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Über die Propagandafloskeln der gleichgeschalteten deutschen Medien könnte man Bücher schreiben. Zu den beliebtesten gehört das Wort von der „Weltgemeinschaft“ – das so lächerlich ist, dass es eigentlich von Dittsche stammen müsste. Tatsächlich ist die Sache ernster, denn es geht darum „den Feind“ auszumachen, der angeblich ausserhalb der „Weltgemeinschaft“ steht.

Gegen diesen Feind ist von Aushungern durch Sanktionen, bis zur direkten physischen Vernichtung jedes Mittel recht.  Deutschland steht – eine vermeintliche Lehre der Geschichte – selbstverständlich immer im Zentrum dieser ominösen „Weltgemeinschaft„, die in der Regel nichts anderes ist, als die NATO und andere von den USA besetzte oder ideologisch und politisch unterworfene Staaten.

Wahr ist hingegen: es gibt und gab niemals eine „Weltgemeinschaft„, die gemeinsam gegen Irak, Nordkorea, Iran, Syrien, China oder Russland stand oder steht. Das ist eine propagandistische Chimäre und wann immer der Bürger dieses Wort hört oder liest, sollte er wissen: Jetzt kommt Propaganda, jetzt soll jemand dämonisiert und fertig gemacht werden.

Wenn es um Russland geht, verweisen die deutschen Staatsmedien gerne auf russische Staatsmedien und benutzen das Wort so abschätzig, wie es die Propagandaschau deshalb vice versa mit den deutschen Staatsmedien tut.

Diese deutschen Staatsmedien, die aus leicht durchschauenden Gründen von sich meinen, sie seien etwas besseres, zeigen also immer gerne mit dem Finger in aller Herren Länder, um dort staatliche Propaganda auszumachen – merken dabei aber niemals, dass vier schmutzige Finger auf sie selbst zurück zeigen.

Die reichstagstreuen Journalisten der tagesschau berichteten am 9.12.2013 über eine Neuordnung der russischen Presselandschaft und benutzen dabei gleich mehrere Methoden der Propaganda:

„Generaldirektor der neuen Staatsholding soll der wegen seiner offen antiwestlichen und konservativen Agitation umstrittene Journalist Dimitri Kisseljow [werden].“

Man fragt sich unvermittelt, ob der Mann tatsächlich so antiwestlich und agitatorisch sein kann, wie ARD-Journalisten gemeinhin anti-russisch und für NATO-Agitation bekannt sind. Wenn ja, dann wäre das nicht gut.

„Wie der frühere KGB-Offizier Putin hat auch Kisseljow in den 1970er-Jahren die Leningrader Staatliche Universität im heutigen St. Petersburg absolviert.“

Da ist er wieder: der „KGB-Offizier“, der sich doch eigentlich mit der FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda, Merkel, ganz gut verstehen müsste. Komischerweise wird Merkels FDJ-Sozialisation in den Reichstagsmedien genauso penetrant totgeschwiegen, wie auf der KGB-Vergangenheit Putins herumgeritten wird.

Dass der Besuch der selben Universität benutzt werden soll, um Kisseljow in einem schrägen Licht erscheinen zu lassen, ist mindestens genauso propagandistisch, dämlich und durchschaubar. Dass Kisslejow Skandinavistik studiert hat verschweigt die Propaganda ebenfalls, offenbar eignet es sich nicht zur Demagogie – wäre aber eine interessante Information.

„Der kremltreue Journalist verglich Putins Politik mit der des Sowjet-Diktators Josef Stalin. „Von der Größe seines Schaffens her ist der Politiker Putin unter seinen Vorgängern des 20. Jahrhunderts nur vergleichbar mit Stalin“, hatte Kisseljow in einer Sendung zu Putins 60. Geburtstag 2012 gesagt.“ (schreibt die tagesschau weiter)

Propaganda-Grundschule muss man das wohl nennen: Ein Zitat aus dem Zusammenhang reissen und es in falscher Konnotation gegen den Sprecher wenden. Dankenswerterweise hat Leserin Tusja aufgepasst, kann das Zitat einordnen und gibt wieder, was Kisseljow noch gesagt hat, was aber von der tagesschau unterschlagen wird:

„Aber die Methoden (von Stalin und Putin) sind prinzipiell unterschiedlich. Der Preis, der für den Fortschritt in der Zeit von Stalin bezahlt wurde, ist inakzeptabel, aber der Umfang der Veränderungen ist ähnlich.
Am Ende stellen wir fest, was Putin erreicht hat: Die Funktionalität der Armee wurde wieder hergestellt, Russland bleibt eine Atommacht, die territoriale Integrität wurde beschützt. Dabei ist Russland so frei wie noch nie in seiner Geschichte.“(LINK)

Das Hetz-, Lügen- und Propagandaorgan tagesschau verschweigt aber nicht nur diese Informationen, es geht noch weiter:

„Im August erklärte er in einer Sendung, dass die Organe von Homosexuellen seiner Ansicht nach nicht für Transplantationen geeignet seien und deswegen verbrannt werden sollten.“

Da ist sie wieder: die russische Homophobie, nicht wahr? Zumindest wollen die Hetzer der tagesschau diesen Eindruck erwecken. Kisseljow will – so wird suggeriert – Organe von Homosexuellen verbrennen lassen, damit sich niemand ansteckt – mit Homosexualität!

Weit gefehlt! Auch das ist lupenreine Propaganda und Doppelmoral, denn auch in Deutschland und vielen anderen Ländern dürfen Homosexuelle kein Blut oder Knochenmark spenden. Selbstverständlich nicht wegen der Ansteckungsgefahr mit Homosexualität, sondern mit HIV.

„Homo- und bisexuelle Männer können weder Blut- noch Knochenmarkspender werden. Jetzt sprechen sich auch Wissenschaftler gegen diese Diskriminierung aus.“ (LINK)

Bei Organen sieht es etwas anders aus:

„Es heißt aber auch: Die Organe homosexueller werden wie B-Ware behandelt. Und zwar generell und ohne Ansehen der konkreten Lebensumstände des Spenders, wie es bei heterosexuell Lebenden selbstverständlich ist. Wie die Ausschlusskriterien zur Blutspende ist das nichts anderes als diskriminierend.“ (LINK)

Und was geschieht wohl mit entnommenen Organen in deutschen Krankenhäusern, wenn diese nicht mehr verwendet werden? Richtig! Die werden selbstverständlich verbrannt.

Ob die staatlichen deutschen Propagandisten sich geärgert haben, dass Kisseljow Westerwelles Homosexualität für ein billliges Witzchen genutzt hat oder ist das, was an diesem Beispiel wieder einmal deutlich wird, die ganz normale Dämonisierung russischer Offizieller in den deutschen Medien?

Man kann über Kisseljow denken was man will. Aber man sollte über ihn zumindest ansatzweise das schreiben, was der Wahrheit nahe kommt.

Danke für den Hinweis Tusja!