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zdfEin regelmäßig aufscheinendes und besonders entlarvendes Phänomen transatlantischer Propaganda und Manipulation in den deutschen Medien sind hanebüchene Doppelmoral und Heuchelei. Diese werden immer dann besonders deutlich, wenn die Staatssender ARD und ZDF über despotische Regime berichten, deren Diktatoren mit den USA paktieren.

Während der Iran als einer der demokratischsten und vor allem selbstbestimmten Staaten der islamischen Welt gelten kann, unter dessen religiöser Führerschaft sich ein sehr differenziertes System demokratischer Kontrolle und Mitbestimmung etabliert hat, ist Saudi-Arabien der Inbegriff einer feudalen Erbschaftsdespotie degenerierter Menschenverächter. Saudi-Arabien ist der faktisch existierende fundamentalistische islamische Staat, den seine Handlanger vom gleichnamigen IS nun auch in Syrien und Irak errichten wollen – nachdem der Westen unter der Führung der USA die dortigen halbwegs säkularen und teils sozialistischen Gesellschaften zerstört und millionenfaches Leid und Elend gebracht hat.

Aufgabe der Staatsender ARD und ZDF ist es, dem offensichtlich als vollkommen verblödet eingeschätzten deutschen Bürgern und GEZ-Zahlern die Nähe „des Westens“ zu Regimen wie dem der Sauds schmackhaft und verständlich zu machen. Jeder halbwegs klar denkende Mensch mit echten Prinzipien würde sich schämen, an einem Tag die angebliche Verfolgung Homosexueller in Russland herbei zu fantasieren, um am nächsten Tag schon einem Regime den Arsch zu küssen, das Homosexuelle mit dem Tode bedroht.

Diesen moralischen Spagat der Selbstverleugnung schaffen psychopathische Moderatoren wie Petra Gerster oder Claus Kleber ohne mit der Wimper zu zucken. Deutlich wurde dies wieder einmal anlässlich des Todes von König Abdullah von Saudi-Arabien. In den 19.00 Uhr heute-Nachrichten klang das Totenglöckchen Gersters folgendermaßen:

ZDF_heute_AbdullahGerster: „Er war der älteste Monarch der Welt: König Abdullah von Saudi-Arabien. Nun ist er im Alter von 91 Jahren gestorben. Abdullah regierte das streng islamisch geprägte Land autoritär, schob aber auch ganz vorsichtig Reformen an. Aus der Herrscherfamilie folgt ihm jetzt sein Halbbruder Salman. Saudi-Arabien födert weltweit das meiste Öl und es gilt als Verbündeter des Westens im Kampf gegen den Terror.“

Es folgt ein nicht minder serviler und euphemistischer „Nachruf“ von Axel Storm:

Storm: „Abdullah steht für „Diener Gottes“. Wie ein solcher wird er bestattet, an einem Freitag, nach dem Gebet und alter Tradition. König Abdullah, der 2005 den Thron besteigt, der Saudi-Arabien sanft zu reformieren sucht. Ausgleich zwischen ultrakonservativer Religion und Moderne. Schwertschwingender Herrscher eines Ölimperiums. Demütiger Wächter über Mekka und Medina über die heiligsten Stätten des Islam.“

Emil Amin, Analyst: „Abdullah war ein Reformer. Er hat sich um die Bildung gekümmert, hat Universitäten gebaut, hat Frauen im Schura-Rat – in der beratenden Versammlung – zugelassen, hat ihnen so Chancen auf Mitwirkung gegeben.“

Storm: „Autofahren dürfen sie noch immer nicht. Aber Abdullah ermöglicht ihnen das kommunale Wahlrecht. 2007 besucht er als erster Saudi-König überhaupt den Papst im Vatikan, spricht von Gleichheit unter den Menschen. Abdullah der US-Verbündete. Sicherheit gegen Öl – der alte Deal. Nach den Terroranschlägen von 2001 wird Saudi-Arabien der wichtigste Partner der USA im Kampf gegen Al-Kaida – heute gegen den sogenannten Islamischen Staat. Aber es wird auch klar: am Golf gedeiht der Terror. Fünfzehn der Attentäter waren Saudis. Genauso wie er: Osama bin Laden. Der Kampf gegen den Extremismus wird jetzt zu seiner Hauptaufgabe: Salman, Abdullahs Halbbruder übernimmt den Thron noch in der vergangenen Nacht.“

Salman al-Saud: „Wir werden den Pfad unserer Vorfahren folgen. Den selben Pfad, den uns unser Vater und seine Söhne vorgaben. Ein Pfad, basierend auf den Prinzipien des Islam.“

Storm: „Der fast 80-jährige verspricht Kontinuität und das hiesse aber auch, dass die Gerichte seines Landes weiterhin mittelalterlich anmutende Strafen verhängen könnten. So wie die seine: dieser Blogger wurde wegen Kritik am Islam unter anderem zu 1000 Peitschenhieben verurteilt.“ (LINK)

„Mittelalterlich anmutende Strafen“! So hört sich das an, wenn der Staatsender ZDF aus Rücksicht auf den Besatzer USA und seinen nicht minder  menschenverachtenden Verbündeten Saudi-Arabien, das öffentliche Abhacken von Köpfen oder Auspeitschen verharmlosen will. Saudi-Arabien als „Verbündeter gegen den islamischen Staat„. König Abdullah als Erbauer von „Universitäten„. Beim Transkribieren – und sicherlich auch beim Nachhören – dieses Dokuments rückgratloser und doppelmoralischer Erbärmlichkeit weiß man nicht, ob man Lachen oder Weinen soll.

Analog ein fiktiver Nachruf der ZDF-Psychopathen-Redaktion zum Tode Adolf Hitlers:

„Er regierte autoritär, reformierte die Justiz, förderte die Familie, baute Autobahnen, bekämpfte viele Jahre erfolgreich den Kommunismus und verhalf den Juden zu einem eigenen Staat.“