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Frontline240PBS (Public Broadcasting Services) ist – anders als die dortigen kommerziellen Sender – ein US-amerikanisches, halbs­taatliches Pendant zu den „öffentlich-rechtlichen“ Sendern in Europa – finanziert durch Steuergelder und Spenden aus Stiftungen.

Frontline ist ein investigatives Format für Dokumentationen des PBS, das zahlreiche Preise bekommen hat und mit „Inside Assad’s Syria“ Ende Oktober eine Reportage aus dem verheerten Land veröffentlicht hat, die man so momentan in ARD und ZDF niemals zu Gesicht bekommen würde. Martin Smith war der erste US-Journalist, der den seit 2011 tobenden, blutigen Konflikt auch von der syrischen Regierungsseite her betrachtete und allein diese Tatsache zeigt, mit welchem Ausmaß einseitiger Propaganda wir es im Westen seit Beginn des Konflikts zu tun haben.

Selbstverständlich geht auch Martin Smith voller Vorurteile und verinnerlichter Propaganda nach Syrien, dennoch schafft er es, sich in weiten Teilen über die gewohnte Einseitigkeit und Hetze westlicher Medien hinwegzusetzen und das Bild eines zerrissenen Landes zu zeichnen, das sich von der schwarz-weiss-Malerei westlicher Kriegspropaganda absetzt und sie deshalb besonders deutlich kontrastiert. Wer diese Dokumentation sieht, dem wird klar, was ihm seit beinahe 5 Jahren Krieg in den westlichen Lügenmedien vorenthalten wird.

Inside-Assads_Syria

Martin Smith: „Inside Assad’s Syria“

Leider gibt es die Dokumentation nur in Englisch und so lange der Konflikt tobt, werden ARD und ZDF auch ganz sicher keine deutsche Bearbeitung produzieren, die die eigene, alltägliche politische Desinformation in Nachrichten und Magazinen offensichtlich machen würde. Wer des Englischen mächtig ist, sollte sich Film und Reportage nicht entgehen lassen. Etwas Ausgewogeneres und Informativeres wird man in diesen Zeiten aus der Ecke jener, die diesen Konflikt von Beginn an aus geopolitischen Gründen vorangetrieben haben, nicht zu Gesicht bekommen.