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phoenix-logo„Verschwörungstheorie“ und „Verschwörungstheoretiker“ sind mediale und politische Kampfbegriffe, mit denen die Mainstreammedien im Auftrag der herrschenden Eliten alternative Erklärungen zu Ereignissen unterdrücken, über die sie selbst aus Gründen des Machterhalts die Deutungshoheit beanspruchen.

Bosphorus Bridge Coup

Soldaten auf der Bosporus-Brücke ergeben sich
Sind es Putschisten oder hat man sie zu einer Übung bestellt?

Der aktuelle Putschversuch (inszeniert oder nicht) in der Türkei ist in jedem Fall eine Verschwörung. Entweder haben sich Gegner Erdogans verschworen, um ihn zu stürzen oder die Regierung selbst hat den Putsch inszeniert, um unter ihren Gegnern aufzuräumen. So oder so ist es eine „Verschwörung“ und jene, die den Begriff in der Vergangenheit benutzt haben, um Kritiker mundtot zu machen, kommen ins Stottern.

Was für die Vorgänge in der Türkei gilt, gilt analog für den Angriff auf das World Trade Center und andere US-Ziele am 11.September 2001. Entweder war es – nach offizieller Lesart – eine Verschwörung islamistischer Terroristen oder es war eine Inszenierung der US-Regierung mit dem Ziel, intern längst beschlossene, aber der Öffentlichkeit schwer zu vermittelnde, innen- und außenpolitische Ziele (Überwachungsstaat, Rohstoff-Kriege in der islamischen Welt) durchzusetzen.

Grauzonen sind immer denkbar. Etwa, dass US-Dienste von den Plänen zu den Terroranschlägen am 9.11. wussten, diese aber bewusst nicht vereitelten oder auch dass Erdogan von den Putschplänen rechtzeitig Bescheid wusste und die Verschwörer vorsätzlich ins Messer laufen ließ. Man kann als Außenstehender in beiden Fällen die wahren Hintergründe nicht wissen und ist gezwungen, Indizien zusammenzutragen und die Frage zu stellen, wer von den Ereignissen profitiert.

Aufgabe der transatlantischen Staats- und Konzernmedien ist es aber, un­lieb­same Fragen und Kritik zu unterdrücken. Dehalb werden Zweifel am offiziellen Ablauf von 911 als „Verschwörungstheorien“ gebrandmarkt und wer sie äußert, wird als Spinner abgetan und öffentlich niedergemacht.

Im Zusammenhang mit dem Putsch in der Türkei sind „Verschwörungstheorien“ hingegen plötzlich nicht nur erlaubt, sondern geradezu en vogue. Der aktuelle Presseclub bietet dafür ein herrliches Beispiel. Wenn die transatlantischen Miet­mäuler Herres und Fehrle sich krampfhaft bemühen, sich vom Begriff „Ver­schwö­rungs­theoretiker“ zu distanzieren, nur um eine „Ver­schwö­rungs­theorie“ zu verbreiten, bleibt kein Auge trocken.