zu nutzen. Es ist aber andererseits wichtig, sich nicht zum blinden Doppelgänger zu machen und selbst aufzugeben, sondern etwas eigenes daraus zu machen. SO werden Gegensätze vereint.
Daß in Deutschland tiefer Selbsthass verbreitet ist bzw. absichtlich erzeugt wurde, ist ein offensichtlicher Sachverhalt. Andererseits ist das Überdehnen von Symptomen und deren Ursachen ebenfalls weit verbreitet.
Was die Wahl der Ausdrucksweise der Kritik selbst angeht. Ich denke, daß hier mehr Einfühlungsvermögen mit Leuten, die sich selbst aufgegeben haben, erforderlich ist. Ursache und Wirkung, Täter und Opfer sind hier nur noch schwer zu unterscheiden. Daher schlage ich hier einen konstruktiveren Ansatz bezüglich der Kritikform vor.
Die Ausdrucksweise der Kritik sollte sich immer daran orientieren, worum es geht und nicht zur Gewohnheit werden. Jemand, der etwas nur gedankenlos nachlabert, bewegt sich nicht auf demselben Niveau wie Kreise, die z.B. vorsätzlich Menschen in Angriffskriege hetzen.
rundertischdgf sagte:
Zunächst hat diese Kritik am WDR das Drücken der Tasten von Twitter, Facebook und g+ verdient. Dann fügen wir hinzu, wir sollten wieder mehr unser Deutschland, unsere Heimat, entdecken, egal wo wir politisch stehen. Herbstbilder können so aussehen.
Vereinsamte Staaten sagte:
Dank an Dok für den schönen Text zur Wertschätzung der deutschen Sprache und Kultur!
Beide sollten wir weiter „leben“, auch wenn die Propagandisten aller Schattierungen sie „panschen“, totschweigen, zerstören wollen.
Irgendwann werden auch die Anglo-Amerikaner mit der Besetzung unseres Landes an ihr Ende kommen und ihre Besatzungs-Truppen aller Art wieder zurückziehen – wie es ja auch in der DDR mit der russischen Besatzungsmacht geschehen ist.
Florian Hohenwarter sagte:
Über die Sprache werden wir manipuliert. Die manipulative Anwendung von Anglizismen ist ja relativ leicht zu durchschauen und die Strategie dahinter ebenfalls, nämlich die Anbiederung an die US-Besatzer.
„Die Umerziehung der Deutschen nach 1945 war eines der mentalitätsgeschichtlich prägendsten Ereignisse der Nachkriegszeit. Schrenck-Notzing zeigt minutiös auf, wie die Idee der „Re-education“ Deutschlands in den USA politisch zustande kam und wer an ihr maßgeblich beteiligt war. Dabei werden auch die internen Kämpfe der Amerikaner um die Nachkriegsordnung in Deutschland eingehend behandelt. Die Rolle von Psychologie und Pädagogik sowie die Politisierung der Psychoanalyse werden ebenso klar beleuchtet wie die Auswirkungen auf die künftige Elite der Bundesrepublik und letztlich auf die spätere Politik dieses Landes. So tief drang die Re-education in das Bewußtsein der Deutschen ein, daß sie diese später auch ohne amerikanische Anleitung aus eigenem Antrieb fortführten, um alle Volksschichten mit ihren Prinzipien zu durchdringen. Daran hatten die von den Alliierten lizenzierten Zeitungen ebenso ihren Anteil wie Parteien oder Universitäten.“
Viel subtiler funktioniert die Manipulation jedoch mit der eigenen Sprache!
„Die öffentliche Sprache in der BRD zeigt eine deutliche Tendenz zur stereotypen Floskel, zur Phrase und zur -meist inoffiziellen- Sprachregelung. Es läßt sich draus eine immer stärkere Verengung des ideologischen Spektrums ablesen. Was ist für die meinungsbildende Elite noch akzeptabel, was wird bereits sprachlich ausgegrenzt?
Manfred Klein-Hartlage definiert 131 Unwörter und analysiert ihren denunziatorischen Charakter.“
Vereinsamte Staaten sagte:
@ Florian Hohenwarter
Danke für Ihren Beitrag und besonders für diesen Link zu einem Buch über die „Charakterwäsche“, die die Besatzer, insbesondere die amerikanischen, an den Deutschen vollzogen haben:
Das Buch hat wohl Zeiten erlebt, in denen es nur unterm Ladentisch der Buchhandlung gehandelt wurde, ist von den Medien weitgehend totgeschwiegen worden, hat aber durch Empfehlung von Mensch zu Mensch immer wieder neue Auflagen erlebt.
Bis zu Ihrem Hinweis war es mir völlig unbekannt.
Nach der Lektüre des Inhaltsverzeichnisses und einiger Seiten bin ich gespannt auf das Buch.
Florian Hohenwarter sagte:
Gern geschehen!
hwludwig sagte:
Eine sehr schöne Einleitung. Wo wird heute noch so für die deutsche Sprache und die deutsche Kultur eingetreten!
In Zeiten, in denen die Volkssouveränität verschwindet und das Volk als besondere Kulturgemeinschaft von den Fremdherrschern im Inneren in die Ecke gedrängt und der Auflösung preisgegeben wird, ist es geradezu Not-wendig, sich verstärkt auf die Quellen der eigenen Kultur zu besinnen. Nicht aus nationalen, egoistischen Gründen, sondern weil der mit dem Verschwinden des Volkes verbundene Untergang seiner Kultur ein unersetzlicher Verlust für die Kulturlandschaft Europas, ja der ganzen Menschheit bedeuten würde.
Siehe den apologetischen Artikel:
Moppel sagte:
Wir Deutschen, und ich meine hier nicht nur die Medien, sind sprachlich schon verblödet. Wir besinnen uns nicht mehr auf unser altes Kulturgut, die Sprache, die von vielen Ausländern zwar als schwer, aber doch als schön bezeichnet wird.
Gehen wir doch nur einmal durch die tristen Einheits-Einkaufstempel. Da wird man einheitlich mit Anglizismen überschüttet, dass einem übel werden kann. Einkaufen ist nicht mehr, das ist shoppen. Wenn dann auch noch Privatleute im Gespräch sich entschuldigen mit „sorry“, hört es ganz auf. Darin zeigt sich die langsame, fortschreitende Verblödung.
Auch hier im Blog sollten wir uns die Worte überlegen. Dort, wo es angebracht ist, weil international verwendet, kann und solle man das Original verwenden. Unsere verblichenen Sprachkünstler, wie Goethe, Schiller, Heine usw. würden sich angesichts des Sprachverfalls und der damit weiteren Ausrichtung auf unsere westlichen Sprachvobilder im Grabe herumdrehen.
Wenn ich mit dem Kommentar eventuell jemanden auf die Füße getreten bin, dann sorry!
Maren sagte:
No problem. :-D
hansen sagte:
Ja ja, aus dem Förster,Forstgehilfen oder Waldarbeiter wird ein ranger. Heute vormittag im DLF in einem Beitrag über den Schwarzwald gehört.
Einfach widerlich, die schleichende „Außerkraftsetzung“ der deutschen Sprache in den Medien.
Walter F. sagte:
Das hat System, wir haben hier ja inzwischen sogar öffentliche Institutionen („Jobcenter“!), die nach ihrem US-Amerikanischem Vorbild benannt sind. Man kann ja offenbar fast froh sein, dass es noch „nur“ die Sprache der Besatzer und heimlichen Herrscher ist und noch kein Arabisch…
K. sagte:
Ganz interessant in diesem Zusammenhang: das Urteil des VG Gießen in Sachen „Arbeitsamt“ vom 24.02.2014. Aus der Begründung:
_Zwar hat das Gericht erhebliche Zweifel daran, dass es sich bei dem Beklagten um eine Behörde oder Bundeseinrichtung handelt. Nach § 23 Abs. 1 VwVfG ist die Amtssprache und nach § 184 GVG ist die Gerichtssprache deutsch. Bei der Bezeichnung “Jobcenter“ handelt es sich indes gerade nicht um eine aus der deutschen Sprache herrührende Begrifflichkeit. Von daher ist mehr als fraglich, ob eine unter dem Begriff “Jobcenter“ firmierende Einrichtung eine deutsche Verwaltungsbehörde sein kann. Dies gilt ungeachtet dessen, dass im Bereich der öffentlichen Aufgabenwahrnehmung in der letzten Zeit vermehrt Anglizismen und andere Fremdworte Einzug gefunden haben, denn einer ordentlichen hoheitlichen deutschen Verwaltung ist auch eine deutsche Begrifflichkeit immanent.
So gibt es in Hessen derzeit “HCC-Hessisches Comenece Center“, „Hessen Mobil“, „Hessisches Immobilienmanagment“ und auch bundesweit den Begriff “Agentur für Arbeit“, was aber noch nicht belegt, dass sie mit auch tatsächlich deutsche Verwaltungsbehörden gemeint sind; denn diese Bezeichnungen können auch unschwer mit aussagekräftigen, althergebrachten und einprägsamen Worten der deutschen Sprache belegt werden, etwa mit “Hessische Buchungsstelle“,“ Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen“, “Hessische Liegenschaftsverwaltung“ oder schlicht “Arbeitsamt“, wie es früher auch üblich und – besser verständlich war. Einer alten Verwaltungsstruktur einen fremden Namen zu geben modernisiert weder die Verwaltung noch gibt es andere Notwendigkeiten zu Verwendung fremdsprachlicher Begrifflichkeit._
Klicke, um auf 7741342_9878a168ad_d.pdf zuzugreifen
:-D
Julia sagte:
Schön geschrieben, volle Zustimmung.
Was mich auch immer wieder erschüttert ist, dass man in keine Zeitung mehr schauen kann, ohne nicht Unmengen von Rechtschreib- oder Grammatikfehlern zu finden. Einer der häufigsten Fehler in meinen Augen ist, dass man, analog dem Englischen, Wörter (die im Deutschen zusammengeschrieben werden müssten oder zumindest einen Bindestrich benötigen) auseinander schreibt.
Vermutlich ist diese unsägliche Rechtschreibreform die Ursache dafür, dass heute keiner mehr weiß, wie es richtig ist und deshalb jeder so schreibt, wie ihm genehm ist.
Exprofi sagte:
Das Problem mit der Rechtschreibreform ist nicht, daß die Leute so schrieben, wie es ihnen genehm ist. Dann nämlich würden sie sich um die Reform gar nicht scheren. Das Problem liegt darin, daß die Leute so schreiben, wie es ihnen nicht genehm ist, sie aber in Befolgung von Reformregeln schreiben zu müssen glauben. Sprach- und grammatikwidrige Vorschriften führen naturgemäß zu uneinheitlichen Lösungen, je nachdem, wo die Schmerzgrenze des einzelnen Schreibers liegt. Das gilt auch und insbesondere für die von Ihnen angesprochenen Schwierigkeiten mit der Getrennt- und Zusammenschreibung. Der – sozusagen – „anglizistische“ Ausweg (Verzicht auf den Bindestrich, wo er im Deutschen, egal gemäß welcher Orthographie, unentbehrlich ist) ist auch nur ein (untauglicher) Versuch, Ordnung in das Durcheinander zu bringen.
Julia sagte:
@ Exprofi
Mein Eindruck ist: Letzendlich weiß so gut wie niemand mehr, wie es nach dem letzten Stand der Reform richtig wäre. Bei mir ist es jedenfalls so – durch die vielen Rücknahmen oder verschiedenen Möglichkeiten habe ich es aufgegeben verstehen zu wollen, wie es richtig wäre und bin zu dem zurückgekehrt, was ich mal in der Schule vor vielen Jahren gelernt habe. Das Einzige, dass ich bewusst übernommen habe, ist das Ersetzen von ß durch Doppel-S, da wo es nach der Reform sein soll.
Die Rechtschreibreformer dürfen sich einen gehörigen Anteil an der zunehmenden Verdummung zuschreiben.
Exprofi sagte:
„Das Einzige, dass ich bewusst übernommen habe, ist das Ersetzen von ß durch Doppel-S, da wo es nach der Reform sein soll.“ Hübsches Beispiel. Es zeigt, daß nicht einmal das mit dem „das/dass“ funktioniert, obwohl das das einzige ist, was wenigstens den Anschein einer gewissen Logik für sich hat. Die Fehlerquelle liegt darin, daß man die herkömmliche s-Schreibung beherrschen muß, um nach der Regel „ss statt ß nach kurzem Vokal“ zu korrekten Ergebnissen in der Reformorthographie zu gelangen. Die anderen diesbezüglichen Regeln sind nicht praktikabel; es geht also nur mit „Doppeldenk“. – Die Rechtschreibreform ist in mancherlei Hinsicht ein Modell für die Mißstände, über die wir uns heute ärgern, nicht zuletzt als Pilotprojekt des „Durchregierens“. Ob sie mitursächlich für die zunehmende Verdummung ist, weiß ich nicht. Aber sie ist jedenfalls deren zuverlässiger Ausdruck.
Julia sagte:
@Exprofi
Boah wie peinlich :-)…ich weiß das eigentlich. Bin nur manchmal unkonzentriert :-).
Was ich mich immer schon gefragt habe: in manchen Gegenden spricht man einen Vokal lang aus, in anderen kurz – z.B. beim Wort Spaß. Darf man das in Köln anders schreiben als in Berlin bspw.?
Julia sagte:
@Exprofi
Zitat: „Die Rechtschreibreform ist in mancherlei Hinsicht ein Modell für die Mißstände, über die wir uns heute ärgern, nicht zuletzt als Pilotprojekt des “Durchregierens”. “
Da stimme ich zu.
Exprofi sagte:
Gar nicht peinlich. Dergleichen passiert allen, die sich auf die Reformschreibung einlassen, eben weil sie unbrauchbar ist. Zu Ihrer Frage: Maßgeblich in Zweifelsfällen ist die deutsche Bühnenlautung. Auch dieses Beispiel zeigt, daß die vermeintliche Vereinfachung der Orthographie nicht praxistauglich ist.