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wdr2Im Konflikt um die Ukraine gibt es momentan zwei zentrale Propagandamuster, die immer wieder kehren. In stündlichen Nachrichten im Radio, in den Nachrichtensendungen des Fernsehens und nicht zuletzt in der Presse. Es wird ausschliesslich und schamlos aus Sicht der Kiewer Regierung und ihrer westlichen Unterstützer berichtet. Eine ganz gewöhnliche Nachrichtenmeldung des WDR, wie sie täglich dutzendfach verbreitet wird, zeigt die beiden Propagandamethoden beispielhaft auf:

Samstag, 14.6.2014 8.00 Uhr: WDR2 berichtet in den stündlichen Nachrichtensendungen über den Abschuss eines ukrainischen Militärtransportflugzeugs durch Separatisten in Lugansk. Dazu kommentiert Horst Kläuser:

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Angeblich sollen jetzt schwere Maschinengewehre und Boden-Luft-Raketen eingesetzt worden sein. Dies würde die Vorwürfe der Ukraine, aber auch aus den USA belegen, dass immer mehr moderne und effiziente Waffen über die russische Grenze in die Ostukraine gelangen. Darunter seien auch mobile Granatwerfer vom Typ „Grad“ und Panzer. Noch gestern Abend hatte EU-Kommissionspräsident Manuel Barroso mit Vladimir Putin über die Ukraine-Krise gesprochen. Moskau fordert ausschliesslich die Ukraine auf, das Feuer einzustellen. Ähnliche Appelle an die Aufständischen sind nicht bekannt.“ (mp3)

Die eine Propagandamethode besteht darin, unbelegte Spekulationen und Gerüchte wiederzugeben und aufbauend auf diesen Gerüchten weitergehende Schlüsse zu ziehen. Diese Gerüchte sind – genauso wie die dann daraus gezogenen Schlüsse – ausschließlich im Interesse westlicher Kriegspropaganda. Ein „Gerücht“ wonach es keine ukrainischen Truppen, sondern rechte Milizen waren, die in dem abgeschossenen Flugzeug waren, wird man in der westlichen Propaganda schwerlich finden. Auch der mutmaßliche Einsatz von weissem Phosphor durch die ukrainischen Truppen wird in den Medien weitgehend totgeschwiegen. Bei allen nicht gesicherten „Informationen“, die der „Gegenseite“ dienen können, gibt man sich skeptisch und benutzt diese Skepsis, diese Information zu verschweigen oder nachdrücklich in Frage zu stellen. Passt die fragwürdige Information jedoch in die westliche Propagandalinie, wird diese Information breit gestreut. In diesem Fall geht es darum, zu suggerieren, Russland würde moderne Waffen an die Aufständischen liefern. Faktisch gibt es dafür natürlich nicht den geringsten Beleg.

Die zweite Propagandamethode findet sich in den letzten beiden Sätzen. Es wird ausschließlich der Blick auf Moskau/Russland gelenkt, wenn es darum geht, wer Schuld an der Gewalt ist. Man könnte geradezu den Eindruck bekommen, es seien Ostukrainer, die – mit Unterstützung aus Russland – im Westen der Ukraine einmarschieren und nicht umgekehrt. Zweifellos wäre das Morden an dem Tag beendet, an dem Kiew seine Truppen aus der Ostukraine abzieht. Diesbezügliche Forderungen aus Washington, Brüssel oder Berlin gibt es aber bekanntlich nicht. Vielmehr kann man davon ausgehen, dass der Vormarsch – der jeweils nach den Besuchen Brennans und Bidens in Kiew neuen Schub bekam – von den USA forciert wird. Um von dieser westlichen Kriegstreiberei abzulenken, steuern Propagandisten wie Kläuser den Blick unablässig nach Moskau. Dass es keinerlei Appelle vom Westen an Kiew gab, den Krieg zu beenden, soll auf diese Weise unterschlagen werden.