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Am Dienstag Abend wurde im französischen Nantes ein mutmaßlicher Kleinkrimineller bei einer Fahrzeugkontrolle durch die Bereitschaftspolizei CRS erschossen. Nachdem er sich im Rückwärtsgang der Kontrolle und möglicherweise seiner Verhaftung entziehen wollte, schießt ein Polizist. Die Kugel trifft ihn im Hals, er stirbt im Krankenhaus oder auf dem Weg dorthin.

Laut Darstellung der Polizei hat er einen Beamten angefahren, der sich hinter dem Fahrzeug befand, bevor geschossen wurde. Zeugen bestreiten die Darstellung der Polizei und Videos scheinen zu belegen, dass tatsächlich kein Polizist hinter dem Fahrzeug war.

Nach dem Tod des 22-Jährigen mit Migrationshintergrund kommt es seit Tagen zu schweren Ausschreitungen. Bemerkenswert ist die unterschiedliche Darstellung in den Medien. Die jeweilige politische Agenda der Autoren kommt in diesem Fall besonders prägnant ans Licht.


Die linke Brille:

Zum Vergleich hier der aktuelle Bericht des linken Portals WSWS, wo schon in der Überschrift von einem „Polizeimord“ gesprochen wird.

Unruhen nach Polizeimord in Nantes


Die rechte Brille:

Völlig anders die Darstellung in der rechten Jungen Freiheit, wo man kritiklos die Darstellung der Polizei übernimmt und es als erwiesen darstellt, dass das Opfer zuvor einen Polizisten „gezielt anfuhr“.

Ausschreitungen in Nantes gehen weiter


Die Staatsbrille:

Die deutschen Staatssender stellen sich erwartungsgemäß ebenfalls tendenziell auf die Seite der Polizei, indem sie am Mittwoch Abend zunächst vernebelnd von einem „Tod bei einer Polizeikontrolle“ (ARD tagesschau, ZDF heute-journal) sprechen, als ob das Opfer an Krankheit oder Altersschwäche gestorben sei und den tödlichen Schuss erst danach erwähnen oder wenn sie von „unterschiedlichen Versionen“ nuscheln und die Zeugen, die der Polizei widersprechen, kurzerhand verschweigen (ARD tagesschauZDF heute). Besonders entlarvend ist die verschleiernde Formulierung des ZDF, wo Christian Sievers gestern „erklärte“:

„Grund für die Ausschreitungen ist der Tod eines polizeibekannten, jungen Mannes, der vor zwei Tagen bei einer Personenkontrolle durch die Kugel eines Polizisten starb.“

Das ist semantisch auf dem gleichen Niveau wie das notorische Schwadronieren vom „russischen Nowitschok“, nur dass im Fall von Nantes völlig klar ist, dass ein französischer Polizist das Opfer (vorsätzlich oder nicht) erschossen hat, während im Fall von Salisbury lediglich klar ist, dass das mutmaßlich verwendete Gift ursprünglich einmal in der Sowjetunion entwickelt wurde.

Von den Zeugen, die der Polizeidarstellung widersprechen, und deren Darstellung offenkundig die Ursache für die Krawalle ist, erfahren die Zuschauer in den ZDF-„Nachrichten“ bis heute nichts.