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Noch einen Tag nach dem für viele überraschenden Wahlsieg des Donald Trump reiben sich Politik und Mainstreamjournaille verkatert die Augen. Was ist passiert und wie konnte das geschehen? Das sind die zentralen Fragen, die auch heute noch sämtlichen Vertretern des Establishments in die verdutzten, entsetzten und dummen Gesichter geschrieben stehen.

trump_putinIn diesem Artikel gibt es die Antworten und mit ihnen den Grund, warum Donald Trump – anders als Barack Obama oder Hillary Clinton – für den russischen Präsidenten Vladimir Putin ein Gegenüber auf Augenhöhe und möglicherweise sogar Partner sein wird.

Wie die Medien Trump darstellen

„Jetzt also doch, im Ernst. Woran niemand wirklich geglaubt hat, das ist Wirklichkeit geworden. Ein National- und Rechtspopulist an der Spitze der Vereinigten Staaten. Ein Mann der gegen Ausländer und Muslime gehetzt hat, der sexistische Sprüche von sich gab, ein Politikamateur.“

So Thomas Schaaf heute Morgen im WDR5 Morgenecho. Schaaf ist nur ein Beispiel für das Heer opportunistischer, rückgratloser, gesellschaftsschädlicher und letztlich verbrecherischer Schmarotzer in den GEZ-finanzierten staatlichen Medien, die die Öffentlichkeit tagtäglich manipulieren, für dumm verkaufen und damit auch die deutsche Politik immer wieder gefährlich in die Irre führen. Sie haben Deutschland und Europa mit den nur durch Desinformation und Propaganda ermöglichten Putsch und Kriegen in der Ukraine, Syrien und Libyen an den Rand eines Abgrunds manövriert – von den Millionen Opfern, die unter diesen Verbrechen leiden, ganz zu schweigen – und in den vergangenen Monaten ein Zerrbild von Donald Trump gezeichnet, um ihrer Favoritin, der erwiesenen Kriegstreiberin und korrupten Marionette des US-Establishments, zum Wahlsieg zu verhelfen.

Wenn sie sich nicht über seine Frisur lustig gemacht haben, dann wurden Zitate Trumps aus dem Zusammenhang gerissen, Klarstellungen ignoriert oder heimliche Aufzeichnungen privater Großmaulerei in die Öffentlichkeit gespielt, die ihn desavouieren sollten. Clintons kriminelle Machenschaften hingegen, ihre Korruption – u.a. durch arabische Despoten – und Kollaboration mit den US-amerikanischen Mainstreammedien, die ihr den Weg ins Weiße Haus bereiten sollten und wollten, war in deutschen Mainstreammedien weitestgehend Tabu.

Abseits der Lügenpresse gab es – anders als der öffentlich-rechtliche Propagandist und Dummschwätzer Thomas Schaaf behauptet – sehr wohl kluge Beobachter, die Trumps Wahlsieg prognostiziert haben. Dirk Müller und Peter Haisenko seien als zwei Beispiele angeführt, die sich nicht von der Propaganda beirren ließen.

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Dirk Müller: „…Keiner hat damit gerechnet? Stimmt nicht ganz! Wir hatten das in den letzten Wochen immer wieder betont, haben gesagt, wenn nichts Besonderes passiert wird Donald Trump der nächste Präsident… Was wir von medialer Seite, von unseren Mainstreammedien, in den letzten Monaten – und auch gestern Abend [in den Live-Sendungen zur Wahl] – gesehen haben, das hatte nichts mit seriöser Berichterstattung über den Wahlkampf in den USA zu tun. Das war eine Propagandakampagne für Clinton und gegen Trump, die man eigentlich hier nicht so erwarten sollte. Es ist… der Präsident der Amerikaner und nicht der Deutschlands und hier sollte man doch eigentlich über die Entwicklungen berichten. Man darf ja auch gerne kommentieren, aber wo blieb da die Berichterstattung über die wirklichen Fakten, über die wirklichen Themen?…Erst recht gestern Abend in der Wahlberichterstattung von ARD und ZDF, wenn Sie das gesehen haben, das waren reine Wahlkampfveranstaltungen, wie auch in Amerika selbst, für Clinton und gegen Trump… Wenn man die Reden von Trump mal in seiner Gänze hört – Max Otte hat darüber immer wieder gesprochen, der sich die stundenlang angetan hat – er sagt, wenn man das mal nicht reduziert, wie wir das hier medial immer wieder machen, auf diese extremen Standpunkte oder extremen Halbsätze, dann sind da sehr sinnvolle Themen auch dabei…

Max Otte ist einer der profiliertesten deutschen Wirtschaftsexperten, besitzt die US-amerikansiche Staatsbürgerschaft und ist unter anderem dadurch bekannt, dass er die Finanzkrise bereits 2006 in seinem Buch „Der Crash kommt“ angekündigt hatte. Wenn Otte sich die Zeit nimmt, um sich Trumps Wahlreden ausführlich anzuhören, dann macht er das nicht aus Langeweile, sondern aus Professionalität, weil er sich daraus den Informationsvorsprung zieht, der ihn zum Experten macht.

Das aber wäre auch die Aufgabe von Journalisten. Stattdessen plärren führende deutsche Leitmedien das nach, was ihnen die korrupten und mit Geheimdiensten verbandelten Leitmedien in den USA vorgeben und am Ende der Des­infor­ma­tions­kette sehen und hören wir stundenlang auf allen Kanälen erbärmlich ahnungslose Figuren wie Thomas Schaaf, die nur das Zerrbild wiederkäuen und verstärken, das die geschlossene mediale Echokammer in ihre hohlen Schädel eingetrichtert hat.

These people are the lowest form of life.

Donald Trump über Journalisten

Wer Trump wirklich ist

Man kann niemandem mit wenigen Worten gerecht werden und es wäre die Aufgabe der öffentlich-rechtlichen Medien gewesen, ein ausführliches und ausgewogenes Portrait Donald Trumps zu erstellen, sich Interviews und Antworten seines Wahlkampfteams einzuholen, sowie objektive Zusammenfassungen seiner öffentlichen Auftritte zu präsentieren.

Ein einseitiger, 6 Minuten kurzer Bericht im Mai und ein lediglich 2-minütiges Portrait Donald Trumps von Ingo Zamperoni am Wahltag – als das Rennen und die Medienkampagne längst gelaufen war – ist alles, was die mit Milliarden gemästete ARD diesbezüglich auf die Reihe bekommen hat. Jeden Tag wird mehr Geld, Zeit und Arbeitskraft in die Produktion dümmlicher Schmonzetten und Serien investiert, als in ein seriöses Portrait eines Kandidaten für das mächtigste Amt der Welt. Nur ein weiteres Beispiel für die totale Verhöhnung und vorsätzliche Verblödung der deutschen Öffentlichkeit.

Dass Trump nicht der Clown, tumbe Rassist, Sexist, Immobilienhai oder Bankrotteuer ist, als den ihn die Medien aus bekannten Gründen gerne darstellen, ergibt sich allein aus der Tatsache, dass er so geschäftstüchtig war, aus einem Millionen-Startkapital ein Milliardenimperium aufzubauen. Dafür braucht es neben einem entsprechenden wirtschaftlichen Umfeld vor allem einen guten Geschäftssinn, branchenbezogenes Fachwissen, eine erhebliche Portion Durchsetzungsvermögen, Skrupellosigkeit und Instinkt.

Diese Qualifikationen werden im Deutschland der „sozialen Marktwirtschaft“ öffentlich eher naserümpfend bis ablehnend betrachtet – auch wenn hier prinzipiell die gleichen Regeln gelten. Während hierzulande in Erziehung, Menschen- und Weltbild dem sozialen und solidarischen Prinzip höhere Bedeutung zugemessen wird – manifestiert in Gewerkschaften und Krankenkassen -, sehen viele US-Amerikaner die Welt als ein Schlachtfeld, das man sich erobern muss und jene, denen dies gelingt, werden Vorbilder. Das können durchaus Schwerkriminelle, Mafiosi oder Gangster sein, deren Leben später in den Medien, Kunst oder Kino heroisiert wird, weil sie „erfolgreich“ waren.

Dass Trump die Medien und ihre Mechanismen mindestens so gut kennt, wie die Baubranche, mit der er einige New Yorker Tower hochgezogen hat, in denen das Establishment residiert, dafür stehen ein erfolgreiches Buch, zahlreiche Auftritte im Fernsehen, die eigene Show „The Apprentice“, die Organisation der „Miss Universe“-Competition und Ausflüge in die Welt des Wrestlings. Auch hier gilt: was bei Europäern – insbesondere dem Bildungsbürgertum – Naserümpfen verursacht, ist in den USA die Krone der Unterhaltungsbranche – und zwar genau deshalb, weil auch diese Medienformate das Weltbild vom Individuum, das mit allen Mitteln nach Oben kommen will, perpetuieren.

Schaut man sich seine Vita an, dann ist es absolut folgerichtig, dass Trump für die US-Präsidentschaft kandidierte. Höher geht es nicht und der Weg nach Oben ist nicht nur sein Lebensinhalt, es war und ist seine Weltanschauung – so, wie für viele US-Amerikaner, die ihn jetzt gewählt haben. Eines der skandalisierten Trump-Zitate lautet, dass er auf öffentlicher Straße einen Menschen erschießen könnte und dennoch keine Wähler verlieren würde. Wenn Noam Chomsky diese Wahrheit ausgesprochen hätte, wäre sie als das erkannt worden, was sie ist: tiefgreifende Gesellschaftskritik. Die Welt wollte darin nur ein merkwürdiges Lob für die Treue seiner Anhänger erkennen.

Exkurs: Psychologie des Meinungsmanagements

In seinem Vortrag „Warum schweigen die Lämmer? – Demokratie, Psycho­logie und Techniken des Meinungs- und Empörungs­manage­ments“, erläutert Prof. Rainer Mausfeld anhand des Gemäldes „Der Gaukler“ von Hieronymus Bosch, wie die politischen und wirtschaftlichen Eliten mit über Jahrzehnte erforschten psychologischen Methoden – angewendet in der alltäglichen Propaganda – das Volk dumm und gefügig halten, um es zum eigenen Vorteil über den Tisch zu ziehen. Sie reden dem Pöbel ein, es sei Demokratie, sich alle vier Jahre zu entmündigen, um dadurch selbst alle Fäden der Macht in den eigenen Händen zu behalten und den gesellschaftlich erarbeiteten Mehrwert so weit es eben geht in die eigenen Taschen zu leiten.

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Ihre Methode besteht darin – sinngemäß in Boschs Gemälde visualisiert – ihre Opfer abzulenken (Aufgabe des Gauklers), deren Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Emotionen zu manipulieren, um ihnen sodann unbemerkt den Beutel abzuschneiden – sie finanziell auszunehmen (Aufgabe des Beutelschneiders).

Der weithin beachtete Vortrag Mausfelds hat vielen die Augen geöffnet, die ihnen zuvor von den Medien – aus nun verständlichen Gründen – verkleistert wurden. Die Methoden sind heute so ausgefuchst, wissenschaftlich erforscht, empirisch überprüft und perfide, dass wir, die Opfer, gar nicht bemerken, wie wir an der Nase herumgeführt und ausgenommen werden. Das um seinen Geldbeutel erleichterte Opfer in Boschs Gemälde wird den Verlust früher oder später bemerken, wenn der Dieb über alle Berge ist. Die Kumpanei mit dem Gaukler, der ihn ablenkte, bleibt hingegen verborgen und nicht nachweisbar.

Was in Mausfelds Vortrag selbst medienkritische Beobachter Staunen macht und beeindruckt, wurde – und darum soll es im Folgenden gehen – von Donald Trump noch einmal bei weitem überboten. Trumps Wahlkampagne stellt nicht nur die von Mausfeld dargestellten Methoden in den Schatten, sie macht ihn zum König der Manipulateure, dem es gelungen ist, das komplette, milliardenschwere Manipulationssystem der Medien auszuhebeln und auf die Matte werfen.

Wie Trump die Medien aushebelte

Es gibt zahlreiche Aspekte des US-Wahlkampfs 2016, die von der deutschen Lügenpresse aus Dummheit und Kalkül weitestgehend ausgeblendet wurden. Der wichtigste Aspekt ist vielleicht die Wahlkampffinanzierung, deren journalistische Beleuchtung unvermeidlich Clintons Korruption durch Wall Street, Großkonzerne und arabische Despoten aufgedeckt und sie damit in der deutschen Öffentlichkeit entlarvt und entzaubert hätte. Das Stichwort in den alternativen Medien – vor allem in den USA – lautet „pay for play“ und bedeutet, dass Hillary Clinton ihren Geld-„Spendern“ politischen Einfluss einräumte. Schon der Begriff „Spender“ ist eine gezielte Täuschung, denn es handelt sich nicht um humanitäre und uneigennützige Wohltaten, sondern um Korruption und den Kauf von politischem Einfluss.

Wie Reuters gestern berichtete, hat der Wahlsieger Donald Trump nur ca. halb so viel Geld in seine Wahlkampagne gesteckt, wie seine Gegnerin Clinton.

Quelle: zerohedge

Bei Clinton kam hinzu, dass sie massiv von Super-Pacs unterstützt wurde. Diese Lobbygruppen dürfen so viel Geld für die Wahlwerbung eines von ihnen favorisierten Kandidaten ausgeben wie sie wollen, vorausgesetzt, dass sie sich nicht direkt mit dessen Kampagne koordinieren.

Anders als die Kandidatin des Establishments Clinton hat Trump seinen vergleichsweise bescheidenen Wahlkampf hauptsächlich selbst finanziert. Gerade diese Unabhängigkeit ist es, die einen Großteil seiner Popularität bei seinen Anhängern begründet und nur so konnte er sich überhaupt als Antagonist des Establishment gerieren. Genau das war Trumps geniale Strategie. Was angesichts seiner Vita zunächst absurd erscheint, ein mutmaßlicher Milliardär und Inbegriff des monetären Ostküstenadels, ständig in den Medien präsent, will sich als Maverick verkaufen, um die Frustrierten und Empörten einzusammeln, die es nach 8 Jahren Obama in einem Ausmaß gab wie nie zuvor. Eigentlich ein Witz – eigentlich.

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Ein deutsches Mitglied der US-Republikaner erklärt, wie Trump Nichtwähler mobilisierte (ZDF Lanz; 09.11.2016 – YouTube)

Selbst ein Donald Trump schrumpft im Vergleich zum US-Establishment, wenn er sich ihm entgegenstellt, in der öffentlichen Wahrnehmung zu einem Zwerg. Alles was er tun musste, war die Konfrontation auf die Spitze zu treiben. Mit jeder seiner verbalen Eskalationen und der unabwendbaren und einkalkulierten Reaktion aus dem Establishment, wuchs in der öffentlichen Wahrnehmung das Bild vom David, der sich mit Goliath anlegt. Allein dieses Kräfteungleichgewicht brachte ihm in seiner Zielgruppe viele Sympathien und der öffentlich auf allen Kanälen tobende Kampf lockte auch jene hinter dem Ofen hervor, die das System längst abgeschrieben hatten und deshalb auch das Wählen als sinnlos ansahen.

Diese raffinierte Methode hat Trump systematisch und – nach allem was man wissen kann – sehr reflektiert und gezielt benutzt. Zur Erinnerung: Der Mann kennt die Mechanismen des Showbiz und der Medien und war selbst Teil des Wrestling-Zirkus, in dem diese theatralisch inszenierten Schaukämpfe in unendlichen Wiederholungen und minimalen Variationen Tag für Tag aufs Neue aufgeführt werden. Trump hat aus diesen Erfahrungen eine so einfache wie brilliante Strategie für die Wahlen entwickelt. Die ganze Genialität zeigt sich aber erst bei einem Blick auf einige Zahlen.

  • Am 15. März titelte die New York Times:
    $2 Billion Worth of Free Media for Donald Trump
    (Kostenlose Medienberichte im Wert von 2 Milliarden für Donald Trump)
  • Am 6. Mai berichtet Marketwatch:
    Trump has gotten nearly $3 billion in ‘free’ advertising
    (Trump bekam kostenlose Werbung im Wert von 3 Milliarden)
  • Und am 9. November, dem Wahlsieg, titelt die International Business Times:
    Did The Media Help Donald Trump Win? $5 Billion In Free Advertising Given To President-Elect
    (Halfen die Medien Donald Trump zu gewinnen? Kostenlose Werbung für den gewählten Präsidenten im Wert von 5 Milliarden)

Die beeindruckenden Zahlen belegen Trumps geniale Strategie. Experten kommen hier offensichtlich am Ende des Wahlkampfs unterm Strich zu der Einschätzung, dass die Mainstreammedien – seine Gegner in einem Kampf, den er ihnen aufgezwungen hat – kostenlose Werbung für Donald Trump im Wert von sage und schreibe 5 Milliarden Dollar gemacht haben. Einfach dadurch, dass sie ihm Aufmerksamkeit und Sendezeit „geschenkt“ haben, die er ihnen mit seinen verbalen Eskapaden abgenötigt hat. Das ist die absolute Meisterklasse der Manipulation. Es ist die Manipulation der Manipulateure. Was Trump vorgeführt hat, ist nicht weniger als ein historischer Geniestreich zu dessen Anerkennung und Verständnis wir nun eine Parallele zu Vladimir Putin ziehen wollen, die erklärt, warum die beiden jetzt mächtigsten Präsidenten dieser Welt sich gegenseitig respektieren und warum das Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft macht.

Vladimir Putin – Der Judoka

Russlands Präsident Putin hat nicht nur den schwarzen Meistergürtel im Judo, sondern brachte es bis zum Stadtmeister in Leningrad und besitzt auch im Taekwondo den 9. Dan und damit höchsten Meistergrad. Über seine meisterlichen politischen Fähigkeiten muss man sich nicht lange auslassen. Sie werden selbst von politischen Gegnern eingestanden, wenn diese qualifiziert sind sie überhaupt zu erkennen und dann auch ausreichend Rückgrat besitzen, sie öffentlich anzuerkennen.

Worum geht es beim Judo? Judo ist der sanfte Weg des Kampfsports. Im Kern handelt es sich um geschickte Manöver mit geringstmöglichem Kraftaufwand, mit dem Ziel, den Gegner aus dem Stand und auf die Matte zu bringen. Der Judoka benutzt nur zu einem möglichst geringen Anteil die eigene Masse und Kraft, sondern hauptsächlich die Masse und Bewegung des Gegners, um diesen zu besiegen. Idealtypisch ist der Sieg über einen heranstürmenden Angreifer mittels eines Schulterwurfs. Der Judoka dreht sich ein, packt den Gegner und hebelt ihn – dessen Masse und Geschwindigkeit nutzend – von den Füßen und auf den Boden. Wer die Technik beherrscht, kann auch als Fliegengewicht einen unerfahrenen Dreizentnermann zu Boden bringen.

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Vladimir Putin bei einem lehrbuchmäßigen Schulterwurf (YouTube)

Aufmerksamen Lesern wird die Parallele längst dämmern. Was der eher grobschlächtig erscheinende und dem Wrestling verbundene Donald Trump mit den US-amerikanischen Mainstreammedien veranstaltet hat, war ein lehrbuchmäßiger Schulterwurf. Genau genommen ein Schulterwurf, für den es noch gar keine Lehrbücher gibt. Vielleicht wird man bei Machiavelli politische Strategien zum Machterhalt entdecken, die Trumps größtmöglichem Erfolg gegen einen übermächtigen Gegner bei minimalem Einsatz eigener Ressourcen nahekommen, aber da der Machterhalt in Zeiten der Massenmedien ein Phänomen der letzten hundert Jahre ist, dürften Beispiele und Beschreibungen vergleichbarer Manöver Seltenheitswert besitzen – wenn es sie überhaupt gibt.

Donald Trumps strategischer Schulterwurf besteht in der Provokation des medialen Goliath, seiner Gelassenheit im Angesicht des Gegners und der Ausnutzung von dessen Macht und Ressourcen, um ihn mit einem Hebel auf die Bretter zu schicken. Dass diese Medien sich nun verdattert die Augen reiben, während Trump längst in seiner Dankesrede zur staatsmännischen Versöhnungsgeste gegriffen hat, ist das Abschlussbild eines genialen Manövers. Wer diesen Mann unterschätzt, ihn als Clown, Rassist oder Sexist abkanzeln will, ist bereits ein potentielles Opfer und würde nicht merken, wenn Trump ihm morgen vor laufenden Kameras die Hosen ausziehen würde.

Zwei Meisterstrategen auf Augenhöhe

Mitten in einem von größenwahnsinnigen Stümpern und Dummköpfen angezettelten neuen Kalten Krieg haben sich Donald Trump und Vladimir Putin in den vergangenen Wochen über den Atlantik hinweg ihren gegenseitigen Respekt ausgesprochen. Dahinter steht in beiden Fällen die Gelassenheit von Champions, die niemandem mehr etwas beweisen müssen und sich auf Anhieb als Champions erkennen und respektieren, wenn sie einen gemeinsamen Raum betreten.

Es ist der Respekt, den sich auch Spitzensportler zollen, selbst dann, wenn sie in gegnerischen Teams antreten. Man muss sich nichts mehr beweisen, weil man sich selbst im Leben alles bewiesen hat. Trump und Putin geht es nicht in erster Linie ums Ego, sondern darum, ihr Können für das eigene Land einzusetzen. „Make America great again“, ist für Trump nicht nur ein Slogan, sondern Credo und nun als Präsident ist es eine Verpflichtung. Das Gleiche gilt für Vladimir Putin, der seit Jahren dafür arbeitet, Russland wieder zu der Größe zu verhelfen, die seinem Land und dessen Menschen gerecht wird.

In diesem Punkt findet sich auch der entscheidende Unterschied zwischen Trump, Clinton und Obama. Clinton ist eine von Ehrgeiz zerfressene, gedemütigte und skrupellose Machtpolitikerin, der es niemals um das Wohl des eigenen Landes ging, sondern immer nur um sie selbst. Sie würde allein für ihr Ego, die Geschichtsbücher und um die Anerkennung der Falken des Pentagon buhlend einen dritten Weltkrieg riskieren. Mit Obama verhält es sich ähnlich. Ein Blender und Großmaul, das sich von seinem Militärapparat vorführen ließ und nach acht Jahren Amtszeit nur Chaos im Nahen Osten, Tod, Elend, Flüchtlingsströme und fast 10 Billionen zusätzliche Staatsschulden hinterläßt.

Wir haben also zwei Präsidenten der beiden mächtigsten Staaten auf Augenhöhe, die beide das Ziel haben, ihr eigenes Land nach vorne zu bringen. Putin weiß, dass das nicht gegeneinander geht und es besteht die berechtigte Hoffnung, dass der Stratege Trump das ganz genauso sieht. Trump hat den Fokus klar auf das eigene Land gerichtet, wo die Probleme sich bis zum Himmel türmen. Seine finanzielle und geistige Unabhängigkeit nähren die Hoffnung, dass er den zweifellos massiven Versuchen aus militärisch-industriellem Komplex und alten Establishment, ihn in die Rolle des Weltpolizisten zu drängen, widerstehen kann. Trump muss jetzt liefern und ein öffentlich zelebrierter Frieden und neue Kooperation mit Russland wäre nicht das schlechteste Signal sowohl an die eigenen Wähler, wie auch an jene, die ihn nicht gewählt haben.