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ard_logoEs braucht schon ein gehöriges Maß an Naivität, Ignoranz oder Vorsatz, um die Kampagne der Staats- und Konzernmedien zur Aufrüstung der Bundeswehr und der von den herrschenden Eliten gegen den Willen der deutschen Bevölkerung beschlossenen weiteren Militarisierung der deutschen Außenpolitik nicht als solche zu erkennen oder sie zu leugnen.

Jürgen Todenhöfer auf Twitter

Nahezu täglich werden in ARD und ZDF neue „Berichte“ dahingehend lanciert, wie schlecht es um die Ausstattung der Bundeswehr bestellt sein soll. Diese „Berichte“ kommen vorwiegend aus der Truppe oder dem „Verteidigungs“(sic!)-Ministerium selbst, werden nicht kritisch hinterfragt, nicht mit Meinungen von Kriegsgegnern kontrastiert, nicht mit den zweifelhaften „Erfolgen“ verbrecherischer NATO-Kriege (Jugoslawien, Irak, Afghanistan, Libyen, Syrien, Jemen, …) der vergangenen Jahre abgeglichen, sondern durch ARD und ZDF oft genug mit militaristischen Kommentaren aufgeheizt, die neue/alte Feindbilder (Russland, Iran, Nordkorea,…) erfinden oder einem deutschen Großmannstum das Wort reden, wie es zuletzt unter Adolf Hitler oder Wilhelm II. üblich war.

Eine Suche auf tagesschau.de dokumentiert die Kampagne des Staatssenders ARD. Diese Suche nach den Schlagworten „bundeswehr zustand“ liefert folgende 50 Ergebnisse – rund ein Dutzend stammen aus den letzten Wochen. Jeder einzelnen Meldung sind eine Vielzahl weiterer Beiträge in den sogenannten „Nachrichten“ und Magazinen des Hörfunks zuzuordnen, mit denen die Bevölkerung mehr oder weniger subtil für Kriegseinsätze und höhere Militärausgaben weich geklopft werden soll.

Anklicken, zum Vergrößern! Quelle: tagesschau.de (Stand: 27.02.2018)

Als Beispiel für die innerhalb dieser Kampagne verwendeten Methoden sei hier ein „Beitrag“ der ARD tagesschau vom 20.02.2018 angeführt.

Alarmierende Bilanz zum Zustand der Truppe… Entweder wir bekommen mehr Geld oder ihr könnt die Bundeswehr gleich auflösen… Das Leben unserer Soldaten ist in Gefahr…

  • Es kommen ausschließlich Rüstungsbefürworter zu Wort
  • selbst ein Vertreter der ehemaligen „Friedenspartei“ GRÜNE und die ansonsten in der ARD verhasste AFD-Politikerin Weidel werden präsentiert, weil sie die Agenda der Militarisierung und Aufrüstung unterstützen
  • Kritik/Gegenstimmen gibt es keine
  • nach der AFD-Kritik an Ministerin von der Leyen, muss ein ARD-Propagandist die „Verteidigungs“-Ministerin verteidigen

Gegenprobe: Sucht man auf tagesschau.de hingegen nach den Schlagworten „schulen zustand“ oder „straßen zustand“, dann ergibt sich ein vollkommen anderes Bild. Die Trefferanzahl ist nicht nur erheblich geringer, die gefundenen Beiträge entpuppen sich in der Regel als Zufallstreffer mit thematisch vollkommen anderen Inhalten.

Der schlechte Zustand deutscher Schulen wurde in den letzten Wochen und Monaten gerade einmal in 2 Beiträgen mehr oder weniger direkt thematisiert. Die teils katastrophalen Verkehrswege, Brücken und infolge dessen kilometerlangen Staus auf deutschen Autobahnen sind für den Staatssender und dessen Propaganda kein Thema.