Schlagwörter
Demokratie, Desinformation, Gekaufte Journalisten, Propaganda, Russland, Staatsmedien, USA
Litauen ist ein armes Land. 500.000 Dollar sind eine Menge Geld. Die Chance, einmal in die USA zu kommen, ist sicherlich für viele verlockend. Die US-Botschaft wird also kein Problem haben, willige Fußsoldaten anzuheuern, auch wenn jeder nur ein Stück vom Batzen Geld bekommt. Man wird ihnen einen US-Pass und einen sicheren Job in Aussicht stellen, um sie ein bisschen zu motivieren – um nicht zu sagen, heiß zu machen. Was vermutlich gar nicht nötig ist.
Die Rekruten werden die Bezeichnung „Reporter“ oder „Journalist“ tragen und ihre Nähe zur US-Botschaft wird ihnen in litauischer Politik und Medien Tür und Tor öffnen. Man muss ihnen kaum sagen, was sie zu schreiben haben. Wer von der US-Botschaft rekrutiert wird und nicht von vorneherein weiß, dass sein Job Propaganda ist, der muss noch blöder sein, als die Atais, Miosgas, Lichtes und Gersters in den deutschen, „öffentlich-rechtlichen“ Desinformationsanstalten.
Nach Rekrutierung und Grundausbildung in Frieden und Völkerverständigung Propaganda und Hetze werden die Ratten und Wühlmäuse alsbald in litauischen Medien unterkommen und fortan als „unabhängige Journalisten“ bezeichnet werden, die – ganz anders, als die verruchten „Staatsjournalisten“ von RT – selbstverständlich vollkommen seriösen Journalismus machen. So wie die US-Maulhuren bei BILD, WELT, ZEIT, FAZ, SZ oder eben ARD, ZDF, DLF und Deutscher Welle.
„Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.“ Die Weisheit stammt sinngemäß aus Zeiten, als sich Sänger und Liedermacher an den Höfen der Fürsten verdingten und mit Lobpreisungen des Herrn ihren Unterhalt bestritten. Sie gilt heute nur noch bedingt. Heute singen die Vögelchen nicht zwangsläufig für den Fürsten, der sie bezahlt, sondern – zumindest im glorreichen, demokratischen, menschenrechtlichen Westen – für den Fürsten, der den Lakaien kontrolliert, der die Vögelchen bezahlt.
Die US-Botschaft in Litauen hat russischsprachigen Reportern 500.000 Dollar in Aussicht gestellt, berichtet die Zeitung [“Iswestija”]. Das Projekt, das am 30. November 2015 starten und ein Jahr dauern soll, wird als „Training für Investigativ-Journalistik als Gegengewicht für russischer Berichterstattung im Baltikum“ genannt.
Das Projekt erstreckt sich auf alle baltischen Staaten und wird von der US-Botschaft in Litauen koordiniert. Im Laufe des Trainings sind für die Teilnehmer Seminare und Ausbildungsreisen in die USA vorgesehen.
Das US-Außenministerium will ein Kommunikationssystem zwischen den Abgängern des Projekts aus drei baltischen Ländern und den amerikanischen „Instruktoren, Experten, Kontaktpersonen“ aufbauen, um „das Auditorium und den Quellenkreis zu erweitern“. Es wird zusätzlich betont, dass die Teilnehmer an dem Training, die „realistische Ideen von Investigativ-Projekten“ aufbringen, mit Geldprämien bedacht werden… (Quelle)
sola bona sagte:
Steht es denn so schlecht um den baltischen investigativen Journalismus, dass die Fähigkeiten der dortigen Journaliisten ausgerechnet durch den transatlantischen NATO-Partner vergrößert werden müssen?
Kassandra sagte:
Ist vielleicht nur ein Nebenschauplatz zum Artikel. Aber in der jW S. 8 las ich heute folgenden interessanten Beitrag zum Kampf der USA um Freiheit und Demokratie, natürlich nur rein altruistisch für andere Völker.
Die USA verabschiedeten am 17. Juli 1959 ein Gesetz, in dem sie „die Donbass-Region als unabhängig anerkannt haben“.An dem Tag erließ das Repräsentanten -Haus das „Public Law 86-90“ („The Captive Nations Week Resolution“) wonach eine jährliche Woche der Solidarität mit Nationen gefordert wird, die vom „kommunistischen Russland unterjocht werden und dringend der Freiheit und Unabhängigkeit bedürfen“. Danach sind nach US-Verständnis das Gebiet „Cossackia“ = Donbass und die Rest-Ukraine selbstständige Staaten. Also habe sich Obama am 17. 7.15 so geäußert: „…Wir haben dafür gekämpft die Demokratie durchzusetzen – weil wir glauben, …dass alle Völker in allen Nationen das Recht haben, ihr eigenes Geschick selbst zu bestimmen….“
Gut so?! Nur nicht die Krim und der Donbass heute. Und weitergehend das Baskenland, Nordirland, Katalonien, das Kurdengebiet. Dafür aber Tibet, Tschetschenien. Die Nahost – Staaten wurde mit US-Nato-Hilfe in Teile zerfetzt, die natürlich nur danach dürsteten, endlich im Chaos, Elend und Hunger zu versinken und und und.
michael sagte:
Im Baltikum betreibt die NATO auch ein Wahrheitsministerium mit der Bezeichnung „Nato Strategic Communications Centre of Excellence“. Mit diesem und einem „Aktionsplan zu strategischer Kommunikation“ verstärkten NATO und EU ihre PSYOP. Die NATO-Medien hingegen wollen den Menschen glauben machen, es gäbe keine Propagandaplanungen zur Gleichschaltung der Medien und dass solche Behauptungen „Verschwörungstheorien“ seien.
„Strategische Kommunikation
Von Redaktion “German Foreign Policy” | – Die Bundesregierung verstärkt ihre Aktivitäten gegen Russlands Medienpräsenz insbesondere in Osteuropa. Besonderes Augenmerk gilt den baltischen Staaten, in denen große, massiv diskriminierte russisch- sprachige Minderheiten leben. Bereits Mitte Mai hat die staatsfinanzierte „Deutsche Welle“ ein Kooperationsabkommen mit estnischen, lettischen und litauischen TV-Stationen unterzeichnet und beliefert die Sender seitdem mit Programminhalten in russischer Sprache.
Die Organe der Auswärtigen Kulturpolitik wie das Goethe-Institut steigern ebenfalls ihre Aktivitäten in Osteuropa. Auch auf internationaler Ebene nehmen entsprechende Bemühungen zu. Die Europäische Union hat ihrerseits einen „Aktionsplan zu strategischer Kommunikation“ erstellt; das in Riga ansässige „Nato Strategic Communications Centre of Excellence“ wendet sich gleichermaßen verstärkt gegen Russland.
…
„East StratCom“
Die Europäische Union startet gleichermaßen Initiativen. So hat Brüssel einen „Aktionsplan zu strategischer Kommunikation“ vorgelegt, um „Desinformationsaktivitäten von externen Akteuren“ zu konterkarieren.[11] Die Anstrengungen sollen sich dem Dokument zufolge „vor allem auf die Entwicklung von positiven und effektiven Botschaften zur EU-Politik in der Region konzentrieren“ und dabei insbesondere die erhebenden Wirkungen der EU auf das tägliche Leben der Menschen hervorheben, um so den Brüsseler Botschaften zu größerer Popularität zu verhelfen.
Die Koordination der einzelnen medialen Maßnahmen obliegt dabei Fachkräften für strategische Kommunikation, dem sogenannten „East StratCom Team“. Die EU will dabei auch härter gegen „negative“ Botschaften „externer Akteure“ vorgehen; dies richtet sich gegen russische Sender wie „Sputnik“ und „Russia Today“. Dabei ist davon die Rede, „das regulative Umfeld zu stärken“, um „den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden“.[12]“
http://politik-im-spiegel.de/strategische-kommunikation/
NATO Stratcom Latvia
https://web.archive.org/web/20150707023724/http://www.stratcomcoe.org/
Wir arm Litauen seit der Rückkehr zum Kapitalismus ist, kann man hier lesen:
„Leben von der Müllhalde
Lumpenkinder in Litauen“
http://web.archive.org/web/20040815112937/http://www.br-online.de/politik/ausland/themen/09843/daserste.html
Exprofi sagte:
„Realistische Ideen von Investigativ-Projekten“ ist zu übersetzen mit „Vorschläge von glaubhaften Propaganda-Enten“. Bemerkenswert ist hier die Bedeutungsverschiebung von „Investigation“, im herkömmlichen Journalismus als ereignisunabhängige Recherche zu verstehen. Aber in den baltischen Ländern sollen die vermeintlichen Journalisten ja wohl kaum investigativ tätig werden, und in Rußland selbst können sie es von dort aus nicht besonders gut.
Daß ihre eigenen Stories zu blöd sind, um im Informationskrieg gegen (und insbesondere in) Rußland bestehen zu können, ist eine Hypothese, welche die US-amerikanischen Infokrieger inzwischen zumindest diskutieren müssen. Also versuchen sie es mit echten Russen als Ideenspendern und rekrutieren sie praktischerweise dort, wo man unproblematisch an sie herankommt. Als Zielgruppe der „Investigativ-Journalistik“ dagegen dürften die russischen Minderheiten im Baltikum allenfalls am Rande von Interesse sein.
Die Rede von „Training“ dient eher der Camouflage. Ginge es darum, hätte man mit ein paar Workshops begonnen. Die sind schon für deutlich weniger als eine halbe Million Dollar zu haben. Kernstück des Projekts sind die Belohnungen in Form von Geldprämien und Reisen (da reicht die halbe Million für einen Testlauf aus), und Kernstück ist das geplante „Kommunikationssystem“, die Bindung der „Reporter“ an „Instruktoren, Experten, Kontaktpersonen“. Für selbständiges Arbeiten, gar investigatives, bleibt da nicht viel Spielraum.
Jens E sagte:
Die baltischen Medien sind doch sowieso schon auf Antirussland Linie, das wirft doch die Frage auf , ob die baltischen Medien nicht die Wahrheit berichten , wenn die USA jetzt auf einmal neue Journalisten braucht , um die vermeintliche russische Propaganda bekämpfen zu können !?
Aber ich wette das ist so eine Art medialer Infiltrationsgeschichte , direkt für den russischen Bevölkerungsanteil . Die CIA verbastelt russische Balten als neue unabhängige Gesichter , die dann vorgeben Sie seien unabhängige Journalisten und Singen & Predigen dann doch nur die NATO Lieder.
Die Amis sind da ja sehr geschickt zb. im Verstecken der Farbenputsch NGO´s hinter dutzenden von tollen Namen, wo fast jeder bei uns glaubt die tanzen nur Frieden Freude Eierkuchen und wollen Weltfrieden für Alle. Das ganze macht man jetzt nur mit handgefertigten Journalisten Armeen.
Halten die Amerikaner alle Menschen für blöd ? Sobald die Mikrofonsoldaten die gleichen Nato Lieder singen sind Sie sowieso unten durch.
Jens E sagte:
Die Amerikaner adaptieren das St. Petersburger Modell , zumindestens das was sie dafür halten. Die Amerikaner kaufen sich eine Pentagon Troll Armee in den Balten , die sich dann im Netz einmischen :D
Marionetta Slomka sagte:
Dok, meinst Du nicht, daß es – ob dieser Quellen (Sputnik, Iswestia) – angebracht wäre, darauf hinzuweisen, daß der Wahrheitsgehalt dieser Meldung nicht verifiziert werden kann?
Oder hast Du noch andere, unabhängige Quellen?
Ich lese auf Sputnik auch sehr gern, und oft – ob ich aber alles glaube, was die schreiben steht auf einem anderen Blatt Papier.
Und wenn man sich die bisherigen Kommentare so ansieht, wird das unhinterfragt geglaubt. Seid wachsam! Seid neutral!
Helge sagte:
einfach googeln und man findet das Original bei der US-Botschaft in Vilnius:
http://vilnius.usembassy.gov/news-events/notice-of-funding-opportunity.html
Bei aller Vorsicht, die Iswestija ist eigentlich ein seriöses Blatt. Die Meldung hat sogar schon „der Feind“ in der UNIA gebracht, dort wird es gelobt als Schlag gegen russische Propaganda.
Marionetta Slomka sagte:
Danke Helge.
Wurzelzwerg sagte:
Ich fürchte, es finden sich genug Russen, die bereit sind, für 30 Silberlinge jeden Mist zu verkünden, wenn er sich gegen Russland richtet. Der Anteil der Russen in Litauen beträgt ungefähr ein Drittel der Bevölkerung. Wobei ich nicht glaube, dass da etwas mit zehn Quislingen getan ist, da würde sich der Aufwand, den die USA betreiben wollen, gar nicht lohnen. Es ist eine Kampagne US-amerikanischer Geheimdienste in den russischen Bevölkerungsanteil hinein, man sollte sie ernstnehmen. Über die Stimmungslage der Russen im Baltikum wird hier ja nicht wahrheitsgemäß berichtet, wenn überhaupt, so dass man sich schwer ein Bild machen kann. Da müsste vielleicht RTDeutsch aktiver werden, um der geplanten Lügenfront entgegentreten zu können.
hjkessel sagte:
@ Wurzelzwerg,
ich kann Dir diese Adresse empfehlen: http://kaliningrad-domizil.ru
Wurzelzwerg sagte:
@ hjkessel
Danke für den Link.
Helge sagte:
Kann man nur viel Erfolg wünschen, aber aufpassen, dass man sich keine russischen Maulwürfe reinholt…
Glaube nicht, dass sich von den muttersprachlichen Russen im Baltikum ernsthaft jemand für so ein Programm interessiert, um die Interessen der eigenen Bevölkerungsgruppe zu verraten. Und die anderen erkennt man weithinein an ihrem harten baltischen (nicht-slawischen) Akzent, wenn sie es mit russisch versuchen sollten. Macht also irgendwie nicht richtig Sinn, aber was schert das schon die US-Botschaft. „Baltikum, da wird doch auch russisch gesprochen, da rekrutieren wir uns unsere neue Trollarm….ääähhh Journalisten“
Anonym sagte:
„Glaube nicht, dass sich von den muttersprachlichen Russen im Baltikum ernsthaft jemand für so ein Programm interessiert, um die Interessen der eigenen Bevölkerungsgruppe zu verraten.“
Alles eine Frage des Geldes. Wie bei allen Völkern ist auch bei Russischstämmigen nicht alles eitel Sonnenschein. Es genügt ja ca. 10 junge Leute zu rekrutieren, für mehr reicht der Topf eh nicht.
Je abhängiger ein Mensch ist, umso eher ist er bereit seine Prinzipien zu verraten.
Helge sagte:
Nen Idioten in Moskau oder in der russischen Provinz zu finden, der gegen Bezahlung nachplappert, was man von ihm hören will, d’accord. Aber die Russen im Baltikum leben als Bürger 2. Klasse in einer Art „Apartheid light“. Das schweißt zusammen. Naja, vielleicht finden sie ja welche, und es kommen dann ähnlich authentische und professionelle Leistungen zutage wie bei Speigels „Trollhölengeschichte“
Viktor Koss (@ViktorKoss) sagte:
Wenn dar ganze tragische Zirkus im Osten Europa nicht so ernst wäre, hätte man über die Dummheit der Hauptakteuren nur Witze erzählen können. Mit schlecht und durchsichtig umgebauten Plänen des Hitler – Regimes, versucht die gegenwärtige Administration die Geschichte zu wiederholen, erneut auf Kosten aller Europäer die dummerweise dahinten ahnungslos trampeln. Nochmals, es wäre dumm, durchsichtig und kindisch unverantwortlich, wenn es doch nicht ernste Folgen mit sich nicht ziehen musste.
Zur Erinnerung worauf diese dumme, unverantwortliche Strategie gebaut wird:
Bis Anfang 1945 kamen die rund 900.000 Soldaten der Befreiungsarmee nicht zum Einsatz. Erst als die Lage immer aussichtsloser wurde, entschloss sich die Wehrmachtsspitze, sie einzusetzen – von entscheidender Bedeutung waren die Russen allerdings nicht. Mit dem Näherrücken der Roten Armee wurde Vlasov und seinen Soldaten ihre gefährliche Lage bewusst: sollten sie in russische Kriegsgefangeneschaft gelangen, so war ihnen als Landesverrätern die Todesstrafe gewiss. Deshalb wollten sie in amerikanische Kriegsgefangenenschaft kommen. Eine antideutsche Kriegshandlung auf ihrem Weg in diese war für die politische Reinwäsche recht nützlich. Und so entschloss sich Sergej Bunjacenko, Befehlshaber der sich gerade in Nordböhmen befindenden Truppenteile der Befreiungsarmee, dem aufständischen Prag zu Hilfe zu eilen.
http://www.radio.cz/de/rubrik/geschichte/die-armee-des-general-vlasov-und-die-befreiung-prags
Kommunismus existiert nicht, aber der Fanatismus der eingebildeten „Antikommunisten“ von damals kriegt zunehmend die Züge des realen Faschismus und des Nationalsozialismus.
Max M. sagte:
Man stelle sich so eine Ankündigung aus Russland vor. Unsere Medien würden Amok laufen.
hank sagte:
die usa tun wieder mal, was sie anderen vorwerfen.