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Das Beispiel, wie die beiden Staatssender ARD und ZDF gestern über die Macron-Leaks „berichtet“ haben, ist bestens geeignet, weiteren naiven Bürger die Augen dafür öffnen, dass es in den abendlichen Nachrichten mitnichten um die „Information“ der Öffentlichkeit geht, sondern um politische Propaganda. Auch gestern wurde erneut „postfaktische“ Hetze gegen Russland konstruiert. Gerüchte und Unter­stellungen sind in allen geopolitischen Fragen längst Hauptbestandteil der öffentlich-rechtlichen „Berichterstattung“.

„Hacker-Angriff“? Selbst das ist eine Behauptung, für die es bisher keinerlei Beweise gibt. Sie dient als Grundlage neue, frei erfundene Anschuldigungen gegen Russland, wie man sie aus dem US-Wahlkampf kennt und wie sie die transatlantische Propaganda vermutlich auch im Herbst zur Bundestagswahl verbreiten wird.

Eigentlich wären die bis Samstag Abend bekannten Fakten in einer seriösen Nachrichtensendung schnell erzählt. Der recht umfangreiche Macron-Leak kam so spät vor der Wahl, dass eine Sichtung oder Auswertung, geschweige denn eine Bewertung der Mails und Dokumente, bis zum Wahltag seriöserweise nicht möglich ist. Für politische Hetze gegen Russland reicht es aber bei ARD und ZDF allemal, auch wenn diese erneut an den Haaren herbeigezogen ist.

Auffällig ist nicht nur der späte Zeitpunkt des Leaks, der – wenn er als Le Pen-Unterstützung gedacht war – offenkundig eine Woche zu spät kommt. Wer – wenn es ein Hack war – derartige kriminelle Energie an den Tag legt, um europäische Politik der kommenden Jahrzehnte massiv zu beeinflussen, sollte eigentlich schlau genug sein, ausreichend Vorlauf für eine Auswertung zu berücksichtigen, wenn das Material denn tatsächlich brisante Informationen enthalten sollte.

Auffällig ist auch, dass das Macron-Team selbst den Leak kurz vor Ende der Kampagne publik machte und der Presseerklärung gleich zwei Behauptungen zur Verbreitung in den Medien beifügte, die aufhorchen lassen:

  1. Unter den Daten sollen gezielte Falschinformationen sein.
  2. Alle Dokumente sind „legal und zeigen, dass der Wahlkampf ganz normal läuft“

Das ist zum einen ein offenkundiger Widerspruch und wirft darüberhinaus die Fragen auf, wie man das so schnell überprüft haben will. Kannte man den Inhalt der 9GB umfassenden Datenpakete möglicherweise bereits länger, weil er aus dem eigenen Lager kommt? Es drängt sich hier durchaus der Verdacht einer False-Flag-Operation auf: Die Veröffentlichung eines Stapels unbedeutenden Informationsmülls, angereichert mit falschen Spuren Richtung Russland. Dieser Verdacht wird sich dann erhärten, wenn sich tatsächlich keinerlei Informationen finden, die Macron ernsthaft beschädigen, andererseits aber auf eine „Täterschaft“ Russlands deuten. Das wäre dann nichts anderes, als eine informationskriegerische Analogie zum oftmals gefaketen und unter falscher Flagge inszenierten, syrischen Giftgaskrieg und auch die Hintermänner, von denen man weiß, dass sie russische Fingerprints sammeln, um falsche Hackerspuren zu legen, sind dann die üblichen Verdächtigen.

Unbelegte Tatsachenbehauptung:
„Es war ein Hack“

ZDF 06.05.2017 heute 19 Uhr

Petra Gerster: „Vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich sorgt ein groß angelegter Hackerangriff auf Favorit Emanuel Macron für Aufregung… Der Computerangriff kam genau zum Ende des Wahlkampfs…“

Bisher ist lediglich klar, dass Daten aus dem Wahlkampfteam Macrons im Internet veröffentlicht wurden. Daraus zu schließen, diese seien gehackt worden, ist reine Spekulation. Wenn Gerster es als erwiesen darstellt, dass sie Daten gehackt wurden, ist das Desinformation und die politische Motivation dahinter macht es zur Propaganda. Denkbar ist neben einem Hack, dass die Daten von einem Insider mit Zugangsberechtigungen abgesogen und anonym weiterverbreitet wurde. Motive hierfür gibt es mindestens so schwerwiegende, wie für einen Hack.

Petra Gerster: „Sein Wahlkampfteam spricht von einer massiven und koordinierten Attacke, um Zweifel und Desinformation zu sähen.“

Belege gibt es auch für diese Behauptung nicht. Wie das Team darauf kommt, dass es sich um eine „koordinierte Attacke“ handeln soll – was mehrere Angreifer impliziert – ist vollkommen offen. Ein Beweis für diese Behauptung wäre nur über den Nachweis zeitgleicher Einbrüche in unterschiedliche Computer möglich, für die es dann auch noch eine „Koordination“ – welcher Art auch immer – benötigte. Man sieht also auch hier, dass die Verlautbarungen aus dem angeblich bestohlenen Team selbst den Tatbestand der Desinformation darstellen und politischen Motive dahinter sind durchaus denkbar und mit denen aus dem US-Wahlkampf vergleichbar.

Petra Gerster: „Zehntausende Emails und Dokumente aus Macrons Umgebung wurden ins Netz gestellt und offenbar mit gefälschten Unterlagen vermischt.“

Auch Letzteres ist eine unbelegte Behauptung aus dem Team Macron. Laut wikileaks, die die Daten gesichtet und ebenfalls veröffentlicht haben, hat man dort keine Fälschungen gefunden.

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Verleumderische Propaganda:
„Russland wars“

Christel Haas: „… Experten vermuten, dass russische Hackergruppen dahinter stecken…“

„Experten vermuten“ ist eine wohlfeile Floskel der Propaganda, die verdecken soll, von wem diese Vermutungen gestreut werden, um die politischen Motive dahinter zu verdecken, und die gleichzeitig einem verleumderischen und propagandistischen Gerücht Gewicht verleihen soll, indem es eine Expertise behauptet, die nicht gegeben sein kann, denn es gibt bisher keinerlei Fakten dazu, wie die Daten aus dem Macron-Team in die Öffentlichkeit kamen.

Um die faktenfreie „russische Spur“ – weg von den Inhalten – auszuwalzen und die Hetze weiterzutreiben, spielen sich die GEZ-Propagandistinnen Gerster und Haas danach die Bälle gegenseitig zu – ohne irgendeine mit Fakten belegte Information weiterzugeben.

Petra Gerster: „Das erinnert stark an den Hackerangriff auf Hillary Clinton vor der Präsidentschaftswahl in den USA Christel Haas….“

Christel Haas: „… In der Tat gibt es Übereinstimmungen, denn bei Macron wird ja vermutet, dass eine russische Hackergruppe hinter dem Angriff steckt und dieselbe Hackergruppe stand auch bei Hillary Clinton im Verdacht…“

Petra Gerster: „Der Zeitpunkt der Attacke scheint ja genau geplant. Wem wird das kurz vor der Wahl nutzen?“

Christel Haas: „Zunächst einmal sollte dieser Angriff größtmöglichen Schaden anrichten und in der Tat es wird vermutet, dass es ganz gezielt und ganz bewusst dieser Zeitpunkt gewählt worden ist, denn im Augenblick herrscht hier ja eine politische Schweigepflicht. Emanuel Macron kann sich deshalb nciht zu den Vorwürfen äußern, sie sind aber im Internet zu sehen und zu lesen…“

Auch hier nicht als unbelegte Verleumdungen und obendrein dümmstes Geschwätz, wenn von Haas behauptet wird, dass der Zeitpunkt der Veröffentlichung ganz gezielt gewählt wurde, um größten Schaden anzurichten, denn offensichtlich gibt es bisher nicht die geringsten Skandale zu vermelden, die Macron beschädigen könnten und der späte Zeitpunkt hat offenkundig verhindert, dass die Daten – wenn sie überhaupt Brisantes enthalten – eine politische Wirkung entfalten konnten. Tatsächlich war der Zeitpunkt so spät gewählt, dass die Medien gar nicht mehr berichten durften.

Die antirussische Verleumdung wird verschärft

Dem ZDF reicht die bisherige faktenfreie Verleumdung und politische Hetze noch nicht aus. Um die substanzlosen Leaks noch weiter gegen Russland auszuschlachten, wurde extra ein Einspieler erstellt, der den Zuschauern noch einmal die „russische Bedrohung“ in den Kopf hämmern soll.

Petra Gerster: „Wie groß ist eigentlich generell die Gefahr, dass Unbekannte durch Cyberangriffe Wahlen manipulieren? Diese Frage stellt sich nicht erst seit den Attacken auf die Computer von Hillary Clinton. In diesem Fall waren sich amerikanische Geheimdienste sicher, dass die Auftraggeber in Russland sitzen. Ist auch Deutschland gefährdet?“

Was jetzt serviert wird, ist ein einseitig zusammengefrickeltes Machwerk der Propaganda, das nicht nur die Cyberaktivitäten der US-Geheimdienste, wie sie historisch bekannt sind und von Snowden in ihrer aktuellen Dimension enthüllt wurden, komplett ausblendet, sondern in einer politisch motivierten Zusammenstellung einzig und allein eine Handvoll Cyberangriffe auflistet, die sich gegen vermeintliche Feinde Russlands richten, um diese Angriffe sodann – auch das ohne jeden Beweis – Russland anzulasten. Das ist Nazipropaganda, wie man sie vom Stürmer in seiner antisemitischen Variante kennt.

Besonders augenfällig ist, mit welchem visuellen Trick das ZDF die 5 Fälle aufbläst und zu diesem Zweck in einem vertikalen Scrolling präsentiert, anstatt sie lapidar auf einem Standbild einzublenden.

„Kommt der Angriff jetzt auch bei der Bundestagswahl?“

Ganz großes Propagandakino für Kleingeister! Die 5 Cyberangriffe, die allesamt ungeklärt sind, werden in einem Scrolling aufgeplustert, obwohl sie problemlos in ein Standbild gepasst hätten, wie die folgende Montage zeigt:

Die fünf in einem Scrolling aufgelisteten Angriffe, die man gezielt ausgewählt hat, um sie Russland in die Schuhe zu schieben. Der Stürmer hatte für sowas geschändete deutsche Jungfrauen, um sie „dem Juden“ anzuhängen.

Ein weiterer Höhepunkt ist ein Interview mit der bekannten antirussischen Hetzerin Marieluise Beck von den GRÜNEN, einer der Hauptverantwortlichen für Tausende Tote in der Ukraine, Erstarken des dortigen Faschismus, finanziellem Bankrott und voranschreitender Balkanisierung des Landes. Mit einem breitem Grinsen im Gesicht jubiliert sie geradezu, dass sie von der „gleichen Hackergruppe angegriffen wurde, die auch Hillary Clinton angezapft hat“. Das ist schon deshalb offenkundiger Schwachsinn, weil bis heute vollkommen ungeklärt ist, wer für den Datenleak der US-Demokraten tatsächlich verantwortlich ist, denn die NSA, die es in der Tat wissen muss, hat dazu keinerlei Fakten aufgedeckt, was an sich schon ein indirekter Beweis ist, dass es nicht „die Russen“ waren, denen man den Hack ja ständig anhängen will.

Marieluise Beck freut sich, dass sie wiedermal antirussische Hetze im Staatsfernsehen verbreiten kann. Anders ist das irre Grinsen angesichts eines sicherlich unangenehmen Hackerangriffs kaum zu erklären.

Auch in der ARD tagesschau wird die Hetzkampagne von den russischen Hackern – wenn auch nicht so plump und aggressiv wie im ZDF – verbreitet, ohne dass die Propagandisten irgendwelche Fakten und Beweise vorlegen könnten.

ARD 06.05.2017 tagesschau 20 Uhr

Michael Heussen: „Wer hinter den Hackerangriffen steckt, dass kann nur vermutet werden [ist also nicht dein Job!], aber es fällt auf, dass es immer wieder Politiker trifft, die sich – wie Macron – kritisch gegenüber Russland geäussert haben.“

Susanne Daubner: „Auch in Deutschland gibt es Befürchtungen, der Bundestagswahlkampf könnte durch Hackerangriffe beeinflusst werden. Politiker mehrerer Parteien äusserten die Vermutung, solche Veröffentlichungen sollten die EU und den Westen insgesamt destabilisieren. Zu den Gegenstrategien gehört neben der technischen Sicherung des Datenverkehrs auch die Sensibilisierung gegenüber Falschmeldungen im Internet.“

Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen! Die tagesschau verbreitet erst haltlose FakeNews und Gerüchte und warnt direkt danach vor „Falschmeldungen im Internet“. Das nur als rotzfrech zu bezeichnen ist verharmlosend. Die Verbrecher in Hamburg sind mittlerweile so schamlos und durchgeknallt, dass sie nicht einmal selbst mehr merken, wie durchschaubar verlogen und doppelmoralisch ihre eigene Propaganda ist.

Auch die ARD sendet dann – ein Hoch auf die Gleichschaltung! – nicht etwa Fakten aus Frankreich, sondern – wie zuvor bereits das ZDF – einen Rückblick auf den Bundestagshack, den man bereits in der Vergangenheit regelmäßig Russland anhängen wollte, ohne jemals auch nur ansatzweise Fakten vorlegen zu können, die dies belegen. Dass das im Fall der Cyberangriffe ausgesprochen schwierig ist, erfahren weder ARD noch ZDF-Zuschauer. Technische Hintergründe werden gezielt vereschwiegen, um die die Bevölkerung verunsichernde Mär von den russischen Hackern bedrohlich und mysteriös zu halten.

Die Desinformation in den GEZ-Sendern geht soweit, dass man die von wikileaks mit Vault7 veröffentlichten FAKTEN (sowas gibts halt nicht bei ARD und ZDF) bis heute unterdrückt, dass die CIA sich eine Sammlung von Hacker-Werkzeugen und Fingerprints aufgebaut hat, mit der sie ihre eigenen Cyberangriffe Russland andichten kann. Für all jene, die sich von ARD und ZDF und dem Rest der transatlantischen Lügenpresse nicht verblöden lassen, liegt darin auch eine durchaus plausible Spur im Fall Macron und es ist darüberhinaus zu befürchten, dass der nächste Krieg gegen Russland – das selbst ständig westlichen Hackerangriffen ausgesetzt ist- mit einem Cyberangriff unter falscher Flagge beginnen wird.