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Russia Insider ist ein junges, crowdfinanziertes News-Portal, das sich zum Ziel gesetzt hat, die systematischen Lügen und Desinformation der anglo-amerikanisch-dominierten Presse aufzudecken und ein informelles Gegengewicht zu setzen.

CharlesBausman_RI240Es wurde 2014 von in Russland lebenden und ursprünglich aus dem Westen stammenden Auswanderern gegründet, die genug hatten vom Russland-Bashing der westlichen Medien. Gründer Charles Bausman erläutert im RT-Interview die Motivation und Zielsetzung.

In einem zweiten Teil einer Serie über „die übelsten deutschen Medienlügner“, beschäftigt sich Autor Mihajlo Doknic mit dem SPRINGER-Hetzer Richard Herzinger.

Die Aufdeckung der übelsten deutschen Medienlügner – Teil 2:
Richard Herzinger

Original von Mihajlo Doknic                        Übersetzung:FritztheCat


Geschichtsfälschung, Manipulationen und Lügen gehören zum Werkzeug dieses berufsmäßigen Russland-Hassers und Kriegshetzers, der noch immer im letzten Jahrhundert lebt

von Mihajlo Doknic, 01.07.2015Springer_Herzinger364

“Die Freie Welt zu verteidigen, bleibt eine hochaktuelle Aufgabe – auch wenn dieser stolze Begriff nach dem Ende des Kalten Kriegs aus der Mode gekommen ist.” 

Richard Herzinger

Richard Herzinger ist politischer Korrespondent bei der „Welt“, einer Tageszeitung der Axel Springer AG. Letztere ist eines der größten Verlagshäuser Deutschlands und Europas, und einer ihrer Grundsätze lautet:

„Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika.“

Offen werden hier die NATO-Erweiterung, Militärinterventionen und westliche ukrainische Nationalisten unterstützt. Und man versteckt sich dabei hinter Schlagwörtern wie „freie Welt“ oder „freiheitliche Wertegemeinschaft“ die „gar nichts bedeuten – außer dass keiner dagegen ist„ (Noam Chomsky). In ihren Augen rechtfertigt das die Tötung von Hunderttausenden in Irak, Libyen, Serbien, Syrien, Ostukraine usw.
Etwas Ehrenvolles und Richtiges, denn schließlich verteidigt man ja damit solche Slogans wie „freie Welt“ und „freiheitliche Wertegemeinschaft“.

Kann eine Publikation mit solchen Prinzipien gegenüber Russland neutral sein? Können Journalisten die für eine solche Publikation arbeiten – und diese Prinzipien beachten – objektiv über Russland berichten?

Herzingers Leidenschaft für Nato-Erweiterung, westliche Interventionen und die westlichen ukrainischen Nationalisten nehmen zum Teil dermaßen bizarre Formen an, dass man sich die Frage stellt: soll das Satire oder echte Argumente sein?

Gemäß Herzinger hat zum Beispiel „die Nato-Osterweiterung Racheakte (früherer Sowjetrepubliken) gegen die Unterdrücker verhindert“
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article139947174/Kiew-verdient-jede-Hilfe-der-freien-Welt.html
In Herzingers Welt sind die Unterdrücker natürlich die Russen.

Was soll man sagen? Was hatten die Russen ein Glück, dass die NATO sie vor Angriffen der Balten, Rumänen oder Bulgaren geschützt hat!

Wie Benjamin Bidder, den wir im ersten Teil dieser „Medien-Pförtner Serie“ vorstellten, so unterscheidet Richard Herzinger zwischen Neuigkeiten und Wahrheit. Er präsentiert seiner Leserschaft ein verzerrtes Bild der Realität und gebraucht dabei die selben Methoden wie sie im Bidder-Artikel beschrieben sind. Diese Methoden sind: keine Beweise, der Gebrauch von unbewiesenen Quellen, Lügen, ausfallende Sprache gegen Menschen die nicht seiner Ansicht sind und, natürlich, Russland ist an allem Schuld – selbst wenn Sie garnicht beteiligt sind.

Aber es gibt noch etwas Bedenklicheres an Herzingers Stil: seine klarer Versuch, Geschichte zu fälschen. Besonders die Geschichte über Russland und westukrainische Nationalisten. Während er einerseits die Zusammenarbeit westlicher Ukrainer mit dem Nazi-Regime während des 2. Weltkriegs herunterspielt, so redet er den Beitrag Russlands zur Befreiung Europas vor dem Nazi-Terror klein.

Er schreckt nicht einmal davor zurück, der gelegentlichen, individuellen und oft erzwungenen Kollaboration von Russen mit Nazi-Besatzern den gleichen historischen Stellenwert zu geben wie der systematischen Kollaboration westlicher ukrainischer Nationalisten mit bewiesener ideologischer Verbundenheit.

Die Versuche der Geschichtsfälschung dieses professionellen Russland-Hassers und Kriegshetzers werden ausführlicher im 5. Beispiel unten ausgeführt.

Geschichtsfälschung trägt dazu bei, die „verwirrte Herde“ zu überzeugen, dass unsere Handlungen ehrenvoll und richtig sind:

„Eine durchgehende Geschichtsfälschung ist unabdingbar. Dadurch bekommen unsere Angriffe und Zerstörungen den Anschein als dienten sie dem Schutz und der Verteidigung vor großen Aggressoren und Monstern.“ -Noam Chomsky –

Beispiele für Manipulationen, Geschichtsklitterung und Lügen von Richard Herzinger:

Lügen über die „russische Invasion der Ukraine“

Herzinger beschwert sich: „Wie der Westen immer noch die russische Invasion der Ukraine ignoriert“
Er bedauert, dass „Berlin immer noch nicht eingesteht, dass die Ostukraine von Russland besetzt ist“
Herzinger bastelt sich aus anonymen Quellen Beweise zusammen: „Beobachter in der Region melden, dass nur 10% der Kämpfer in Wahrheit örtliche Einwohner sind“.

Herr Herzinger sagt uns jedoch nicht wer die Beobachter sind und ob diese „Beobachter“ eine Umfrage gemacht haben oder sich die 10%-Zahl aus den Fingern gesogen haben…?

Damit versucht er seine Leserschaft zu überzeugen:

„Bekannte (aber namenlose) und unabhängige Militärexperten schätzen die Zahl der russischen Truppen in der Ostukraine auf 10.000.
Also warum nennen die verantwortlichen Politiker im Westen die Vorgänge in der Ostukraine nicht beim Namen – eine russische Invasion uns Besatzung!“

Vielleicht können die ihren Rechenkünsten nicht folgen, Herr Herzinger. Und wissen nicht, welche Zahlen sie benützen sollen! Hier die Zahlen:

Die Zahl der Rebellen in der Ostukraine beläuft sich auf 42.500 (gemäß Stepan Poltorak, ukrainischer Verteidigungsminister)
die „Beobachter“ reden von 10% örtlicher Kämpfer. So bleiben etwa 38.250 russische Soldaten in der Ostukraine.
Die ungenannten, aber bekannten und unabhängigen Militärexperten reden von 10.000 russischen Soldaten in der Ostukraine.

Also, Herr Herzinger, jetzt bin ich auch verwirrt…!
2. Richard Herzinger über die Verteidigung der „freien Welt“: Interventionen! Interventionen! Interventionen!

Herzingers Denkweise: „Kiew verdient jede Hilfe der freien Welt:“
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article139947174/Kiew-verdient-jede-Hilfe-der-freien-Welt.html

„Die Entsendung von US-Militärausbildern in die Ukraine wertet Moskau als Provokation. Dabei ist es das Mindeste, was der Westen für das Land tun kann – neben der Perspektive für einen Nato-Beitritt.“
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article139947174/Kiew-verdient-jede-Hilfe-der-freien-Welt.html

„Hätte der Westen nur in Syrien interveniert“
„Wo sich der Westen zurückzieht, kehrt die Gewalt zurück“

Satire oder nicht? – Sie entscheiden…!

Herzinger über die Feierlichkeiten zum russischen Siegestags

„Putin macht die Erinnerung erneut zum Schlachtfeld“, so Herzinger:

„Tatsächlich aber zielt die zynische Indienstnahme des antinazistischen Gedenkens durch den Kreml ihrerseits darauf, die Befreiung von der NS-Barbarei, wenn nicht ausschließlich, so doch primär für Russlands Glorie zu reklamieren. Nicht nur soll damit die Rolle der Westmächte im Krieg gegen Hitler minimiert werden.
Es soll – gemäß dem Diktum Putins, die Sowjetunion sei nichts anderes gewesen als das historische Russland unter anderem Namen – damit auch vergessen gemacht werden, dass inzwischen unabhängige Nationen der ehemaligen Sowjetunion wie die Ukraine nicht weniger unter der deutschen Okkupation gelitten haben und an ihrer Niederwerfung beteiligt gewesen sind als die Russen.“

Schauen wir mal, was Putin tatsächlich dazu gesagt hat:

„Unsere gesamte Vielvölkernation hatte sich zum Kampf für das Vaterland erhoben.“
„Wir ehren ebenso die Alliierten in dieser Koalition gegen Hitler. Wir sind den Völkern Großbritanniens, Frankreichs und der USA für deren Beteiligung am Sieg dankbar.“

„Wir sind dankbar für die Antifaschisten verschiedener Länder, deren selbstlosen Kampf als Guerillas und Untergrundkämpfer des Widerstands, einschließlich in Deutschland selbst.“

Schon der letzte Absatz sollte Herzinger zu denken geben. Tut er aber nicht, denn er hat für die russische Nation nur Verachtung und Hass übrig.

Die Manipulationen Herzingers zu MH17
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article130329178/Wie-dreist-Putin-das-Unglueck-instrumentalisiert.html

Herzinger zeigt keinen Respekt gegenüber den Opfern der Katastrophe, denn er „weiß“:

„Wie dreist Putin das Unglück instrumentalisiert“

Und er „weiß“ auch, dass diese Tragödie ein Teil der Strategie Putins ist:

„Die ersten Reaktionen Putins auf die Katastrophe der Malaysia Airlines in der Ukraine weisen darauf hin, dass er das schreckliche Ereignis in seine Strategie einbauen will: Putin als Friedensstifter.“

Während Putin eine gewissenhafte Untersuchung des Unglücks fordert, „weiß“ Herr Herzinger, wer schuld war:

„…doch weisen Indizien darauf hin, dass eine von prorussischen Separatisten abgefeuerte Boden-Luft-Rakete russischer Bauart das Flugzeug zum Absturz gebracht hat…“

Das Herkunftsland der Rakete, die angeblich von den Separatisten benutzt wurde, ist für Herzinger wichtig zu erwähnen.

Er bezieht sich auf einen Bericht von Julia Smirnova, in dem sie – ist ja klar – den Rebellen die Schuld gibt. Ihr Beweis ist ein Video, das vermutlich abgehörte Gespräche der Rebellen Minuten nach dem Absturz zeigen.

Ich weiß echt nicht, ob die Tonaufzeichnungen in dem Video gefälscht sind oder nicht. Aber folgende Fakten machen das Audio/Video zur Anschuldigung einer Seite unbrauchbar:

Ein Bild, dass angeblich W. Garanin zeigt – in Wirklichkeit ist es Musa Khamzatov
die Bilder von ‚Major‘ und ‚Grek‘ zeigen in Wahrheit ein und dieselbe Person. Die Stimme von Grek hat in der Aufzeichnung einen starken ostukrainischen Akzent. In Wirklichkeit spricht Grek akzentfrei und seine Stimme hört sich wesentlich jünger an.
Herausgeber des Videos/Audios ist der ukrainische Sicherheitsdienst SBU

Eine detailliertere Analyse des Videos finden Sie auf zerohedge
http://www.zerohedge.com/news/2014-07-17/ukraine-releases-youtube-clip-proving-rebels-shot-down-malaysian-flight-mh-17

Zu dem Vorwurf, dass Putin das Unglück für seine Strategie verwendet: wie ich es sehe sind die USA die einzigen, die das Unglück in ihre Strategie eingebunden haben. Sie haben die Tragödie verwendet, um auf unwillige Europäer Druck zu mehr Sanktionen gegen Russland auszuüben. Sieben Wochen nach der Katastrophe entschied sich die EU zu neuen Sanktionen gegen Russland.

Herzinger verfälscht russische und ukrainische Geschichte
http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article141782486/Putins-Antifaschismus-ist-Geschichtsklitterung.html#disqus_thread

In seinem Buch „Kampf der Kulturen“ beschreibt Samuel P. Huntington die Ukraine als
„ein geteiltes Land mit zwei verschiedenen Kulturen. Die kulturelle Linie zwischen dem Westen und der Orthodoxie läuft mitten durch das Land.

Der Westteil des Landes war mal bei Polen, mal bei Litauen und dann Österreich-Ungarn

Große Teile der Bevölkerung sehen sich als Teil der katholischen Ostkirche. Sie praktizieren orthodoxe Rituale, aber erkennen den Papst an.

Seit jeher sprechen die Westukrainer ukrainisch und sind sehr nationalistisch orientiert.

Das Volk der Ostukrainer war immer schon orthodox und russischsprachig.

Russen machen 25% der ukrainischen Bevölkerung aus und 31% nennen russisch als ihre Muttersprache.“

Beschäftigt man sich mit den historischen Ereignissen in der Ukraine, so sollte man immer diese historischen Tatsachen (der zwei ukrainischen Kulturen) berücksichtigen. Herzinger ist das völlig egal:

„Wie die Russen, so wurden auch die Ukrainer nach der Nazi-Ideologie als „Untermenschen“ betrachtet. Ihr Schicksal war die Versklavung und Ausrottung…“

Er vergaß zu erwähnen, dass die Nazis sehr wohl zwischen den beiden Kulturen unterschieden. Die Westukrainer bekamen als Slawen einen „verbesserten“ Status im Gegensatz zu den russisch-orthodoxen Slawen. Die westukrainischen Nationalisten wussten das zu schätzen, sahen sie sich doch selbst als überlegene slawische Rasse („Kollaboration in der Ukraine im Zweiten Weltkrieg“, Doktorarbeit von Gunter Friedrich, Uni Bochum)

Und Herzinger beschwert sich:

„…in Teilen der westlichen Öffentlichkeit geistert die irre Meinung umher, dass die Mehrheit der Ukrainer oder die Ukraine insgesamt mit Nazi-Deutschland verbündet gewesen wäre…“

Und:

„…die wahre Geschichte der Ukraine während des Zweiten Weltkriegs wurde durch russische Propaganda verzerrt, und die Tatsachen über genauso umfassende russische Kooperation wurden verheimlicht…“

Herzinger versucht verzweifelt, die gelegentliche und vereinzelte russische Kooperation in den selben historischen Zusammenhang zu setzen wie die Kollaboration der westukrainischen Nationalisten und ihnen damit die gleiche historische Bedeutung zu verpassen.

Er hat jedoch recht, dass nicht die gesamte Ukraine mit den Nazi-Besatzern zusammenarbeitete. Die nationalistischen Westukrainer unter der Führung der OUN (deren Eliten schon vor dem 2. Weltkrieg aus Nazi-Deutschland gefördert wurden) kollaborierten mit den Nazi-Besatzern. Anders gesagt: die ideologischen Vorgänger der Maidan-Junta, die im Februar 2014 die gewählte Regierung stürzten, haben mit den Nazi-Besatzern zusammengearbeitet. Jazeniuk, in der Hoffnung, dass Deutschland nach dem 2. Weltkrieg immer noch das Gleiche sei, bat Deutschland um Hilfe im Kampf gegen die Russen, denn „wir erinnern uns alle sehr gut an den sowjetischen Einmarsch in die Ukraine und in Deutschland. Das darf nicht wieder passieren.“

Gunter Friedrich unterscheidet zwei Arten der Kollaboration: politisch-ideologische und unpolitische. Die Kollaboration der ukrainischen Nationalisten hatte laut Friedrich politisch-ideologische Motive. Er schreibt dass die politische Ideologie der ukrainischen Nationalisten der Nazi-Ideologie sehr ähnlich war. Eine faschistische Bewegung, die die Homogenität eines Volkes über Rassenbiologie definierte – genau wie die Nazis.

Um seine falschen Geschichtsbehauptungen zu untermauern verwendet Herzinger folgende Beispiele als Beweis für „umfassende russische Kollaboration mit den Nazi-Besatzern“:
– ‚die Lokot Republik‘ von Kaminski
‚ Prisoner Army‘ von Vlasov
Stalins Nichtangriffspakt mit Hitler

Als Erstes müssen wir genau definieren, was mit Kollaboration gemeint ist. Die allgemein akzeptierte Definition der Kollaboration unter Historikern und Geschichtswissenschaftlern lautet: „…Zusammenarbeit zwischen der örtlichen Regierung und/oder der Bevölkerung mit den Besatzungskräften…“

Um seinem Argument der „umfassenden russischen Kollaboration“ mehr Gewicht zu verleihen verwendet Herzinger zu seinen Zwecken den Nichtangriffspakt zwischen der Sowjetunion und Hitler-Deutschland vor dem 2. Weltkrieg. Eine echte Verdrehung der Tatsachen.

Er weiß, dass Kaminskis Lokot-Republik mit ihren gewaltsam rekrutierten 12.000 Mann (unwillige Rekruten wurde mit dem Tod oder ihre Verwandten mit Geiselnahme bedroht) und Vlasovs Gefangenen-Armee nicht ausreichen, um den ehrenvollen Kampf Russlands gegen die Besatzungsmacht der Nazis zu beflecken. Keine dieser Kollaborationen beruhte auf ethnischen Unterschieden oder einer rassenbiologischen Ideologie.

Herzinger behauptet, dass in der Lokot-Republik 1,7 Millionen Menschen lebten. Unsere Nachforschungen kamen auf 213.000 Einwohner. Wikipedia spricht von 581.000 Menschen.

Aber wie wir gelernt haben: Herzinger nimmt es mit der Geschichte nicht so genau.

Fortsetzung folgt…!