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Opfer oder Täter? Thomas Heyer entschuldigt sich für Desinformation.
Gestern haben wir hier über einen so diffamierenden, wie wahrheitswidrigen Blogeintrag des WDR-Moderators Thomas Heyer berichtet. Wohl auch wegen mehrerer empörter Kommentare im betreffenden Beitrag des Aktuelle-Stunde-Blog, hat sich Moderator Heyer nun entschuldigt:
Wahrheit in Zeiten des Krieges
Wahrheit in Zeiten des Krieges – ein sehr kostbares Gut. Da bin ich vermutlich einer verkürzten Wahrheit aufgesessen und habe meine Schlüsse gezogen, voreilig – im Umfeld der schrecklichen MH17-Tragödie und der Art und Weise wie prorussische Separatisten allem Anschein nach damit umgingen. Das Foto vom prorussischen Separatisten ist eigentlich ein Video und zeigt nach dem Präsentieren des Stoffaffen mehr – nämlich auch das Entsetzen des Mannes, sein Bekreuzigen.
Ich hatte das Bild in einer renommierten Tageszeitung gesehen und war entsetzt. Bislang sind wir sehr vorsichtig mit den Informationen rund um die Krise in der Ukraine umgegangen, diesmal ist mir das nicht gelungen. Entschuldigung! Die Macht der Bilder hat mich offensichtlich überrollt – und so ist es auch zum Titel des Blogs gekommen, den ich so heute nicht mehr formulieren würde! (LINK)
Wie konnte es dazu kommen?
Herr Heyer beruft sich auf eine renommierte Tageszeitung als Quelle – ohne diese beim Namen zu nennen – und auf sein Entsetzen. Ist er damit Täter oder Opfer?
In jedem Fall ist er ein Paradebeispiel für die Perpetuierung von Propaganda. Die Voreingenommenheit gegenüber den russischen Separatisten wurde in den letzten Wochen und Monaten massiv geschürt. ARD und ZDF waren und sind hier an vorderster Front beteiligt. Sie verbreiten einseitig und unhinterfragt Behauptungen, Lügen und Narrative der Kiewer Junta und verschweigen oder bezweifeln alles, was an Informationen aus Donezk oder Moskau kommt.
ARD und ZDF – und mit ihnen sämtliche renommierte deutsche Mainstreammedien – sind Kriegspartei. Das ist das Problem. Für Thomas Heyer passte so ein Kippe rauchender unrasierter „Gorilla“ in das von der Propaganda gezeichnete Bild der Terroristen und Unmenschen. Dass dieser Mann sehr wahrscheinlich selbst Kinder hat, dass er nur seine Stadt, sein Haus und seine Familie vor einem militärischen Angriff eines Regimes schützt, das die Macht in der Ukraine mit Gewalt und undemokratisch an sich gerissen hat, kommt Herrn Heyer nicht in den Kopf. Die westliche Propaganda hat es geschafft, die Fakten, wer in diesem Konflikt wen angreift und wer im Recht ist, komplett zu verdrehen.
Thomas Heyer ist deshalb Opfer und Täter zugleich. Dass das in diesem Fall unwissentlich geschehen ist, kann als Entschuldigung nicht gelten. Als gut bezahlter Journalist eines staatlichen Mediums, das der Objektivität, Ausgewogenheit und Unparteilichkeit staatsvertraglich verpflichtet ist, muss er sich gefallen lassen, dass an ihn höhere Maßstäbe angelegt werden, als an einen privatwirtschaftlichen Medienkonzern, einen Freelancer-Journalisten, Twitterer oder einen privaten Blogger.
Roland sagte:
Herr Heyer ist Chef einer Firma für Medientraining und Medienberatung. Diese skandalöse Schmierengeschichte hat also durchaus Methode.
Das Perfide daran ist (wie so oft), dass solch unsäglicher Schrott sich in zu vielen Köpfen bereits festgesetzt hat. Die Entschuldigung nimmt die breite Masse kaum oder gar nicht mehr zur Kenntnis. Daher kann ich diese Entschuldigung auch nicht wirklich ernst nehmen, sie gehört im Prinzip ebenso zur Methode.
Wurzelzwerg sagte:
Wenn Heyer ein Opfer ist, dann ist es die öffentlich-rechtliche Heulboje Golineh Attay auch. So gesehen, sind auch die unsere Politiker Opfer, und erst recht unsere forsch-fromme Bundeskanzlerin. Nein, ich bin der Ansicht, die Opferrolle steht einem wie Heyer nun wirklich nicht zu. Er hat einen verantwortungsvollen Beruf, er weiß, was von seiner Arbeit abhängt. Das hat er missachtet, und deshalb ist er voll verantwortlich für das, was er schreibt – ein Opfer jedenfalls ist er nicht, auch kein Mitläufer. Er ist ein Täter.
gimaletdinow sagte:
Es gibt noch eine Journalistin der staatlichen gutbezahlten Medien, welche uns in der letzter Zeit die Krise in der Ukraine erlaeutert.Sie hat sogar vor Kurzem einen Preis bekommen, aber mit dem Begriff „Berufsehre“ leider anscheinend nicht viel anfangen kann!
T-Bone07 sagte:
Jeder macht mal Mist, auch dieser Herr. Dennoch ist eine Klarstellung in der „Aktuellen Stunde“ zwingend notwendig! Sollte es Herrn Heyer nochmals passieren, muß Schluss sein! Journalisten haben, gerade in diesen Zeiten, eine enorme Verantwortung. Ein betrunkener Busfahrer ist lebensgefährlich aber ein parteiischer Jornalist in öffentlich rechtlichen Nachrichtensendungen kann ganze Landstriche vernichten.
Bernhard Hönl sagte:
Entschuldige, habe nicht gewußt, daß ich mit meiner Schreibe mich und meine eigene Familie mit ins Verderben reiße. Dachte, als hoch neunmal kluger Journalist, dass die ca. 300 Toten uns doch nicht betreffen und an den „Kriegen“ immer der böse Russe oder Terrorist schuldig ist.
Habe jetzt hoffentlich begriffen, dass die Schurkenstaaten ja auf der anderen
Seite stehen.
…so könnte evtl eine öffentliche Entschuldigung dieses Mannes formuliert sein.
Russophobophobie sagte:
Na ja, immerhin hat er reagiert und sich entschuldigt – im Gegensatz zu Millionen von Mediahetzern…
WDDR sagte:
„und der Art und Weise wie prorussische Separatisten allem Anschein nach damit umgingen“
Selbst in seiner „Entschuldigung“ wiederholt er die Propaganda.
Es wird Zeit, dass wir diesen Dieben, Lügnern und Hetzern das Handwerk legen!
Anonymous sagte:
Millionen sehen die falsche Nachricht und ein paar hundert (oder gar tausend) werden später aufgeklärt, bei den restlichen Millionen lebt die Lüge im Koppe weiter – so wie es auch angedacht ist.
Immer die gleiche Leier …
Max L. sagte:
Yep. So ist es, leider. Es funktioniert.
Wurzelzwerg sagte:
Wenn diese Entschuldigung ernst gemeint sein sollte (und gutwillig, wie ich bin, nehme ich es mal an), dann wäre der Lackmustest, dass er diese Entschuldigung in aller Öffentlichkeit in der Aktuellen Stunde verliest. Das wäre das Mindeste. Allerdings wäre er dann seinen heißgeliebten Job los.
Carlos sagte:
Ich möchte nicht, aber ich muss dir widersprechen!
Als Journalist ist es keineswegs damit getan, sich zu entschuldigen.
Der Mann hat verdammtnochmal die Verpflichtung sich spätestens jetzt über die tatsächlichen Vorkommnisse in der Ukraine zu informieren und in der Zukunft jegliche Propaganda zu unterlassen!
Sollte der Herr Heyer hier aus Versehen vielleicht mitlesen, so sei Ihm gesagt das man auch als Arbeitsloser nicht zwangsläufig an der Erwerbslosigkeit sterben muss.
Man macht sich allerdings auch nicht mitschuldig am Tod unschuldiger Zivilisten!
Wurzelzwerg sagte:
@Carlos
Dass sich Heyer kundig machen muss, wie es wirklich war, das halte ich für so selbstverständlich, dass man das bei einem Journalisten eigentlich gar nicht erwähnen muss. Aber ich stelle mir vor, da sitzt der ahnungslose Durchschnitts- deutsche vor seinem geliebten Sender, und dann erfährt er plötzlich, der habe sich „geirrt“, und zwar aus dem Munde des Verfassers dieser doch etwas bescheidenen Entschuldigung. Vielleicht wäre das der Anfang davon, dass es nicht nur bei ihm Click macht. Ich meine, das ist eine Vision, nie wird es im deutschen Fernsehen zu diesem Eklat kommen. Aber schön wäre es.