Schlagwörter
Dämonisierung, Demokratie, Desinformation, EU, Gekaufte Journalisten, NATO, Propaganda, Russland, Ukraine, USA
Wie in jedem militärischen Konflikt auch, muss man sich gleichermaßen mit Blick auf den virulenten Propagandakrieg zwischen dem Westen und Russland fragen: Wer ist der Aggressor und wer verteidigt sich?
Diese Frage ist von grundlegender Bedeutung mit Blick auf Analyse, Verständnis und letztlich der Bewertung von Legitimität des aktuell mit Säbel-, Tastatur- und Verbalrasseln ausgetragenen Konflikts um die Ukraine und sie wurde bisher nicht oder zumindest nur unzureichend beleuchtet.
Propagandakrieg ist die Vorstufe zu heißem Krieg. Ein Feindbild wird konstruiert, dämonisiert, als Bedrohung der eigenen Existenz dargestellt, womit die Existenzberechtigung des Feindes gleichzeitig negiert werden soll. All dies dient der Mobilisierung der eigenen Bevölkerung, die prinzipiell zunächst einmal friedlich gestimmt ist, weil alle Individuen einer Gesellschaft primär ihrem eigenen Streben nach Glück nachgehen wollen. Propaganda ist also nicht nur ein Verbrechen an der zum Feind gestempelten Bevölkerung, sondern auch an der eigenen, die manipuliert, aufgehetzt, zu Mördern gemacht und letztlich in Tod und Elend gestürzt wird.
Betrachtet man die Fakten, ist die Ausgangslage unzweideutig. Auf der einen Seite haben wir die USA, das von ihr dominierte Militärbündnis NATO und die EU. USA und EU haben in der Ukraine einen Aufstand und militanten Putsch gegen eine demokratisch gewählte Regierung unterstützt. Ihr Ziel war und ist es, die historisch Russland nahestehende Ukraine in den eigenen Einflussbereich zu bekommen und sie mittelfristig in EU und NATO zu integrieren. Dabei haben sie demokratische Spielregeln über Bord geworfen und sich – nachdem friedlicher Protest trotz massiver Unterstützung nicht zum gewünschten Ziel führte – der Gewalt bedient.
Russland unterstützt seinerseits die in der Ukraine lebende russischstämmige oder russlandfreundlich gesinnte Bevölkerung, die den Putsch auf dem Maidan als illegitim ablehnt. Der Propagandakrieg tobte von Beginn an um die Legitimität der Entmachtung der Regierung Janukowitsch und steigerte sich über die Bewertung des militärischen Vorgehens („Anti-Terror-Operation“) des an die Macht gekommenen westlich gesteuerten Regimes gegen die eigene Bevölkerung im Süden und Osten des Landes, bis zur Frage der militärisch und demokratisch abgesicherten Heimführung der Krim in die Russische Föderation.
Eindeutig ist bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls die Bewertung der Legitimität der Vorgänge in Kiew und des heißen Kriegs im Donbass. Die EU kann nicht für sich in Anspruch nehmen, eine „Wertegemeinschaft“ zu sein, in der Demokratie und Freiheit zu den höchsten Gütern zählen und dann einen gewaltsamen Putsch gegen einen demokratisch gewählten Präsidenten unterstützen. Auf dem Maidan haben sich USA und EU ins Unrecht gesetzt. Diese Tatsache ist bei der Bewertung sämtlicher Folgeereignisse zu berücksichtigen, wenn die EU für sich (neben der Demokratie) auch Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit – in diesem Fall das Kausalitätsprinzip – in Anspruch nehmen will.
Selbstverständlich macht es einen Unterschied, ob Russland aus heiterem Himmel die Krim abriegelt und ein Referendum organisiert – was bekanntlich nicht der Fall war – oder ob dies – wie geschehen – als Reaktion auf einen gewaltsamen und illegitimen Putsch in Kiew erfolgt. Russland war ganz unzweifelhaft seit Beginn des Konflikts gezwungen, auf illegitime Handlungen derer zu reagieren, die den militanten Sturz der Regierung Janukowitsch herbeiführten und einen als „Anti-Terror-Operation“ verbrämten Krieg gegen die eigene Bevölkerung begannen, die ihre Machtergreifung zu Recht nicht anerkennen wollte.
Vor diesem Hintergrund politischer Ereignisse ist auch der Propagandakrieg zwischen „dem Westen“ und Russland zu betrachten, wenn man sich ein begründbares Urteil bilden möchte. Auch in der Bewertung des Propagandakriegs geht es um die Frage der Legitimation des Handelns. Wer militärisch angegriffen wird, hat ganz selbstverständlich das Recht, sich militärisch zu verteidigen. Das gleiche Kausalitäts-Prinzip muss – will man nicht der Willkür das Wort reden – für propagandistische „Kriegsführung“ gelten, die ja nichts anderes ist, als ein Angriff mit verbalen und medialen Attacken, die sich der Lüge, Unterstellung, Diffamierung und dem Verzerren und Verschweigen von Fakten als Waffen bedienen.
Der erste und bis heute immer wieder vorgetragene Vorwurf des Westen gegen Russland war, dass man in den dortigen Medien, den Protest auf dem Maidan als nahezu ausschließlich von Faschisten getragen, denunziert hätte. Ungeachtet der Frage, ob dies tatsächlich stimmt, ob russische Medien also tatsächlich so einseitig berichtet haben, ist zumindest mit Blick auf die westlichen Mainstreammedien erwiesen, dass diese die Proteste auf dem Maidan schon in den Wochen vor dem gewaltsamen Putsch verharmlost und propagandistisch verzerrt haben.
Der Propagandakrieg ging vom Westen aus
Wir haben hier in mehreren Analysen anhand der Berichterstattung in ARD und ZDF nachgewiesen, wie einseitig aus Sicht der Maidan-Anhänger berichtet wurde und kritische Stimmen, die die Demonstrationen gegen Janukowitsch ablehnten, in den deutschen Staatssendern quasi nicht vorkamen. Mit dieser – auch von Seiten der westlichen Strippenzieher geforderten Desinformation – wurden die Protagonisten in Kiew aber geradezu ermutigt, ihre immer militanteren Attacken gegen die Regierung sukzessiv zu steigern. Sie konnten sich sicher sein, dass dieses vollkommen illegitime Vorgehen politisch und medial vom Westen unterstützt würde. Desinformation und Propaganda wurden an diesem Punkt ursächlich für Mord und Totschlag und den Sturz einer demokratisch gewählten Regierung.
Gegenprobe! Was wäre geschehen, wenn objektiv und unparteilich berichtet worden wäre? Hätten sich westliche Medien an den vermeintlichen „westlichen Werten“ orientiert, hätten sie also die Gewalt der Demonstranten so umfassend dargestellt und verurteilt, wie sie das in exzessiver Weise tun, wenn Demonstranten im Westen Gewalt anwenden und hätten sie die deutsche Bevölkerung und Politik wahrheitsgemäß über die Spaltung der ukrainischen Bevölkerung in Kenntnis gesetzt, so wie es ihre Aufgabe gewesen wäre, dann hätte dies in der westlichen Öffentlichkeit und Politik einen Druck auf die Verantwortlichen ausgelöst, auf die Protagonisten auf dem Maidan einzuwirken, von der Gewalt abzulassen, die letztlich zum Umsturz führte.
So aber wurde die Desinformation und Propaganda im Westen Basis und Rückhalt für immer exzessivere Gewalt in Kiew. Den Tätern war klar, sie würden mit jeder Form der Militanz durchkommen, weil sie von den westlichen Medien und Politikern gedeckt würden. In diesem Punkt liegt der Ursprung eines bis heute andauernden Propagandakrieges, in dem sich der Westen – so wie seine Handlanger auf dem Maidan – ins Unrecht gesetzt hat. Aus diesem Grund sind sogenannte „Journalisten“ wie Golineh Atai oder Anne Gellinek und ihre Kollegen und Vorgesetzten in den gleichgeschalteten Mainstreammedien sowohl für Eskalation und Umsturz in Kiew mitverantwortlich, als auch für die daraus folgende Entwicklung mit mehreren Tausend Toten, die nicht nur für Experten abzusehen war.
Russlands Politik war in den vergangenen Jahren dezidiert und nachweislich auf Annäherung und Kooperation mit der EU angelegt. Dafür stand auch Präsident Putin, der erhebliche wirtschaftliche Interessen mit dieser Kooperation verband und ganz objektiv betrachtet nicht den geringsten Vorteil daraus ziehen könnte, diese Zusammenarbeit willentlich oder fahrlässig zu beschädigen. Der Konflikt um die Ukraine ist weder im russischen Interesse, noch wurde er von Russland geschürt. Vielmehr ist vollkommen unabstreitbar, dass Russland – wenn es wollte – in kürzester Zeit bis Kiew marschieren könnte, wenn es dafür auch nur einen vernünftigen Grund gäbe.
Dennoch war und ist Russland gezwungen, auf die vom Westen gesteuerte Aggression zu reagieren. Einerseits, um seine eigene Sicherheit zu gewährleisten, die auch auf Marinestützpunkten auf der Krim basiert und andererseits, weil es nicht Zuschauen kann, wie vom Westen protegierte Russenhasser in Kiew eine russischstämmige oder russlandfreundliche Bevölkerung in Teilen der Ukraine unterdrücken, vertreiben oder ermorden. Diese Reaktion ist in jeder Hinsicht legitim und war bis zu diesem Zeitpunkt – angesichts russischer Fähigkeiten – ausgesprochen zurückhaltend und jederzeit den Umständen angemessen.
Mit Blick auf den Propagandakrieg, der vom Westen begonnen wurde und mit hundertfacher finanzieller, personeller und materieller Überlegenheit bis heute vorangetrieben wird, kann man nun die Frage nach Russlands Reaktion stellen. Ist es legitim, mit Propaganda auf Propaganda zu beantworten? Wer wollte das in Abrede stellen? Wenn es legitim ist, auf physische Angriffe mit physischer Gewalt zu reagieren, so ist es zunächst einmal ganz selbstverständlich als legitim zu betrachten, wenn Staaten auf Propaganda mit Gegenpropaganda reagieren.
Ist es aber auch klug? Das steht auf einem anderen Blatt. In Zeiten des Internet und eines unmittelbaren Informationsaustausch über die ganze Welt, ist es zumindest ratsam, die Propaganda nicht dermaßen offensichtlich, primitiv und durchschaubar zu gestalten, wie wir es hier den westlichen Medien tagtäglich nachweisen können. Auch wenn die russischen Staatsmedien heute noch die Mehrheit der russischen Bevölkerung erreichen und damit ihre Sicht auf die Welt prägen – wie dies die gleichgeschalteten Mainstreammedien im Westen tun – so handelt es sich um ein gewagtes Spiel, das jederzeit ins Gegenteil umschlagen kann. So wie westliche Medien mit ihrer Propaganda einen unwiederbringlichen Vertrauensverlust erlitten haben, könnte dies auch russischen Medien wiederfahren. Lohnt sich das Risiko?
Wenn man an den entscheidenden Stellen in Russland klug und gut beraten ist, wird man sich dort nicht auf einen Propagandakrieg mit unsauberen Mitteln einlassen, sondern die eigene Politik – die gar keine schmutzigen Tricks nötig hat, weil sie legitim ist – möglichst transparent und offensiv erklären. Daran hapert es leider bis heute. So, wie der Westen versucht, Russland in der Ukraine in einen Krieg zu ziehen, um Russland zu destabilisieren und dann einen Maidan in Moskau zu veranstalten, so versucht er dies auch auf der Ebene der Propaganda, um Russland auf informeller Ebene angreifen, delegitimieren und unterwandern zu können.
Schmutzige Propaganda, wie wir sie aus den Lügen und Diffamierungen der deutschen Mainstreammedien kennen, weil westliche Politik verlogen, doppelmoralisch und verbrecherisch ist, sollte Russland tunlichst vermeiden, weil diese von westlichen Experten und ihren bezahlten Handlangern so schnell und zerstörerisch instrumentalisiert werden kann, wie Stinger-Raketen gegen träge sowjetische Hubschrauber.
jauhuchanam राम अवत कृष्ण יוחנן אליהו sagte:
Liebe PROPAGANDASCHAU
Lieber Anonymer DOK (ein guter Sozialdemokrat)
DANKE für all das GUTE, das ich hier lernen konnte.
Danke, dass du/ihr (fast) jeden Kommentar von mir [Georg Löding] freigeschaltet habt.
Hiermit verabschiede ich mich als „aktiver“ „Kommentartor“ von jedem, der hier schreibt oder „nur“ — ohne jemals eine Entscheidung zu treffen — hier mitliest
Jeder/Jedem alles erdenklich Gute — wirklich ALLES, was das Leben bereit hält An Gutem … da Draußen — diese großartige Welt von zehn Milliarden Menschen ist soo Klein in unsererr hausgemachten Größe!!!
Ich kenne hier Niemanden persönlich —- aber ich denke::: Menschen schreiben hier …
… und Menschen Liebe ich —
… ich glaube, SEHR KURZ vor meinem Tod, den nur meine Frau leidend empfinden wird — und meine Kinder nicht verstehen, aber überwinden werden:::
eine ganz hervorragende SEITE der Aufklärung
— aber leider leider — wegen des kulturellen Mißtrauens, das uns ins Gehirn geschissen wurde doch auch nur eine Form der Betäubung, die nichts Ändert und so VIEL erkärt — und immer alles beim Überkommen beim Alten lässt.
Tschüß Ihr Guten Leute
Georg Löding
anonymuus sagte:
Gott sei mit dir, deiner Frau und deinen Kindern.
Hare Krishna.
Lo Wang sagte:
Georg, halte durch, es kommen bessere Zeiten!
ekkehard zimmer sagte:
Danke!
Wurzelzwerg sagte:
@ jauhuchanam
Also dann tschüs, mein Gutester. Da habe ich endlich gelernt, deinen Nick richtig zu schreiben, und nun brauche ich ihn nicht mehr. So geht es in der Welt.
Wellenstrom sagte:
Tschüß … vorerst…
Irgendwann und irgendwo werden wir uns bestimmt noch mal begegnen.
Kassandra sagte:
Lieber Georg, mögest Du noch eine gute Zeit haben. Wenn es einen Himmel gibt, wünsche ich Dir einen schönen Platz bei so guten Menschenseelen, wie Du eine bist! Tschüß!
Leo sagte:
Nur Akademiker am Werk?
Einer übertrifft den Anderen?
Im Sessel ist auch gut Reden, nicht wahr?
Jens E sagte:
An dieser Stelle sei nochmal auf das aktuelle Video von Reinhard Lauterbach verwiesen , der in 2 Stunden sehr viel vom Maidan 2014 in Kiew erzählt , von den Anfängen usw. Da erfährt man noch das eine oder andere Interessante , was man vll. noch garnicht wusste !
Reinhard Lauterbach (2015) Die Ukraine im Spannungsfeld der Interessen
Lo Wang sagte:
So wie ich die Essenz des vorliegenden Artikels verstehe, hinterfragt Dok hier, ob Gegenpropaganda als quasi Verteitigung mit gleichen Mitteln seitens Russlands legitim (und klug) ist.
„Ist es legitim, mit Propaganda auf Propaganda zu beantworten? Wer wollte das in Abrede stellen? Wenn es legitim ist, auf physische Angriffe mit physischer Gewalt zu reagieren, so ist es zunächst einmal ganz selbstverständlich als legitim zu betrachten, wenn Staaten auf Propaganda mit Gegenpropaganda reagieren.“
Wobei mir persönlich nicht ganz klar geworden ist, ob und falls ja, auf welchen konkreten Fall von Gegenpropaganda der Artikel hier genau abzielt. Eine Antwort bleibt der Artikel leider schuldig.
Dok sagte:
Weil Beispiele den Fokus und damit die Diskussion eingeengt hätten. Selbstverständlich machen russische Staatsmedien Propaganda für ihre Regierung. Sie unterliegen aber auch keinem Staatsvertrag, der ihnen Objektivität auferlegt. Diesen Staatsvertrag haben wir in Deutschland aus den Erfahrungen der Propaganda der Nazizeit. Russland hat die exakt gegenteilige Erfahrung mit Propaganda gemacht und deshalb eine vollkommen andere Einstellung zum Thema. Ohne Kriegspropaganda wäre der Sieg über Deutschland, den Aggressor, der das Land überfallen hatte, nicht möglich gewesen.
Für Russland ist deshalb die Verlockung groß, über das Maß von Werbung für die Regierung hinaus, eine bösartige Propaganda der Lügen und Diffamierungen zu etablieren, wie wir sie aus unseren Medien kennen.
Steffi sagte:
@Dok
Zitat:
„Für Russland ist deshalb die Verlockung groß, über das Maß von Werbung für die Regierung hinaus, eine bösartige Propaganda der Lügen und Diffamierungen zu etablieren, wie wir sie aus unseren Medien kennen.“
Das mag sein aber ist dieser Gedanke nicht eher unserer Mentalität geschuldet?
Ich suche schon die ganze Zeit die bösartige Propaganda der russischen Seite und bin zu dem vorläufigen Ergebnis gekommen, dass die dort einfach anders „ticken“ als wir. Das habe ich auch festgestellt als ich vor einigen Wochen eine Zeit lang in Russland war und dort mit den Menschen sprechen konnte.
Die Hetze, die hier wirklich bösartig aggressiv gegen Russland betrieben wird und das gerne von selbsternannten Eliten, geschieht in einer Art & Weise wie sich nur ganz wenige russische Menschen ausdrücken würden.
Die Russen sind sehr patriotisch, das wird immer deutlich gemacht aber genau so deutlich sagen sie, dass sie sich Einmischung von außen verbitten – so wie sie sich nicht woanders einmischen werden bzw. anderen Vorschriften machen!
Und das scheint Konsens zu sein mit ihrer Regierung – zumindest ist so gut wie nichts Bösartiges in Richtung Westen an Propaganda zu finden.
Selbst wenn bekannte Mißstände des Westens gezeigt werden, stellen sich die Medien dort nicht so auf wie die westlichen Medien, denen das Gift aus allen Poren tropft…..zumindest bin ich da nicht fündig geworden und habe auch den Eindruck, dass man nicht das gleiche Verhalten wie die westlichen Medien an den Tag legen will.
Wurzelzwerg sagte:
@ Steffi
Ja, ich denke, das trifft es eher. Das war auch mein Eindruck in dem Arte-Film, der sich krampfhaft bemühte, russische Propaganda zu zeigen, die der deutschen wirklich bösartigen Propaganda das Wasser abzugraben versucht. Aber natürlich macht auch das russische Fernsehen Propaganda – aber die gegen den Krieg, während hier in der BRD verbal zum Krieg gerüstet wird.
federleichtes sagte:
Der Untertitel meines Kommentars lautet
„Imperialistischer Geist“
Der Artikel inspiriert jedenfalls zu verschärfter Klärung einer ziemlich fundamentalen Problematik – und deswegen finde ich ihn verschärft gut. Danke!
Bevor ein Status Täter und Opfer entstehen kann, bedarf es einer Aggression. Aggressiv sein muss, wer aus eigener Kraft nicht existieren kann. Er MUSS zum Beispiel dann expandieren, wenn seine Selbstversorgung nicht gesichert ist bzw. seine Existenzmethodik das nicht hergibt. Herr Nimmersatt sei hier genannt, oder der Größenwahnsinnige, für dessen Projekte keine eigenen Mittel/Ressourcen verfügbar sind. Die Lösung dieser grundsätzlichen Existenz-Problematik kennen wir durch das Prinzip Herrschaft und Ausbeutung.
Dass der Kapitalismus nur durch Raub und Plünderung, durch Krieg gegen natürliche/friedliche/gewachsene und kulturell stabile Gesellschaften weiter bestehen kann, scheint er selber bewiesen zu haben. Und er zeigt uns auch deutlich die Problematik seiner Existenz-Methodik: Investitionen in Militär und Waffen, um seine Raubzüge abzusichern und die Gegner seiner Existenz-Politik willig zu machen, in Schach zu halten oder zu vernichten; Grüße in die Ewigen Jagdgründe.
Auf der anderen Seite können wir das Wesen der autonomen Existenz beobachten. Zum Beispiel Russland, Indien und China sind alte Kulturvölker, die Jahrtausende in Frieden lebten. Wären sie nicht immer wieder vom Raubgeist überfallen worden, ließen sie sich heute vielleicht als indigene Völker bezeichnen. Woraus folgt: Der Raubgeist verändert den Geist des Friedens und die Methodik der Autonomie, weil seine Aggressivität eine Gegenwehr, eine Reaktion bewirkt – und im Sinne des Schutzes der Autonomie auch muss.
Russland ist ein autonomes, an Ressourcen reiches Land mit Völkern, die sich zu versorgen verstehen. Die Menschen dort sind genügsam, sie sind gastfreundlich und wahrscheinlich gegenseitig hilfsbereit, kooperativ, weil nur so die – auch gegenseitige – Autonomie gewahrt bleiben kann.
Russland ist ein bedrohtes Land. Es wird direkt bedroht von Plünderung und Unterwerfung, und es wird indirekt bedroht durch den Geist des Größenwahns, der Versuchung, unnötige Projekte mittels Raub-Bau zu finanzieren.
Da winkt mir doch gerade die chinesische Umweltzerstörung zu. Und damit komme ich zum eigentlichen Problem des Raubgeistes. Das Wahnhafte seines Wesens schaut nur auf die Expansion, und zwar auf das Wachsen ohne Rücksicht auf die existenziellen Folgen.
Beispiel
Im Ringen um Existenz oder Nicht-Existenz stehen sich zuletzt zwei Gegner (oder Parteien) gegenüber, die gezwungen sind, auch noch das letzte Quäntchen ihrer Energie einerseits in den Angriffskampf und andererseits in ihre Verteidigung zu investieren.
Mag man an Herrn Putin auch zweifeln. Russland IST, nicht nur glaubwürdig, sondern steht als Vertreter des guten Willens, von guten Absichten und des Friedens – jedenfalls für mich.
Allen einen guten Abend wünscht
Wolfgang Jensen
Kassandra sagte:
Kleiner Hinweis: bei RTdeutsch kommen auch die schlimmsten und primitivsten Hetzer zu Wort. Bei uns werden abweichende Meinungen gerne unterdrückt bzw. diffamiert.
Was die Reaktionen Russlands betrifft: Im Kriegsfall sind die in der Zwickmühle, denn die USA-Nato wird versuchen, Europa zum Schlachtfeld zu machen. Dann müssten die Russen reagieren – in Europa. Und schon hat der Westen sie in die Position eines Aggressor gebracht. Da hilft uns kein Gott. Möge dieser Kelch an uns allen vorüber gehen!
Wurzelzwerg sagte:
@ Kassandra
Ach, weißt du, wenn es erst so weit ist, lege ich als Leiche keinen gesteigerten Wert mehr darauf, zu erfahren, wer als der Schuldige gilt. Auf jeden Fall wird dann nicht nur Europa im Eimer sein, die USA werden ihr Teil auch abkriegen. Man kann nur hoffen, dass diese Gewissheit die Neocons zur Zurückhaltung zwingt.
Wellenstrom sagte:
Da gibt es gar nichts zu hinterfragen. Es ist ’ne ganz simple Formel.
Es war die NATO, die expandierte. Es war die EU, die sich immer weiter ausdehnte. Dazu braucht es Begleitmusik. Und das nennt man Propaganda. Irgendwie müssen diese Ausdehnungen ja begründet und erklärt werden.
Wann immer auch russische Medien Propagandasalven abfeuern, so sind es nur Reaktionen auf westliche Aktionen.
antares56 sagte:
Ging es nicht 33 auch mit einer Propagandahetze gegen andere los? Will uns die Propaganda der MSM auf den nächsten Krieg vorbereiten? Wobei sich die Merkel-Administration scheinbar sicher fühlt – für sie stehen auch gute Bunker zu Verfügung!
Und der Bürger darf für die Anweisungen aus den USA ins Gras der „Grünen“ beissen.
Das nennt sich bei uns Demokratie! Geil.
Lulu sagte:
Das nennt man Putsch!
http://de.sputniknews.com/politik/20150909/304222604.html
andreass233 sagte:
Für alles, was die westliche Wertegemeinschaft Russland angetan hat und weiter antut wird sie irgendwann in naher Zukunft einen hohen Preis bezahlen. Der Preis für die Vasallentreue zur USA und NATO bei deren kriegerischen Exzessen der letzten Jahrzehnte wird jetzt fällig und wird Europa nachhaltig verändern und verarmen. Wenn alle Rechnungen fällig werden wird von Europa, wenn nicht sogar von der ganzen Welt, nicht mehr viel übrig bleiben um irgendetwas zu bezahlen.
Lulu sagte:
Dann werden halt die Gläubiger zum Teufel gejagt. Ohne die Wallstreet ist die Welt eh besser dran.
Kris sagte:
Russland braucht gar keine Propaganda zu veranstalten, sondern lediglich die Lügen der westlichen Presse entlarven – das reicht vollkommen. Bisher hatte ich den Eindruck, dass Sender wie RT – vor allem der Internationale – sehr ausgewogen berichtet. Zumindest ist man dort in der Wortwahl eher bedacht. Wer Propaganda betreibt muss damit rechnen entlarvt zu werden und das ist nunmal peinlich
Dirk sagte:
Ein klares JEIN. Die Berichterstattung über die USA und die Konflikte und Kriege, die sie anzetteln, sind meist zutreffend und – verglichen mit der Berichterstattung unserer Staats-, Nato- und Konzernmedien – seriöser Journalismus.
2011 und 2012 hat RT schon über die sich ergebende Flüchtlingsflut berichtet, die sich aus der Zerstörung Libyens und der Destabilisierung Syriens durch die Nato ergeben würde, als Kniffke und Clever noch über den demokratischen Frühling leider nicht um Kopf und Kragen lügten.
Aber hast du schon mal einen einzigen Bericht auf RT-International über – da war doch noch so ein Land – RUSSLAND gesehen?
Über irgendwelche Konflikte innerhalb Russlands? Ich nicht!
Bei RT-International ist jede/r willkommen, der etwas gegen die Herrschenden in den USA und Europa zu sagen hat und da ist RT erstaunlich tolerant.
Verglichen mit unseren Medien erscheint das erfrischend. Wer sich die Staats- und Konzernmedien hier in Deutschland antut, muss den korrekten Eindruck haben, dass hier aufgezogene devote Machtnutten die immer gleichen Parolen und ideologischen Sprachketten herunterleiern.
Ich bezweifle aber ernsthaft, dass die Menschen in der russischen Föderation, die sich die dortigen offiziellen Medien reinziehen, dort ein lebendiges pluralistisches Programm erleben. Vielleicht nicht ganz so schlecht wie ARD und ZDF, aber auch nicht viel besser.
MIFF sagte:
Klasse Artikel, wieder einmal.
Ich habe aber 3 Anmerkungen:
1.
„Dabei haben sie demokratische Spielregeln über Bord geworfen und sich – nachdem friedlicher Protest trotz massiver Unterstützung nicht zum gewünschten Ziel führte – der Gewalt bedient.“
Treffend, aber doch zu harmlos. Übersetzt:
… Mördern, Faschisten und Russenhassern bedient, welche nicht im geringsten vor Mord und Genozid zurückschreckten!
2.
„… als auch für die daraus folgende Entwicklung mit mehreren Tausend Toten, die nicht nur für Experten abzusehen war.“
Ich kann hier nur die Experten (gegen meinen Willen) in Schutz nehmen.
Dass der Widerstand i.d.Ostukraine so selbst(-los/-mörderisch) ausfällt, Russland aktiv Hilfestellungen leistet, schwerste Waffen zum Einsatz kommen würden (und genauso schweres Gegenfeuer hervorrufen würde) war sicher unabsehbar.
Was nicht heißt, dass man ein paar hundert Tote locker mit einkalkuliert hat (Blitzkrieg)!
3.
„Schmutzige Propaganda, …, weil westliche Politik verlogen, doppelmoralisch und verbrecherisch ist, sollte Russland tunlichst vermeiden …“
Ich stimme dem natürlich zu, aber wie unterscheidet man schmutzige von weniger schmutziger oder sauberer Propaganda?
Wie Du selbst schreibst, wird Russland mit überlegenen (Propagandamitteln, NGO’s, GO’s, Sendern usw.) angegriffen. In dieser Notwehrsituation scheint es notwendig (zumindest verlockend) zu sein, bei der Abwehr noch eins draufzusetzen!
Die Einführung der Vorratsdatenspeicherung (näheres ist mir noch nicht bekannt)
scheint mir die Richtung aufzuzeigen, in die Russland gezwungen wird.
Putin und seine Berater, haben dem Westen so einige Überraschungen beschert.
Ich hoffe natürlich auch, dass die Russen da nicht in eine Falle laufen. Also so eine Art echte(r) Trollfabrik, mit der unsere Edelfedern wieder mal ihr Atlantisches Gift unter die Leute bringen könnten.
Vielen Dank und weiter so!
Wurzelzwerg sagte:
Ich habe mir den Arte-Film von gestern angesehen, es war Propaganda, aber eine zahme, auf die eigene Bevölkerung gerichtete, nicht aggressiv Richtung Westen. Natürlich wird ein bisschen auf die Pauke gehauen, aber nicht so hämisch und verlogen, wie wir es von den deutschen Mainstream-Medien kennen, sondern Wert wird auf russischen Patriotismus gelegt, eingeschlossen natürlich auch die Wirkung von Waffen für den Fall des Angriffs durch den Westen, wahrscheinlich um die Bevölkerung nicht zu verunsichern, aber wirklich aus den Fingern gesogene Gemeinheiten gegen den Westen konnten die Filmmacher gar nicht zeigen. Es gab sie nicht. Was an Bildern und Aussagen gezeigt wurde, kennen wir hier auch, aber mit gegenteiligen Kommentaren. Der Westen hat meiner Ansicht nach überhaupt keinen Grund, sich über russische Propaganda aufzuregen, das ist meine Meinung.
Und ich finde, wir sollten Russland da auch keine guten Ratschläge erteilen, auch die Russen sind erwachsene Menschen.
h.yurén sagte:
propaganda als kriegsvorbereitung und kriegsbegleitung zu bezeichnen ist vollkommen berechtigt. psychologisch muss der feind entwertet werden, damit seine vernichtung als begründet bzw. wünschenswert erscheint.
da die mehrheit der menschen friedlich denkt und handelt, muss ein regime, das den krieg plant, die eigene bevölkerung umstimmen auf aggression. zum feindbild gehört es, dass den zum feind bestimmten menschen alles erdenkliche negative angehängt wird. er muss zum unmenschen erklärt und hingestellt werden, damit der innere widerstand gegen den krieg überwunden werden kann.
die propaganda hat die aufgabe, die eigenen leute zu besiegen, indem ihnen ein bild des feindes eingetrichtert wird, das die hemmung aufhebt, unbekannte zu töten. krieg braucht die propaganda als „software“, während die waffen die hardware sind. der westen rüstet nicht nur militärisch auf, sondern auch psychologisch.
deine antwort auf die frage nach dem aggressor finde ich gut, dok. ich habe nur die softwarefrage ergänzt.
levan2015 sagte:
Propaganda? Nein, das ist der Krieg gegen Russland. Die schmutzige Arbeit der westlichen Medien ist eine kriegerische Handlung gegen Russland!
Klaus Weiß sagte:
Das ist Unsinn. Dann hätte die DDR Krieg gegen die BRD geführt.
Hans H sagte:
Hat die DDR doch im vorauseilenden Gehorsam. Kennen Sie noch den Freiheitsender 904? Ich fand ihn nicht schlecht, dann da erfuhr ich zum ersten Mal die dunklen Seiten der USA.
Doch das wirkliche Bild tat sich erst bei dieser Seite auf:
http://www.hist-chron.com/USA/Eisenhower-massenmoerder/D/02-massenmord-im-feld-staedtevernichtungen-rheinwiesenlager-hungersnot-fotofaelschungen.html
http://www.politaia.org/politik/europa/richard-graf-coudenhove-kalergi-und-die-paneuropaische-idee/
lex sagte:
Und anders herum.
Wurzelzwerg sagte:
@ lex
Nimm doch nicht alles so genau.
Vereinsamte Staaten sagte:
Die westliche Propaganda ist ’nur‘ ein Teil der aggressiven Handlungen gegen Rußland, die man durchaus als Wirtschaftskrieg und Informationskrieg bezeichnen kann, wie ich finde:
Wirtschaftssanktionen
Versuche, Rußland vom SWIFT – Zahlungssystem auszuschließen (durch die USA)
Verlegen von NATO-Waffensystemen an die russische Grenze, Kooperation mit Ukraine-Gestalten wie Timoschenko und Poroschenko, die Rußland mit Krieg, sogar mit Atomschlägen (Merkel-Freundin Timoschenko) drohen.
… um nur mal drei gravierende und unumstrittene Fakten zu nennen.