Schlagwörter
Demokratie, Desinformation, Doppelmoral, Propaganda, Staatsmedien, Ukraine, Verzerren
Im März und im Mai diesen Jahres haben wir an dieser Stelle darüber berichtet, wie ARD und ZDF die Unabhängigkeitsreferenden auf der Krim und in der Ostukraine mit gezielter Propaganda delegitimieren wollten.
Soldaten im Wahllokal, gläserne Wahlurnen und ungefaltete Wahlbögen wurden bei beiden Referenden zum Anlaß genommen, die Legitimität der Wahlen in Bausch und Bogen in Abrede zu stellen.
Tagesschau.de: “ Die Wahllokale heute werden von Bewaffneten bewacht. Zwar gibt es Wahlkabinen, in denen der Stimmzettel geheim angekreuzt werden kann – die Wahlurne aber, in der der Zettel landet, ist durchsichtig.“ (11.5.2014)
Stephan Stuchlik ARD Tagesthemen: „Vor dem Fenster ziehen Panzer russischer Bauweise vorbei. So etwas dürfte es eigentlich bei einer Wahl nicht geben.“ (17.3.2014) [Tatsächlich steht der Panzer irgendwo und Stuchlik fährt dran vorbei.] (myvideo)
Christiane Hoffmann ZDF-Studio Moskau: „Von geheimer Wahl kann keine Rede sein. Die Wahlzettel ohne Umschläge für jedermann einsehbar. Auch von Druck auf die Wähler ist die Rede.“ (17.3.2014) (myvideo)
Nun fand am Sonntag in der Ukraine eine Parlamentswahl statt, die den Propagandisten von ARD und ZDF besser in den Kram passte und schon war die massive Anwesenheit von Soldaten plötzlich genauso unproblematisch, wie die bekannten transparenten Wahlurnen und Wahlbögen ohne Umschläge, die wir von der Krim und dem Referendum der Separatisten in der Ostukraine kennen.
Frankfurter Rundschau: „Im Osten des Landes fand die vorgezogene Wahl am Sonntag unter dem Schutz der Armee statt. Soldaten mit Sturmgewehren und schusssicheren Westen sicherten dort die Wahllokale unter der gelbblauen Fahne der Ukraine.“
ARD und ZDF zeigten am Sonntag einen in Kampfmontur gekleideten Präsidenten und seine Söldner, wie sie in einem Wahllokal im Osten der Ukraine ihre Stimme abgeben. Dass die schwerbewaffneten Soldaten etwaige Janukowitsch-Anhänger oder andere Oppositionelle einschüchtern könnten, ist diesmal kein Thema.
Genauso wenig, wie die bekannten transparenten Wahlurnen. Das ZDF, das noch vor Wochen den exakt gleichen Vorgang als Beweis für eine nicht geheime Wahl angeführt hatte, zeigt in der 19.00 Uhr heute-Sendung am Sonntag – völlig ohne Skandalisierung – wie die Frau des rechten Kandidaten Oleg Lyashko ihre ungefalteten Wahlbögen in die Urne einfädelt. Die Tagesschau sendete die gleichen Bilder und ähnliche gibt es in weiteren Medien auch zu anderen Kandidaten.
Auch die transatlantisch gleichgeschalteten Mainstreammedien hatten die gläsernen Wahlurnen bei den Referenden der Separatisten skandalisiert, wie hier Springers Hetzblatt Welt. Dort war man sich im Mai nicht einmal zu blöde, sogar die hohe Wahlbeteiligung – von der man in Kiew am Sonntag nur träumen konnte – lächerlich zu machen.
Dass die Hälfte der Wähler gar nicht erst zur Wahl gegangen ist, wird im ZDF totgeschwiegen und ist in der ARD laut Lielischkies kein demokratisches Problem, denn angeblich waren sogar ein paar Prozent mehr wählen, als bei den letzten Parlamentswahlen.
FAZIT: So schnell kanns gehen, wenn staatliche Agitatoren bezahlte Propaganda betreiben und von der eigenen Doppelmoral eingeholt werden: Was gestern noch als Beweis für die Illegitimität einer Wahl herhalten sollte, wird ein paar Wochen später als Triumph europäischer Demokratie verkauft.
Nachtrag: PS-Leser Brendan weist zurecht daraufhin, dass der notorische Lügner Lielischkies auch diesmal in der Tagesschau frech in die Kamera gelogen hat, als er erklärte, dass die Wahlbeteiligung höher gewesen sei, als der Durchschnitt der drei letzten Parlamentswahlen!
In der Tagesschau 20:00 Uhr, 27.10.2014, sagte Udo Lielischkies
“Mit einer Wahlbeteiligung von gut 52% immerhin höher als der Durchschnitt der letzten drei Parlamentswahlen”.
nach 1:08 min – http://download.media.tagesschau.de/video/2014/1027/TV-20141027-2009-3001.websm.h264.mp4
Was Herr Lielischkies sagt ist schwer zu glauben. Bei den letzten drei ukrainischen Parlamentswahlen war die Wahlbeteiligung, laut Wikipedia:
67,13 % in 2006, 62,02% in 2007 und 57,98 % in 2012, so ergibt sich einen Durchschnitt von 62,4 %.
Damit liegt die Beteiligung 10 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt! Genau das wäre in einer unabhängigen Presse Thema gewesen. Stattdessen werden die Bürger belogen und in die Irre geführt, um den Eindruck zu erwecken, die Ukraine befände sich auf gutem demokratischen Weg.
Lielischkies Lüge wäre allemal eine Programmbeschwerde wert.
Marcus Junge sagte:
Gerade hat die Tagessau wieder kräftig auf die Wahlen bei den Sezessionisten eingehauen.
Keine Mindestbeteiligung gäbe es – gibt es die in der BRD oder in Kiew?
Die Wahlbeobachter seien westliche Politiker von „rechten“ Parteien oder stünden diesen nahe – während die Beobachter beim Poro und Jaz alle Feinde der USA und Freunde Rußlands waren?
Die OSZE hält die Wahl für illegal – weil ja nicht einfach jeder wählen darf wie er will, sondern nur die, die den Polizeiknüppel haben, sofern dieser aus den US geliefert wurde.
Nicht alle hätten sich zur Wahl stellen können, für Kiew oder Kommunisten seien daher nicht dabei gewesen – wo war noch gleich die Möglichkeit bei der Kiewer Wahl für eine Sezession von der Ukraine zu stimmen und was ist mit der Wahl der Katalanen?
Hat eigentlich die GEZ je die Fälschungen bei der Wahl der Schotten thematisiert?
Doris Schmidt sagte:
Es würde mich nicht wundern, wenn Henkel quasi als U-Boot von der Wirtschaft bzw. der CDU (was so ungefähr das Gleiche ist) eingeschleust wurde.
Mir kam es, als er Mitglied der AfD wurde, schon etwas merkwürdig vor, das ausgerechnet ein Erz-Kapitalist und-kapitalistenfreund Mitglied einer solchen Partei wurde.
Mark sagte:
Überall böse Typen? Hier mal von heute ein aufschlussreicher Beitrag von Russia Today von heute, der das ganze Elend des sich selbst in die Tasche lügens Russlands zeigt. Ganz traurig. Die einfachen Russen bezahlen also auch weiter ukrainische Oligarchen. Putin will es so.
It is not clear what Moscow gets out of a deal with Ukraine by selling gas below market price, and guaranteeing supplies to Europe while there are still sanctions and anti-Russian propaganda, Paul Roberts, former Assistant US Treasury Secretary, told RT.
RT:How important is this deal for Ukraine and Europe?
Paul Roberts: It is not clear what the Russian government gets out of it. They have agreed to sell gas to Ukraine at a subsidized price, far below the market price. And yet Ukraine continues to carry on propaganda against Russia, continues to attack the Russian population in eastern and southern Ukraine.
Alexander Mercouris, international legal expert, on the latest EU-Russia-Ukraine gas agreement: “I don’t think [the IMF] had any choice. They didn’t want to get down this road. But the alternative would have been absolutely awful: it would have been large parts of Europe without gas come the middle of winter, and that would have been utter and complete disaster. “
RT: But getting away from those attacks how significant is this deal for Europe and for Ukraine, did they walk away winners in this?
PR: Of course Europe and Ukraine walks away and Russia is a loser. Here you have Russia subsidizing the countries that are imposing sanctions on it, trying to destroy Russia.
RT: Some experts say that Russia is a winner in this situation? Do you agree with that? Is this a good price for gas?
PR: Why is a hundred dollars below the market price a good price? Furthermore, there is no guarantee that Russia will ever be paid. If they are not going to be paid, what are they going to do? They are going to cut off the gas in the middle of the winter so that Washington propaganda can say: “Look at these evil Russians, they are starving, freezing Ukrainians, the gas is cut off!” I don’t think Russians understand what they are dealing with. Washington is far more devious and sophisticated then Russia can comprehend. This is not that Russia has a chance.
Alexander Mercouris, international legal expert, on the latest EU-Russia-Ukraine gas agreement: “Ukraine is broken largely because the EU broke it through the policies it has followed over the last year, and now Europe has to pay for that… I don’t think financially they are very happy about it, but realistically, what choice did they have.”
RT: But it is not Ukraine that is going to pay this money to Russia. The EU and IMF have said they’re ready to finance Kiev’s debt to Russia. But the Ukrainian economy is in tatters. Can they expect to get the money back?
PR: If the IMF pays the Ukrainian bills it takes it back out of Ukraine. This is not a gift to Ukraine. If the Ukrainian economy blows up – which is likely to be the case – the IMF sees it is not going to be paid because Ukraine can’t pay. Russians won’t be paying.
RT: Russia is having economic problems of its own. Is this agreement a positive step for Moscow too?
PR: I think Moscow ends up at risk with this agreement. Washington is very interested in doing all the damage it possibly can to Russia because Russia is a potential check on Washington’s hegemony over the world. So for all the prices falling is good as far as Washington is concerned. I think it is foolish for the Russians to let their currency be traded at foreign exchange markets because Washington can attack the ruble and the exchange markets and drive it down. Just as George Soros did. One person was able to destroy the British pound. Washington can easily destroy the ruble. I still don’t think Russians understand what they are up against; they are not really in the game. Vladimir Putin is a good leader and he gives good speeches, but he doesn’t seem to be able to prevent the continuing assaults on Russia. Despite giving Ukraine a subsidized gas price, despite Russia guaranteeing energy supplies to Europe in the winter, there is no reduction in sanctions, there is no stop in the propaganda against Russia. In fact the propaganda has increased because Washington is afraid that Russia might gain some advantage from treating Ukraine in such a kind way. What is Russia gaining out of this? It is not getting anything. Here is Russia with a power to turn energy off in Europe. It doesn’t use it, it doesn’t say to these countries in Europe: “Look, if you are going to put sanctions on us, if you are not going to have an independent foreign policy, if you are going to follow Washington’s orders – we don’t sell gas to NATO members.”
The statements, views and opinions expressed in this column are solely those of the author and
max stirner sagte:
hier ein hinweis zu einer anderen, aber irgendwie ähnlichen angelegenheit:
http://www.vineyardsaker.de/russland/warum-die-russen-auslaendische-ngos-streng-regulieren-wollen/
Bernhard nicht ganz Dichte sagte:
http://www.tagesspiegel.de/politik/afd-vize-hans-olaf-henkel-ich-schaeme-mich-in-grund-und-boden/10906018.html
Ts.., die AfD (Alternative für Deutschland) droht zu „Altwiedergekautes für Deutschland“ zu werden und schön weichgespült und vermainstreamisiert zu werden…mit solchen Typen wie Henkel
Henkel schleimt sich hier dem Mainstream dermassen an, dass es einem in Grund und Boden peinlich ist.. Henkel ist sauer, dass die Leute im Osten Deutschland nicht so USA-hörig sind und Gehirn ihnen nicht so gewaschen ist uns stört ihm…dass viele Leute meinen dass Russland gut und die USA und NATO böse sind…Und wenn es umgekrhrt wäre, dann wäre es für ihn offenbar besser.
Henkel, und auch einige andere werden die AfD zerstören, bevor sie so richtig noch auf den Beinen steht. Henkel und Co. sind neoliberale, wirtschaftsliberale USA-treue Transatlantiker und gerade sie waren es, die im EU-Parlament, neulich es durchgesezt haben, dass die AfD-Vertreter auch für Russland-Sanktionen stimmen.
Diese Phrase „sich nach Rechts abgrenzen“, womit die herrschende EUdSSR-Partei CDUCSUSPDGrüne die AfD ständig unter Druck setzt, heisst eigentlich im Klartext, sich weichspülen zu lassen, dem System (EUdSSR, USA-Treue, Euro, EZB-Raub, ESM, Gender-Mist, etc) treu zu werden und nicht zu sehr anecken, ruhig und brav zu werden.. Allmählich und Schritt für Schritt, bis irgendwann dann CDU-CSU sagt,- OK jetzt ist die AfD gut bearbeitet worden und jetzt können wir mit AfD Koalition machen.
Vit Jasch sagte:
die Soldaten der ukrainischen Armee und privater Paramilizen durften, wie selbst der Poroschenko, obwohl nicht ortsansässig an wahlen im Osten in den von ihnen besetzten Gebieten des Donbass teilnehmen. Eigentlich unmöglich, nur Briefwahlen sind dafür vorgesehen, damit sie die örtliche Wahlergebnisse nicht verfälschen, weil es Direktmandate gibt. Und in der Tat: der Faschist des Rechten Sektors Jarosch holte einen Dirketmandat in Donezker Umgebung in einem russischsprachigen Stadtteil – so geht das. Kein Grund, davon zu berichten?
Das waren eins der gefälschtesten Wahlen der Geschichte. Partei der Regionen, vorher stärkste Fraktion mit 35% im Parlament, konnte gar nicht teilnehmen.
Da ist die aktive Rolle der westlichen Medien beim Verschweigen schon historischen Ausmasses.
Vit Jasch sagte:
und: die Flüchtlinge aus Donbass, die in ukrainische Teile statt Russland flohen, wurden vorsorglich von Wahlen aufgrund einer Formalie ausgeschlossen: sie hätten eine Woche vorher einen Antrag stellen müssen.
In banderisch besetzten Donbassgebieten soll Wahlbeteiligung 30 % gewesen sein. Auch das wurde jedoch verfälscht.
Nobama Antibandera sagte:
Sogar Böll Stiftung berichtete, dass es „keine freien wahlen sind…“ politische Gegner einer Hetzjagt als „Kreml-Spione“, „Russen“, Verräter ausgesetzt usw. „keine Bewegungsfreiheit und Meinungsäußerungsfreiheit… usw.. TV-Kanalien haben es nicht mal erwähnt.
Ataj sieht keine Rechtsradikalen mehr? Außer einer Partei, ca. 10%, sind alle anderen, auch die neue Samopomishj aus Lwow (Kolomoyskij Faschooligarch) Bandera-Anbeter.. eines Nazi-Idols. zu 90% Parlament aus Bandera-Anbetern und Antirussen, während Bevölkerung in Umfragen zu 70 % Banderaverherung ablehnte, kategorisch. Und nahezu 100% der Bevölkerung spricht Russisch und brauchts es.. die Regierung wird 100 % Bandera und Präsident ist 100 % Bandera-Anhänger..
Wir haben eine 100% Bandera regierte Ukraine, aufgrund der 23 J. Förderung aus USA und Europa. angestachelt aus USA und EU provozieren die Banderisten Russland und terrorisieren ihnen nicht genehme ablehnende ukrainische Bevölkerung.. begehen Verbrechen wie in Odessa und MH17 und werden von USA und EU gedeckt und ermuntert, weitere Verbrechen zu begehen
Udo sagte:
Ein neuer Erguss des Sportreporters Dobbert. Eine Laudatio an „Yaz“, die , wäre es nicht so traurig, glatt als Satire durchgehen könnte.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10/ukraine-jazenjuk-poroschenko-wahl-ministerpraesident-koalition?
Difficile est saturam non scribere.
Luke sagte:
Ein weiterer Bericht als Referenz, hier wird entgegen der Meinung der Propagandisten, der Ablauf der Wahl im Osten gelobt!
http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-wahl-131.html
klaus sagte:
Ich glaube unseren verlogenen und amerikahörigen Medien kein Wort mehr. Meine Zeitung habe ich länst abgemeldet. Erst an dem Tag, an dem es in Deutschland wieder unabhängige Medien gibt werde ich vielleicht mal eine Zeitung lesen. Ob das in meinem Leben noch der Fall sein wird, bezweifle ich allerdings. Nachrichten im Staatsfernsehen verkneife ich mir auch. Nur Lug und Trug.
Ulle sagte:
@Redaktion: Gestern Abend gab BILD folgende Eilmeldung ins Netz: „Putin schickt Atom-Bomber Richtung Europa.“
Spitz passt auf! sagte:
Die Meldung stimmt! Putin will die Bild-Zeitung und die anderen Massenverblöder platt machen. (Bitte keine Abfangjäger losschicken, das ist nur spaß.)
Diese Kriegstreiber sollten an einer „Ice Bucket Challenge“ teilnehmen, nicht für ALS, sondern zum Abkühlen und für mehr Verstand.
arno sagte:
mal gläserner Wahlurne in Ordnung …. dans wieder nicht ….
und immer wieder begegnet man:
„Die Verachtung des Publikums
Hitlers rhetorische Theorie fusst fast gänzlich auf der Verachtung der Massen. Eine Masse sei nicht sehr intelligent und habe ein immenses Potenzial zu vergessen, schreibt er. …“
aus
http://www.tagesanzeiger.ch/kultur/diverses/RhetorikSerie-6-Die-Rhetorik-des-Boesen/story/14482339?comments=1
Mischa sagte:
Fassen wir zusammen: Stärkste Partei wurde Jazes Nationale Volksfront, die bestenfalls rechtspopulistisch zu nennen ist und für eine militärische Rückeroberung des Donbass und der Krim eintritt. Der Blok Petra Poroshenka schnitt schlechter ab als erwartet und wurde von den Wählern wegen eines zu weichen Kurses und mangelhafter Unterstützung für die Freikorps abgestraft.
Das klingt doch großartig für Harms und Co.?
Fucktoria Nuland sagte:
Und weil viele den Kurs von Parashinka als zu weich empfinden, ist er mit Kampfmontur zur Wahl gegangen.
Bleibt zu hoffen, dass die scharfen Worte von „unserem Mann“ Yats (Nuland, 2014) sich wie bisher nur als heiße Luft entpuppen.
Brendan sagte:
„Dass die Hälfte der Wähler gar nicht erst zur Wahl gegangen ist, wird im ZDF totgeschwiegen und ist in der ARD laut Lielischkies kein demokratisches Problem, denn angeblich waren sogar ein paar Prozent mehr wählen, als bei den letzten Parlamentswahlen.“
In der Tagesschau 20:00 Uhr, 27.10.2014, sagte Udo Lielischkies
„Mit einer Wahlbeteiligung von gut 52% immerhin höher als der Durchschnitt der letzten drei Parlamentswahlen“.
nach 1:08 min – http://download.media.tagesschau.de/video/2014/1027/TV-20141027-2009-3001.websm.h264.mp4
Was Herr Lielischkies sagt ist schwer zu glauben. Bei den letzten drei ukrainischen Parlamentswahlen war die Wahlbeteiligung, laut Wikipedia:
67,13 % in 2006, 62,02% in 2007 und 57,98 % in 2012, so ergibt sich einen Durchschnitt von 62,4 %.
Vielleicht meint Lielischkies die „letzten drei Parlamentswahlen“ inklusiv der diesjährigen Parlamentswahl? Auch denn liegt die Wahlbeteiligung unter dem Durchschnitt.
Sogar wenn man die Leute in Donezk, Luhansk und der Krim berücksichtigt, die nicht abstimmen konnten, ist es schwer die Prozent Wahlbeteiligung so viel höher auszurechnen.
Die Bevölkerung in der Krim beträgt nur etwa fünf prozent der Gesamtbevölkerung in der Ukraine. Obwohl Donetzk und Luhansk etwa fünfzehn prozent der Gesamtbevölkerung hat und teilweise unter Kontrolle der Rebellen stehen,
konnte eine grosse Minderheit dort abstimmen.
„Lviv region (70%), Ternopil region (68.28%), and Volyn region (64.85%) …
Donetsk region (32.4%), Luhansk region (32.87%), and Odesa region (39.52%) …
Kyiv was 55.86% “
http://en.interfax.com.ua/news/general/231065.html
Insbesondere in den anderen östlichen Regionen war es niedrig im Vergleich mit 2012.
„low turnout in other eastern regions — Odesa (40 percent, compared with 50 percent in 2012), Kherson (41 percent, compared with 51 percent), and Mykolaiv (42 percent, compared with 52 percent)“
http://www.rferl.org/content/ukraine-vote-takeaways-things-we-learned/26659694.html
Man kann davon ausgehen dass die Beteiligung in Donezk, Luhansk und der Krim nicht viel über 40 prozent wäre wenn es keine Verhinderung bei der Wahl gäbe.
Ausserhalb der nordwestlichen nationalistischen Hochburgen war die Wahlbeteiligung niedriger als seit vielen Jahren, unabhängig davon, was Udo Lielischkies sagt.
Spitz passt auf! sagte:
Mit 52,42 % ist die Wahlbeteiligung fast so niedrig wie in den USA. Unseren medialen Verblödern dämmert langsam was das bedeutet. Nach einer Revolution ist die Wahlbeteiligung immer hoch, weil die Leute endlich ihre eigenen Kandidaten wählen können. Nach einem Putsch gehen viele nicht zur Wahl. Im Februar haben die Westukrainer geputscht.
Carlo sagte:
Die Kollegen vom „Spiegelkabinett“ haben die Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrich Journalistenpreis an Golineh Atai auseinandergenommen:
http://spiegelkabinett-blog.blogspot.ch/2014/10/diskussion-zur-verleihung-des-hanns.html
Schon im März 2013 knöpfte sich das Spiegelkabinett die Atlantikbrücke-Journalisten vor:
http://spiegelkabinett-blog.blogspot.ch/2013/03/journalisten-der-atlantikbrucke-in.html
Alexander Koleber sagte:
Hat dies auf SaveDonbassPeople rebloggt.
Carlo sagte:
Die beiden neurussischen Kommandeure Bezler und Mozgovoi gaben erstmals Interviews im (west-)ukrainischen TV:
http://vineyardsaker.blogspot.com/2014/10/something-very-very-interesting-has.html
Aktueller Frontverlauf:
http://colonelcassad.livejournal.com/1867762.html
Mischa sagte:
Das macht Hoffnung. Sicher werden das alle Zeitungen morrgen ganz groß bringen.
Marcus Junge sagte:
Sie haben etwas im Artikel vergessen. Wie schon bei den Abstimmungen früher im Jahr festgestellt wurde, sind die Wahlzettel ohne Umschlag und die gläsernen Wahlurnen der !Normalfall! in der Ukraine und werden extra zur Verhinderung von Wahlbetrug benutzt. Die OSZE hat bei der Beobachtung der Wahlen der letzten 20 Jahre, dies nie beanstandet und auch daher es auch dieses Jahr nicht beanstandet. Nur die qualitätslosen Lügenmedien haben sich dieses Ei ausgedacht und die ungebildeten „Deutschen“ fressen es als Wahrheit.
Marcus Junge sagte:
Ein „auch“ mehr, als es sein sollte.
DirkH sagte:
Danke fuer die Info!
Thomas sagte:
Korrek!
ABER: In der Propaganda des Westens gegen das Referendum auf der Krim wurden exakt diese Dinge: durchsichtige Urnen und fehlende Wahlumschläge mehrfach und wiederholt als schlagkräftige Beweise dafür angeführt, daß das Referendum keinem westlichen Standard an freie und geheime Wahlen standhalte. Darum geht es in dem Artikel!
Eben dieser Widerspruch: Einmal meckert man wegen durchsichtiger Urnen und fehlender Umschläge, obwohl die OSZE ausdrücklich durchsichtige Urnen empfiehlt, und diese zB. in Frankreis auch vorgeschrieben sind, und selbst in der BRD, wo als Wahlurnen graue Mülltonnen dienen (ein treffendes Bild, übrigens) , sind Wahlumschläge inzwischen abgeschafft. Aber das störte die Anti-Putin-Propaganda ebensowenig, wie die Tatsache, daß bei den „freien“ und „demokratischen“ Wahlen in der Ukraine dieses Jahr exakt dieselben Beobachtungen zu machen waren. Hier überging man diese Tatsache einfach.
Und noch nicht mal mit Sturmgewehren bewaffnete Soldaten vor den Wahllokalen in der Ostukraine störten die westlichen „Journalisten“ diesmal, während die Soldaten vor den Kasernen der ukrainischen Armee (und eben NICHT in den Wahllokalen!) beim Krim-Referendum ein Beweis für eine „erzwungene Wahl mit der Knarre im Genick“ sein sollten.
Und genau diese Widersprüche geht es!
Nebelhorn sagte:
Die eigentlich relevante Frage bei der Berichterstattung, neben dem Ergebnis, sollte sein, weshalb in einer solch brisanten Situation, die eigentlich hochgradig Wählermobilisierend sein sollte, derart viele Wahlberechtigte auf eine Beteiligung verzichtet haben.
Immerhin hat Kiew ja scheinbar aktiv Wahllokale für die Flüchtlinge in Russland eingerichtet. Und Wahlwillige in den Separatistengebieten konnten in nicht von den Seps kontrollierten Bezirken wählen, wenn sie denn hinkamen.
Die verheerend geringen Beteiligungen in allen nicht Westukrainischen und nicht von Seps kontrollierten Oblasten haben sicher Gründe, die etwas über Wahlen selbst mitteilen würden.
Deshalb wird diese Frage natürlich … nicht thematisiert.
Stattdessen wird meist pauschal ein Sieg „Proeuropäischer“ Kräfte berichtet, ohne detaillierter auf die einzelnen Blöcke einzugehen. Wenn überhaupt, wird personalisiert über Poroshenko vs. Jazenjuk berichtet. Nicht aber über den unterschiedlichen Kurs in der internen Staatskrise, für den die jeweils stehen. Und auch nicht, inwieweit sie jeweils Verbündete unter den restlichen Fraktionen finden werden.
Ergo: Es wird nur oberflächlich der prowestliche Sieg bejubelt, politische Information muss man sich wieder mal woanders zusammen suchen.
Ohne jedes Skandalgeschrei: Wieder ein Beispiel dafür, wieso unsere Leitmedien ihrer Funktion als Informationsquelle zunehmend nicht mehr gerecht werden.
Wers genauer wissen will, muss sich die Infos wo anders zusammen suchen.
Und sich aus den 90% Bullshitagitation anderer Rattenfänger mühsam die kompetenten Infoquellen sortieren.
Danke, liebe Transatlantiker. Ihr erleichtert damit auch den extrem motivierten Agitatoren das Geschäft ungemein.
voland45 sagte:
Und eine ähnliche Posse, eine ähnliche journalistische Farce dürfen wir schon in wenigen Tagen bei der Wahl im Hoheitsgebiet der Separatisten wieder bewundern. Vorausgesetzt, dass diese Wahl überhaupt stattfinden kann, denn ich gehe davon aus, dass Kiew alles unternehmen wird, um diese zu torpedieren, ich gehe von einer militärischen Großoffensive am Wahlwochenende aus, welche dazu führen wird, dass viele der Bürger aus Angst um ihr Leben nicht wählen werden.
Bei der Parlamentswahl verkündete man in Kiew, man werde alles tun, um etwaige Sabotageversuche der Russen zu unterbinden; man hat mal wieder ein Phantom-Szenario herbei orakelt, und passiert ist wie üblich nichts. Die Separatisten haben tatsächlich gute Gründe, die Wahl entsprechend militärisch abzusichern, denn wie gesagt, Kiew, vor allem aber die rechtsradikalen Bataillone und Schlägertruppen, werden dort für Unruhe sorgen – ich befürchte das Schlimmste.
Nur werden uns die dort zu erfolgenden Sicherheitsmaßnahmen, die angesichts der bedrohlichen Ausgangslage selbstverständlich sind, wieder als undemokratisch, repressiv und feindlich verkauft werden. Die Separatisten als die Bösen, die die Bevölkerung nicht nur in Geiselhaft genommen haben, sondern auch zur Wahlteilnahme zwingen werden. Jedwedes Ergebnis wird man nicht anerkennen, diskreditieren, versuchen lächerlich zu machen. Ob nun 40% Wahlbeteiligung oder 90%; ob nun pro-russisch oder pro-westlich…es wird eine rhetorische Schlammschlacht werden, man schämt sich jetzt im Vorfeld schon, weil man weiß, dass es genau so kommen wird. Ein anderes Szenario ist schon gar nicht mehr denkbar, so verkommen und einseitig ist die westl. Berichterstattung in den sogenannten Leitmedien.
Medienstachel sagte:
Wie man dem Artikel auf „Hinter der Fichte“ – ARD/ZDF: Atai mit Bandera-Losung – entnehmen kann,
http://hinter-der-fichte.blogspot.de/2014/10/ardzdf-atai-mit-bandera-losung.html
ist da auch wieder unsere Propagandistin Golineh Atai, die uns zeigt wie man bei der ARD Preisträgerin wird. Am 27.10.14 berichtet sie für die Tagesschau über die Wahlentscheidung in Kiew. Die extremistischen Parteien werden wohl nicht ins Parlament einziehen. Eine Ausnahme seien wohl nur ein paar Direktkandidaten, soweit Atai. Während sie das dem Zuschauer erzählt, prangt in ihrem Hintergrund ein großes Plakat mit einer Bandera-Losung „Слава Україні! Героям слава!“. Wenn meine Übersetzung richtig ist, heißt das „Ruhm der Ukraine! Helden Ruhm!“. Aha, so wird man also Preisgekrönte Journalistin.
Tagesschau vom 27.10.14: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-35295.html
Jolka sagte:
Die Bandera-Losung scheint in der Berichterstattung aus Kiew ein recht beliebter Hintergrund zu sein, auch Lielischkies stand in der im Artikel erwähnten Tagesschau-Sendung vor genau dieser Plakatwand und bejubelte den Sieg „westlich orientierter“ Parteien. Würg!
Spitz passt auf! sagte:
Ich glaube, das ist die Terrasse vom „Hotel Ukraina“. Unsere Reporter werden täglich von Poroschenko Pressesprecher mit den neuesten „Informationen“ geimpft, die sie oben auf der Terrasse nach Deutschland verbreiten. In Donezk und Lugansk wurden Golineh Aidar und Lüglischkies noch nie gesehen.
Mischa sagte:
Angemerkt sei, das im Russischen traditionell „Ruhm“ eine große Rolle spielt, kein Märchen, in dem nicht ein Recke von den Posaunen des Ruhms geblendet wird.
„Ewiger Ruhm den Sowjetsoldaten“ ist eine beliebte Inschrift auf Kriegsdenkmälern.
In diesem Fall wäre im Rahmen der übersetzerischen Freiheit wohl folgende Wortwahl am treffendsten;
Heil Ukraine! Heil den siegreichen Helden.
Nobama Antibandera sagte:
Ihre Übersetzung Ruhm der Ukraine mag wörtlich sein und in westmedien nun verbreitete verharmloste Version, doch gibt es im Deutschen keinen derartigen Spruch in der Geschichte. Genutzt haben die Banderafaschisten es zusammen mit dem Hitlergruß und funktional entspricht es genau „Heil Ukraine, Heil den Helden“. Es wird frenetisch vor jedem Redeausguss und danach aufgesagt und dient wohl der Überprüfung der Gesinnung. Wer schweigt, fällt auf. Gewiss, in Ruzssland gibt es auch Kreise, die slawa Rossii rufen – und sie sind ebenso auffallend nationalistisch.. Die donbasser Aufständische können aber solche heil Ukraine Sprüche nicht ausrufen, sie empfinden es genauso, als radikalnazistisch.
Moppel sagte:
Es ist gut, dass es die Propagandaschau gibt, in der solche Machenschaften regelmäßig aufgedeckt werden.
Wenn man Ereignisse vorbeilaufen lässt, ohne sich an die Vergangenheit zu erinnern, dann fällt derartige Hetze nicht sofort auf. Mag sein wie es war, ob nun der Panzerwagen rollte oder stand, Fakt ist doch, dass die Wahl auf der Krim als undemokratisch und die in der Ukraine als den Normen der EU entsprechend eingestuft wird. Alles jubiliert, dass die neuen Freunde der EU, und damit auch Deutschlands, einen so tollen Erfolg errungen haben. Sie haben auch nichts dagegen, dass der Schoko-König in Tarnuniform zu einer Wahl erscheint – demokratische Wahl! Er kann ja anziehen, was er will. Man kann da seine Gesinnung direkt herauslesen. Dann noch sein Handlanger Jazenjuk, der in meinen Augen einer der eifrigsten Scharfmacher ist. Es ist ein passendes Duo, von dem nichts Gutes zu erwarten sein wird.
Die Medien biegen die Realitäten stets so hin, wie es gerade genehm ist. Dabei meine ich mit „genehm“, dass sie Staatstreue darstellt. Es ist nicht mehr möglich, von den Leitmedien eine wertfreie Berichterstattung zu bekommen, von der sich jeder von uns sein eigenes Urteil bilden kann. Die Berichte sollen uns eintrichtern, dass es eben so ist. Hinter den Berichten stet das jeweilige Medium. Es sind keine Kommentare, die man als geistigen Erguss eines Einzelnen tolerieren könnte.
Nein, sie werden es nicht sein lassen, sie werden immer wieder ihre eigenen, systemtreuen Maßstäbe ansetzen bei der Betrachtung der Welt. Damit füllen sie den Trichter der Manipulation und betreiben übelste Propaganda.
steinwolke sagte:
Lielischkies ist einer der schlimmsten Demagogen, die die dt. Medienwelt zu bieten hat. Seine Lügen sind inzwischen legendär (siehe u.a. die angeblichen pro-Kiew Massenproteste in der Donbass Arena). Und so verwundert es nicht, daß ihm auch bzgl. der Wahlbeteiligung der jetzigen Parlamentswahlen mal wieder ein kleines Fehlerchen unterlief, wenn er rotzfrech behauptet, diese 52,42% Wahlbeteiligung seien mehr als die 57,98% vom Oktober 2012.
voland45 sagte:
Bizarr ist ja, dass man Leute, die solche offensichtlichen Antipathien einem Sujet gegenüber hegen, zur Berichterstattung über genau jenes Sujet abkommandiert. Neutralität wäre das journalistische Gebot, stattdessen aber nahezu immer Experten, die nicht objektiv sind, und erstaunlicherweise immer auf Linie mit der akt. transatlantischen Regierungsposition berichten. Als „Experten“ verkauft man uns jene propagandistischen Schreckensgespenster, dabei ist ihre einzige Expertise doch die Einseitigkeit und der unbedingte Willen zur wahrheitswidrigen Berichterstattung.
Spitz passt auf! sagte:
Bei der Einstellung läuft es wahrscheinlich so: „Sie haben was gegen Russland und Präsident Putin? Prima, dann schicken wir sie als Korrespondent nach Moskau.“
„Sie lieben die USA und alles was von da kommt? Prima, dann schicken wir sie nach Washington.“
Spitz passt auf! sagte:
Deshalb nenne ich ihn „Lüglischkies“. Aber immerhin berichten sie jetzt, dass nur 52,42% gewählt haben. Komisch, endlich sind sie den „Diktator“ Janukowitsch los und dann gehen sie nicht zur Wahl.
Unsere MSM sind ein großer Witz, aber nicht zum Lachen.