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wdrIntensive Medienbeobachter kennen Brigitte Baetz. Sie hält sich für eine Art „Medienjournalistin“, deren Aufgabe es u.a. ist, jene Schafe einzufangen, denen dämmert, dass sie in ARD, DLF und ZDF nach Strich und Faden manipuliert und für dumm verkauft werden. Auf der anderen Seite benutzt sie ihr GEZ-schnorrendes Mundwerk, um ganz scham- und faktenbefreite Verschwörungstheorien (sic!) über russische Hintermänner der Publikumskonferenz zu verbreiten oder den wirtschaftlich unter Druck geratenen Konzernjournalisten der FAZ im Staatsfunk Vorhaltungen zu machen, wenn die es wagen, den Staatsfunk „Staatsfunk“ zu nennen.

Nun haben wir Brigitte Baetz ein aufschlussreiches Zitat zu verdanken, in dem sie ganz offen und unbedacht ihre Berufsauffassung zum Besten gibt – und damit wohl auch die Berufsauffassung eines Großteils der GEZ-Empfänger.

In einem Beitrag für das WDR5-„Meinungsmagazin“ Politikum (schon die Selbstbezeichnung als „Meinungsmagazin“ ist eine freche Irreführung der Hörer, die darüber hinwegtäuschen soll, dass die Staatssender in Wahrheit rund um die Uhr Meinung machen statt unparteiliche Informationen zur Verfügung zu stellen) fragt sich Baetz, „wie weit die Verantwortung der Medien geht, Politik auch in zähen Zeiten interessant zu machen“.

Das ist an sich schon eine entlarvende Fragestellung, in der die journalistisch-handwerkliche Desorientierung und Verwahrlosung vieler Staatsjournalisten zum Ausdruck kommt, aber es kommt noch besser, denn Baetz zieht folgenden Schluss:

Presse und Politik verhalten sich auch wie kommunizierende Röhren. Je visionsloser die Politik,
desto weniger werden Journalisten in der Lage sein, Begeisterung beim Bürger zu wecken.

Brigitte Baetz

Noch Fragen? Prägnanter kann man die Berufsauffassung eines großen Teils der staatlichen Journaille kaum auf den Punkt bringen. Sie wollen Begeisterung für die Regierung wecken und weil es im Moment keine Regierung gibt – und auch keine Regierung mit „Visionen“ in Sichtweite ist, sondern sich eine weitere „GroKo“ abzeichnet, die nicht einmal mehr von einer Mehrheit der Bürger getragen oder gewünscht wird, verbreitet Baetz mit Blick auf die eigene Zunft Durchhalteparolen und unverhohlene Aufrufe zu einer realitätsklitternden Positivberichterstattung über das Berliner Elend, weil der Bürger sich sonst „abwenden könnte.“ Danke dafür!