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Besonders lesenswertes Interview der NACHDENKSEITEN mit Walter van Rossum.
Zu den jüngsten Entwicklungen zwischen Medien und kritischen Konsumenten meint van Rossum treffend:
Nun, neu ist, dass ein nicht genau bezifferbarer, aber meiner Einschätzung nach erheblicher Teil des Publikums inzwischen gegen „seine“ Medien rebelliert. Diese Tatsache ist dabei ebenso überraschend wie der Anlass selbst: nämlich die Berichterstattung über die Ukraine. Es ist ja nicht so, dass diese Kritiker alle Ukraine-Experten wären, und gewiss sind sie auch keine Putin-Fans. Aber jeder halbwegs aufmerksame Zuschauer oder Leser scheint unweigerlich zu verstehen, dass diese Berichterstattung bis ins Detail alle Merkmale der Propaganda erfüllt. Tatsächlich haben wir es ja mit einer Orgie von Enten, Fehleinschätzungen und grotesken Einseitigkeiten zu tun, die selbst mich noch verblüfft hat. Aber ich habe auch das Gefühl, das Publikum oder wenigstens ein Teil desselben sucht jetzt den Bruch, versteht, dass diese Medien Teil des Problems und keineswegs Lösung sind. Die einzigen, die in ihrer unvorstellbareren Grandezza von diesem Bruch komplett überrascht worden sind, das sind die Medienarbeitenden selbst. Was wiederum viel über deren Art, die Welt zu sehen, sagt. Und das ist sozusagen neu: Dass auf der einen Seite das Ausmaß der Propaganda so immens zugenommen hat – und dass das inzwischen dem Volk auch nicht mehr entgeht und es sich hiergegen zu wehren begonnen hat…
Auch dem Fazit kann sich die Propagandaschau zu 100% anschließen:
…Aber ich glaube alles in allem nicht, dass das System der alten Öffentlichkeit rehabilitierbar ist, ich halte es nicht einmal für wünschenswert.
Irgendwie durchlebt die Gesellschaft gerade einen medienkritischen Crashkurs – was nach Jahren der medienkritischen Öde auch dringend nötig war. Dabei haben wir schon eines gelernt, was ich für großartig halte, nämlich das mediale Improvisieren. Wir basteln uns gerade – jeder auf seine Art – die Informationen zusammen, die wir brauchen. Und darin steckt in meinen Augen schon so etwas wie eine Skizze der medialen Zukunft. Ich finde die Chancen aufregender als die Klage über die Verluste. (Zum Interview)
Wir sehen eine Emanzipation eines großen Teils der Bevölkerung von Bevormundung und politischer Lenkung durch eine staatsnahe und elitäre Medienkaste, deren Ende man geradezu herbeisehnen muss. Aus ihrer Asche wird etwas Neues entstehen: ein wahrhaft unabhängiger Journalismus, der nur der Wahrheit und den Lesern verpflichtet ist.
Dass die Leser Wahrheit wollen – und keine Journalisten, die ihnen Lummerland vorgaukeln – ist auch eine wichtige Erkenntnis dieses Aufstands. Journalisten werden sich in Zukunft von den Inhabern der Rotationspressen und einseitigen Wahrheiten lösen und durch die Leser direkt finanziert werden. Alles, was es dazu noch braucht, sind entsprechende Portale, auf denen sie sich organisieren.
Erste Ansätze für diese neue Informationsgesellschaft sind längst sichtbar. Die Platzhirsche versuchen auf den Zug aufzuspringen, um das Steuer zu übernehmen, aber das wird ihnen schon deshalb nicht gelingen, weil sie sie nicht von ihrer Agenda lassen können. Die Zukunft von Spiegel, Springer und Co liegt auf den Siechenstationen der unmündigen Generation, während die heutige Jugend den Prozess der Selbstinformation eines Tages aktiv in die eigene Hand nimmt.
Aus demokratischer Sicht, sind das vielversprechende Aussichten.
Dank an Max für den Hinweis an den Propaganda-Melder!
G.W. Held sagte:
Hat dies auf DER GRENZWERT rebloggt.
Bernd G. sagte:
Eines ekelt mich noch mehr an als der verlogene Dreckshaufen von Wichsern des öffentlich-rechtlichen Rundfunks: der verlogene Dreckshaufen von Wichsern des zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks!
Exprofi sagte:
Fatalerweise lockt der Journalismus vor allem einen anthropologischen (oder psychologischen) Typus an, der für den Beruf besonders ungeeignet ist, nämlich, grob gesprochen, außengeleitete Menschen mit starkem Geltungsbedürfnis (den – erfreulicheren – Gegentypus repräsentiert ein Peter Scholl-Latour: ebenfalls geltungsbedürftig zwar, aber innengeleitet). Solche Leute sind leicht zu lenken. Von daher erklärt sich die aggressive Verständnislosigkeit der betreffenden Journalisten gegenüber aufmüpfigen Zeitungslesern und Fernsehzuschauern – aus der irritierenden und irgendwie beleidigenden Wahrnehmung heraus, daß es andere Leute gibt, die weniger einfach zu manipulieren sind als man selbst. Einsicht ist deshalb nicht zu erwarten, und Besserung schon gar nicht.
Zugleich, soviel zu der Ausgangsfrage, ob die Medien denn nun lügen oder nicht, relativiert sich damit der Vorwurf der Böswilligkeit. Der Begriff der Lüge impliziert ja einen Vorsatz, und dieser wiederum eine Differenz zur Ausführung. Aber der manipulativ arbeitende manipulierte Journalist sagt nicht absichtlich die Unwahrheit. Er täuscht zwar andere, aber im gleichen Augenblick ebenso sich selbst, und er ist nicht weniger gutgläubig als der Leser oder Zuhörer, der auf seine Aussagen hereinfällt. Anders wäre es auch gar nicht auszuhalten, jedenfalls für einen geltungsbedürftigen Menschen, regelmäßig unter dem eigenen Namen öffentlich Unsinn abzusondern.
Mitteldeutscher sagte:
Hier findet ihr auf alle Fälle Antworten oder DIE Antwort auf die Frage des Themas:
https://m.facebook.com/KenFM.de/photos/a.402486811582.184264.352426141582/10152547858881583/?type=1
Erst einmal unvoreingenommen lesen und dann nachdenken und seine Schlüsse ziehen und Taten folgen lassen.
Hierin ist alles gesagt, was zu sagen ist.
Faunaflügel sagte:
Haben Sie das alles, incl. der Links, gelesen?…
Übrigens…. Gysi finde ich garnicht so übel, wie er immer gerne „im Verrriss“ dargestellt wird….
Heideltal sagte:
Das ist ein Artikel von Walter van Rossum, der die Sache auf den Punkt bringt. Der findet meine hundertprozentige Zustimmung. Es wurde aus meiner Sicht noch ein wichtiger Punkt in den Ursachen der derzeitigen Berichterstattung nicht erwähnt und das ist der starke Einfluss von PR-Agenturen auf die Berichterstattung. Ich kenne keine aktuellen Zahlen, aber die mir zuletzt Bekannten vor ein paar Jahren deuteten darauf hin, dass es inzwischen mehr Schreiberlinge für PR-Agenturen gibt, als für die offiziellen Medien. Gerade die privaten Verlage machen da keine Trennung sondern eine bewußte Vermischung zwischen PR und Journalismus aus Profitgründen. Ich glaube die Vorwürfe gegenüber dem Springerverlag, besonders kräftig an der transatlantischen Unterstützung zu arbeiten, resultiert aus gekauften PR-Kampagnen.
Wachsamer Bürger sagte:
„Die Zukunft von Spiegel, Springer und Co liegt auf den Siechenstationen der unmündigen Generation, während die heutige Jugend den Prozess der Selbstinformation eines Tages aktiv in die eigene Hand nimmt.“
Schönes optimistisches Fazit, leider bin ich da etwas skeptischer, besonders, was die Freiheit des zukünftigen Internets angeht :-(
Faunaflügel sagte:
Das Interview der NACHDENKSEITEN mit van Rossum hat mir gut gefallen.. schön, dass es hier bei der PROPAGANSCHAU zur Diskussion kommt… Van Rossums Offenheit und Ehrlichkeit in seinen Antworten ist möglich, weil er persönlich aus dem „bezahlten Tagesgeschäft“ raus ist…
Journalismus gehört – in grossen Teilen – eigentlich in die Hände von „Journalisten-Nebenjobblern“… Wer in diesen Zeiten von Journalismus sein Haupteinkommen bestreiten muss, wird irgendwann vor einer geistigen Schwelle stehen, in der er sich entscheiden muss, ob er „die Wahrheit“ der Verleger und/oder deren Chefredaktionen verkauft, oder „seine eigene Wahrheit“ auch in Wort und Schrift vertrritt und sich nicht in „der Käuflichkeit“ verliert, weil „die eigene Miete“ bezahlt werden muss…
Journalismus kann nur dann „unabhängig“ sein, wenn der Journalist hinter dem Text, ebenso unabhängig schreiben kann… Und das kann er nur, wenn er nicht „finanziell erpressbar“ ist… „Freiwillige Unterstützung“, für Leute, die gute Sachen im Internet schreiben, ist daher wünschenswert und bleibt trotzdem „frei von Verlags-Schubladen“, die darauf aus sind, die Leser grossflächig mit „geistiger Gewalt zu manipulieren“..
Alles was „gross und mächtig“ war oder noch ist, kann oder konnte sich auf diesem Planeten noch nie ewig halten… Egal ob es sich dabei um das vergangene „Römische Reich“ oder das derzeitige „Springer-Imperium“ handelt… Nach dem „Mainstream“ kommt irgendwann wieder „Qualitäts-Journalismus“… darum heisst es in diesen Zeiten: Aufpassen auf das – und aussortieren – was man uns derzeit unterschiebt – und kämpfen für die Zukunft einer „besseren und neuen Medien-Qualität“…
Wotan sagte:
Danke für den Link zum Interview. Ich denke mir ohnehin schon seit einiger Zeit, je dreister die Propaganda/Lügen, desto besser. Hat in den letzten Monaten ja doch so einige dazu gebracht mal das Gehirn einzuschalten wie man ua. auch anhand der Leserkommentare sehen kann/konnte. Bei der SZ, FAZ & Co. wurden ja mittlerweile sogar die Kommentare zu bestimmten Themen deaktiviert wenn ich mich nicht irre.
Vgl.
„Das Ende der US-Propaganda naht
Das angelsächsische Imperium beruht seit einem Jahrhundert auf Propaganda. Es ist ihr gelungen, uns davon zu überzeugen, dass die Vereinigten Staaten „das Land der Freiheit“ sind und dass sie nur Kriege liefern um ihre Ideale zu verteidigen. Aber die gegenwärtige Krise in der Ukraine hat die Spielregeln geändert: Washington und seine Verbündeten sind nun nicht mehr die einzigen, die zu Wort kommen. Ihre Lügen werden von der Regierung und den Medien eines anderen großen Staates, Russland, offen angefochten. Die angelsächsische Propaganda funktioniert im Zeitalter der Satelliten und des Internets nicht mehr.“
Artikel: http://www.voltairenet.org/article183388.html
Faunaflügel sagte:
Zitat Wotan: „(…) Bei der SZ, FAZ & Co. wurden ja mittlerweile sogar die Kommentare zu bestimmten Themen deaktiviert wenn ich mich nicht irre.(…)“
Es wird ja von ettlichen Online-Zeitschriften gerne mal behauptet, sie würden die Kommentarfunktion sperren, weil „so fürchterliche Zuschriften“ kämen… Dabei kommt es mir persönlich eher so vor, als hätten die entsprechenden Redaktionen davor Angst, dass ihr eigenes Online-Personal zuviel „Warheit“ zu lesen bekommt… Da könnte ja schliesslich „geistiger Aufruhr“ im eigenen Haus entstehen und die dortigen Leute könnten im schlimmsten Falle „geistig aufmucken und überlaufen“…
Wie heisst es so schön?… Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss… Das gilt wohl insbesondere auch fürs „Lauf-Personal“…
DirkH sagte:
Das Personal weiss seit Jahren um das eigene Luegen.
Gesperrt wird
-wegen des Zensuraufwandes, der nicht mehr leistbar ist
-nach dem Zensieren bleibt oft kein einziger Kommentar, der die Meinung der Zeitung bestaetigt
-bei allen Faellen von offensichtlicher Mihigrukriminalitaet wird von vornherein die Kommentarfunktion gesperrt, damit Kommentatoren keine Kommentare schreiben koennen, die die Fakten erwaehnen, und damit Paragraph 12.1 der Ordnung des Deutschen Presserates verletzen, in diesem paragraphen wird das Nennen von Details bei Mihigrustraftaten verboten, um der Moeglichkeit von Diskriminierung vorzubeugen.
DirkH sagte:
Andreas von Bülow – “Covert operation“ und deren Erahnung durch den Laien
…sagt aber auch sehr viel zum Medienkomplex.
31.08.2014
K. sagte:
Kannte ich schon, aber habe es sehr gerne nochmals angesehen. Ein sehr sehenswertes und aufschlussreiches Gespräch mit einem wirklich ehrenhaften, kompetenten Ex-Politiker! Danke für den Link.
Martin Löhnertz sagte:
An dieser Stelle ist langsam Augenmaß gefragt. Inzwischen verhalten sich viele Redaktionen wie das sprichwörtliche in die Enge gedrängte Tier und viele Kritiker reagieren die Monate des Verlachtwerdens mit einer gewissen Siegesmentalität ab. Vielleicht sollte man ankündigen – und umsetzen – 2 Wochen lang nicht mehr jeden Mist zu kritisieren und den Medien signalisieren, dass jetzt die Zeit gegeben wird, sich zu reorganisieren.
Richtige Klöpse wird man natürlich nicht hinnehmen können – wie bei jedem „Friedensangebot“.
Max L. sagte:
Leider gibt es die „richtigen Klöpse“ aber im Minutentakt. Außerdem würden sie das Signal nicht verstehen. Eine Änderung kann nur von den Medien selbst ausgehen. Sie haben jederzeit die Gelegenheit dazu.
Russlandversteher sagte:
Ich habe kein Interesse an einer „Änderung“ der „Medien“ und bevorzuge deren Abschaffung. Im Internet-Zeitalter ist eine einseitige Sender-Empfängerbeschallung mit Propaganda überflüssig wie ein Kropf, insbesondere wenn es sich dabei auch noch um lebensgefährliche Kriegshetze handelt.
K. sagte:
Dem schließe ich mich an. Das Internet hat diese diese zentralen Einweg-Denkvorgabe-Einrichtungen längst überflüssig gemacht. Ihrem Beruf verpflichtete Journalisten, die diese Bezeichnung auch verdienen, haben sich längst auf die Vernetzung mit ihren Lesern/Zuschauern eingestellt und sehen die Möglichkeit, dass letztere Feedback geben und sich an der Meinungsbildung aktiv beteiligen können, als eine Bereicherung ihres Wirkens an. Die anderen, noch in alten Mustern denkenden müssen sich eben damit abfinden, dass die Ansprüche des Publikums sich unumkehrbar gewandelt haben. Schließlich hatten sie lange genug Zeit, sich auf die neue Informationsgesellschaft einzustellen.
Und die nächste Berufsgruppe, die sich selbst abschaffen wird, sind die Kontrollfreaks unter den Politikern (ca. 98%). Man wird sie nicht vermissen.
Faunaflügel sagte:
Russlandversteher sagte:
23. Januar 2015 um 19:49
„Ich habe kein Interesse an einer “Änderung” der “Medien” und bevorzuge deren Abschaffung. Im Internet-Zeitalter ist eine einseitige Sender-Empfängerbeschallung mit Propaganda überflüssig wie ein Kropf, insbesondere wenn es sich dabei auch noch um lebensgefährliche Kriegshetze handelt.“
Irgendwie alles richtig, was Sie schreiben…Da gibt es nur ein Problem… Was machen wir, wenn einmal irgendwann eine „Weltmacht“ – oder „die Natur“ – das Internet lahmlegt?….Dann würde man vermutlich händeringend nach Leuten suchen, die noch den Beruf „Drucker“ gelernt haben und nach entsprechenden, „gusseisernen“ Maschinen suchen, um auf Papier drucken zu können…
Dann wären wir wieder „am Anfang“ – im Wechsel wie Ebbe und Flut……
Spion und Spion sagte:
Das Internet ist ein militärisches Projekt. Zudem sind alle Seiten und Teilnehmer maskiert.
Es ist die willkommene Einladung für Einfußagenten, Wohnzimmerspionage, Mobbing. Ganze Staaten werden damit in den Krieg und den Bankrott gedrängt.
Sie können de facto gar nicht wissen, wie viel gesteuerter Propaganda Sie gerade aufsitzen, und wer am Ende der Nutznießer ist.
Ihre Eurphorie für das Netz könnte ebensogut Propaganda sein. Immerhin gibt es im gesamten Netz keine kritische Seite über das Netz! Das Fehlen von Opposition ist das markanteste Merkmal von Diktatur! Denken Sie mal drüber nach.
Wer das Netz kritisiert, kritisiert Gott. Und in Gott fließen Milliarden!
Russlandversteher sagte:
„Irgendwie alles richtig, was Sie schreiben…Da gibt es nur ein Problem… Was machen wir, wenn einmal irgendwann eine “Weltmacht” – oder “die Natur” – das Internet lahmlegt?“
In über 100 Jqahren haeben weder „Weltmächte“ noch „Natur“ den Lügenfnk lahmgelegt, daher bin ich da sehr optimistscih, dass das Internet auch die nächsten 100 Jahre überleben wird.
„Dann würde man vermutlich händeringend nach Leuten suchen, die noch den Beruf “Drucker” gelernt haben und nach entsprechenden, “gusseisernen” Maschinen suchen, um auf Papier drucken zu können…“
Solange jeder das drucken und verbreiten kann was er will, von mir aus auch schon heute.
Ich wünsche mir nur die Liquidierung der politisch gesteuerten Lügenpresse.
DirkH sagte:
Spion und Spion sagte:
24. Januar 2015 um 1:02
„Immerhin gibt es im gesamten Netz keine kritische Seite über das Netz! Das Fehlen von Opposition ist das markanteste Merkmal von Diktatur! Denken Sie mal drüber nach.“
Bullenmist. Internet ist eine Sammlung von Kommunikationsprotokollen, nichts sonst. „Das Netz“ zu kritisieren waere so wie Schallwellen zu kritisieren.
Ausfall des Internet wuerde innerhalb von Tagen zur Entwicklung alternativer transkontinentaler Kommunikationsstrukturen fuehren. Auch codierter. Es gibt heute Millionen Menschen, die die Hardware, software und Ausbildung haben, um eigene Nachrichtendienste auf einer Ebene zu entwickeln, die die Supermaechte erst am Ende des zweiten Weltkrieges erlangt hatten.
Transkontinentale Kommunikation ist deshalb nicht aus der Welt zu schaffen. Da man es nicht zerstoeren kann, kann man nur versuchen, es zu infiltrieren und zu ueberwachen, wenn man eine Supermacht ist. Was zweifellos geschieht.
Russlandversteher sagte:
Nur damit mir niemand was in den falschen Hals kriegt:
Mit „Liquidierung“ ist natürlich die technische Abschaltung gemeint und nichts was irgendwie Leib und Leben von Personen gefährden könnte.
Ich bin ja schließlich nicht Poroschenko.
Michael sagte:
Das Fiedensangebot müsste von jedem einzelnen Medium selber kommen, indem sie mal Selbstkritik walten lassen. Vom Volk kann so ein Angebot nicht kommen, denn das Problem liegt ja grade darin, dass die Kommunikation nur einseitig funktioniert und die Medien selber absolut taub und beratungsresistent sind. Gab es eine Besserung nach den Rügen der Publikumskonferenz? Nein. Das wäre aber ein guter Moment zur Umkehr gewesen. Eine Entschuldigung und ein Versuch es besser zu machen wären ein anfang gewesen. Leider war dem nicht so – stattdessen totale Leugnung des Problems und Diffamierung der Kritiker.
Russlandversteher sagte:
„Das Fiedensangebot müsste von jedem einzelnen Medium selber kommen, indem sie mal Selbstkritik walten lassen. “
Danke , aber für mich nicht notwendig. Für mich gibt es nur eine echte Lösung gegen die Dauerpropaganda:
Lügenfunk abschalten, sofort!
Spion und Spion sagte:
Das Sabine Christiansen-Buch habe ich mit großem Interesse und Gewinn gelesen.
Wie das Fernsehen funktioniert, hat der Rechtsanwalt, Andreas von Bülow, in seinem Buch: Im Namen des Staates – auf den Punkt gebracht.
Herrschaft per Fernsehen: Manipulierte Demokratie statt Militärdiktatur
… Endlich steht ein wirksameres, heimtückischeres Instrument zur Verfügung als die nackte Gewalt: das Fernsehen, die Nachrichtenmanipulation der Bevölkerung und der fernsehgerecht manipulierte Politiker mit Kurzaussagespot. Während das Buch nur langfristig die Einstellung der Leserschaft grundlegend beeinflussen kann, Zeitungen die Chance bieten, kurzfristig Emotionen zu schüren, eröffnet das Fernsehen der Politik ungeahnte neue Möglichkeiten. Gegen manipulierte Bilder sich zur Wehr zu setzen erfordert Wissen, Sachverstand, unabhängige Meinung, ein gereiftes Urteil. Darüber verfügen nur wenige Bürger, auf die es von der Zahl der Stimmen immer weniger ankommt. […]
In den Industriestaaten, deren Bevölkerung die Komplexität der Lebensverhältnisse kaum noch durchschaut, lassen sich mit dem Instrumentarium der manipulierten Demokratie inzwischen Ergebnisse erzielen, die denen einer Diktatur in nichts nachstehen. Mit dem fernsehträchtigen Kandidaten im Schaufenster, einer wirtschaftlich und finanziell manipulierten Presse in der Hinterhand und dem geschickten Einsatz von Brot und Spielen, heute tititainment genannt, können die phantastischsten Kombinationen erreicht werden. […]
Sollten die Zustände für die Wahlbevölkerung allzu durchsichtig werden, kann auf eine alternative Politikerreihe gesetzt werden mit ebenso manipulierten Kandidaten wie den Auszutauschenden. Auch hier wird man von einem Zeitraum von durchschnittlich zehn Jahren ausgehen können, in der die eine Korruptionsmannschaft durch die nächste „Reinigungsmannschaft“ abgelöst wird. In diesem Zeitraum müssen die betreffenden Herrschaften ihren Gewinn für den Rest ihrer Lebenszeit eingefahren … haben. [Zitat von S. 430-432, ohne Anmerkungen]
Propaganda ist schwer zu fassen, sofern es an Deutschkennissen mangelt. Dabei ist sie einfach zu entlarven. Es sind die Adjektive, die im Übermaß auftauchen und die Hauptwörter einfärben. Jede Entscheidung ist „historisch“, die unliebsame Partei „rechtspopulistisch“, der alternative Vorschlag „umstritten“. Oder die Umdeutungen der Hauptwörter, der Verantwortliche wird zum „Entscheider“, usw. Man schaue einfach Headlines und Aufmacher der Nachrichtenseiten und wird bei fast allen Meldungen Einfärbungen erkennen.
Spitz passt auf! sagte:
Ich stimme zu. Aber der „geschickten Einsatz von Brot und Spielen“ wird „Tittitainment“ (Tittytainment) geschrieben, weil Titten ins Spiel gebracht werden.
Sabine Christiansen hat damals eine gleichnamige Sendung moderiert, wo Multimillionäre über eine „viel zu hohe Steuerlast“ jammern konnten.
Spion und Spion sagte:
Verehrter Spitz paß auf, beide Schreibweisen sind richtig.
Tittytainment (oft auch Tittitainment) (wikipedia)
Im übrigen sind das Zitate, und Zitate werden nicht editiert.
FritztheCat sagte:
„…dass diese Medien Teil des Problems und keineswegs Lösung sind.“
Dem ist nichts hinzuzufügen.
rundertischdgf sagte:
Im Fall der Berichterstattung über Putin und den Ukrainekonflikt können wir mitgehen, „glaube eher immer das Gegenteil was berichtet wird.“ Außerdem wird die Interessenlage Deutschlands nur aus der Sicht der USA und EU beleuchtet. Das liegt aber an der immer noch nicht vorhandenen Souveränität Deutschlands. Die „Lügenpresse“, um dieses Wort nun auch mal zu verwenden, wird noch viel deutlicher, wenn es um innere Verhältnisse bei uns geht. Da wird dann gelogen, betrogen und manipuliert, daß sich auch noch die dicksten Balken biegen. Die Gleichschaltung geht dabei von der Bildzeitung über die FAZ bis hin zu Neues Deutschland. Keiner hat Hemmung sich an einer Kampagne zu beteiligen, um friedliche Spaziergänger mit ihren Anliegen in Dresden zu diffamieren, sie sogar in die Nähe eines Mordes zu rücken.
Oliver Völ sagte:
Der Mord an dem jungen Flüchtling taugt nicht als Beweis für eine „Lügenpresse“. Es ist eine Tatsache, dass der gewaltsame Tod des blutüberströmten Opfers mehr als 24h von der Polizei nicht richtig untersucht wurde. Darin liegt der Skandal, der u.a. zu der Anzeige gegen die Polizei geführt hat. Die Befürchtung, es hätte sich um ein rassistisches Motiv gehandelt, war berechtigt. Wenn es so gewesen wäre, hätte das die Lage eskaliert. Es hatte aber von den Massenmedien keiner behauptet, den oder die Mörder zu kennen.
Cargo Cult Science sagte:
Zum Dresdner Mordfall (der jetzt nur noch ein Fall von Todschlag ist) gibt es neue Erkenntnisse auf Seite sieben (Quelle: ):
»Der gewaltsame Tod des Asylbewerbers Khaled Idris Bahray in Dresden ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft aufgeklärt. Gegen einen Mitbewohner und Landsmann des 20-Jährigen aus Eritrea sei Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden… Als Motiv habe er in der Vernehmung angegeben, dass ein Streit über die Haushaltsführung eskaliert sei… Khaled Idris Bahray soll an diesem Samstag [24.Jan] um 12 Uhr in Berlin auf dem Friedhof Gatow beigesetzt werden. In Dresden ist… keine islamische Bestattung möglich. [Über Twitter] wird zu Spenden für die anfallenden Kosten aufgerufen.«
Diese Aufklärung deklariert Herrn Khaled Idris Bahray nun leider zu einer Leiche 2. Klasse, denn ein durchgeführtes »Isch mach disch Messer« im Putzdissens läßt sich nicht mehr auf gewünschte Weise instrumentalisieren. Darum ist die Wahrheit wohl auch ein wenig zu früh ans Licht gekommen, um ausreichende Spendensummen zu aquirieren; welcher »Anti-Anti-Anti-Aktivist« spendet denn schon für das Grab eines gewöhnlichen Toten?
Hans mein Igel sagte:
van Rossum spricht nicht von dem Transatlantischen Überbau, welcher zur Sicherung der Macht in Deutschland den Schuldkult um jeden Preis aufrechterhalten muss. Denn ein schlechtes Gewissen ist die beste Form der Versklavung, weil diese nach mehreren Generationen in eine Selbstversklavung mündet.
Gerade in dem NSU-Skandal ist die Aufrechterhaltung dieses Schuldkultes zur weiteren Versklavung der Deutschen um jeden Preis sehr, sehr sichtbar.
Hans sagte:
Ja, es ist schon alles richtig was hier so kommentiert wird. Aber eines sollte man nicht vergessen, auf dieser Seite schauen und schreiben die Interessierten.
Die große Masse der Deutschen verfährt leider ganz anders.
Die gucken in die vier Wochen getragene Unterhose und sagen sich: „Die Sch… kenne ich das geht noch mal vier Wochen“! Oder kann mir mal einer die 42% der CDU bei Umfragen erklären!?
Marionetta Slomka sagte:
Machte es für Dich, Hans, einen Unterschied, wenn die 42% der SPD gehörten?
Für mich nicht! Alle in einen Sack stecken und draufhaun! Triffst immer den Richtigen.
Paschasius sagte:
Merkwürdig, ich habe noch nie eine Unterhose vier Wochen getragen. Selbst als ich mit dem Rucksack um die Welt gekommen bin wurde es mir schon unangenehm wenn ich diese mal zwei Tage tragen musste. Aber Scherz beiseite. Die meisten CDU Wähler kommen aus einem regionalen Umfeld und misstrauen vor allem der SPD die schon immer den Ast abgesägt hat auf dem Sie saß. Das machte die CDU zum Gegenpol. Doch alles änderte sich mit der Ära Kohl. Unter Merkel wurde das noch schlimmer. Doch auch wenn sich Brand gegen die Vereinbarung der Oberhoheit der Alliierten gewehrt hatte unterschrieben hat er diese auch. Doch ich glaube Merkel und Kohl haben sehr viele Leichen im Keller gehabt. Dadurch wurden sie erpressbar. Doch das schlimmste ist die Groko die offen für die Abschaffung Deutschlands eintritt. Eigentlich total verfassungsfeindlich. Doch der Amtseid kann nicht eingeklagt werden, er dient nur der feierlichen Amtseinführung und ist von Anfang an Betrug an der Bevölkerung. Normalerweise müsste es eine Volksabstimmung geben, der den Euro und Maastricht Vertrag aufhebt. Es wird zu schweren Unruhen kommen, doch das Deutsche Volk ist einfach zu langmütig und lässt sich seid 100 Jahren mit der alleinigen Kriegsschuld abspeisen. Diese ist nachgewiesener Maßen eine Lüge der Alliierten, die auch nachträglich am Mord an einem 90jährigen Schuldig wurde damit diese nicht auffliegt. Doch vor allem SPD und die Grünen halten an dieser Geschichtsklitterung fest. Mehr noch fast alle Geschichtslehrer verbreiten diese Thesen da sie zu diesem Partei-Kreis gehören!
Das alles führt in eine Richtung, dem 3. Weltkrieg der von den Mächtigen einer kleinen Minderheit geplant wird. Deshalb auch die Hetze gegen Russland.
Nur wenn der Krieg eintritt bleiben keine Ökos und Linken mehr übrig!
Spitz passt auf! sagte:
Wenn ich die Wahl hätte, wischen Gerhard Schröder, Angela Merkel und einen Kopfschuss, dann würde ich den Kopfschuss wählen. Schröder und Merkel haben eine brutale Umverteilungspolitik betrieben und zwar von unten nach oben. Für die Medien war es eine echte Herausforderung uns zu erklären, warum diese total unsoziale Politik für alle Bürger gut und alternativlos ist.
Spitz passt auf! sagte:
Ich meinte ZWISCHEN und nicht „wischen“.
Zwischen zwei Zwetschkenzweigen zwitschern zwei Schwalben.
Faunaflügel sagte:
Ja, Schröder hat wohl einige Fehler gemacht… Aber Schröder mit Merkel zu vergleichen ist nicht korrekt… Schröder rechne ich heute noch seine Entscheidung hoch an, nicht in den Irak einmarschiert zu sein, als Washington auf der Suche nach internationalen „Vorschiebe-Kampftruppen“ war… Und was derzeit mit Russland fabriziert wird, hätte Schröder in dieser Form nie zugelassen… da hätte sich Washington die Zähne an ihm ausgebissen… Bei Merkel kann Washington geruhsam das Gebiss über Nacht ins Glas legen und trotzdem gegen Mitternacht noch zubeissen…Sie wird parrieren…
antares56 sagte:
Guter Artikel – kann ich voll unterstützen. Auch wenn ich schon auf die sechzig zugehe. Mir fiel mein Leben lang die Meinungsmanipulation durch die Medien auf – auch bei den „linken“ Blättern.
Es ist Zeit sich kostenfrei im Netz informieren zu lassen – bei den Medien, denen man vertraut oder die man als „Gegendarstellung“ lesen will. Der Slogan z.B. vom „neuen Deutschland“: „linker Journalismus ist nicht umsonst“ ist absoluter Müll! Gerade linker Journalismus sollte umsonst sein – wer die Artikel mag und die Journalisten kann ja spenden.
antares56 sagte:
P.S.; ist der Journalismus des „neuen Deutschland“ eigentlich links???
Marionetta Slomka sagte:
„Es ist Zeit sich kostenfrei im Netz informieren zu lassen“
Das ist das Problem – und ich gehe davon aus, daß Du das anders meinst: Informieren lassen … sich all diejenigen, die sich den täglichen Mist unserer „Lügenpresse“ antun und das glauben.
Selbst informieren ist angesagt.
antares56 sagte:
Sorry. ich meinte damit, dass man Zugang zu allen Medien hat und sich selbst seine Meinung durch die eigene Auswahl bilden kann. Wer nur Leitmedien sieht und liest und hört hat natürlich nicht nur eine Informationslücke, sondern er wird bewusst belogen und betrogen. Das sollte jedem klar sein.
antares56 sagte:
Selbst in einer selbsternannten Medienkritischen Sendung wie Zapp vom NDR wird inzwischen gelogen und betrogen! Einen „befreundeten“ Sender, wie den BR, wird man dort kaum durch die Scheisse ziehen!
Jolka sagte:
Ein Brief an Merkel von den Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges:
http://de.sputniknews.com/russland/20150122/300746928.html
Ob irgendein Qualitätsmedium davon berichten wird?
Ralph Wiggum sagte:
Ha ha,
jetzt kommen sie Stück für Stück auf „unsere Seite“ und wenn sie alle da sind, geht`s wieder von vorne los!
ha ha
hhaien sagte:
Ein guter Artikel. Ich wollte auch schon darauf hinweisen. Zum besseren Verständnis sollte man aber auch noch den unter dem Video verlinkten Artikel lesen: Propagandamodell von Noam Chomsky und Edward S. Herman http://de.wikipedia.org/wiki/Propagandamodell
Auch in Deutschland nimmt die Medienkonzentration ja immer mehr zu.Im Zuge von Einsparungen kommt der überregionale Teil dann nicht mehr von den Regionalzeitungen, sondern nur noch von 1 Stelle. Mit wenig Aufwand kann man dann in vielen Zeitungen die Propaganda veröffentlichen.
In dem Zusammenhang hat mich ja besonders erfreut, das ,meiner Meinung nach, das Propagandablatt Nr. 1: Die Welt, eine besonders gute Antwort bekam und über 11,1 % bei den Verkäufen im 4. Quartal 2014 einbüßen mußte.
Anonymous sagte:
Guter Einwurf. Sehr beeindruckend in dem Wiki-Artikel ist das ganz unten aufgeführte Gegensatzpaar der relativ benachbarten Länder Osttimor/Kambodscha, wo Chomsky gezeigt hat, dass die New York Times Ende der 1970er über die Untaten der „Bösen“ (sprich Kommunisten in Kambodscha) fünfzehn mal so viel berichtet hat wie über einen gleichzeitig stattfindenden Völkermord des US-Verbündeten Indonesien (= die Guten) in Osttimor.
Wer Parallelen zur Ukraine findet, darf sie behalten.
DirkH sagte:
Osttimor und Kambodscha sind was? „Relativ benachbart“?
DirkH sagte:
„Infolge der 24 Jahre indonesischer Besatzung starben bis zu 183.000 der 800.000 Einwohner. “
http://de.wikipedia.org/wiki/Osttimor#Die_ersten_Jahre_der_Unabh.C3.A4ngigkeit
Typischer Jihad.
Zum Vergleich dazu die Erschaffung des Sozialistischen Menschen nach Lehrbuch von Marx/Engels in Kambodscha:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kambodscha#Rote_Khmer_und_vietnamesische_Besatzung
Innerhalb von 3 Jahren Ausloeschung von 30% der Bevoelkerung (Klassenkampf – Vernichtung der intellektuellen/Bourgeouisen Schicht) – 1.4 bis 2.2 Millionen
Das sind zwei sehr verschieden motivierte und durchgefuehrte Arten von Genozid.
Ganz offensichtlich war die Geschwindigkeit der Ausloeschung in Kambodscha mehr als 10mal schneller.
Da ist es doch kein WUnder, dass es wesentlich mehr Schlagzeilen gibt. Chomsky hat die Roten Khmer ja auch verteidigt, indem er sagte, die schlechte Wirtschaftslage haette es leider noetig gemacht, Menschen als Zugtiere fuer Pfluege in Harnische zu schnallen.
Chomsky hat sehr lange gebraucht, um seine geliebte Rote Khmer Revolution fallenzulassen. Der groesste Denker der Linken im 20. Jahrhundert; was fuer eine Luftnummer.
Anonymous sagte:
Und was willst du damit sagen? Osttimor hatte mit „Jihad“ überhaupt nichts zu tun, sondern mit der völkerrechtswidrigen Besetzung eines gerade unabhängig gewordenen Landes, weil die Bevölkerung sich – Pech für sie – freiwillig für so etwas wie Sozialismus entschieden hatte. Indonesien war dagegen der Lieblingsverbündete der USA in Südostasien, weil streng ‚antikommunistisch‘. Osttimor sollte daher – vor dem Hintergrund der frischen US-Niederlage in Vietnam – von kommunistischen Tendenzen ‚gesäubert‘ werden, und die indones. Invasion hatte ja direkt zuvor grünes Licht von Kissinger und Johnson bekommen (siehe auch dazu der Artikel oben). Noch dazu geschah das Ganze mit neuesten US-Waffen, die außerdem entgegen der ‚Lieferbedingung‘ des US-Kongresses zur Aggression eingesetzt wurden – ein weiterer Grund für das Verschweigen gegenüber der US-Öffentlichkeit.
Dass Chomsky die kambodschanische Seite verharmlost hat, mag sein (abgesehen davon, dass ich einen erheblichen Teil der Vorwürfe für Propaganda der üblichen Verdächtigen halte), ist aber vor den hier gegenübergestellten Fakten ziemlich bedeutungslos, weil diese für sich sprechen.
Die Vernachlässigung durch die NYT war keineswegs nur der „kleineren Opferzahl“ oder was auch immer geschuldet, sondern klar politisch motiviert (außer man schließt ganz fest die Augen) – was ja genau Chomskys Aussage ist.
Dass der Unterschied in der Gewichtung wohl nicht (nur) an den kleineren Opferzahlen in Osttimor (im Vergleich zu den 1,5 Mio in Kambodscha) gelegen haben kann, sieht man auch daran, dass in Indonesien selbst 10 Jahre zuvor mindestens 500.000 – 1 Mio. Kommunisten durch das Militär geradezu abgeschlachtet wurden, und darüber wurde im Westen ganz besonders stark geschwiegen – das war also quasi der Vorläufer des Genozids in Osttimor:
https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_in_Indonesien_1965%E2%80%931966
Entsprechende Kritik an Chomsky in Bezug auf seine Haltung zu Pol Pot etc mag gerechtfertigt sein oder nicht, aber deswegen den obigen Vergleich in den Orkus zu treten, damit wirst du der Sache nicht gerecht. Es geht nicht darum, ob die beiden Massenmorde nun genau vergleichbar waren oder nicht, sondern dass einer verschwiegen wurde, und aus welchen offensichtlichen Gründen.
Anonymous sagte:
Ergänzung: der indonesische Massenmord an den Kommunisten 1965/66 passte im Zuge des antikommunistischen Feldzugs der USA damals ebenfalls gut ins Programm und wurde begrüßt: „„Die Zurückdrängung der kommunistischen Flut im großen Land Indonesien wird neben dem Vietnamkrieg wahrscheinlich als einer der vielleicht historisch bedeutendsten Wendepunkte in Asien in diesem Jahrzehnt gewertet werden.“ (US-Staatssekretär, aus dem Wikiartikel oben).
Auch hier ist also klar, warum es in der westl. MSM-Presse damals verschwiegen wurde. Vor diesem Hintergrund kann man eben nicht sagen „Osttimor waren eben zuwenig Opfer gegenüber Kambodscha“ – nein, die Opfer hatten die falsche politische Ausrichtung, um erwähnt zu werden, gegenüber denen in Kambodscha, bzw die Osttimoresen wurden eben von den Falschen umgebracht (unseren „Freunden“), und fanden daher leider keine Erwähnung. Dies hatte übrigens den Nebeneffekt, dass sich die UNO trotz der zahlreichen Hilferufe aus Osttimor um den Konflikt kaum kümmerte.
Anonymous sagte:
Das Interview ist zum Teil sehr brauchbar, vor allem in der klaren Nennung und Bezeichnung der ÖR-Propaganda. Schade ist, dass van Rossum bei der Analyse bei dem zutreffenden, aber völlig unzureichenden „Journalisten sind halt denkfaule, elitäre Opportunisten“ hängenbleibt – und kein Wort darüber verliert, wem zB die einseitige Ukraine-Berichterstattung nutzt, und ob diese eben nicht gerade abischtlich forciert wird. Dies würde ihn natürlich unweigerlich auf die „transatlantischen Netzwerke“ bringen, deren Treiben am bekanntesten durch Uwe Krüger und die bekannte, zeitweise verbotene (!) Anstalt-Sendung dokumentiert wurde (und selbstverständlich durch diese Seite…).
Ich kann mir kaum vorstellen, dass v. Rossum dies nicht weiß. Warum er es nicht mal als Option wenigstens andeutet, finde ich bedenkenswert – entweder er hat Angst, oder die Nachdenkseiten haben das evtl. rausgekürzt. Scheuklappen würde ich bei ihm eher nicht vermuten – andererseits vermag vielleicht die drohende Erkenntnis, dass er selbst auch lange Teil dieses multikriminellen Manipulations-Systems war, bei ihm aus reinem psychologischen Selbstschutz den analytischen Verstand etwas zu vernebeln, so dass die wahren Ursachen ausgeblendet werden. In jedem Fall schade, dass hier von einem unabhängigen, nachweislich sehr medienkritischen Menschen die Chance vertan wurde, Ross und Reiter zu nennen.
Sehr lesenswert neben diesem Interview übrigens auch seine lange eingehende Analyse über die staatlich inszenierte, ganz ganz böse salafistische „Sauerland-Gruppe“, bei der er deren Verknüpfung mit Geheimdiensten und den idiotischen Show-Charakter des Ganzen sehr deutlich herausarbeitete (in der Neuen Rheinischen Zeitung)
lugnich sagte:
Man muss sich nur mal bei der Publikumskonferenz ein paar Antworten zu den Programmbeschwerden durchlesen, um zu wissen mit welch grosser Intelligenz und Gerissenheit Falschdarstellungen verteidigt werden.
Da passiert wenig versehentlich (Fehler), wie man uns weissmachen will.
Wie soll das auch gehen – tausende male „versehentlich“ Fehler gemacht und REIN ZUFÄLLIG wurden Dinge immer und ausschliesslich zu lasten des Russischen Ansehens falsch und einseitig dargestellt?
Levan sagte:
„nicht genau bezifferbarer, aber meiner Einschätzung nach erheblicher Teil des Publikums“
Das bezweifle ich.
Die meisten Deutschen schweigen und denen ist es egal, was die Politik treibt.
Das „Publikum“ gehört der ARD/ZDF/RTL/etc.
Nur wenige Bürger, die noch denken können, erheben sich.
Solange man brot hat, mit Peitsche geprügelt wird und sich amüsiert, ist die Masse zum Krieg bereit.
Nicht, weil sie ihn will, sondern weil sie zu faul ist zu denken.
-Julia- sagte:
@Levan
naja – der Teil ist aber immerhin so erheblich, dass die MSM durch ihn verunsichert sind und nicht mehr umhinkommen, darauf zu reagieren.
Ich denke aber auch, dass der größere Teil der Bevölkerung leider entweder die MSM verteidigt oder uninformiert und desinteressiert ist.
@Dok