Schlagwörter

, , ,

Erdogan zieht in der Türkei die Schrauben der Internetüberwachung und Zensur an. Johannes Kuhn berichtet in der SZ in einer Art und Weise, die typisch für Heuchelei und Doppelmoral der deutschen Mainstreampresse ist:

Eine Verschärfung hatte sich angedeutet, doch das Ergebnis ist monströs: Premier Erdoğan kann das Internet in der Türkei zum Intranet schrumpfen, in dem Bürokraten Kritik unbemerkt zensieren können.

Es ist nicht anzunehmen, dass Johannes Kuhn die eigene rigide Zensur in der SZ nicht bekannt ist. Jeder, der in einem Online-Auftritt der deutschen Mainstream-Presse einen Account hat, ist schon mehr als einmal – wenn er ein halbwegs kritisch denkender Mensch ist – gegen eine sichtbare oder unsichtbare Zensurbarriere geprallt. Sichtbar zB. bei der Zeit, die löblicherweise Kommentare erst einmal direkt zulässt, dann aber mitunter durchaus willkürlich zensiert. Unsichtbar ist die Zensur  bei Medien wie Spiegel Online, FAZ und eben auch der Süddeutschen, die Kommentare erst nach Sichtung durch die eigene Zensurbehörde freischalten.

Zensiert wird dabei ganz offensichtlich nicht nur was gegen Recht und Gesetz oder Net(t)iquette und Anstand verstößt. Zensiert wird ganz schamlos politisch und all das, was den Despoten und Kleingeistern in den Lohnschreibstuben nicht in den Kram passt. Dazu gehört auch Kritik an der Zensurpraxis, was wiederum die SZ zu geistigen Brüdern der Erdogans dieser Welt macht.

Die ganze Doppelmoral und Verlogenheit der SZ zeigt sich also in der Nichtveröffentlichung des folgenden Kommentars zum oben verlinkten Artikel von Johannes Kuhn:

Vielleicht sollte mal jemand Herrn Kuhn erklären, dass man zunächst den eigenen Saustall aufräumen muss, bevor man mit den schmutzigen Fingern auf andere zeigt.