Schlagwörter
Der Krieg der gleichgeschalteten, transatlantischen Medien gegen die Wahrheit und gegen Bürger, die es satt haben, sich belügen und einseitig manipulieren zu lassen, ist die wohl bedeutsamste gesellschaftliche Entwicklung des letzten Jahres.
Die ungezählten Lügen, vorsätzlichen Vertuschungen und einseitigen Darstellungen – insbesondere über den Konflikt in der Ukraine – haben wir hier im Blog genauso massenhaft dokumentiert, wie den Krieg der Meinungsmacher und Berufslügner gegen ihre Leser und Zuschauer, der sich in reihenweise gesperrten Accounts, Foren und Kommentarfunktionen manifestiert.
Den Begriff „Lügenpresse“ haben wir hier weitestgehend vermieden, um nicht in die rechte Ecke gestellt zu werden. Das war falsch, weil es vorauseilender Gehorsam gegenüber Meinungsdiktatoren war, die sich aus politischer Intention anmaßen, auch ganz objektiv zutreffende Begriffe zu dämonisieren.
Die selbsternannte Jury des „Unwort des Jahres“ besteht aus einem Journalisten und vier Sprachwissenschaftlern. Bürger dürfen zwar Vorschläge einreichen, Abstimmen darf der als dummer Pöbel betrachtete Bürger aber nicht. Die Sprache gehört aus Sicht dieser Gedankenpolizei offensichtlich nicht den Bürgern, sondern der Deutungshoheit einer Handvoll selbsternannter Auguren.
Diese elitäre Anmaßung, den Bürgern vorschreiben zu wollen, was sie zu denken und zu reden haben, was das vermeintliche Wort oder Unwort des Jahres ist, korreliert nicht zufällig mit der selbstgerechten Attitüde elitärer Journalisten, die den Bürgern die einzig wahre Wahrheit verkünden wollen und die – in ungezählten Fällen der Desinformation und Verbreitung der Unwahrheit überführt – die „Lügenpresse“-Rufe überhaupt erst begründet haben.
Mit der diktatorischen Ernennung des Wortes „Lügenpresse“ zum Unwort des Jahres, durch eine selbsternannte Jury, die das Wort „Putin-Versteher“ nicht einmal in den Mund zu nehmen wagt und statt dessen scheinheilig das Wort „Russland-Versteher“ mit einer „Rüge“ versieht, wird der Begriff „Lügenpresse“ geradezu geadelt. Dabei kann kein Zweifel bestehen, dass das Wort „Putin-Versteher“ in einer offenen Wahl durch die Bürger der Top-Favorit gewesen wäre.
Für das Jahr 2014 wurden 733 verschiedene Wörter eingeschickt. Die Jury erhielt insgesamt 1246 Einsendungen. Die häufigsten Einsendungen ( je über 10 Einsendungen), die den Kriterien der Jury entsprechen, waren Putin-Versteher / Russland-Versteher (zusammen 60-mal), PEGIDA / Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes (44-mal), Social Freezing (29-mal), tierische Veredelung / Veredelungsindustrie/ Veredelungswirtschaft (in allen Varianten zusammen 25-mal) und Gutmensch / Gutmenschentum (zusammen15-mal).
Zur Erinnerung: „Lügenpresse“ wurde nur 7-mal vorgeschlagen.
Warum die selbsternannte Jury ein Problem mit dem Begriff „Putin-Versteher“ hat ist klar: Die Denunziation „Putin-Versteher“ entstammt eben jener transatlantischen „Lügenpresse“, die nicht unabhängig, objektiv und ausgewogen berichtet, sondern die lupenreine US-Propaganda verbreitet, deren Journalisten dies vertraglich versichern oder sich in entsprechenden Netzwerken organisieren.
Ihre eigene semantische Verwahrlosung und politische Agenda unterstreichen die autokratischen Sprachdiktatoren dadurch, dass sie den mehrfach in direkten demokratischen Referenden vom Volk gewählten russischen Präsidenten als „Autokraten„ diffamieren. Geht es noch heuchlerischer und verlogener?
Die Auszeichnung als vermeintliches „Unwort des Jahres“ durch eine offensichtlich so verlogene, wie politisch motivierte und diktatorische, selbsternannte „Jury“, wird die Propagandaschau deshalb zum Anlass nehmen, das Wort „Lügenpresse“ künftig so unvoreingenommen und objektiv zu verwenden, wie jeden anderen prägnanten und zutreffenden Begriff auch.
Vielleicht sollte man der ARD noch den Trickfilm Preis 2014 zuerkennen.
Sprachwissenschaft? Diskursgewünsche!
Über die Zugehörigkeit der Jurymitglieder zu den üblichen politischen Stiftungen, die mittlerweile die Forschungsrichtungen und -ergebnisse der weichen Wissenschaften oft determinieren (KAS / CDU; FES / SPD; HSS / CSU; HBS / Grüne; FNS / FDP), oder über Zuwendungen durch diese Stiftungen kann ich leider nicht beitragen. Generell ist eine ideologische Schuldigkeit vor allem unter sog. „Politikwissenschaftlern“ und „Sozialwissenschaftlern“ verbreitet, unter Sprachwissenschaftlern weniger.
Es ist aber auffallend, dass von den Jurymitgliedern niemand „harte Linguistik“ (also meinetwegen Morphologie/Syntax, formale Semantik, Phonologie usw.) betreibt, sondern alle in der Diskurslinguistik beheimatet sind. Und es ist noch viel frappierender, dass sie eben nicht aus genuin linguistischen Gesichtspunkten heraus argumentieren, sondern aus einer Art historischer Verbrämtheit und einer Anwendung dessen, was der veröffentlichten PC entspricht. Man muss sich schon schämen, wenn der eigene Elfenbeinturm so einen Knacks bekommt, wenn auf einmal wieder Präskriptivisten die Welt formen wollen und in alter Blockwartmentalität ein „Unwort“ ergründen wohl einzig deshalb, weil das der verordneten Meinung gerecht wird. Wenn’s schon mit der Korpusanalyse nix wird, wird die geistige vollends scheitern.
Trotzdem finde ich das Vokabular im Beitrag oben übertrieben harsch. Autokratisch ist von denen sicher (bewusst) niemand. Allenfalls geltungssüchtig und kaputtinsinuiert. Aber sicher weder böswillig noch diktatorisch veranlagt.
Huch, da scheint etwas verlorengegegangen zu sein, also noch mal:
Zitat: [ Die Denunziation “Putin-Versteher” entstammt eben jener transatlantischen “Lügenpresse”,…]
Wenn ihr Luegenpresse wirklich oefter verwenden wollt, dann sind hier unbedingt die Anfuehrungszeichen wegzulassen.
Zitat:
Wenn ihr Luegenpresse wirklich oefter verwenden wollt, dann sind hier unbedingt die Anfuehrungszeichen wegzulassen.
Tja, nur die Systemmedien fühlen sich bei “Lügenpresse” angesprochen und brauchen so einen Regenzauber wie “Unwort des Jahres”
UNWORT? Das Sollte das WORT des Jahrzehnts werden
Aber das die Wahrheit keinen Wert mehr hat kann man meiner meinung ja schon lange erkennen so wie an der Sache mit Edward Snowden jemand der der Welt die warheit gesagt hat wird durch die ganze welt verfolgt und anstatt man nach seinen veröffentlichungen man estwas unternimmt macht man weiter wie zuvor was ist das für ein Armumtszeugnus einer Regierung vor 20 Jahren wäre das ein grund für krieg gewesen (für den ich jetzt nichtaufrufe oder ihn beschönigen würde ich meine damit wie sich die Zeiten endern)
Eine Regierung die sich schon lange nicht mehr für seine Bürger einsetzt und lieber Banken retter mit steuergeldern und dam dem Bürger sagt wir haben zu wennig bezahlt noch mehr willkommen in eurer verlogene demokratie da bin ich echt stolz drauf was ihr so alles für uns tut
Gaukelt uns standig Gefahren vor um neue Sicherheitsmasmahmen einzubauen die uns Stück für Stück unsere Freiheit nehmen
Und dan sieht man wieder einen von euch Berufslügner im TV wie ihr den Leuten erzält wie frei wir doch alle sind blablabla ich persönlich kan mir diese Scheiße nicht mehr anhören
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24568#more-24568
Kapitulation des Medienwissenschaftlers Bernhard Pörksen:
Das Publikum weiß oft nicht – dies zeigen Befragungen darüber, … in
welchem Maße Qualität heute erkämpft werden muss, weil die
Finanz-Controller längst auch in die Redaktionen einmarschiert sind.
Die Zeiten der Exklusion, der selbstherrlich gelebten Arroganz und
der symbolisch oder faktisch errichteten Scheiterhaufen sind vorbei –
und das ist .. ein Positiveffekt der aktuellen Medienrevolution. Und
ignorieren lässt sich die Stimmung .. berechtigter Medienkritik nicht
mehr wirklich, dazu ist sie längst zu massiv.
via http://www.heise.de/tp/artikel/43/43836/1.html
siehe auch: Bernhard Pörksen – Der Hass der Bescheidwisser
http://tibaert.blog.lemonde.fr/bernhard-po%CC%88rksen-der-hass-der-bescheidwisser/
Dieser Pörksen scheint das wohl ernst zu meinen, da er kein Satiriker ist! Aber klar, die Qualitätsmedien schreiben doch stets die Wahrheit, sie haben nur versäumt den unmündigen Bürgern es anständig zu vermitteln, warum sie immer richtig liegen! Ach was, dafür ist das gemeine Volk doch ohnehin zu blöd!
Aber mal im ernst, sie müssen doch in die Offensive gehen, denn jeden Tag laufen ihnen Leser weg und wer einmal weg ist, der kommt auch garantiert nicht mehr wieder! Herr Pörksen, es gibt ganz sicher keinen Grund arrogant zu sein, denn die Zeit läuft gegen Sie und das wissen Sie auch!
Lügenpresse ansich scheint ja nicht mal von den Nazis verwendet worden zu sein.
Ich habe mal eben ein paar Informationen herausgesucht und die imho
sehr interessanten Artikel verlinkt:
Ich unterstelle für meine kleine Untersuchung, dass die
Sachinformationen darin soweit richtig sind.
Aus dem FAZ-Artikel
„Von der Journaille zur Lügenpresse“
Zitat:
Der Begriff „Lügenpresse“ kommt jedoch weder in Adolf Hitlers Buch
„Mein Kampf“ noch in seinen Reden direkt vor. In „Mein Kampf“
wetterte Hitler allerdings beispielsweise gegen die
„Schmutzpresse“(…)
und:
Bei Hitlers Chefpropagandist Joseph Goebbels lässt sich der Begriff
„Lügenpresse“ nachweisen in dessen Tagebüchern – so am 18. Januar
1930 und am 20. Dezember 1939, hier bezogen auf die Auslandspresse.
in:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/unwort-des-jahres-eine-kleine
-geschichte-der-luegenpresse-13367848.html
Anmerkung von mir:
Bezog Goebbels in seinen Tagebüchern den Begriff „Lügenpresse“ auf
die „Auslandspresse“; so ist umgekehrt im aktuellen Fall v.a. die
„Inlandspresse“ gemeint. Und in Missachtung dieser Tatsache wird
versucht, Leuten von PEGIDA das Recht abzusprechen, wegen Charlie
Hebdo Trauerflor zu tragen, oder überhaupt gegen die Attentate in
Paris zu demonstrieren, weil PEGIDA eben noch das Magazin beleidigt
hätte.
Also gut, laut FAZ kommt das Wort einzig in Goebbels Tagebüchern vor.
Die Tagebücher sind in der NS-Zeit jedoch nicht publiziert worden,
sondern erst 1987 vom IFZ (Institut für Zeitgeschichte).
vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Goebbels#Tageb.C3.BCcher
„Lügenpresse“ gehörte also demnach nicht zum Vokabular der
NS-Propaganda.
Aber trotzdem betont die Unwortkommission und etliche Autoren in den
Qualitätsmedien die (angebliche) Verwendung des Worts „Lügenpresse“
in der NS-Propaganda. Goebbels Tagebücher sind von historischem Wert,
hatten aber selbst in der NS-Propaganda keine Funktion, da nicht
publiziert.
Das Wort „Lügenpresse“ und seine Verwendung könnte man aus guten
Gründen kritisieren, oder man kann es wie die Unwortkommission machen
und versuchen das Wort mit der Aura des NS aufzuladen ohne
Belegstellen zur Verwendung durch die NS-Propaganda.
Mögen dann die, die das Wort verwenden endlich damit aufhören
oder/und die Abscheu der „Anständigen“ über sie herniedergehen!
Hier noch ein Zitat vom FR-Journalisten und Mitglied der
Unwortkommission Stephan Hebel:
Die Begründung für die Unwort-Entscheidung hat denn auch zwei
Aspekte: Zum einen wird darauf hingewiesen, dass das Wort
„Lügenpresse“ im vergangenen Jahrhundert erst kriegslüsternen
Nationalisten (im Ersten Weltkrieg) und dann den Nationalsozialisten
als Schlagwort zur Verunglimpfung jeder kritischen Berichterstattung
diente – der die Nazis ja in ihrem Herrschaftsbereich entsprechend
konsequent den Garaus machten.
in:
http://www.fr-online.de/panorama/unwort-des-jahres–luegenpresse–ist
-das-unwort-des-jahres,1472782,29553562.html
(sehr aufschlussreicher Artikel)
Und da sollten dann doch Quellenangaben dafür eingefordert werden, wo
der Begriff „Lügenpresse“ für „Nationalsozialisten als Schlagwort zur
Verunglimpfung jeder kritischen Berichterstattung“ gedient hat.
Denn Goebbels Tagebuch ist im NS keine Quelle der Verunglimpfung
gewesen.
Also, wo sind die Quellen zur Verwendung des Wortes im NS?
Oder sollen hier nur die „Schreihälse“ aus Dresden zum schweigen
gebracht werden?
mfg
I
PS
Auch ohne Sympathie für PEGIDA könnte man auf exakt die gleichen
Einwände kommen. Aber so langsam bekomme ich mehr und mehr Sympathie
für PEGIDA, angeregt durch wochenlange einseitig negative
Berichterstattung in den Medien.
Siehe bitte meine Ausführungen zu „Lügenpresse“ weiter unten. Goebbels nutzte in seinen Reden und Artikeln meist „Lügenpropaganda“, aber manchmal auch Lügenpresse. Und ja, es war die angloamerikanische Lügenpresse gemeint (teils auch die „jüdische Lügenpresse“). Nach 1945 haben die Angloamerikaner die Kontrolle auch über die deutsche Presse übernommen, deshalb ist heute auch die inländische Presse eine Lügenpresse. So einfach ist das.
Ehrlich gesagt, wen interessiert es eigentlich, wo das Wort herkommt! Hier geht es nur darum, Kritiker mit der Braunkeule umzuhauen, wie es in diesem Lande Gang und Gäbe ist! Dieses Spiel sollte man nicht mitmachen! Lügenpresse ist eben Lügenpresse. Nur weil ein Goebbels auch mal das Wort Hampelmann benutzt hat, werde ich dies nicht aus meinem Wortschatz streichen! Das ist doch genau die Diskussion, die man gerne lostreten möchte!
WIR SOLLTEN DAS WORT „LÜGENPRESSE“ nun VIEL VIEL HÄUFIGER BENUTZEN, gerade jetzt > Schulter raus und hart auflaufen lassen, was bilden sich diese SYSTEMschreiberlinge und chronischen Lügner eigentlich ein? Wer sind die? Geht in eure Ecke und schämt euch :D > Rico Albrecht Analyse > https://www.youtube.com/watch?v=2idQTGAhA30 > Jury durchleutet und geCRUSHED > http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2015/01/ard-ente-unwort-nicht-von-journalisten.html
Das schöne ist ja, daß viele (die meisten ?) Menschen sowiso nicht zwischen „Wort des Jahres“ und „Unwort des Jahres“ unterscheiden können. Viele werden sich daher durch die Entscheidung der selbsternannten Jury in ihrer Kritik an den Lügenmedien eher bestätigt fühlen.
hehe, das hat was… leider….
Ob das „schön“ ist?… eher nicht… ansonsten stimme ich Ihnen zu…
Folgende Dinge stören bzw. beschäftigen mich an dieser Wahl:
1.) Öffentlichkeit, Wirkung, Aktualität – Jahr 2014
Die Anzahl der eingereichten Vorschläge ist bereits ein zuverlässiger Hinweis darauf, welcher Begriff über das ganze Jahr 2014 gesehen den öffentlichen Diskurs maßgeblich bestimmt und durch seine Verwendung wiederum selbst heftige Debatten ausgelöst hat: „Putin-Versteher“. Ein Begriff, geprägt und dann wiederum instrumentalisiert durch den Medien-Betrieb selbst, um einen ursprünglich neutralen, wenn nicht gar positiv konnotierten Begriff zu diskreditieren und hierin wiederum eine große Anzahl von Menschen mit dieser Begrifflichkeit abzuurteilen.
Zu Beginn des Ukraine-Konflikts wurde der Begriff in Umlauf gebracht durch die Medien, ohne größere Reflexion angewandt; und im Verlauf der nächsten Monate mehrte sich dann die öffentliche Kritik an diesem Begriff und die eigentliche Unsinnigkeit, die in ihm angelegt ist. Das führte so weit, dass dieser Begriff zum Ende des Jahres kaum noch benutzt wurde. Eine exemplarische Genese.
2.) Historische Verortung – Wem gehört ein Wort
Wer bestimmt, welche Worte in der öffentlichen Debatte gebraucht werden dürfen, und welche nicht? Nun, die Öffentlichkeit selbst. Sie bestimmt, welche Worte tabu sind oder sein sollten, und welche nicht; welche vom usprünglichen historischen Kontext losgelöst werden können und welche nicht.
Wenn Begriffe wie „Lügenpresse“, wann immer sie aufkommen, sofort mit ihrer teils Jahrzehnte zurückliegenden Verwendung verknüpft und tabuisiert werden, werden diese gleichsam aus dem Sprachschatz verbannt. Denn nichts anderes kann das Ziel jener sein, die deren Anwendung schelten und die Anwender wiederum gleichsam in die z.B. rechte Ecke stellen.
Wittgenstein sagte: „Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch in der Sprache“, das heißt immer gebunden an eine unmittelbare Aktualität und an einen aktuellen Kontext. Die meisten heuten dürften nicht einmal wissen, was mit dem Begriff der „Lügenpresse“ früher assoziiert worden ist, folglich verwenden sie den Begriff auch nicht in demselben Sinn.
3.) PEGIDA
Wir erlebten in den letzten Wochen, wie die Medien die PEGIDA-Demonstrationen mit einem ungemeinen Furor, ja mitunter Hass angegriffen und unentwegt diffamiert haben. Deren Umtreiben wird als Angriff auf die Medien gedeutet und diese wiederum verstärken es durch ihre einseitige, oft wahrheitswidrige Berichterstattung auch noch.
Nun seit den Anschlägen in Paris wiederum versucht man, dies als Angriff auf die Pressefreiheit zu instrumentalisieren, und gleichsam die gesamte Medienkritik des letzten Jahres zu diskreditieren. Man erteilt sich gewissermaßen selbst Absolution. Es ist, von all den Verfehlungen des vergangenen Jahres, die vielleicht schamloseste und perfideste.
Und passt es da nicht wunderbar, dass nun dieses Unwort des Jahres – „Lügenpresse“ – gleichsam instrumentalisiert werden kann? Ein Begriff, dessen Aktualität und Bedeutung, bezogen auf das gesamte Jahr, keine allzu große Relevanz hatte, denn erst durch PEGIDA erreichte dieser konkrete Öffentlichkeit. Der Vorwurf wiederum, der hinter dem Begriff steht, war das ganze Jahr über aktuell angesichts der erstarkenden Medienkritik, nur wurde er eben nicht in diesem Sinne als Unwort ausgezeichnet, sondern allein aufgrund seiner historischen Bezüge zur Nazi-Zeit.
4.) Unabhängigkeit der Jury
Infolge all dieser Überlegungen muss doch zumindest angezweifelt werden, dass die Wahl innerhalb der Jury nicht ohne Agenda erfolgte und neutral sowie politisch unbelastet erfolgte.
Es wird darauf hingewiesen, dass nur ein Journalist in der Jury saß. Warum aber überhaupt ein Journalist, wenn man fragen darf? Spätestens angesichts der diesjährigen Wahl, die ein Jury-Mitglied maßgeblich selbst betrifft, muss dies infrage gestellt werden.
Und die Sprachwissenschaftler, die werden doch etwas von der Materie verstehen? Das Autoritäts-Argument ist nicht zwingend gelungen, denn immer werden uns auch im Fernsehen sogenannte Experten, Professoren, Wissenschaftler, etc. vorgestellt, die uns dann wiederum Dinge erzählen, die ganz offensichtlich nicht wissenschaftlich neutral sondern einseitig und unzureichend sind. Ein Titel oder ein Beruf allein sollen deren Meinungen legitimieren und erhöhen.
Zumal mir Sprachwissenschaftler ohnehin nicht die ideale Wahl zu sein scheinen, vielleicht am ehesten noch Kommunikationswissenschaftler.
5.) Sie verstehen es einfach nicht
Die Wahl dieses „Unwortes“ wird keinen Medienkritiker und Zweifler umstimmen, denn aufgrund der von mir angerissenen Überlegungen bestätigt diese Wahl vielmehr all das, was man am Medienbetrieb kritisiert. Und die aktuelle Berichterstattung zu PEGIDA zeigt ja, dass angesichts der immensen Kritik aufgrund der manipulativen Berichterstattung zum Ukraine-Konflikt keinerlei Besserung stattgefunden hat. Es sind dieselben Methoden und Abläufe, dieselbe Einseitigkeit und Manipulation.
Umso wichtiger ist es, dass wir dem offensichtlichen Anliegen der Presse, vor allem die Anschläge in Paris zur Niederschlagung inländischer Medienkritik zu instrumentalisieren, entschlossen entgegen treten.
Das tägliche Brot der Lügenpresse… ;-)
Zitat: „Die Aufgabe der Journalisten ist es, die Wahrheit zu zerstören, gerade heraus zu lügen, zu verdrehen, zu verunglimpfen, vor den Füssen des Mammons zu kuschen und sein Land um sein tägliches Brot zu verkaufen.“
Das sagte John Swinton (1829-1901), Chefredakteur der NEW YORK TIMES, schon im vorvergangenen Jahrhundert.
PS: Ich bin Verleger und Journalist im Ruhestand (75)
Die Presse war immer schon eine Lügenpresse…
Schon seit Gutenberg vor 600 Jahren die Druckerpresse erfunden hat
und damit die „Ablassbriefe“ und die später die „Kriegspropaganda“ im (de facto) Ersten Weltkrieg, dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648), mit gezielten Falschmeldungen zwecks Täuschung der jeweils gegnerischen Truppen.
Pervers (!) wurde die Lügenpresse erst in England:
— Vor 200 Jahren mit dummdreisten „Flugblättern“ gegen die Französische Revolution (Englands „John Bull“ vs. „The Radicals“ in Frankreich), um den britischen Sklavenhaltern den Kopf vor der Guillotine zu retten…
Diese Karikaturen aus England werden auf Wikipedia noch heute zensiert (!): http://en.wikipedia.org/wiki/French_Revolution
— Vor 100 Jahren mit ekelhafter Kriegspropaganda („Kill the Huns“) und mit Churchills ersten Massenmorden und Kriegsverbrechen; z.B. der „Lusitania“-Versenkung und dem „Titanic“-Untergang zwecks Gründung (Privatisierung!) der US-Notenbank FED…
Ekelhafte Propaganda vor und im Ersten Weltkrieg
Nach 100 Jahren KEIN Unterschied zur heutigen Lügenpresse…
Siehe Poster-Sammlung einer US-Universität:
http://hrc.contentdm.oclc.org/cdm/search/collection/p15878coll26#nav_top
Ich sehe Lügenpresse (Medien) als Entsprechung zum Lügenpack (Politik) – dem „Kampfbegriff“ bei S21. So wie sich „Putin-Versteher“ und „Wutbürger“ ergänzen als Versuch der Herrschenden, den sog. mündigen Bürger – also uns – mundtot zu machen.
„Wutbürger“ entstand auch beim S21 Protest und wurde von den Medien kreiert.
Die US-Statthalterin in Berlin hat auf Facebook 955’000 Likes. Nur 40% davon kommen jedoch aus Deutschland (und davon vielleicht die Hälfte aus den Medienredaktionen?). Der Rest kommt aus Rumänien, Albanien, den USA, Serbien, dem Irak, etc.
Mmh…
http://www.sterntv-experimente.de/FacebookLikeCheck/
Eingeben: https://www.facebook.com/AngelaMerkel
Siehe auch:
http://text030.wordpress.com/2015/01/13/lugenpresse-ist-unwort-des-jahres-darmstadt-13-01-2015-besuch-des-ministerprasidenten-der-turkei-davutoglu-in-berlin-und-eine-mahnwache-vor-dem-kanzleramt-die-von-den-medien-ignoriert-wurd/
Es wird immer wieder der Gebrauch des Wortes „Lügenpresse“ im 3. Reich thematisiert.
Ist es nicht absurd, dass bestimmte Wörter nicht verwendet werden dürfen, weil sie von den Nationalsozialisten benutzt wurden? „Autobahn“ ist/war ja auch mal so ein Beispiel. Muss jetzt jede vermeintlich neue Wortschöpfung daraufhin überprüft werden, ob sie nicht zufällig zur damaligen Propagandasprache oder vielleicht auch nur Umgangssprache gehört hat?
Damals wurden ja auch sämtliche anderen Wörter der deutschen Sprache benutzt, vielleicht sollte man sicherheitshalber gleich Englisch sprechen?
Die hier angesprochenen Begriffe gab es schon vor dem Dritten Reich. Es wird medienseitig manchmal so getan, als ob die deutsche Sprache erst mit Hitlers Machtergreifung entstanden ist. Da haben so einige Journalisten den Geschichtshorizont einer Gartenwühlmaus. Wenn heutzutage ein Text nicht mit Anglizismen durchtränkt ist, erscheint er so manchen als politisch unkorrekt.
CQ (DD)
Wie das Interview eben mit der Jury Dame in der ARD zeigte, wurde also weder gedeutet noch abgestimmt.
„Wenn man Pegida direkt als Unwort des Jahres genommen hätte, wäre das zu offensichtlich gewesen“
so die „Jury“ Dame.
Die „Wahl“ zum Unwort des Jahres war also lediglich eine Farce, ein Mittel um ein politisches Ziel, hier die Pegida zu bekämpfen, zu verfolgen.
Man hätte vielleicht „Meinungsfreiheit“ nehmen sollen.
„Berufslügner“ klingt noch besser als „Lügenpresse“. Zeigen wir uns flexibell und stechen mit dem Begriff „Berufslügner“ noch härter zu.
„Berufslügner“ ist doch längst besetzt…
Sogar mehrfach:
Von Politikern & Parteien, Konzern-Fuzzis, Geldgewerbe, Gesundheitsindustrie, Nahrungsindustrie, und ein langes Etcetera…
Nicht zu vergessen: Die Reklame-Branche in allen Abarten (Werbung, Marketing, PR, Pressestellen)…
Man sollte Leuten nicht immer gleich in eine Ecke schieben und auch mal die Worte so nehmen, als könnte man ein bisschen objektiv sein.
„Lügenpresse“ heisst einfach nur, dass man der Meinung ist, dass tendenziell und überproportional viele Lügen in öffentlichen Medien zu finden sind. Ich finde das sehr zutreffend. Wenn ich jetzt anfange andere Worte zu benutzen, nur um es den Richtern recht zu machen, dann gibt es nur noch deren Vokabular und Verschleierungsfloskeln.
Nur weil Hitler mal furzte, bin ich nicht antisemitisch, wenn ich das gleiche tue. Es kommt nicht auf Konnotationen an, sondern auf den Kern des Wortes. Es sei denn, ich rede mit Kindern und Frauen. :p Sorry, letzteres konnte ich mir nicht verkneifen. :)
Da dank PEGIDA das Wort Lügenpresse zurzeit untrennbar mit den Wörtern Überfremdung und Islamisierung durch die Medien geistern darf, ist die Verknüpfung der heutigen Debatte mit der Zeit des Nationalsozialismus auch für Außenstehende nachvollziehbar. Eigentlich schade, wenn man den historischen Kontext betrachte. Im 1. Weltkrieg Rhetorik von Nationalisten gegenüber sozialistisch-marxistischer Presse. Im 3. Reich gegenüber der Auslandpresse. Heute finden wir den Begriff im neuen Kontext, bei Bürgern gegen die ideologisierten Transatlantikermedien. Im Grunde genommen, ein historischer Moment, der die politische Stimmung im jungen 21. Jahrhundert in Deutschland gut widerspiegelt.
Ein weiterer Unterschied, die Jury erklärt ihre Wahl u.a. mit:
»Das Wort „Lügenpresse“ war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien.«
Die heutigen Vorwürfe richten sich aber nicht an die unabhängige Presse, sondern an die mit den Mächtigen vernetzte Presse und stellt keine Diffamierung dar, sondern genau das Gegenteil. Einen Protest gegen Diffamierung, Stichwort Putin-Versteher! Ziehen wir die »Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. beim Deutschen Bundestag« zu Rate, dort können wir lesen:
»Lügenpresse: Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts geläufig, erlebte das Wort um 1940 eine Renaissance. Dahinter standen immer völkische und nationalistische Anliegen, die die »Lügenpresse« angeblich zu verschleiern versuchte.«
Das kann man auch etwas anders Interpretieren. 1940 war die deutsche Presse gleichgeschaltet, bzw. besaß, wie auch der heutige Vorwurf an die Presse, die gleiche Ideologie der Mächtigen. Z.B. Georg von Holtzbrinck baute dank der Nazis die »Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck« auf, heute der größte Medienkonzern Europas und weiter in Familiehand. Damals an der Seite der Nazis hetzten sie mit den Machthabern gegen Andersdenkende, also die gleiche Rolle, die sie heute ausfüllen. Wieder Stichwort Putin-Versteher! Die müssen doch aktuell ein Déjà-vu durchleben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Georg_von_Holtzbrinck#1933.E2.80.931945
Doch weiter, außerdem kann man dort lesen:
»Ähnlich verhält es sich mit Systempresse, wobei dieses Wort wohl eher in sozialistischen Ländern geläufig gewesen ist: Bei beiden Wörtern steht im Fokus, dass ein System an seinem Volk vorbeiregiert und dessen Interessen nicht angemessen vertritt.«
Ja richtig, dieses Gefühl vermittelt nicht nur der Bauch. Weiter liest man dort:
»Zugleich sollen beide Wörter ausdrücken, dass es keine echte Meinungsfreiheit gibt, sondern bestimmte Meinungen von einem System oder nicht näher bezeichneten »Lügnern« unterdrückt werden.«
http://gfds.de/volksverraeter-und-luegenpresse-die-pegida-und-ihre-woerter/
Willkommen in meiner Welt! Das Wort »Lügenpresse« fasst doch unsere heutige Erlebniswelt gut zusammen. Ein Unterschied ist, die Aggressoren selbst und ihre Pressestellen sehen sich diesmal mit dem Vorwurf konfrontiert und der Begriff »Lügenpresse« könnte durchaus ein Begriff der Friedensbewegung sein. Als Fazit kann man schreiben, die Terminologie besitzt historischen Hintergrund, aber die heutige neue Definition des Begriffes als Abgrenzung gegen Verherrlichung des Imperialismus stellt ein selbstständiges historisches Element dar.
Bei den von mir eigentlich geschätzten Nachdenkseiten, versucht Stephan Hebel die Wahl des Wortes zu rechtfertigen. Dabei stiehlt er sich leise aus der Hintertür, indem er den Öffentlich-Rechtlichen kaum Beachtung schenkt. Wer aber mit als Problem die Kommerzialisierung der Presse ausmacht und den teuersten öffentlich bezahlten Rundfunk der Welt nicht thematisiert, möchte die Probleme nicht wirklich ansprechen. Vielleicht, weil man überhaupt nicht so frei als Journalist in Deutschland sprechen darf, oder will? Wer sich über Medien von Springer, Bertelsmann oder Holtzbrinck informiert, weiß was er macht. Schließlich steht auch jeder fünfte Deutsche hinter dieser Ideologie. Doch die Bürger leisten sich auch eigene Medien, bezahlen diese Medien mit für nicht wenige Menschen mit viel Geld, und besitzen damit einen Anspruch, von ihrem Personal beim ÖR objektiv, neutral und umfassend informiert zu werden. Um sich dann selbstständig eine Meinung zu bilden. Doch gerade die ÖR arbeiten nicht unsauber, sondern gezielt manipulativ und verbreiten ungezügelt ihre Ideologie. Und der Skandal ist, jegliche Kritik von ihren Brötchengebern prahlt an den ÖR ab. Wie wird Ideologie noch mal definiert:
»Bei der Ideologie steht jedoch der Anspruch auf Wahrheit, die darauf beruhende tiefe Überzeugung der Beteiligten und die Ablehnung neuer Erkenntnisse im Vordergrund.«
Weil bei denen wirklich nichts haften bleibt, wäre auch der Begriff »Teflonpresse« sehr treffend!
Also das Wort „Lügenpresse“ meint in Deutschland seit 100 Jahren eigentlich stets die Selben — und dies meistens zu recht. Früher war das Epizentrum vielleicht eher in London, heute vielleicht eher auf der anderen Seite des Atlantiks. Dahinter stehen jedoch die gleichen Imperialinteressen, die vor der eigenen Bevölkerung versteckt werden sollen, weswegen ununterbrochen gelogen wird.
Je nach Jahrzehnt wurde der Einfluss jüdischer Exponenten auf die „Lügenpresse“ mal grösser, mal kleiner gesehen. Dass diese Exponenten in der weltweit bedeutenden US Film- und Medienindustrie derzeit wieder einen signifikanten Einfluss haben, kann leider schwerlich abgestritten werden, siehe z.B. die Statistiken in Mearsheimer: „The Israel Lobby“, oder die nette Grafik hier (könnte fast aus den 30er Jahren stammen):
http://en.metapedia.org/m/images/4/4c/Jews_own_media.png).
Carlo sagte: 13. Januar 2015 um 20:40
»Also das Wort “Lügenpresse” meint in Deutschland seit 100 Jahren eigentlich stets die Selben — und dies meistens zu recht.«
Nein, da bin ich völliger anderer Meinung. Wie wird Diffamierung definiert:
»Vor allem im Bereich der Politik bezieht sich die Diffamierung auf die Ehrverletzung, Hetze sowie die Gerüchteverbreitung gegen partei- oder staatspolitische Gegner.«
http://de.wikipedia.org/wiki/Diffamierung
Diffamierung wird also von den Machthabern betrieben, Nationalisten im 1. Weltkrieg, Nationalsozialisten im 2. Weltkrieg. Deshalb wäre die Wahl zum Unwort nur nachvollziehbar, wenn der Begriff Lügenpresse wieder aus den Machtzentren käme. Heute stehen aber die Machthaber im Fokus der Kritik.
Und den Verweis auf das Judentum meinst du doch nicht ernst, Goebbels benutzte ihn u.a. gegen die Auslandspresse, als diese die Judenverfolgung in Deutschland thematisierte. Heute geht es aber eben nicht um Verschleierung von Taten, sondern genau um das Gegenteil, um das Recht auf Wahrheit. Das ist der Unterschied beim Gebrauch des Wortes »Lügenpresse« zwischen Machthabern und Bürgern!
Hehe, nicht ganz: Der wirkliche Unterschied zu 1914-18 oder 1933/39ff ist lediglich der, dass die angloamerikanischen Imperialisten (sowie die zionistische Elite) seit 1945 auch die deutschen Medien und Politiker im Griff haben, und die Lügerei damit nicht nur im Ausland, sondern nun im eigenen Land stattfindet :-)
Deshalb kann euch derzeit nicht mal die eigene Regierung helfen, sondern das Volk muss erst wieder die Macht im eigenen Land erlangen und eine gründliche Entnatofizierung durchführen.
Und nein, Goebbels ging es nicht um die Verschleierung der Judenverfolgung, sondern um die Verschleierung der Kriegsgründe durch die Angloamerikaner. Daran hat sich bis heute sehr wenig geändert.
Carlo sagte: 13. Januar 2015 um 21:31
Ok, suchen wir einen gemeinsamen Nenner! Aber nicht Entnatofizierung, sondern Entnazifizierung der konservativen Parteien! An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben, dass der durchschnittliche nationalsozialistische Wähler aus der Mittelschicht kam. Schau mal hier, wer sich bei den ersten Wahlen 1949 um diese verwaisten Wähler bemühte. Nicht nur diese Partei wurde zum Sammelbecken.
Bei der DDR-Geschichte sehen diesselben Parteien sicher noch in 100 Jahren Aufklärungsbedarf. Bei den Angelsachsen bin ich teilweise bei dir, die Rolle der US-Amerikaner während der 30er des letzten Jahrhunderts ist kaum beleuchtet. Aber was mir auffällt, ist diese gnadenlose Unterschätzung der deutschen Eliten mit ihren hecheln nach Geltung und Einfluss. Dass wieder Deutsch gesprochen wird und nicht nur in Europa. Die starke Anlehnung an den USA sollte auch aus der Perspektive der Eigennützigkeit betrachtet werden. Ich halte viele unserer Entscheidungsträger für brandgefährliche Ewiggestrige, die ohne Zögern Deutschland wieder in einen Krieg führen würden.
ENTNATOFIZIERUNG – Geil! Das ist jetzt schon mein Wort des Jahres 2015. Ja, es wird höchste Zeit dafür ;-)
Woher stammt dieses Plakat? Dürfte eine Fälschung sein. 1949 stand Westdeutschland unter der Allied Control Authority bzw. der Allied High Commission. Da forderte gewiss niemand ein „Ende der Entnazifizierung“…
übrigens: die Allied High Commission war auch die Bande, die Deutschland mit den noch heute gültigen Presselizenzen beglückte… Freie Presse und so… wie in Amerika… great…
@Anonym: Ja die Entnatofizierung rückt im Sauseschritt näher. Kleber & Co. müssen bald nicht mehr stehen, sondern dürfen Platz nehmen, und zwar auf der Anklagebank. Die Baracken des US EUCOM und US AFRICOM bei Stuttgart sollen auch bald frei werden, munkelt man… :-)
Carlo sagte: 13. Januar 2015 um 22:14
„Woher stammt dieses Plakat?“
Haus der Geschichte
Aber wenn du interessiert bist, meine Uni hat dazu auch etwas zusammengetragen!
http://wiki.fernuni-hagen.de/zeitgeschichte/index.php/Entnazifizierung
Bin jetzt weg, schaue aber morgen nach eventuellen neuen Antworten!
1949 gab es erste Amnestiegesetze bei kleinen Straftaten. Das Plakat könnte aus der britischen Zone / NRW stammen. Dass es in den letzten Jahren herumgereicht wurde, dürfte aber eher eine kleine Anti-FDP PR-Kampagne gewesen sein.
http://hdg.de/lemo/html/Nachkriegsjahre/DieAlliierteBesatzung/entnazifizierung.html
http://www1.wdr.de/themen/archiv/sp_wiederaufbau/entnazifizierung108.html
http://www.amazon.de/Liberalismus-Entnazifizierung-Haltung-F-D-P-Entnazifizierungsfrage/dp/3638883175
Carlo sagte: 13. Januar 2015 um 22:45
Richtige Links! Aber wie kommst du auf diesen Satz?
»1949 gab es erste Amnestiegesetze bei kleinen Straftaten.«
Zitate aus deinen Links:
»Als die USA dann im Zuge des Kalten Krieges die Entnazifizierung in ihrer Zone zum 31. März 1948 einstellen, sind häufig Verfahren gegen schwerer Belastete noch nicht abgeschlossen. Viele Schuldige entgehen so ihrer gerechten Strafe. Engländer und Franzosen nehmen die Entnazifizierung vor allem nach pragmatischen Gesichtspunkten vor: Der Wiederaufbau von Verwaltung und Wirtschaft hat Vorrang vor der politischen Überprüfung.«
http://hdg.de/lemo/html/Nachkriegsjahre/DieAlliierteBesatzung/entnazifizierung.html
»Ist die Entnazifizierung »nur eine Schikane« der Alliierten? Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ist ein Großteil der NRW-Bevölkerung dieser Meinung.«
»Neben der allgemeinen Unwilligkeit der Deutschen, sich an der Entnazifizierung aktiv zu beteiligen, produzieren erste Amnestien weitere Vorbehalte gegen dieses Verfahren«, schreibt Geschichtsprofessor Norbert Frei. Der Deutsche Bundestag erlässt 1949 und 1954 zwei Straffreiheitsgesetze, die zahlreiche Nazi-Täter begnadigen. Ebenso werden die bei der Entnazifizierung entlassenen Staatsdiener rehabilitiert und »wiedereingegliedert«.
»Darüber hinaus verlangt die NRW-FDP eine »Generalamnestie« und einen »Schlussstrich«. Kein Wunder: Der liberale Landesverband ist von Alt-Nazis unterwandert. Zentrale Figur ist der Essener Rechtsanwalt und FDP-Mitglied Ernst Achenbach. Er gehört selbst zu den NS-Seilschaften, denen er seine Partei an Rhein und Ruhr geöffnet hat.«
»Er fordert auch eine Amnestie für alle »Straftaten der Vergangenheit«, die »nicht aus persönlichen Motiven begangen worden sind« – also für ideologisch begründete Taten wie die Nazi-Morde.«
http://www1.wdr.de/themen/archiv/sp_wiederaufbau/entnazifizierung108.html
Ich bin auf dieses Plakat aufgrund einer Studie aufmerksam geworden, die ein Politikwissenschaftler für den Bremer Senat erstellte. Bremen war mit NRW identisch, wie viele andere Bundesländer.
Aber Entnazifizierung ist natürlich ein falscher Begriff. Weil Nationalsozialismus ein Modewort war, eine ziemlich kurze Zeitepoche. Die Charaktere, die sich damals kurz unter diesem Begriff tummelten oder sympathisierten, gab es lange vorher und gibt es natürlich auch heute noch. Doch wer sind die? Journalisten sorgen sich ja z.B. bei Interviews mit PEGIDA-Teilnehmern immer um die Professoren, Lehrer und Angestellte. Dass diese sich bloß nicht bei den Nazis infizieren, bei dieser Spezies, die ja da auch irgendwo ihr Unwesen treibt. Diese Spezies, die man gut an Haarlosigkeit, Armgruß und Parolenbrüllerei erkennt. Deshalb halten die Journalisten eifrig nach Demonstranten Ausschau, bei denen eventuell schon Haarausfall oder ein Armzucken sich bemerkbar macht. Anders kann ich mir diese bildungsfernen Interviews nicht erklären.
»Hamilton analysiert die Wahlergebnisse von 13 (später inklusive Braunschweig 14) deutschen Großstädten und kommt zu dem Ergebnis, dass die Bewohner der sogenannten guten Wohnviertel, also die Oberschicht und die gehobene Mittelschicht, in den Großstädten für die NSDAP gestimmt hätten.«
Richard Hamiltons “Who voted for Hitler?, 1982
Ein Beispiel, ich habe in einer Diskussion mit Kirchenvertretern die provokante Frage gestellt, wo der Unterschied in der Rhetorik zwischen Martin Luther und Hitler liegt. Dazu mal kurz zu den Spätwerken von Luther, »Von den Juden und ihren Lügen« und »Schem Hamphoras«. Ein Seite hat dies sehr kurz und gut zusammengefasst. Zitat:
»Im Jahr 1543 veröffentlichte Luther seine Abhandlung »Von den Juden und ihren Lügen« mit brutalen Ratschlägen, wie man sie bekämpfen und vernichten sollte. Von den Juden sagte er: »Sie sind unsere öffentlichen Feinde, wenn sie uns alle töten könnten, täten sie es gern. Sie nennen Maria eine Hure, Jesus ein Hurenkind. Ihr sollt sie nicht leiden, sondern vertreiben.« Er bezichtigte die Juden der Verstocktheit, der Proselytenmacherei, warf ihnen vor, sie seien elend, Lügner und Bluthunde, rachgierig und mörderisch. Er gebot, Synagogen und Schulen von Juden in Brand zu stecken, ihre Häuser zu zerstören und ihnen den Talmud wegzunehmen, in dem der Reformator ohnehin nur ein Buch »voller Lügen und Verdrehungen« sah. Den Rabbinen möge man, schrieb Luther weiter, bei Leib und Leben verbieten, hinfort zu lehren. Man solle ferner den Juden das Geleit aufheben, man solle sie »wie die tollen Hunde ausjagen« -»denn sie haben nichts auf dem Land zu schaffen« -, ihnen alle Barschaft nehmen, sie Brot verdienen lassen im »Schweiß der Nasen«. Luther hat die einzelnen Punkte in einer Ausdruckweise, in der es von Fäkalmetaphern nur so wimmelte, und in einem Stil begründet, die der Goebbelschen Hetzpropaganda in der Tat in nichts nachstehen.«
„Wenn Martin Luther heute lebte, dann säße er hier an meiner Stelle als Angeklagter.“
Julius Streicher vor dem Nürnberger Gericht am 29.April 1946
http://www.ursulahomann.de/MartinLutherUndDieJuden/komplett.html
Und das ist noch lange nicht alles, was Luther so von sich gab! Stichwort Hexenverbrennung!
Doch zur Antwort. „Luther war Theologe und damit Religionskritiker, Hitler Antisemit.“ Hitler fehlte also nur das Studium. Auch meine Frage, ob ein Mensch, der die Bibel nicht anerkennt, überhaupt als Antisemit bezeichnet werden kann, wurde sehr unwirsch, praktisch mit dem Vorwurf einer Christenfeindlichkeit abgewürgt. Aber das Wort stammt aus dem Antijudaismus, ist also christlich, und ist ein Antonym zu „Semitismus“. „Semit“ bedeutet „Nachfahre des Sem“, des ersten der drei Söhne Noahs neben Ham und Jafet in der Bibel (Gen 9,18 EU). Die biblische Exegese des Mittelalters ordnete die Semiten Asien, die Jafetiten Europa und Hamiten Afrika zu. Auch Ham ist interessant, Noah verflucht Kanaan (ein Sohn von Ham), und sagt, dass dieser samt seinen Nachkommen „Sklave von Sklaven“ sein werde. Christliche Gelehrte griffen im Mittelalter diese Idee auf, dass die Söhne Hams durch ihre Sünden „geschwärzt“ seien und bezeichneten damit ihren Hauptfeind Islam, die Religion eines „falschen Propheten“.
»Die europäische und auch die arabische Überlieferung betonen das „Dunkle“ der verfluchten Söhne von Ham. Beide haben dieselbe abrahamitische Wurzel. In der Bezeichnung Afrikas als „der dunkle Kontinent“ wird das Adjektiv (dunkle) Ahnung und Vorurteil, im „Mohren“ wird das Wort für Dunkel zur Projektion des Fremden. Der Begriff Mohr bezog sich ursprünglich nur auf Bewohner des nicht zu Schwarzafrika gezählten Norden des Kontinents. Dass der Mohr als Maure auch Moslem war, ist für die kulturelle Definition eine sekundäre Eigenschaft. Die Hamitentheorie ist die Bestätigung eines abwertend gemeinten Gegensatzes des Eigenen gegenüber dem Konstrukt aus dunkel und fremd, schwarz und fern. Arabische Sklavenhändler und Europäer, die ab 1500 Sklaven nach Amerika brachten, konnten über den Mythos von Ham einen „beklagenswerten Zustand“ der afrikanischen Gesellschaft feststellen und daraus die moralische Akzeptanz der Verschleppung herleiten.«
http://de.wikipedia.org/wiki/Hamitentheorie#Moderne_Hamitentheorien
Bekanntlich entstand ja das Alte Testament als Hetzschrift gegen die Babylonier, weil die Priesterschaft langsam ihre Schäfchen verloren, die sich in der sogenannten Babylonischen Gefangenschaft äußert wohlfühlten und sich immer besser integrierten. Also betrieben die Priester »Copy and Paste« von anderen Mythologien, die Noah Geschichte ist z.B. summerisch, und schufen den Mythos eines Hebräischen Großreiches, geschaffen mit der Unterstützung eines Berggottes. Ein Mythos, der spätestens mit dem Fund der Tontafeln von Ugarit in sich zusammenbrach.
Deshalb zurück zur Frage, kann ein Nicht-Abrahamit wie ich, der die Bibel für ein sehr schlechtes Plagiat hält, ein Antisemit sein oder einer, der Sklaverei mit der Noah-Geschichte rechtfertigt? Auch das mit dem jüdischen Weltbankentum hat christliche Wurzeln und baut auf die Pfand- und Kreditgeschäfte der Juden aus dem frühen Mittelalter auf, und den großen Neid der Christen. Diese gesamten Begrifflichkeiten und deren Deutung ist eine tiefe religiöse Angelegenheit. Also nicht meine Welt. nicht meine Begriffe!
Zur Ausgangsfrage, eine Aufklärung der NS-Zeit kann nicht durchgeführt werden, weil die jahrhundertealte christlich-gesellschaftliche Struktur, nicht nur in Deutschland, zur Debatte gestellt werden muss. Doch ist dieses Gequatsche über genau diese christliche Werte die Hauptrechtfertigung für diesen von mir genannten Westenismus, der missionarisch der Welt gebracht wird. Meist zuerst aus der Luft.
Der Geist, der hier wütete und bis heute einen tiefen Riss zum Islam verursacht hat,
http://de.wikipedia.org/wiki/Maarat_an-Numan#Das_Massaker_von_Maarat_an-Numan
…wütete auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Holocaust
In den kurzen tatsächlichen 12 Jahren ihres 1000-jährigen Reiches konnten die Nationalsozialisten auf Strukturen zurückgreifen, die bereits seit Jahrhunderten vorhanden waren, Knopfdruck genügte. Anders sind die Vorgänge nicht zu erklären. Aber jede Diskussion wird im Keim erstickt. Breivik, natürlich kein Christ. Kreuzfahrer, natürlich keine Christen, Päpste, keine Christen. Luther, wie andere Kirchenväter, nur Religionskritiker. Auch in den USA! Dass im sogenannten »Bibel Belt« der Rassismus am größten ist, nur Zufall. Sind die Nichtchristen dort. Auch die erzkatholischen Gegenden in den USA, rassistisch verseucht. Oder der Vatikan, nur ein Stichwort, »Rattenlinien«:
http://de.wikipedia.org/wiki/Rattenlinien
Auch keine Christen! Hallo, der Vatikan! Das ist wie bei der alternativreligiösen Klimawandeldiskussion, was passt, ist Klima, was nicht passt, Wetter. Deshalb steht die Welt nach den Attentaten in Paris unter Schock, obwohl:
17 Tote, 49 VerletzteSoldaten feuerten irrtümlich auf Hochzeitsgesellschaft
http://www.blick.ch/news/ausland/17-tote-49-verletzte-soldaten-feuerten-irrtuemlich-auf-hochzeitsgesellschaft-id3380868.html
Terrorismus 40 Tote bei Anschlag im Jemen
http://www.dw.de/viele-tote-bei-anschlag-im-jemen/a-18174222
Irak – UN-Bericht zufolge starben in den vergangenen zwölf Monaten 12.282 Zivilisten
http://www.dw.de/pentagon-is-in-die-defensive-gebombt/a-18174189
UN: Mehr als 1000 Tote seit ISIS-Vormarsch
http://www.tagesschau.de/ausland/irak-232~magnifier_pos-1.html
Nigeria – Boko Haram verübt Massaker in Stadt Baga
http://www.dw.de/boko-haram-ver%C3%BCbt-massaker-in-stadt-baga/a-18182511
Aber die Opfer stammen ja auch von den schwarzen Schafen aus der großen abrahamitischen Familie ab. Eine Familie, die weiter die Nachrichten dominieren wird und erst Ruhe gibt, wenn endlich für uns alle die Endzeit angebrochen ist.
BERUFSLÜGNER als Standartbegriff finde ich sehr interessant, weil Beruf von Berufung kommt. Das hat also etwas mit Charakter, Charakterlosigkeit oder mit einem verkrüppelten Charakter zu tun.
Klaus Kleber als Beispiel ist ein Berufslügner und Charakterkrüppel, da er ja auch jesuitisch vorgebildet ist und – in einer nicht schlagenden Verbindung- gerne mit dem Porsche durch die Gegend fährt.
Charakterlos hingegen ist Sigmar Gabriel, weil dieses dicke Mensch in jede anderen Partei auch versucht hätte Karriere zu machen, um an den Trog neben die anderen Schweine zu kommen.
Charakter hingegen lässt sich nur noch bei den einfachen Leuten ausmachen. Namen sind Schall und Rauch.
(Womit ich explizit keine Werbung für den Freeman machen möchte, dieweil der Vogel investigativ arbeitet, aber zu häufig auf das deutsche Publikum herunter pöbelt, und das auch noch in einem unterirdischen Deutsch!).
Der Begriff BERUFSLÜGNER hat gegenüber dem Wort Lügenpresse den „Vorteil“,
daß man ihn auch Einzelpersonen angedeihen lassen kann,wenn diese unablässig
die Unwahrheit von sich geben sollten.Weiterhin wirkt er auf mich sehr zeitgemäß
und könnte sich durchaus etablieren.Für mich persönlich ist das Unwort des Jahres 2014 die Begrifflichkeit „öffentlich rechtlich“. Ein Dauerbrenner bei mir ist außerdem die Wortkombination „soziale Marktwirtschaft“.Entweder ist etwas sozial und für alle verträglich oder es herrschen die Gesetze des Marktes.Fressen und gefressen werden.Diese beiden Wörter aneinander zu binden ,scheint mir dem Versuch gleichzukommen, unter Wasser ein Lagerfeuer entfachen zu wollen.Es muß sich wohl um eine Art „Brückentechnologie“ handeln.Vergleiche hinken immer hinterher,genau wie der aus meiner Sicht billige Versuch der Jury ,das tagespolitische Geschehen beeinflussen zu wollen.
Sie haben ein typisch linkes Erziehungspsychosenproblem mit dem Begriff Markt. Ein Markt dient nicht dazu, andere aufzufressen, sondern dazu, den fairen Preis fuer ein Produkt zu finden, bei dem die meisten moeglichen Geschaefte zustande kommen.
Wenn Sie freiwillig ein Geschaeft mit jemand anderem eingehen, tun Sie und er das nur deshalb, weil Sie beide einen Vorteil daraus ziehen. Sie beispielsweise erachten die Tomaten, die Sie kaufen, als wertvoller als das Geld, das Sie dafuer bezahlen. Der Verkaeufer sieht es umgekehrt, vielleicht, weil er mehr TOmaten hat, als er essen moechte.
Deshalb profitieren immer beide Partner eines Geschaeftes von selbigem.
Sehr richtig. Auch die Partnerwahl ist so ein Markt und meiner Ansicht nach eine bessere Analogie.
Hier würde auch niemand auf die Idee kommen, eine Umverteilung und strenge gesetzliche Regelungen zu fordern, um das „fressen und gefressen werden“ sozialverträglich abzufedern (bisher jedenfalls). Es ist jedoch unbestritten sozial ungerecht, dass nur die Schönen einen gutaussehenden Partner (oder gar mehrere) bekommen. Die Hässlichen können schließlich nichts dafür, dass sie so aussehen und dadurch ungleich behandelt werden.
Dann bleibt dem Bürger nur übrig, das Internet zu nutzen, solange das noch so frei wie jetzt ist. Dazu gehören natürlich auch solche Auftritte wie Eure Propagandaschau. Nach Nominierung des Unwort des Jahres, werden die Medien nicht mehr lügen.
http://rundertischdgf.wordpress.com/2015/01/13/unwort-des-jahres-lugenpresse/
Das Unwort des Jahres ist „Putin-Versteher“! („Verschwörungstheoretiker“ und „Gutmenschen“ sind auch schlimm, aber nicht neu.)
Ich habe schon mal auf den Artikel zum Thema „Lügenpresse“ von Wolfgang Lieb (NDS) verwiesen. Zum Schluss heißt es:
„Wir sollten Fluchtursachen – und dazu gehören Kriege und nicht zuletzt auch der Rüstungsexport – bekämpfen und nicht Flüchtlinge.
Die NachDenkSeiten sehen im „Krieg gegen den Terrorismus“ keinen Ausweg, sie fragen vielmehr nach den Ursachen für Fanatismus jeglicher Art, auch für den religiösen, genauso wie für den „abendländischen“. Kriege, Mord und Leid sind doch der Boden auf dem die Radikalisierung von Menschen und Gruppen erst gezüchtet wird, die jetzt eine Religion missbrauchen, um Terror Angst und Schrecken zu verbreiten.
Und von hier aus entwickelt sich doch der ganze Teufelskreis, von Überwachung und Einschränkung von Freiheit ganz allgemein. Das ist gleichzeitig der „fruchtbare Schoß“ von politischen Bewegungen, die auf der geschürten Angst, ihr reaktionäres oder gar braunes politisches Süppchen kochen.“
Ich finde: Der Ausdruck „Lügenpresse“ ist der Propagandaschau nicht würdig. Hier werden nicht alle Journalisten als „Maulhuren“ bezeichnet, sondern ganz bestimmte und es wird hier nicht behauptet: „Diese Zeitung lügt!“, sondern der Artikel genannt und erklärt was daran gelogen ist.
Das Wort Lügenpresse beschreibt einen so grundlegenden und aktuellen Sachverhalt, dass man ihn nicht in die rechte Ecke stellen kann, egal wer ihn historisch benutzt hat. Alternativ könnte man eben Lügenmedien sagen, das klingt moderner, umfassender und unbelasteter. Dass das Wort „Putin-Versteher“ trotz klarer zahlenmäßiger Überlegenheit aussortiert wurde, ist armselig und durchschaubar.
…1246 Einsendungen…
Das ist ein Witz, oder? Wo konnte sich, vor allem WER, beteiligen?
In Zeiten des Internets wären binnen 3 Minuten schon mehr Vorschläge gekommen. Wenn es jemand hätte wissen dürfen.
Lieber Dok,
ich bin ein großer Freund der Propagandaschau, aber in diesem konkreten Fall bin ich anderer Meinung (ein Hoch auf die Pluralität): Bei aller berechtigten Kritik an den deutschen Medien und der von ihr betriebenen Propaganda – die auch die Verbreitung von Lügen beinhaltet – ist doch der Begriff „Lügenpresse“ ungeeignet.
Ja, natürlich ist „Lügenpresse“ ein „ganz objektiv zutreffender Begriff“, da hast du ganz Recht, lieber Dok. Doch leider ist Sprache niemals objektiv … es schwingen immer subjektive Konnotationen mit (andernfalls würde die ganze Propganda ja nur halb so gut funktionieren). Und der Begriff „Lügenpresse“ – obwohl objektiv zutreffend – ist nun einmal aufgrund der Geschichte stark vorbelastet.
Die eigentliche Frage lautet doch, was wir hier erreichen wollen? Wir wollen die Propaganda der Medien dokumentieren und sie letztlich dazu bringen, damit aufzuhören. Wir wollen eine Diskussion anstoßen. Doch wenn wir dabei allzu pauschale Kampfbegriffe verwenden – wie die „Lügenpresse“ – dann stellen wir uns selbst ein Bein.
Kleine Erinnerung an die Pyschologie der Kommunikation: Was zählt ist nicht die Botschaft die wir glauben zu senden, sondern die Botschaft die beim Empfänger ankommt. Unsere Empfänger sind die Medien und die schalten bei dem Begriff „Lügenpresse“ nun mal leider auf stur. Somit ist die Verwendungen dieses Begriffes für uns nicht zweckdienlich.
Hinzu kommt, dass der Begriff „Lügenpresse“ ein vollkommen unzulässiges Pauschalurteil darstellt. Ja, 99% der deutschen Medien belügen und manipulieren uns – teils bewusst teils weil sie selbst zu dumm sind und ihre eigene Propaganda glauben. Aber es gibt eben doch noch jene 1% aufrechter Journalisten, die ihren Beruf noch ernst nehmen und die gute Arbeit leisten. Ja, deren Beiträge, Sendungen und Artikel muss man mühsam suchen und sie gehen im Mainstream nahezu komplett unter … aber es gibt sie. Wer die Presse pauschal als „Lügenpresse“ abstempelt, der vergräzt auch jene 1% die eigentlich zu unseren ersten und engsten Verbündeten gehören sollten. Denn wer die Joffes, Korneliusse und Buhrows aus ihren Ämtern verjagen will, der muss auch gute Leute haben, die deren Jobs dann übernehmen. Das sind jedoch ebenjene 1%. Und die haben es schon schwer genug, auch ohne dass sie ungerechterweise von aufgebrachten Medienkonsumenten mit den Lügnern und Propagandisten in einen Topf geworfen werden.
Zum Abschluss empfehle ich noch den Beitrag von Stephan Hebel auf den Nachdenkseiten, der als Mitglied der Jury sehr gut erklärt, warum „Lügenpresse“ eine gute Wahl war (nicht zwangsweise die bestmögliche Wahl aber eine gute Wahl):
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24552
In diesem Sinne wünsche ich mir von dir, lieber Dok, und auch von den anderen Teilnehmern der Propagandaschau, dass ihr verbal ein wenig abrüstet. Warum? Weil Ihr ein Anliegen habt und durch eure Aggressivität vereitelt Ihr selbst euer eigenes Anliegen. Ihr macht es den Medien leicht, euch als „durchgeknallte Spinner“ zu diskreditieren, sodass man sich nicht länger mit euren Argumenten und euren Recherchen auseinander setzen muss. Dass Ihr es den Medien so leicht macht und ihnen diese Angriffsfläche bietet, das ist Eure eigene freie Entscheidung. Denkt bitte mal drüber nach. Was wollt Ihr erreichen und ist euer verbales Auftreten diesem Ziel wirklich dienlich oder doch eher hinderlich?
„Was zählt ist nicht die Botschaft die wir glauben zu senden, sondern die Botschaft die beim Empfänger ankommt. Unsere Empfänger sind die Medien und die schalten bei dem Begriff “Lügenpresse” nun mal leider auf stur.“ und
“ Ja, 99% der deutschen Medien belügen und manipulieren uns – teils bewusst teils weil sie selbst zu dumm sind und ihre eigene Propaganda glauben.“
.
Okay, die einen belügen uns bewußt. Ob für Geld oder aus US-Verehrung, Machterhalt oder Aufstiegschance, sei dahingestellt.
Die Anderen sind einfach dumm oder sagen wir besser unfähig.
.
Wie in aller Welt kommen SIe auf die Idee, dass auch nur eine der beiden Gruppen der berechtigten Kritik folgen oder ihr Glauben schenken könnten?
Ob diese Leute als Lügenpresse, feuilletonistische Dreckschleudern oder selbsteingebildete Creme der Edelfedern bezeichnet werden, geht den transatlantischen Dummschwätzern am verlängerten Rückgrad vorbei.
Und bezeichnet man diese gar als als Hanns-Joachim-Friedrichs-Preisträger, würden sie die Ironie dahinter nicht einmal bemerken und stolz den kleiderlosen Kaiser imitieren.
.
Vielleicht kann man hier eine alternative Unwort-des-Jahres-Umfrage starten.
Ich hätte da ein paar Begriffe anzubieten, damit der Gegenwind auch mal richtig schmerzt!
Ich sehe das nicht ganz so düster wie Sie. Das ist ein Mitläuferphänomen in den Medien, wobei die Richtung von einer Handvoll Alphajournalisten vorgegeben wird. Bei den Alphajournalisten hat man natürlich keine Chance, irgendeine sinnvolle Diskussion anzustoßen. Ein Herr Joffe hat sich mit seiner Klage gegen die Anstalt ja öffentlich selbst bloßgestellt und auch bei Herrn Kornelius (mit dem ich persönlichen Kontakt hatte) drängt sich mir ein Eindruck auf, dass die doch eher begrenzten intellektuellen Kapazitäten für eine kritische Selbstreflektion nicht ausreichen. Bei diesen Leuten ist Hopfen und Malz verloren. Aber da sind dann eben noch 98% an Journalisten übrig, bei denen man eventuell noch etwas erreichen könnte … die man aber zumindest nicht von vornherein abschreiben und brüskieren sollte.
@ Rene A
„…die man aber zumindest nicht von vornherein abschreiben und brüskieren sollte…“
Also ich weiß nicht…ob man diesbezüglich tatsächlich noch eine ernsthafte Hoffnung haben sollte.
„Ein wesentliches Kriterium der zu konstatierenden medialen Degeneration war der Entschluss der Herren der Medienkonzerne…nämlich teure gute Mitarbeiter zu entsorgen, stattdessen mit der Generation Praktikum und fleißigen Wasserträgern zum Billiglohn den Etat zu entlasten und die Bilanzen aufzuhübschen..
Selbst den Kollegen, die an einem journalistischen Ethos festhalten wollen und dazu auch noch intellektuell in der Lage sind, gelingt das angesichts der Arbeitsüberlastung inzwischen nicht mehr. Die neuen Journalisten werden von einer neuen Generation Vorgesetzter, die fast immer nach dem Primat einer Karriere ohne Verantwortung und oft sogar ohne Skrupel agieren, zusätzlich auf ihre Formbarkeit hin ausgesucht…
Zu dieser Negativauslese der Mitarbeiter kommt eine allgemeine Tendenz zum Abschreiben und Kopieren von Konkurrenzmedien hinzu….
http://www.geolitico.de/2015/01/11/das-system-der-system-medien/
Rene A sagte:
13. Januar 2015 um 18:02
„Und der Begriff “Lügenpresse” – obwohl objektiv zutreffend – ist nun einmal aufgrund der Geschichte stark vorbelastet.“
Ach ja? Wurde er waehrend der Nazizeit verwendet? Haben die Nazis ihre Presse Lügenpresse genannt?
“ Ihr macht es den Medien leicht, euch als “durchgeknallte Spinner” zu diskreditieren, sodass man sich nicht länger mit euren Argumenten und euren Recherchen auseinander setzen muss. Dass Ihr es den Medien so leicht macht und ihnen diese Angriffsfläche bietet, das ist Eure eigene freie Entscheidung.“
Sie implizieren da bereits eine Agenda bei den Medien. Die sie ja auch hat. Eine richtige Presse würde sich nicht beleidigt fühlen, sondern recherchieren, warum der Begriff verwandt wird.
Ich habe noch keine Systempresse gesehen, die erörtert, welche der 19 Forderungen von PEGIDA braun und nazi sind und welche grad noch so gehen.
Und genau durch diese Unterlassung werden sie ja gerade zur Lügenpresse.
(und durch viele andere Unterlassungen auch natuerlich)
Ja, die Nazis haben den Begriff „Lügenpresse“ verwendet. Natürlich nicht für ihre eigenen Medien aber vor der Gleichschalten eben gegen andere deutsche Zeitungen, die sich kritisch äußerten. Und ich bleibe dabei, dass der Begriff auch ohne dieses historische Geschmäckle eine unzulässige Pauschalisierung darstellt.
Unsere Empfänger sind die Medien und die schalten bei dem Begriff “Lügenpresse” nun mal leider auf stur
Ein Lügenmedien-Kartell welches bei JEDER Kritik auf sturr schaltet, mag sie noch so sachlich und höfflich formuliert sein (s. z.B. die Beschwerden der Publikumskonferenz) , dürfte wohl kaum der Hauptadressat dieses Blogs sein.
Völlig einverstanden. Auch für mich das Wort des Jahres 2014.
Das ist doch köstlich: Das Wort wird endlich zur Waffe und damit zur Abwehr; die magische Kraft des Wortes ist zurück und wieder da.
Tausend Jahre hat das deutsche Volk auf diesen Moment warten müssen.
Die Kon-Trolle werden zu Trollen reduziert und die Trolle werden endlich als giftige Zwerge entlarvt.
Das ist doch herrlich!
Kinder, spielt mit der Sprache ohne Scheu. Und denkt bitte nicht über die Worte nach, sondern folgt der Sprache eures Herzens: das betrügt euch niemals!
Wie soll man eine Presse nennen, die alles in einen Topf wirft, durchrührt und dann ihr ideologisches Süppchen kocht ?
Wie soll man eine Presse nennen, die aus propagandistischen Gründen sofort den Schuldigen kennt und wenn sich die Faktenlage ändert dröhnend schweigt ?
Wie soll man einen Presse nennen, die selbst vor Geschichtsfälschung nicht zurückschreckt ?
Ich könnte diese Frageliste noch endlos fortsetzen.
“Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht. Sie wissen es, und ich weiß es. Es gibt niemanden unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche Meinung zu schreiben, und wenn er es tut, weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint. Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei der ich angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und jeder von Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde auf der Straße und müsste sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren, zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot. Sie wissen es, und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse anzustoßen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unsere Fähigkeiten und unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.”
US-amerikanischer Zeitungsverleger und Herausgeber der “New York Times”, John Swinton, 1880
So, und nun liebe Journalisten liegt es an euch, uns die Rezipienten, durch euer Verhalten davon zu überzeugen, dass das Wort „Lügenpresse“ nicht das richtige Wort ist. Da kann ein Stephan Hebel u.a. noch so viel Lyrik absondern, denn an den Taten werdet ihr gemessen.
Vorsicht übrigens beim „Swinton-Zitat“. Es gibt keine direkte Quelle dafür. Vielleicht hat er etwas in der Art gesagt, aber die Ueberlieferung ist auf jeden Fall indirekt und zusammengebastelt. Siehe z.B. Upton Sinclair „The Brass Check: A study of American Journalism“ von 1919. Uebrigens auch einer der Ersten, der Journalisten mit Prostituierten verglichen hat.
Merke: Ein Zitat ohne exakte Quelle ist kein Zitat.
Naja, wenn man Wikipedia samt Fussnote als Quelle gelten lassen möchte:
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Swinton#Journalistische_Karriere
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Swinton#cite_note-5
dann schon.
1) Nein, Wikipedia als Quelle gilt nie :-)
2) In diesem Fall hat sogar „Wikipedia“ gemerkt, dass das Zitat keinen Boden unter den Füssen hat: http://de.wikiquote.org/wiki/Wikiquote:L%C3%B6schkandidaten/November_2011#John_Swinton_.28gel..29
Warum erscheint das Zitat dennoch auf „Wikipedia“? Siehe Punkt 1.
:-)
@Carlo, hehe, hmm dann werde ich das mal aus meiner Zitatensammlung streichen.
Es gibt zahlreiche Quellen zu diesem Zitat:
http://en.wikiquote.org/wiki/John_Swinton
http://www.archive.org/stream/newrepublicfound00scherich#page/122/mode/2up
Für eine Quelle die belegt, das John Swinton es nicht gesagt hat, wäre ich dankbar.
Nur ist keine dieser „Quellen“ eine Primärquelle :-) Das Büchlein von Schellhous nennt ja weder Swinton, noch woher das angebliche „Zitat“ überhaupt stammt („copied from an Eastern Paper“, aha…).
Quellen für die Nicht-Existenz von etwas sind eine ganz formidable Sache. Ich wäre zum Beispiel interessiert an einer Quelle, die belegt, dass Hitler nicht gesagt hat, dass er den Mond erobern möchte. :-)
Natürlich ist es unmöglich eine NICHT-Quelle, einen NICHT-Beweis zu erbringen.
Doch ist es völlig unerheblich, ob ein Herr Swinton diesen Text gegen 1880 von sich gegeben hat oder ein Otto Normaljournalist um 1900 oder später! Der Text ist oft zitiert worden und 70 bis 135 Jahre alt.
Seine Aktualität, selbst wenn er erst 70 Jahre alt ist grenzt leider fast an eine Zeitlosigkeit, was niemand hoffen sollte. Das ist bitter und nicht zuletzt Beweis, dass die Propaganda, die Verdummung auch die Verarschung uns bereits unser ganzes Leben lang begleitet hat und nicht erst seit der Ukraine oder 9/11 ein Kurswechsel stattgefunden hat!
Ich erinnere mich jedenfalls, dass in den 70er-Jahren die Presse kein Deut besser war als heute!
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24552
Doc, lasse bitte nicht nach, Du bist Spitze!
„Lügenpresse“ gehört eindeutig in die engere Auswahl zum Wort des Jahres und ich sympathisiere nicht mit PEGIDA!
Was mit Russenhass möglich ist, haben wir 2014 bei den Mainstream-Medien gesehen und das wird 2015 sicher nicht anders sein.
Lügenpresse ist nun wirklich eine Art Unwort. Verengt dieser Begriff doch vermeintlich auf Druckerzeugnisse. Daher ist Lügen-Medien wohl treffendder. Sind es schließlich in herausstechendem Maße gerade die ÖR-Medien, die durch Propaganda, Hetze und Lüge verbreiten.
Paul Sethe, einstiger Gründungsmitherausgeber der FAZ schrieb 1965 resigniert: „Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.“
Im Übrigen denke ich, dass der korrumpierte Mainstream-Apparat die Wurzel allen Übels ist. Wie man dieses Übel kurieren kann, tja, das mag ich nicht zu sagen. Die Lage ist nämlich kompliziert. Kurz und gut: So lange der „Dämon des Geldverdienens“ [Sethe] die Oberhand in den Redaktionsstuben behält, wird sich am Status Quo nichts ändern. Weil, wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
So bitter es ist: Pegida und die Paris-Anschläge werden von der Presse gegen berechtigte Kritik gekonnt mißbraucht:
a) Man werfe sachlich fundierte Kritik und die Vorurteile von Pegida-Leuten in einen Topf.
b) Man setzt sich selbst gleich mit den getöteten Karikaturisten als Verteidiger von Wahrheit und Freiheit (und da schliessen sich Politiker gerne an).
Ich sage mal vorher: Da kommt noch mehr, denn die Kombination dieser beiden Maßnahmen gibt der Presse die „moralische Legitimation“ jetzt erst recht auf Kritiker einzuhauen.
Ja, die Absicht ist unverkennbar, und gerade weil sie so schamlos und perfide instrumentalisiert und diese fortan als Totschlagargument einsetzen wird, ist es umso wichtiger, hier von Anfang entschlossen gegen zu halten. Wer jetzt aufgibt und die Medien ob dieses Versuches schont, wird später kaum noch punkten können.
Lügenpresse Unwort des Jahres wegen Pauschaldiffamierung der Presse? Und was ist mit „Neonazis in Nadelstreifen“? Ist das keine Pauschaldiffamierung?
Die Unabhängigkeit der Jury ist ein Witz. Eine Rüge für „erweiterte Verhörmethoden“ und „Russlandversteher“ (die Rede war immer vom Putin-Versteher), obwohl beide Begriffe eher zum Unwort des Jahres geeignet wären als „Lügenpresse“
Klicke, um auf pressemitteilung_unwort2014.pdf zuzugreifen
„Wort des Jahres“ wäre richtiger.
falsch. darum kümmert siuch ein anderer verein, nämlich die darmstädter akademie für sprache und dichtung.
Heldenpresse!
Die Auszeichnung als vermeintliches “Unwort des Jahres” durch eine offensichtlich so verlogene, wie politisch motivierte und diktatorische, selbsternannte “Jury”, wird die Propagandaschau deshalb zum Anlass nehmen, das Wort “Lügenpresse” künftig so unvoreingenommen und objektiv zu verwenden, wie jeden anderen prägnanten und zutreffenden Begriff auch
„Lügenpresse“ ist m.E. nicht mehr ganz zeitgemäß.
Es grenzt schlicht z.B. die ganzen Gesinnungsjournalisten und Josef-Göbbels-Orden-Träger wie Kleber und Atai aus. Und umgekehrt impliziert es, daß die (gedruckte) „Presse“ einen eigenen Stellenwert hat, was angesichts der totalen Gleichschaltung von Presse und TV und deren ausschließlicher, gemeinsamer Funktion als PR-Abteilung des Tansatlantischen Syndikats die realexistierenden Begebenheiten eher verzerrt, als korrekt umschreibt.
Diese Bezeichnung mag vereinzelt zutreffen, als Oberbegriff bringt es die Sache aber nicht auf den Punkt, und ist daher aus meiner Sicht bestenfalls nur sehr selektiv zu verwenden.
Ich persönlich werde künftig nur noch vom Transatlantischen Medienkartell (bzw. „Lügen-Medienkartell“, oder einfach nur „Lügen-Medien“) sprechen. Das ist ggü den ganzen Berufslügnern und Kriegshetzern der TV-Anstalten nicht diskriminierend, und es wirft sie zusammen mit ihren „Presse“-Komplizen allesamt genau dahin, wo sie hin gehören: in einen Topf !
Transatlantisches Medienkartell trifft die Sache auf den Punkt. Werde ich auch nur noch benutzen…
Einen Begriff zu verwenden, der schon von Goebbels benutzt wurde, ist an sich ein Schuss ins Knie – noch dazu, wenn man die Unentschlossenen erreichen will.
Zur Verteidigung des Begriffes ist aber anzumerken, dass »kapitalistische Lügenpresse« bis vor 25 Jahren noch eine feste Parole in der DDR war – eben ‚dort‘, wo sie nun wieder skandiert wird [wiki].
Nein, es beudetet nur, dass Goebbels in diesem Punkt schon damals recht hatte.
Seine bevorzugte Formulierung war jedoch Lügenpropaganda. Denn er selbst machte ja auch Propaganda und führte ein Ministerium mit diesem Namen (der damals sprachlich noch neutral besetzt war). Aber es war eben keine Lügenpropaganda.
Manchmal benutzte er aber auch das Wort Lügenpresse, z.B. hier:
„Das deutsche Volk selbst ist gegen die internationale Hetze und Kriegshysterie, die durch die Lügenpresse in London, Paris und New York systematisch betrieben und entfacht wird, gänzlich immun. Es ruht sicher und fest in seiner eigenen
Kraft.“ (1. Mai 1939)
Times -Korrespondent Douglas Reed, der in den 1930ern in Berlin tätig war, bestätigt interessanterweise diese Einschätzung und spricht dabei von ‚einflussreichen Kräften‘.
Upton Sinclair werde ich mir mal anschauen.
Die Einschätzung Goebbels bezüglich britischer Black Propaganda sowohl im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg (und deren Vorfeld) ist historisch absolut zutreffend.
Im Hintergrund wirkten die britischen „Gentlemen’s Clubs“. Im Ersten Weltkrieg insbesondere die britischen Imperialisten um Cecil Rhodes, die ab 1900 und vor allem ab 1905 (Niederlage Russlands gegen das britisch gestärkte Japan) langsam die anti-deutsche Stimmung auf der Insel aufbauten (Invasion Scare etc.). Eine der Schlüsselfiguren war Lord Northcliffe.
Im Vorfeld des Zweiten Weltkriegs zog das Focus Network im Hintergrund die Fäden, das auch Churchill als Kriegspremier aufbaute. Im Focus waren auch jüdische Geldgeber sehr präsent, die natürlich keine Freude an der anti-jüdischen Politik im Deutschland der 30er Jahre hatten. Auf diese konnte sich Goebbels in seinen Attacken wiederum berufen.
Literatur: Stefan Scheil („Churchill, Hitler, Antisemitismus“) sowie für die Nachkriegszeit unbedingt sein „Transatlantische Wechselwirkungen“. Ausserdem Helmuth Mosbergs Doktorarbeit „Re-Edukation: Umerziehung und Lizenzpresse im Nachkriegsdeutschland“ (leider schwierig zu finden). Allenfalls noch Schrenck-Notzing „Charakterwäsche: Die Re-education der Deutschen und ihre bleibenden Auswirkungen“ und Rüdiger Liedtkes Doktorarbeit „Die verschenkte Presse. Die Geschichte der Lizensierung von Zeitungen nach 1945“ (ebenfalls schwer erhältlich). Zur Propaganda im Ersten Weltkrieg z.B. Helmut Roewers „Kill the Huns“ oder natürlich der Klassiker von Ponsonby „Falsehood in Wartime: Propaganda Lies of the First World War“.
Dank der ‚Re-education‘ bekommt jeder deutschsprachige Skeptiker ein flaues Gefühl im Magen, möchte er sich mit den Geschehnissen zwischen 1914 und 1945 beschäftigen und diese vom Propaganda-Staub befreien.
Die Literatur-Liste habe ich jedenfalls mal gerne notiert.
#Lügenpresse wählt Lügenpresse zum „Unwort des Jahres“ :-)
Fazit: Die Presse „lügt wie gedruckt“ – Danke für das Eigentor!
Empfehlung an die Bildungsminister…
„Zeitungswissenschaften“ umbenennen in „Lügenwissenschaften“ ;-)
Wie war das noch bei ORWELL und CHOMSKY…?
Die Pressenutten waren NOCH NIE so pervers wie heute!
„Lügenpresse“ ist ein ausgezeichneter, treffender Ausdruck. „Lügenmedien“ wäre zeitgemäßer, wegen der verheerenden (kommt von „Heer“ ; – )) Rolle zahlreicher weiterer Medien.
Dass Goebbels das Wort benutzt hat, ist kein Hinderungsgrund. Entscheidend ist, wer es sagt, mit welcher jeweiligen Bedeutung und in welchem Kontext.
Übrigens habe ich zur „Lügenpresse“-Meldung auf tagesschau.de einen kurzen Leserbrief verfaßt, der dort postwendend totalzensiert worden ist.
13.01.2015 – 11:50 | „Lügenpresse“ ist „Unwort des Jahres 2014“
„Lügenpresse“ als Unwort?
Leider beschreibt der Ausdruck „Lügenpresse“ eine traurige Wirklichkeit, die jeder kennt, der sich mit dem Phänomen der „Presse“ etwas genauer kritisch auseinandergesetzt hat.
Besonders bewußt geworden ist das vielen BürgerInnen durch die unsägliche antirussische und pro-amerikanische Propaganda in der Presse und in den öffentlich-rechtlichen Medien, was zu einem massiven Vertrauensverlust geführt hat – und zu deutlichen Gegenreaktionen aus der Bürgerschaft, unter anderem durch die Gründung von Bürgerinitiativen wie dem gemeinnützigen Verein „Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien“ oder der Online-Initiative „Propagandaschau“.
Das hatte ich bei den öffentlich-rechtlichen Medien inzwischen nicht mehr anders erwartet.
Eine Dokumentation von etwa 40 weiteren Total-Zensur-Maßnahmen der tagesschau.de – Zensur findet sich hier:
http://www.publikumskonferenz.de/forum/viewtopic.php?f=34&t=149&sid=7a9e4e119846558830c4c4ee8ed78197
Es sollte als Auszeichnung betrachtet werden, dass die transatlantische Manipulationsmaschine von so vielen Bürgern und Bürgerinnen so deutlich erkannt wurde. Erst die vielen offensichtlichen Lügen, Verdrehungen der Wahrheit, die gezielten antirussischen Manipulationen, die kaum verhüllte Kriegshetze, die Weg- und Auslassungen in der „Berichterstattung“, die Bildermanipulationen usw. usf. der systemischen Medien- hier auch insbesondere die ÖR (Kleber!!) und SPON, die Blöd-Zeitung für Pseudo- Intellektuelle, haben den Begriff der „Lügenpresse“ in der heutigen Zeit erst möglich gemacht. Insofern haben die Juroren eine gute Wahl getroffen – sie trifft in allererster Linie die System- Medien. Aber dort – bei ARD und ZDF, Spiegel und Springer (ist ja mittlerweile kaum noch auseinanderzuhalten), FAZ, SDZ und all den miesen Provinzgazetten und -sendern, die in das gleiche gleichgeschaltete systemische Horn tuten, wird der Erkenntnishorizont wahrscheinlich nicht so weit reichen, um das zu erkennen.
Der Begriff »Lügenpresse« ist viel älter, wie ich vorhin gerade las und stammte ursprünglich nicht erst aus der NS-Zeit, sondern wurde nur von denen verwendet.
Siehe: http://journalistenwatch.com/cms/2015/01/13/neues-von-der-luegenpresse-heute-der-spiegel/ nit Verweis auf: http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4628933/Lugenpresse-Ein-neuer-alter-Kampfruf
Andererseits könnte man natürlich auch den Begriff »Märchenblätter« verwenden, also Märchen-erzählende-Presse. Dieser Begriff wurde früher schon für die sogenannten Regenbogenhefte /Yellow-Press) verwendet. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/yellow-press-realitaetsschock-fuer-die-maerchenblaetter-1144652.html Daher wäre es nur gerecht, wenn man den Begriff auf die anderen Medien übertragen würde. Schließlich erzählen uns diese von Jahr zu Jahr immer mehr Märchen, die ja auch irgendwie eine Variante der Lüge sind…
„Märchen“ wäre eine Verharmlosung. Ich bin für „Manipulationspresse“
http://www.nachdenkseiten.de/?p=24552#more-24552
Bei aller berechtigten Kritik an der diesmaligen Entscheidung bin ich im Großen und Ganzen doch sehr zufrieden mit der Aktion „Unwort des Jahres“, wenn ich an die Ernennung solcher sonst politisch sehr aufgeladenen Kampfbegriffe wie „Sozialtourismus“ oder „Humankapital“ denke. Diesmal haben die Herrschaften sich aber auch selbst einen Bärendienst erwiesen – oder war da gar Druck von oben im Spiel? Ich halte es ob dieser mMn untypischen Wahl für höchstwahrscheinlich.
Volker Bräutigam v.braeutigam@gmail.com
Friedhelm Klinkhammer f.klinkhammer@gmx.de
13.01. 2015
Herrn
Intendant Lutz Marmor
Norddeutscher Rundfunk
Hamburg
Per E-Mail l.marmor@ndr.de
Unsere Programmbeschwerde v. 10.12. 2014/Unterschlagung von Informationen über den Appell der 64 Prominenten zum Kurswechsel gegenüber Russland
Hier: Ihre sowie der Chefredaktion ARD-aktuell Stellungnahme v. 09.01. 2015
Sehr geehrter Herr Marmor,
wir bedanken uns dafür, dass Sie unsere o.a. Beschwerde unter voller Nutzung der dafür vorgesehenen Monatsfrist an deren letztem Tag noch beantwortet haben. Da Sie in der Entscheidung der ARD-aktuell-Chefredaktion den offensichtlichen Verstoß gegen den NDR-Staatsvertrag „nicht zu erkennen“ vermögen, bitten wir Sie, darüber nunmehr den NDR-Rundfunkrat befinden zu lassen.
Wir bestehen auf einer Überprüfung seitens des Rundfunkrates, ob es mit dem staatsvertraglichen Gebot zur vollständigen Information, zur Friedensförderung und Völkerverständigung vereinbar war, den Appell der 64 prominenten deutschen Elder Statesmen und anderer bedeutender Persönlichkeiten zur Kursänderung gegenüber Russland in den Hauptnachrichtensendungen zu verschweigen. Der Umstand, dass am selben – „nachrichtenstarken“ – Tag der thüringische Ministerpräsident gewählt worden ist, kann die redaktionelle Nichtbeachtung des Aufrufs nicht rechtfertigen. Journalistische Professionalität verlangt eine vertretbare Abwägung. Dieses Auswahlermessen wurde hier offensichtlich fehlerhaft ausgeübt. Unübersehbar ist der Grund für die Verschweigung des Aufrufs nicht der angeblich „historische Charakter“ der thüringischen Wahl (das „Historische“ am Ramelow in Erfurt ist schon nach einem Monat nicht mal mehr unterm Mikroskop zu erkennen; eine kompetente Redaktionsleitung hätte das mit vergleichendem Blick auf den „historischen“ Stuttgarter Kretschmann bedacht). Maßgebend war vielmehr die peinliche Servilität der Nachrichtenredaktion im Verhältnis zur Bundesregierung.
Es verwundert sehr, dass Chefredakteur Gniffke sich abermals auf Usancen der sog. Qualitätsmedien beruft und damit jegliche Eigenständigkeit und Anspruch auf eine Vorbildfunktion der öffentlich-rechtlichen TV-Nachrichten missen lässt – ¬¬obgleich diesbezügliche Erwartungen in Kenntnis seiner bisherigen Argumentation naturgemäß gering waren. Hingegen hoffen wir noch, im NDR-Rundfunkrat ein dem Gesetz und den Aufgabenstellungen des Rundfunkstaatsvertrags verpflichtetes Bewusstsein zu finden. Bei unseren Programmbeschwerden bestärkt uns der Wunsch, entsprechende Fundstücke wegen ihres Seltenheitswerts der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
Mit freundlichem Gruß
Volker Bräutigam
Friedhelm Klinkhammer
Sehr geehrter Herr Bräutigam,
sehr geehrter Herr Klinkhammer,
vielen Dank für Ihre Programmbeschwerde vom 9. Dezember 2014. Sie kritisieren darin die Nachrichtenauswahl der „Tagesschau“ und der „Tagesthemen“. Ich habe Ihre Kritik an die Chefredaktion von ARD-aktuell weitergeleitet und sie gebeten, zu Ihren Vorwürfen Stellung zu nehmen. Die Stellungnahme finden Sie anbei.
In der redaktionellen Entscheidung von ARD-aktuell zur Behandlung des Themas vermag auch ich keinen Verstoß gegen den NDR-Staatsvertrag erkennen.
Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
ARD-Vorsitzender
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Volker Bräutigam v.braeutigam@gmail.com
Friedhelm Klinkhammer f.klinkhammer@gmx.de
10.12. 2014
An
Frau Ute Schildt,
Vorsitzende des NDR-Rundfunkrats
Hamburg
Rothenbaumchaussee 131
(p. E-Mail Gremienbuero@ndr.de)
Herrn
Intendant Lutz Marmor
(p. E-Mail l.marmor@ndr.de)
Herrn Ruprecht Polenz
Vorsitzender des ZDF-Fernsehrates
p. E-Mail: zuschauerredaktion@zdf.de
Herrn Thomas Bellut
Intendant des ZDF
p. E-Mail: zuschauerredaktion@zdf.de
Beschwerde wegen Verstoßes gegen §§ 5, 7 und 8 NDR-Staatsvertrag
resp. §§ 5 und 6 ZDF-Staatsvertrag
Hier: Nachrichtenunterdrückung am 05./06. 12. 2014 betr. Prominenten-Appell
„Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“
Sehr geehrte Frau Schildt, sehr geehrte Herren Polenz, Marmor und Bellut,
wir erheben hiermit Beschwerde über die Nachrichtengestaltung der Redaktionen von Tagesschau und Tagesthemen sowie der Redaktionen von heute und heute-journal wegen Verstoßes gegen wesentliche Bestimmungen des NDR-Staatsvertrages resp. des ZDF-Staatsvertrages – begangen mittels unterlassener Berichterstattung. Wir sehen in dem im Betreff genannten Vorgang einen schwerwiegenden Fall von Nachrichtenunterdrückung.
Am 5. Dezember richteten in der Wochenzeitung Die Zeit 60 herausragende Mitbürger aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft einen Friedensappell an Bundeskanzlerin Merkel, an die Mitglieder der Bundesregierung, des Bundestages und an weitere Entscheidungsträger in Politik und Medien:
„Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“
http://www.zeit.de/politik/2014-12/aufruf-russland-dialog
Zu den Erstunterzeichnern dieses Appells gehören ein ehemalige Bundespräsident, ehemalige Bundestags-VizepräsidentInnen, ein Ex-Bundeskanzler, Minister, Staatsekretäre, Abgeordnete und viele über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannte Kulturschaffende, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Trotz des Gewichts, den der Appell und seine Initiatoren fraglos haben – eine wortgleiche Petition wurde übrigens mittlerweile von vielen tausend Mitbürgern unterzeichnet und erfährt weiter großen Zuspruch – berichteten die wichtigsten TV-Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit keinem Wort über diesen Friedensaufruf.
ARD und ZDF bestätigten mit dieser manipulativen Nachrichtengestaltung einmal mehr ihre Parteilichkeit, regierungshörigen Konformismus und Mangel an journalistischer Unabhängigkeit. Offenbar sollte der Appell, die Kanzlerin möge den gegenwärtigen, Kriegsgefahr heraufbeschwörenden Kurs verlassen und zu einer neuen Entspannungspolitik finden, der bundesweiten Öffentlichkeit vorenthalten werden.
Wir betrachten diese hermetische Informationspolitik der Redaktionen als Nachrichtenunterdrückung und als einen schwerwiegenden Verstoß gegen folgende staatsvertraglichen Bestimmungen:
seitens des NDR (für die ARD):
§ 5 Programmauftrag
(1) Der NDR hat (…) einen objektiven und umfassenden Überblick über das (…) Geschehen in allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben. Sein Programm hat der Information (…)zu dienen.
§ 7 Programmgrundsätze
(…) Das Programm des NDR soll (…) die internationale Verständigung fördern, für die Friedenssicherung (…) eintreten (…)
§ 8 Programmgestaltung
(1) Der NDR ist (…) zur Wahrheit verpflichtet. (…) (…) Ziel aller Informationssendungen ist es, sachlich und umfassend zu unterrichten und damit zur selbständigen Urteilsbildung der Bürger und Bürgerinnen beizutragen. (2) Berichterstattung und Informationssendungen (…) müssen unabhängig und sachlich sein.. (…)
seitens des ZDF
§ 5 Gestaltung der Sendungen
(1) In den Sendungen des ZDF soll den Fernsehteilnehmern (…) ein objektiver Überblick über das Weltgeschehen, insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit vermittelt werden. Die Sendungen sollen eine freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung fördern.
(2) Das Geschehen in den einzelnen Ländern und die kulturelle Vielfalt Deutschlands sind angemessen im Programm darzustellen.
(3) Das ZDF hat in seinen Sendungen (…) der Verständigung unter den Völkern (zu) dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken.
§ 6 Berichterstattung
(1) Die Berichterstattung soll umfassend (…) und sachlich sein
Wir halten unsere Feststellung für selbsterklärend, dass mit der Unterlassung, über den Appell in den angesprochenen Nachrichtensendungen zu informieren, gravierend gegen die zitierten gesetzlichen Bestimmungen verstoßen wurde und fordern daher Sie und Ihre Gremien zu kritischer Prüfung und Korrektur auf.
Mit höflichen Grüßen
Volker Bräutigam
Friedhelm Klinkhammer
@ Dok
Naja, damit bescheinigt sich die FAZ, dass sie eben keine „Lügenpresse“ ist. Wobei ich letzteren Begriff überhaupt nicht verwenden würde, er ist in der Tat gerade durch die vielfache Verwendung in Goebbels-Reden meiner Ansicht nach nicht gebrauchsfähig. Wir sollten eben auch nicht aus Opposition auf solche Dummheiten hereinfallen und sagen: Nun grade! Den Begriff „Lügenpresse“ haben sich die Neonazis bewusst bei Goebbels ausgeliehen, und ich nehme mal an, wir sind intelligent genug, für die gegenwärtige deutsche Presselandschaft einen zutreffenden Begriff zu finden.
Guter Einwurf. Mir persönlich erscheint die Wahl des Wortes als eine Art Deckmantel – man erhebt den Zeigefinger gegen die Wortwahl, verteidigt damit aber eigentlich den Status Quo indem man die Implikation macht, die Vorwürfe sind bereits damit entkräftet. Man erschießt sozusagen den Botschafter, ob die Nachricht nun stimmt oder nicht, und meint damit der Problematik aus dem Weg zu gehen.
Hallöle junger Mann,
ist es wahr, das ein Begriff nicht benutzt werden darf, weil er einmal von den falschen benutzt wurde?
Ist das nicht schon Selbstzensur?
… und wenn ich diesen Gedanken einmal fortführen darf, …heißt das dann nicht auch, das eine Erkenntnis ich ich selbstständig erlangt habe hinfällig ist, weil „der falsche“ schon einmal diesen Gedanken geäußert hat?
Zitat:
Den Begriff “Lügenpresse” haben sich die Neonazis bewusst bei Goebbels ausgeliehen,…
Wen oder was meinst du mit Neonazis?
Ich verstehe das so, das du die Pegida damit meinst!
Wenn dem so ist, bitte ich dich um nachprüfbare Beweise, die eine Einordnung als Neonazis gerechtfertigt erscheinen lassen.
Es geht letztlich um einen Kampf um die Deutungshoheit. Die sogenannte „Wahl“ zum Unwort des Jahres ist aber keine Wahl, sondern eine politische Entscheidung, mit der die selbsternannten Auguren eine politische Agenda verfolgen. In diesem Fall soll die Kritik an den Medien in die Naziecke gerückt werden, um sie zu diffamieren.
Diejenigen, die vorgeben, die Journalisten vor pauschaler Diffamierung schützen zu wollen, diffamieren ihrerseits damit vollkommen berechtigte Kritik an den Medien als neonazistisch. Das wird sich die Propagandaschau nicht zu eigen machen.
„Lügenpresse“ ist eine sehr pauschale Zuspitzung, aber in der nachgewiesenen transatlantischen Gleichschaltung der ÖR und MSM ist er inhaltlich zutreffend. Die Kritik der selbsternannten Sprachwächter entzündet sich auch nicht an einer etwaigen semantischen Abstrusität, wie es etwa bei „Döner-Mörder“ offensichtlich ist, oder in einer antidemokratischen Agenda, wie sie in Merkels „alternativlos“ deutlich wurde, sondern ganz allein in der historischen Verwendung durch die Nazis.
Wer Begriffe aus einem Diskurs ausschließen möchte, muss allerdings schwerer wiegende Gründe anführen, sonst entlarvt er sich selbst, als von dem totalitären Geiste durchdrungen zu sein, den er anderen diffamierend unterstellt.
genau!
die deutungshoheit ist die machthoheit
ich persönlich bevorzuge ja die lächerlichmachung (chaplin), die auch noch die aggression und angst abbaut – und die völlig fehl platzierte – sich selbst verleugnende „ehrfurcht“ (des kaiser´s neue kleider)
diese gesunde sichtweise wünsche ich allen in diesen zeiten, denn lügenpresse IST lügenpresse, genau wie 1+1=2 und das alles ganz ideologie+religionsfrei (hab ich von jonathan meese „gelernt“ >>> es geht um ganz einfach entrümpelte denke, die nicht mißbraucht werden darf!)
doch der rumpelladen läuft auf hochtouren
vielen dank für deinen entrümpelten kopf:-)
DiSpA – Dokumentation im Sinne politischer Abartigkeiten
Gruß und Dank für ein erfolgreiches Wirken im Sinne von Bewusstsein.
Deinen Einwand finde ich zwar richtig – ich vermeide auch das Wort „Lügenpresse“,und doch merkt man, dass das ganze Geplärre der Medien um angeblich braune Wortwahl einfach nur ein denunziatorisches Machtspiel ist.
Am „Wehren wir uns“ der Zeitungsverleger, das doch stark an „Deutsche, wehrt euch“ erinnert oder am „sozial ist, was Arbeit schafft“:
https://insmwatchblog.wordpress.com/2007/05/17/nachtrag-zu-sozial-ist-was-arbeit-schafft/
Es kommt dann doch noch sehr auf den Absender an.
warum die einschränkung auf die gegenwärtige deutsche presselandschaft? es sind die medien allesamt verlogen und propagandavoll.
das wort lügenpresse verrät seine urige herkunft aus zeiten, als die presse noch allein die veröffentlichte meinung war.
das passt auch zum ruf aus der pegida-ecke. das sind verspätete, die den anschluss an die gegenwart verpasst haben.
Hallo Dok,
willkommen im Kreis derjenigen Menschen, die es einfach satt haben sich für ihre Art des Sprachgebrauchs disziplinieren zu lassen.
Zum Anfang fällt es erst einmal schwer, aber du wirst merken, es befreit auch das Denken. Denn das eine ist mit dem anderen eng verknüpft!
Also, herzlichen Glückwunsch!
Diese Diffamierung wird nach hinten losgehen. Danke, Dok, für den extrem treffenden Text. „Putin-Versteher“ wäre zweifelos das ‚echte‘ Unwort des Jahres gewesen – aber nur in einer (Wunsch-)Realität, in dem es eben keine „Lügenpresse“ gäbe…
Aber wer definiert schon „Realität“? Die zig Millionen Bürger, die sich nun darüber schwarz ärgern werden, bilden die Realität, sie muss nur noch eine wirksame Stimme bekommen. Dass dies früher oder später so kommt, dafür haben die Mini-Ceaucescus mit dieser Witz-Entscheidung einen weiteren ordentlichen Beitrag geleistet.
@malcolmlarge
ein (kleiner) widerspruch… Bedeutsam ist diese entscheidug gottseidank nicht. „witz-Entscheidung“ ist richtig,aber es ist mehr, eine politische Entscheidung.
Wie politisch-demagogisch diese Entscheidung ist, so wenig bedeutsam sie auch sein möge, zeigen folgende auf „objektives“ gerichtete Überlegungen.
– sinn im allg. macht ene solche Wahl nur für ein wort, dass über den genannten Zeitraum wirklich massenhaft oder doch sehr häufig von unterschiedlichen vewendern gebraucht wurde. Ist es das? Nein, Im wesentlichen wurde es häufig erst von der Pediga benutzt, immer aus deren sicht, Eine Diskussion des begriffs,bzw. unterschiedliche Einschätzung von mehreren seiten erfolgte nicht. Ihm fehlt – zumindest bis jetzt – die bedeutung durch massenhaften gebrauch.
– als begriff selbst ist es zu allgemein. Es könnte in zig-zusammenhängen gebraucht werden, im Inland, Ausland, usw. Es ist wie mit der Unterscheidung zwischen allgemeiner und Fach-sprache. Einen Fachbegriff erkenne ich sofort daran, dass er keinen text-zusammenhang benötigt, um seinem fach zugeordnet werden zu können. ein allgemeiner jedoch schon . Beispiel: sport-Fußball:. 11-m-linie und Tor..
Bezogen auf hier könnte also „lügenpresse“ überall verwendet sein, ohne den zeitlich-räumlichen Kontext, den es aber bezeichnen soll.
– Putin-versteher, was wohl ebenso zu Auswahl stand, erfüllt diese Kriterien. das wort war omnipräsent, wurde von „allen seiten“ benutzt bzw. diskutiert usw. und es gehört eindeutig in den hiesigen und heutigen zusammenhang.
Dies alles zeigt überdeutlich, dass eben eine große zahl von Institutionen fest in der Hand der…. sind. So wie z..b. die clique. die z.b. den sog. Friedensnobelpreis vergibt, z.b. an einen Herrn Obama!
Ein Mitglied der clique, die das sog. Unwort gekürt hat, nimmt heute in den nachdenk-seiten Stellung, dh. es windet sich, der sprachwurm ist von z.b. einer Ameise gebissen worden und windet sich. So liest sich dies. Durchaus unter sprachlichen Gesichtspunkten interessant.
Der Herr heißt übrigens Stefan Hebel und schreibt als „Journalist“ u.a. für die Frankfurter Rundschau, naja!
–
Die Frankfurter Rundschau fand ich heute garnicht so schlecht: http://www.fr-online.de/kultur/pegida–bild–dir-deine-wutbuerger,1472786,29520274,view,asFirstTeaser.html
Die Krönung ist ja, dass sich die Leidmedien (das ist mein entsprechender Sammelbegriff) nun gegenseitig in die Wolle bekommen. Oder sich in Selbstkritik üben: http://www.sueddeutsche.de/medien/studie-zur-nsu-berichterstattung-verloren-im-vorurteil-1.2297144
Dass Schöne am „Neuland“ ist ja, dass man entsprechende Verfehlungen jederzeit nachlesen kann. Dann noch das Offensichtliche abzustreiten, hätte schon fast Gniffke-Niveau.
Oh. Die FR sagt, wenn wir noch weniger von islamischer Gewalt berichten, wird alles besser.
Das fandst Du gar nicht so schlecht? Hm. Gar keine Berichterstattung statt ein bisschen und meist verstuemmelter Berichterstattung?
Als die Schwedischen Jugendaufstaende vor 2 Jahren stattfanden, hab ich durch alle EU-Medien gesucht. Ueberall hiess es Jugendaufstaende. Ich dachte, das kann doch nicht sein, ich kenn doch schwedische Jugendliche, die machen doch keinen Aufstand. Ich war von den 2007 Banlieue Riots in Paris gewohnt, dass die EU-Presse es benennt, wenn da eine ethnisch-religioese Minderheit einen Aufstand macht.
Aber nicht mehr in 2012. KEINER.
Also hab ich nach Videos geguckt und siehe da, die Rioter sahen gar nicht wie Schweden aus! Kein Medientext irgendwo in der EU hatte das erwaehnt. Wie kamen diese Leute ueberhaupt nach Schweden? Ich kenne Schweden noch ganz anders. Nichts davon wurde erklaert, recherchiert oder berichtet.
Damit will ich nicht sagen, dass es positiv oder negativ ist, wenn Schwarze Stockholm anzuenden. Mir gehoerts nicht, es ist mir egal. Ich moechte aufzeigen, dass wir von vorn bis hinten nach Strich und Faden belogen werden, auf jedem Gebiet, seit einigen Jahren. Muss mit der Einfuehrung der Thoughtcrime/Hatecrime-EU-Gesetze zusammenhaengen.
In einem Krieg ist das erste Opfer die Wahrheit; die EU ist seitdem im Krieg.