Schlagwörter
Dämonisierung, Demokratie, Desinformation, Diffamierung, Mainstreammedien, Propaganda, Russland, Staatsmedien
In einem aktuellen Artikel auf Telepolis wundert sich Harald Neuber – mit dem Chef von RT-Deutsch Iwan Rodionov – über die Zusammensetzung der Zuschauerschaft des deutschsprachigen Informationsportals von Rossija Sewodnja.
Linke, Nichtwähler und AfDler bei RT Deutsch
Offensichtlich ist, dass die politische Mitte von SPD über Union bis zu den Grünen quasi nicht vertreten ist. Auf die Frage „Für welche Partei haben Sie bei der Bundestagswahl 2013 gestimmt?“ gaben 26,77 Prozent die Linke an, 20,09 Prozent die AfD. 23,01 Prozent gaben an, keine Stimme abgegeben zu haben. Auf die Frage „Für welche Partei werden Sie bei der nächsten Bundestagswahl Ihre Stimme abgeben?“ antworteten zugleich 42 Prozent mit der Linken, 21,57 Prozent wollen an der Abstimmung nicht teilnehmen, die AfD kommt auf einen geringeren Wert von 16,65 Prozent….
Die Zahlen zu SPD, CDU/CSU und Grünen seien „wirklich krass“, sagte Rodionov gegenüber Telepolis. Der russische Journalist erklärt das mit der Rolle der genannten Parteien als „Systemparteien mit starker Westprägung“. Die heftige Ablehnung seiner Redaktion durch Leitmedien entfalte in diesem Milieu daher eine stärkere Wirkung als bei Anhängern der Linken oder bei Nichtwählern.
Die Zahlen sind alles andere als erstaunlich, wenn man sie mit Blick auf die Funktion der Mainstreammedien im gesellschaftlichen Kontext betrachtet und Rodionovs Erklärung spielt in diesem Zusammenhang nur eine sekundäre Rolle. Sowohl die Öffentlich-Rechtlichen, als auch die „Leitmedien“ der Konzernpresse, dienen der Lenkung der öffentlichen Meinung im Sinne der politischen und wirtschaftlichen Eliten. Die wiederum finden sich naturgemäß sowohl in den Regierungsparteien, als auch in den Sendern und Chefredaktionen vertreten, wo sie das Weltbild und die politische Einstellung ihrer Anhängerschaft verfestigen und nach Bedarf formen.
Wer sich in den Mainstreammedien in seinen politischen Anschauungen vertreten fühlt, weil er als Teil des Systems dieses als grundsätzlich funktionierend wahrnimmt, neigt nicht dazu, sich „alternativ“ zu informieren. Wer sich mit einem für ihn persönlich funktionierendem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zufrieden gibt und keinen Anlass hat, die Illusion der „Demokratie“ westlicher Prägung zu hinterfragen – die nichts anderes ist, als eine vierjährlich wiederholte Selbstentmündigung zugunsten von Parteicliquen – der wird dieses System in der Regel erst dann kritisch betrachten und Erklärungen für seine Dissonanzen suchen, wenn dieses System für ihn persönlich nicht mehr funktioniert.
Wer das System hingegen grundsätzlich hinterfragt oder seine politischen Ansichten in den Systemmedien entweder überhaupt nicht vertreten oder als abwegig diffamiert sieht, der wird sich alternative Quellen suchen, die ihm Informationen bieten, die seine nonkonformistische Sicht bestätigen und Erklärungsmuster anbieten.
Wenn RT-Deutsch mit dem Anspruch antritt, den „fehlenden Part“ zu zeigen, also vornehmlich jene politischen Informationen und Deutungen zu liefern, die in den systemisch gleichgeschalteten Mainstreammedien marginalisiert, unterdrückt oder denunziert werden, dann ist es folgerichtig, dass auch die Leser- und Zuschauer des Portals vorwiegend in jenen Kreisen zu finden sind, die man als grundlegend oppositionell einordnen kann.
Es wäre jedoch in höchstem Maße unseriös von einer „Querfront“ zu sprechen und quasi eine „außerparlamentarische Koalition“ herbeizufantasieren, wie das mit dem Ziel der Simplifizierung und Denunziation sowohl von den Mainstreammedien, als auch kürzlich von der unsäglichen „Studie“ der Otto-Brenner-Stiftung versucht wurde. Auch wenn es naturgemäß Übereinstimmungen in der Analyse der Fehler des Systems geben muss, bedeutet das nicht, dass „Linke“ und „Rechte“ auch gemeinsame Ziele verfolgen – was aber die Mindestanforderung wäre, um martialisch und dämonisierend zugleich, von einer „Front“ zu sprechen.
Vielmehr sind übereinstimmende Problembeschreibungen in der Analyse durch politisch unterschiedlich gestrickte Beobachter ein wichtiger Hinweis darauf, dass ihre Kritik nicht ideologisch fundiert, sondern vielmehr auf Fakten und Informationen basiert, die den Konsumenten der Systemmedien entweder komplett vorenthalten oder nur in „gesundheitlich“ abgestimmten Dosen zugemutet werden – wobei nicht die Gesundheit des Bürgers berücksichtigt wird, sondern die des Systems.
Dieses System der Desinformation und Meinungsmache zu verstehen ist höchst diffizil. Viele von denen, die glauben die Medien durchschaut zu haben, schreien „Lügenpresse“ nur deshalb, weil diese Presse nicht die Propaganda macht, die sie gerne hören und sehen würden. So ähnlich sie sich in der Analyse sind, so unterschiedlich würden sich viele „Linke“ und „Rechte“ dann letztlich Medien vorstellen, die sie selbst als objektiv und unabhängig bezeichnen würden.
RT-Deutsch stellt eine Schnittmenge an Informationen bereit, die an den politischen Rändern keine Berührungsängste kennt, keiner deutschen Staatsräson oder transatlantischen Hegemonie unterworfen ist und in beide Richtungen kritisch nachfragt. Dass es in den Mainstreammedien um das aus Moskau finanzierte Portal ruhig geworden ist, kann man deshalb als Kompliment auffassen. Wäre RT tatsächlich der Propagandakanal, zu dem ihn transatlantische Propagandisten machen wollen, wenn man dort Lügen- und Falschinformationen verbreiten würde oder einseitig aus Moskauer Sicht berichten, dann würde das den Systemmedien reichlich Munition liefern, die sie nur allzu gerne verschießen würden.
Cassandro sagte:
Politische Mitte? Sind das die mit zuviel Geld und zuwenig Verstand (eine treffliche Formuilierung aus der FAZ vom Dienstag)? Schon immer ausgebeutet von denen mit noch mehr, wenn nicht viel zu viel Geld und noch weniger Verstand oder gar keinem (das stand nicht in der FAZ). Dann gibt es noch die, die sich für die geistige Elite halten, die glauben, auch ein Anrecht darauf zu haben, bevorzugt behandelt zu werden. Um ihren Status nicht zu gefährden mischen sie sich gerne unters Volk des Geld- und Landadels, da wo sich auch die Shooting-stars aus der Gala aufhalten.
Und wer bitte hätte von dieser erlauchten crème-de-la-creme der Gesellschaft irgendeine Veranlassung, sich auf RT oder RTD rum zu tummeln? Eben!
Was in diesen Kommentaren zu diesem Beitrag jedoch auch noch offenkundig wird, dass unser Bundespastor nämlich total unrecht hat, wieder einmal. Es gäbe keine Ossis und Wessis (mehr), soll er neulich von sich geplappert haben. Wenn er doch nur recht hätte. Ich kann das Gemähre von den „Erniedrigten und Beleidigten“ nicht mehr hören, es geht mir dermaßen – frei nach Schweiger – auf den Sack bzw. auf den sowieso nur noch rudimentär vorhandenen Wessigeist. Als ob die Insassen des Blindenheims mit denen der Gehörlosenschule über den Bsuch der Picassoausstellung diskutieren würden.
K. sagte:
Politische Mitte? Sind das die mit zuviel Geld und zuwenig Verstand (eine treffliche Formuilierung aus der FAZ vom Dienstag)?
Nicht doch. Es sind die Vollpfosten, die Blätter wie die FAZ abonniert haben.
Wurzelzwerg sagte:
@ Cassandro
Verstehe dich gut, dass du das „Gemähre von den Erniedrigten und Beleidigten“ nicht mehr hören kannst. Betrifft dich ja auch nicht. Du weißt ja nicht, was wir verloren haben und was wir dafür gekriegt haben. Mir ist es, wenn ich deinen Sums lese, als ob ein Blinder uns den Weg beschreiben will, den er noch nie gegangen ist.
Sandra sagte:
Eine Partei der politischen Mitte gibt es nicht.
Warum? Alle Parteien geben Rahmenbedingungen vor und setzen diese durch. Ein Rahmen ist nicht die Mitte.
Zudem halte ich jegliches Übermaß an Hygiene für reines Gift.
Hans H sagte:
Es gibt eine neue Partei! Leider wird sie keine Chance haben. Deutsche Mitte von Christof Hörstel.
http://www.deutsche-mitte.de
Falls diese über 5% kommen würde, gäbe es sofort einen Kampagne der Mafiösen Atlantikbrücke dagegen!
ben sagte:
Mitmachen – kommt mit !!!!
http://www.ramstein-kampagne.eu/mitmachen
Am Sa. 26.09.2015 Demo Ramstein
Bus – Verbindungen stehen bereit.
rundertischdgf sagte:
Die große Masse verfällt eben Glotze und Bild. Man muß die Wahrheit suchen. Da kann RT genauso hilfreich sein wie dieser Auftritt Propagandaschau, wobei man auch hier hinter und zwischen die Zeilen schauen muß. Und wir selbst versuchen dann so ehrlich wie möglich solche Informationen zu transportieren, auch wenn wir in unserem kleinen Umfeld nur 2000 Leute erreichen.
Hans H sagte:
RT ist manchmal etwas langatmig. Besonders der Beitrag: der fehlende Part. Mit 30 Minuten etwas zu lang, da man auch Themen sieht die mich nicht interessieren. Besser 3-5 kurze Beiträge. Auch werden bei RT Gruppen gefeiert die Kriminell sind.
Andererseits erfährt man Dinge die von den ÖR verschwiegen werden.
Russlandversteher sagte:
„Auch werden bei RT Gruppen gefeiert die Kriminell sind.“
Ich habe lange kein RT mehr geschaut (natürlich genauso wenig transatlantischen Lügenfunk), aber wie wäre es bei solchen Anschuldigungen auch mal die Nanem der Gruppen zu nennen?
Bei der deutschsprachigen Lügenpresse ist es jedenfalls genau so wie Sie es RT vorwerfen, was mit den Jubelbeiträgen über die Morde der ukrainischen Faschisten mehr als erwesen ist.
Russlandversteher sagte:
Namen
Hans H sagte:
Antifa
Russlandversteher sagte:
Was ist denn das Verbrechen der „Antifa“?
Hans H sagte:
Ein Zitat von Napoleon Bonaparte:
Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche.
Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden, die Deutschen glauben sie.
Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgen sie ihre Landsleute mit grösserer Erbitterung, als ihre wirklichen Feinde.
Das ist auch für RT ein Fakt, es wird nicht Hinterfragt. Deshalb sind sicher nicht alle Artikel sauber.
Auch bei RT ist das Geschichtsbild genauso geklittert, wie von der Antlantik-Brücke. Das ist der Grund zwischen den Zeilen zu lesen, was auch zu Irrtümern führen kann.
Die Antifa hat eine Menge Dreck am Stecken wird aber von RT unterstützt.
Hier ein paar Geschichtsseiten:
http://www.hist-chron.com/USA/Eisenhower-massenmoerder/D/02-massenmord-im-feld-staedtevernichtungen-rheinwiesenlager-hungersnot-fotofaelschungen.html
http://www.deutscherosten.de/Russen.htm
Heinz Nawratil: Schwarzbuch der Vertreibung 1945 bis 1948, München 2001
Aber auch positive Nachrichten:
http://www.pragerzeitung.cz/index.php/home/nachrichten/19396-bruenn-bedauert-todesmarsch
Von all diesen Verbrechen sucht man bei RT vergebens!
MIFF sagte:
Keine Ahnung was Du mit „Dreck am Stecken der Antifa“ meinst! Vielleicht kannst Du das ja mal vertiefen.
Jedenfalls ist mir rätselhaft, was Deine Historienschinken aus der Zeit der SU und des 3.Reichs mit dem (fehlende) Nachrichtensender RT zu tun haben soll. Genauso könnte man fehlende Sportereignisse oder Lottozahlen anmosern.
Wenn RT mal zehn Programme fährt und ein RT-History dabei ist, kann man die Diskussion gern wieder aufnehmen. Andernfalls ist das ähnlich Whataboutismis, also irgendwie eine Ablenkung von aktuellen Fragen.
Und zur Bekräftigung: Ich sehe RT nicht regelmäßig, aber mir ist noch keine Falschmeldung a la ARD/ZDF aufgefallen und sollte es mal eine geben, kann RT sich locker auf einen einmaligen Fehler herausreden, was ARD und ZDF schon lange nicht mehr gelingt!
Steffi sagte:
@Hans H.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie gerne der wohlstandverwöhnte Deutsche, die „EierlegendeWollmichSau“ erwartet und dabei SELBER nichts anderes tut als Behauptungen aufzustellen, die man dann nicht mal nachweislich bringen kann.
Es wäre doch nicht zuviel verlangt, wenn Sie nun tatsächlich die RT-Beiträge verlinken würden, die „Kriminelle“ hochjubelt oder Geschichtsklitterung beschreibt!
Woher entnehmen Sie, dass RT die „Antifa“ unterstützt?
Man muss sicher nicht alles toll finden bei RT – aber mir ist zumindest aufgefallen, dass dort wesentlich weniger „Meinungsjournalismus“ betrieben wird als Informationsjournalismus!
Es könnte sicher in jede Richtung noch mehr sein, man könnte sich eindeutiger positionieren (?) – NUR transportieren sie eher die Informationen einfach nur zum Leser/Zuschauer. Der darf auch selber denken.
Dass sich Deutsche inzwischen schwer tun, nicht unterscheiden zu wollen oder zu können, ob eine Nachricht eine Nachricht ist oder eben eine Meinung und aus diesem Dilemma nun plötzlich glauben, dass man Nachrichten nicht mehr bringen darf wenn sie keine Meinung darstellen, ist schon krass.
Glauben Sie, wenn RT NICHT über die Antifa schreibt, gibt es die nicht?
Der größte Feind ist immer noch der Mensch sich selbst gegenüber und leider ist die Emotionalisierung dem Verstand gewichen – zumindest ganz stark in Deutschland.
Melenis sagte:
Langatmig? Was soll daran langatmig sein? Wenn sie nur auf Kurzes vorkauen von irgendwas stehen, dann bleiben sie doch bei der Aktuellen Kamera 2.0 – Tagesschau.
Man muss eben auch mal die Leute fertig ausreden lassen und nicht nach 2 Minuten abwürgen und das macht RT.
Übrigens ist bisher der fehlende Part leider die einzige Sendung und die könnte eher länger sein, denn es wird da auch nur eine kleine Schnittmenge angesprochen bei so vielen Dingen. Das es da wohl eher schon Einsparungen gibt, ist sogar eher Schade.
K. sagte:
Hans H. ist hier, um zu spalten. Einfach ignorieren, diesen Troll.
Zeitzeuge_ww3 sagte:
fangt an, den Widerstand auf die Strasse zu tragen!! Eine recht simple und effektive Methode ist es, Plakate zu Gimpen, zum nächsten Copyshop zu rennen und mittels Klebeband die Füssgängerzone in einen Nachrichtenticker zu verwandeln. Aber ein wenig Vorsicht ist angebracht, es gibt genügend Betonköpf in diesem Land, die das Verkünden der Wahrheit als einen persönlichen Angriff auf ihre kümmerliche Ideologie betrachen, also immer den Rücken freihalten!!
zb. so:
Platonist sagte:
Frau Merkels Abnick-Verein genehmigt Stationierung neuer US-Atombomben auf Deutschem Territorium. Vorbereitung auf Krieg gegen Russland laufen anscheinend auf Hochtouren
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/09/21/merkel-einverstanden-usa-stationieren-neue-atombomben-in-deutschland/
US-Neocons üben ATombombenabwürfe an der Grenze zu Russland
http://www.neopresse.com/europa/usa-werfen-atom-uebungsbomben-an-der-grenze-zu-russland-ab/
US Biolabors an russischer Grenze. Offenbar planen die Amis außerdem einen bioligisch-chemischen Angriff auf Russland.
http://de.sputniknews.com/politik/20150611/302734744.html
Russlandversteher sagte:
Als ob Merkel oder irgendeine andere transatlantische Marionette die Möglichkeit hätte „Nein“ zu sagen gegenüber ihre Befehlshabern.
Die einzige Möglichkeit, die ein „Politiker“ gegenüber dem Besatzer hat, wenn dieser befiehlt „Spring!“ ist zu fragen „Wie hoch?“.
Kommentar sagte:
Die haben aufgrund ihres Amtes die gottverdammmte Pflicht „Nein“ zu sagen – auch auf die Gefahr hin, dass sie weggeschubst werden. Die müssen endlich mit der Wahrheit raus.
K. sagte:
Die haben aufgrund ihres Amtes die gottverdammmte Pflicht “Nein” zu sagen
Sehr interessante Sichtweise! Aber ich denke, Russlandversteher liegt näher an der Wahrheit. Hier mal eine Erinnerung an einen, der „Nein“ sagte, nur mal so, um zu erkennen, mit was für einer Clique wir es hier zu tun haben:
Wenn Du mich fragst, haben eher die Bürger die Pflicht, diese Vasallen und Statthalter aus dem Amte zu jagen. Allerdings sehe ich nur geringe Chancen dafür, dass die Bürger ihre Pflicht erkennen.
federleichtes sagte:
@ K.
Das kollektive deutsche Trauma löst man nicht auf mit Beschimpfungen, auch nicht mit realerer Geschichtsschreibung. Den Anschein einer Auflösung mag die freundschaftliche Politik für die, die das Trauma verursachten, bringen. Aber es bringt den Deutschen ganz sicher keine nennenswerte Autonomie, weil die Grundbedingungen für Autonomie fehlen bzw. sich im (relativ) festen Würgegriff der Täter befinden.
Im herrschenden System ist erste Bürgerpflicht, zu bürgen. Um bürgen zu können, braucht man Kapital, und den Antrieb, dieses zu vermehren. Im Sinne von Autonomie macht Kapital also nicht frei, sondern verknechtet den Menschen, der sich „Bürgerpflichten“ unterwirft – und den Gesetzen eines Staates, der keiner ist, sondern einem Geist dient, der Menschen in Geiselhaft halten will.
Kurz
Ich sehe keine Chancen dafür, dass in einem anhaltenden Prozess der Entmündigung ein „Recht der Vernunft“ zur Pflicht wird – solange die kollektive Traumatisierung mit Größenwahn kompensiert wird.
Danke und Gruß
Wolfgang
K. sagte:
@federleichtes, bedauerlicherweise liegst Du damit völlig richtig. Ich zähle auch primär nicht auf die Erkenntnis des „Rechts der Vernunft“ durch diejenigen, die das Hamsterrad immer stärker beschleunigen durch ihr eifriges Treten und Rennen, sondern die Überlastung der Achse des selben. Es qualmt ja schon an allen Ecken & Enden. Lange kann es nicht mehr dauern, bis es die Achse aus den Angeln katapultiert.
federleichtes sagte:
@ K.
Bedauerlicherweise ist der Planet Erde nicht grenzenlos ausbeutbar, nicht grenzenlos zu vergiften und zu vermüllen und das ökologische System nicht grenzenlos manipulierbar. Wenn Du das mit „Achse“ meinst, sprechen wir von einer Sollbruchstelle, deren Bruch – meiner Ansicht nach – programmiert ist und die Ergebnisse der Dynamik dorthin bereits irreversibel wurde.
Ich liege richtig, schreibst Du. Warum ich las, Du würdest mir Recht geben? Jedenfalls nistete sich in meinem Kopf der Gedanke ein, dir irgendwie mitzuteilen, dass der Begriff „recht“ für mich Null-Bedeutung hat. Was daraus wurde?
Hier liegen ein paar Tausend Seiten Manuskripte, gepaart mit meiner festen Überzeugung, niemals wieder ein Buch zu schreiben. Um vier Uhr morgens schwankte ich, weil ein Buchtitel in mir erschien:
„Ich habe das Recht“
Dann auch ein Untertitel:
„Menschen auf der Sonnenseite“
Ich ging davon aus, dass Du verstehst, was ich mit diesem Recht meine, und ich ging davon aus, es könne nicht schaden Dich zu fragen, ob wir das Buch gemeinsam schreiben wollen. Eine Nacht drüber geschlafen – nun frage ich Dich:
Wollen wir?
Am Rande
Gestern hatte ich das Recht, mit Freunden und mit mir unbekannten Menschen zu sprechen. Ich hatte das Recht, eine Gebirgsstelze zu fotografieren, Blumen zu bewundern, eine Biene aus einem Spinnennetz zu befreien und dem Leben zu danken, mich in eine Welt der Wunder geboren zu haben.
Herzlich grüßt Dich
Wolfgang
PS.
Vielleicht möchten sich auch PS-Leser beteiligen.
MIFF sagte:
Die aktuelle Militär-Situation hat einen Punkt überschritten, an dem eine Umkehr möglich wäre. Russland (Putin!, Buh!) müsste verrückt sein, einem Rückbau der Maßnahmen irgendein Vertrauen zu schenken. Im Gegenteil!
Werden Atomwaffen abgezogen, werden evtl. chem. oder bakt.Waffen in Stellung gebracht. Werden Raketenstellungen geschlossen, werden dafür evtl.weltraumgestützte Waffen favorisiert. Traurig aber wahr, im besten Fall (und danach sieht es im Moment überhaupt nicht aus!) bleibt ein Misstrauen wie im kalten Krieg zurück mit der Gefahr des jederzeit möglichen finalen Atomschlags.
Für diese gravierende Verschlechterung unserer „Lebensqualität“ können wir uns bei unseren beschränkten Politikern in D. in EU und in VSA bedanken!
Und natürlich bei unseren Mitbürgern, die vor lauter Angst es könne schlechter werden, alle 4 Jahre dafür sorgen, dass es uns in der Tat regelmäßig immer schlechter geht.
Dirk sagte:
„Die Zahlen sind alles andere als erstaunlich, wenn man sie mit Blick auf die Funktion der Mainstreammedien im gesellschaftlichen Kontext betrachtet und Rodionovs Erklärung spielt in diesem Zusammenhang nur eine sekundäre Rolle. Sowohl die Öffentlich-Rechtlichen, als auch die “Leitmedien” der Konzernpresse, dienen der Lenkung der öffentlichen Meinung im Sinne der politischen und wirtschaftlichen Eliten. Die wiederum finden sich naturgemäß sowohl in den Regierungsparteien, als auch in den Sendern und Chefredaktionen vertreten, wo sie das Weltbild und die politische Einstellung ihrer Anhängerschaft verfestigen und nach Bedarf formen.
Wer sich in den Mainstreammedien in seinen politischen Anschauungen vertreten fühlt, weil er als Teil des Systems dieses als grundsätzlich funktionierend wahrnimmt, neigt nicht dazu, sich “alternativ” zu informieren.“
Demnach gehören also ca. 50-70% der deutschen Bevölkerung zur politischen und wirtschaftlichen Elite??? Und die paar Prozentchen, die RT schauen, sind die armen Beherrschten? Und jeder schaut genau die Medien, die sein oder ihr Weltbild bestätigen???? Eine erstaunliche Logik…
Da finde ich denn doch Herr Neubers langweilige Fragen interessanter als Docs scheinbare Erwiderung.
Ich glaube, Doc wollte da versuchen, etwas zu erklären, und fand den Artikel von Neuber unzureichend. Und hat dann – Verzeihung, man kann ja nicht 24 Stunden am Tag gute Argumente haben – etwas noch Unglücklicheres geschrieben….
Russlandversteher sagte:
Unsinn, natürlich gehört nicht jeder der dem ARD und ZDF-Weltbild anhängt zur Elite,
dann würden die wohl kaum soviel abscheulichen Müll senden.
Aber wer ARD und ZDF glotzt akzeptiert die Weltsicht der transatlantischen Eliten und macht sie zur eigenen. Das ist ja auch am einfachsten, denn alles andere wird ja schließlich brutalstmöglich bekämpft, wie man an der Schließung hunderter von Kommentarforen und zigtausender Beiträge nach dem Putsch in Kiew beobachten konnte.
Das die Maulhuren bereit sind auch mal locker einen Atomkrieg anzuzetteln wird dann eben einfach mal ignoriert. Den zu verhindern, darum können sich ja andere kümmern.
Und übrigens: Dok
tag heute sagte:
1798 im Saal der Französischen Nationalversammlung. In Opposition, also einander gegenüber: links die sozial fortschrittlichen Vertreter des Volkes, rechts die sozial rückständigen Vertreter von Adel, Klerus und deren Herrschaft sichernden Generälen. Daher kommen die Begriffe, die durchaus physisch zu verstehen somit auch die beiden darüber hinaus möglichen Standpunkte vorgeben: außen vor und in der Mitte zwischen den Stühlen.
Olaf B. sagte:
Habe RT international früher oft geschaut und mich nach einem deutschen Ableger gesehnt, obwohl ich der englischen Sprache mächtig bin und auch Russisch gut beherrsche, um russische Nachrichten und Diskussionssendungen zu verfolgen. Ich wünschte mir aber gemäß dem Stil von RT International Nachrichten und Analysen auf Deutsch zu deutschen Themen. Anfangs war ich doch sehr irritiert über die anfängerhafte und unprofessionelle Darstellung im fehlenden Part. Trotzdem habe ich die Sendungen weiter verfolgt, weil ich hoffte, dass es mit der Zeit besser werden würde. Am meisten irritiert war ich aber über die Berichterstattung bzgl. der Pegida und das Interview mit Jürgen Elsässer, in dem J. Elsässer in einer stoischen Ruhe die aggressiven Fragen und dauernden Unterbrechung der Moderatorin hinnahm. Auch die teilhaft amateurhaften Interviews haben mich irritiert.
Deshalb sollte man nicht nur eine Quelle an Informationen heranziehen, sondern so viele wie möglich. Wer des Englischen und/oder des Russischen mächtig ist, hat hier einen ganzen Blumenstrauß voll davon. Leider hat die Redaktion des deutschen Ablegers von RT nicht im geringsten die Qualität der Kollegen von RT International, wo sowohl Russen als auch Kollegen mit Englisch als Muttersprache arbeiten. Bei RT International arbeiten professionelle und erfahrene Journalisten, die denen von ARD, ZDF, Bild, CNN, Fox News, BBC, etc. das Wasser reichen. Bei RT Deutsch arbeiten Journalisten, die noch grün hinter den Ohren sind. Andere Journalisten kann man eben nicht bezahlen bzw. für erfahrene Journalisten ist es vielleicht nicht interessant genug dreimal in der Woche eine Sendung im Internet zu machen. Um eine breiteres Zuschauerspektrum zu erreichen muss RT Deutsch aber auf jeden Fall professioneller werden und da reicht dann eine Internetsendung nicht aus.
sem27 sagte:
Volle Zustimmung!
Wurzelzwerg sagte:
@ Olaf B.
Sehe ich auch so.
Hans H sagte:
Vor allem kompakter und Treffender!
Exprofi sagte:
Die ganze Fragestellung ist zirkulär. Der Punkt ist doch gerade, daß die sogenannte (gesellschaftliche) Mitte in zunehmendem Maße nicht mehr mitmacht. Wenn man nach diesen Leuten in der „Mitte“ des herkömmlichen parteipolitischen Spektrums sucht, ist es kein Wunder, daß sie dort nicht mehr anzutreffen sind. Sie haben zwar mal SPD, CDU oder Grüne gewählt, lassen das aber heute bleiben. Darunter gibt es Hitzköpfe, die sich auf die – tatsächlichen oder vermeintlichen – Extreme „Linke“ und AfD hin orientieren, aber auch bedächtige Menschen, die das Wählen vorerst lieber ganz sein lassen. Gemeinsam ist ihnen die Neigung, sich nicht oder jedenfalls nicht nur von den MSM informieren zu lassen, weshalb sie auch gerne RT gucken. So ergibt die Erhebung einen Sinn. Der ist allerdings ziemlich trivial.
ML sagte:
Na ja, RT schreibt für eine russische Seite schon merkwürdig viel über USA und UK, das erscheint dann immer etwas sinnlos aus zweiter Hand.
sem27 sagte:
Na ja , BBC Russia oder DW auf Russisch schreiben auch merkwürdig viel über RF oder GUS Staaten für ein britischen oder deutschen Portal. Grüss an alle NATO trolle..
Max L. sagte:
Du meinst sicher das englischsprachige RT – überraschender Weise richtet sich dessen Angebot vor allem an ein Publikum in UK und USA (wer hätte das gedacht…). Dementsprechend viel wird über deren Länder berichtet – aber ja durchaus auch über Russland. Was daran merkwürdig sein soll, ist mir schleierhaft.
ein Mensch sagte:
„Du meinst sicher das englischsprachige RT – überraschender Weise richtet sich dessen Angebot vor allem an ein Publikum in UK und USA [ – und global englisch Verstehende (dank US Globalplayer/Weltsprache), die damit zugleich ihre Taten und ihre geförderte/gehaltenen US Politik, verbreitet bekommen – ] (wer hätte das gedacht…). “ :-)
Es wäre gut wenn RT de und RT en etc. mehr ihre Texte (gemeinsam und) je übersetzt präsentieren.
Viele US-Bürger/innen die dort unter StaSi-Zensur leiden werden wohl gerne wissen wollen was die US-NATO hier so treibt.
Es bedarf jede menge Übersetzer, die aber auch ihr Geld wert sind.
So werden Merkels Lausch- & Sanktions-freunde der USA etc.. doch wesentlicher dargestellt und der mündige Bürger wird besser wissen was er hier zu wählen hat. ((TTIP) – Mexiko etc. hätten viel früher ein Publikum erreichen müssen. )
Wenn man die vielen Nichtwähler und die wenigen CDU/SPD Wähler bei RT als Leser betrachtet, so fällt mir zuerst ein das die sich für die deutsche Politik zutiefst schämen oder andererseits scheinen die weder neugierig noch ausgeschlossen für neues und andere Kulturen (geimpft und Bildungsresistenz/ Ja-Sager / wie weisungsbebundene Beamte oder Roboter).
anonymuus sagte:
Das neue Interview mit Bashar al-Assad auf deutsch:
RT Deutsch
Assad-Interview komplett: „Syrien ist im völligen Kriegszustand mit dem Terrorismus“
Heideltal sagte:
Bis jetzt habe ich mich aber immer für ein Teil der Mitte gehalten. Hatte nie Linke und schon gar nicht AFD gewählt. Aus Mangel an Alternativen bleibt ja nur noch Linke oder nicht wählen übrig. Bis 2012 hatte Syriza auch immer 3 -5 Prozent der Stimmen und jetzt haben sie schon das zweite Mal hintereinander die Wahl gewonnen. Vielleicht wachen die Leute in Deutschland auch bald auf.
Wurzelzwerg sagte:
@ Heideltal
Was heißt das eigentlich: „Bis jetzt habe ich mich aber immer für ein Teil der Mitte gehalten.“ Liest man genau, dann kommt man drauf, dass du eigentlich schreiben wolltest: Mich interessierte eigentlich gar nichts, ich wollte meine Ruhe, basta. Und dass du dich dann ausgerechnet auf Syriza beziehst, zeigt doch nur, dass du gar nicht weißt, was Sache ist, und dass du das auch gar nicht wissen willst, dass du dich aus der Mitte noch gar nicht wegbewegt hast. Der deutsche Spieß in Reinkultur, so haben die Obrigkeiten der Welt es gern.
Heideltal sagte:
@ Wurzelzwerg
„Mich interessierte eigentlich gar nichts“ Wie kommst du auf diese Interpretation, bist wohl etwas früh aufgestanden. Ich war schon immer ein Politik interessierter Mensch und habe meine Wahlentscheidungen ganz bewußt gemacht, auch wenn ich da immer nie richtig zufrieden war. Syriza habe ich nur als Beispiel gebracht, dass eine Partei sehr schnell von 3-5 Prozent zur stärksten Kraft in weniger als 3 Jahren werden kann. Das sollte Hoffnung machen, dass sich in wenigen Jahren theoretisch in Deutschland auch etwas ändern kann. Ich halte dieses Links und Rechts Denken auch für total überholt, wie sollte man die Grünen einordnen, Links wohl kaum.
Wurzelzwerg sagte:
@ Heideltal
Musst du nicht betonen, dass du links und rechts für überholt hältst. Hatte ich mir schon gedacht. Und die Grünen darfst du mit größter Sicherheit rechts einordnen, nicht erstaunlich für mich, dass du darauf noch nicht gekommen bist. Es ist immer wieder erschreckend, wie wenig politische Bildung in der Bevölkerung vorhanden ist.
An wen denkst du denn, wenn du Hoffnung hast, dass eine 3-5%-Partei sich so hochpusht, dass sie in diesem imperialistischen Ungeheuer namens BRD etwas ändern könnte? Die Tierschutzpartei? Sollen wir alle Vegetarier werden? Zumindest wäre das eine Änderung, gelle?
Marionetta Slomka sagte:
Wurzelzwerg ist heute auf Krawall gebürstet.
Wurzelzwerg sagte:
@ Marionetta Slomka
Bin ich eigentlich immer, auf Krawall gebürstet, wenn ich so manchen geschraubten Kacki hier lese, zum Beispiel, dass wir vor 26 Jahren „die abgewählt haben“. Nein, haben wir nicht, wir haben uns selber abgewählt. Aber dass du das heute noch nicht weißt, ist zumindest in Maßen erschütternd. Oder hast du die Goldsträhne erwischt und einen 750 Jahre währenden Arbeitsplatz bei der Jahn-Behörde erwischt?
Doed sagte:
Wurzelzwerg hat absolut recht. Wer heute meint, rechts und links sei überholt und man zählt sich zur Mitte, hat einfach noch nicht genügend Erfahrung, um sich selbst und die Dinge einzuordnen. Das Wort „Mitte“ klingt einfach nur pragmatisch, vernünftig. Da kann man nicht viel falsch machen, ist aber im Grunde eine Selbsttäuschung.
Marionetta Slomka sagte:
Hui, Syriza! Ud was ändern die jetzt in Griechenland? Gaaaar nichts! Obwohl das Volk ihnen eine klare Ansage gemacht hat!
Und so wird es mit den Linken hier auch passieren, sollten sie jemals in die Nähe der Möglichkeit einer Regierungsbeteiligung kommen.
Wurzelzwerg sagte:
@ Marionetta Slomka
Die Linken sind schon längst soweit, die müssen gar nicht erst mitregieren. Übrigens haben sie das schon, ich erinnere mich nur errötend meiner Dämlichkeit, die damals hier in Berlin zu wählen. Seitdem bin ich geheilt.
Tsipras ist vom Herkommen Eurokommunist, also Antikommunist drapiert mit vielfachen marxistischen Phrasen. Tsipras wollte auch beim Oxi gar nichts ändern, was er wollte, war die Zustimmung der Griechen für sein opportunistisches Einknicken, wobei man noch nicht mal davon reden kann, denn der war gleich nach der Januarwahl eingeknickt. Zum Beispiel hat er aus lauter Ergebenheit gegenüber den USA denen eine Insel geschenkt, wo die jetzt noch einen Stützpunkt für den kommenden Krieg gegen Russland eingerichtet haben. Und nach Brüssel ist er mit genau den Kürzungen gegangen, gegen die das Volk gestimmt hatte, aber die EU hat ihm eins übergebraten und noch ein paar Kürzungen draufgelegt. Wäre er kein Demagoge, dann wäre er lieber zurückgetreten, als dafür verantwortlich zu sein, mitgeholfen zu haben, das griechische Volk bis auf die Unterhose auszuplündern.
Jetzt nach den Wahlen will er angeblich noch bessere Konditionen herausholen. Was für ein Schwachkopf und Heuchler. Aber seit den letzten Wahlen habe ich meine Überzeugung von der Intelligenz des Volkes (nicht nur des griechischen) etwas zurückgeschraubt. Denn zu übersehen war es nicht, dass Tsipras plötzlich der Goldjunge der EU geworden ist, und da hätte jeder einfache Grieche skeptisch werden müssen. Ist er aber nicht, sondern hat den Lumpen gewählt, der das Land endgültig ruinieren hilft. Dem Tsipras hätte doch eigentlich nichts Besseres passieren können, als nicht wiedergewählt zu werden, so wäre er wenigstens halbwegs sauber geblieben.
Marionetta Slomka sagte:
OK, jetzt mußt Du mir nur noch sagen, WEN Du wählen willst, um genau das zu verhindern, was immer wieder passiert: Systemkonformismus der Opposition nach den Wahlen. Nenne mir eine WIRKLICHE Alternative, die nach erfolgreichen Wahle das umsetzt, was sie versprochen hat – und zwar auch auf die Gefahr hin, bei möglicherweise erforderlichen Koalitionsverhandlungen leer auszugehen, aber ihre Ideale bewahrt zu haben.
Diese Alternative sehe ich nicht. Sie wäre – so meine Einschätzung – da, wenn Wagenknecht mehr Einfluß in der Linken hätte oder bekäme.
Erst dann gehe ich meiner „Bürgerpflicht“ wieder nach.
Und halt‘ doch bitte den Ball etwas flacher. Im Grundsatz schlägt vielen der Kommentatoren hier das Herz eher links, denn rechts. Du mußt doch nicht beleidigend werden, wenn andere nicht ganz so radikal denken, wie Du.
Wurzelzwerg sagte:
@ Marionetta Slomka
Wie ich das mache, das habe ich doch schon geschrieben, muss doch nicht alles zweimal schreiben. Und was Wagenknecht angeht, so hat sie sich sehr gut eingepasst und macht jetzt stramm auf Sozialdemokratin. Was erwartest du von der Sozialdemokratie? Wenn Wagenknecht mehr Einfluss in der Linkspartei bekäme (sowieso, sie wird ja mit Bartsch zusammen Fraktionsvorsitzende, das wäre schon mehr Einfluss), würde sich an dieser Partei auch nichts ändern, sie ist als kapitalismuskonforme opportunistische Partei mit marxistischen Restbestandteilen 1989 konzipiert worden und hat sich zudem im Laufe der Zeit immer mehr nach rechts entwickelt. Du kannst doch nicht erwarten, dass Wagenknecht als Fraktionsvorsitzende gegen ihre Partei auftritt (was ihr übrigens auch gar nicht in den Kopf kommt). Nein, auch mit einer Wagenknecht wird sich nichts ändern.
Du machst den Fehler, dass du innerhalb des gegebenen kapitalistischen Systems denkst. Da sind ja auf ihre Art Andre Brie und Manfred Klein einen Schritt in den Abgrund schon weiter als du mit ihrer Transformationstheorie, die ganz „logisch“ funktioniert: Sie wollen den Kapitalismus so umreformieren, dass am Ende Sozialismus rauskommt. Das ist Bernstein plus Kautsky in Reinkultur plus Brie-Klein-Traumtänzerei. Also, diese Partei kann ich dir nicht empfehlen.
Im übrigen überlasse ich es dir völlig, ob du deiner „Bürgerpflicht“ nachkommst oder nicht, ich habe nur beiläufig ein paar Anhaltspunkte zum Nachdenken angesprochen. Und was den Ball angeht: Bist du hier eine der „eher Linken“, von denen du schreibst? Das kann ich mir kaum vorstellen, wenn ich an deinen Blödsinn mit der Abwahl vor 26 Jahren denke, denn das war originär rechts. Und wenn du diese Einschätzung für „radikal“ hältst, scheinst du etwas zu verwechseln: nämlich Radikalismus, was übrigens auch ein rechtes Gewächs ist, mit Konsequenz. Wäre nett, wenn du in diesem Zusammenhang erkennen würdest, welche Beleidigung du mir gegenüber ausgesprochen hast, wenn du schon dich berufen fühlst, hier als Gouvernante aufzutreten.
Und wenn du dich jetzt darüber beklagst, dass du hier in der BRD keine wählbare Partei siehst, dann hättest du vor 26 Jahren nicht die Nationale Front „abwählen“ sollen. Diese Logik scheint dir aber bis heute noch nicht klar zu sein.
Doed sagte:
Ich bin in dieser Partei und habe auch so meine Sorge. Nur möchte ich nicht raus, damit die kritische Masse erreicht wird, dass alle linken in Scharen davon laufen. Man muss einen Gegenpol bilden. Es gibt noch welche die von anderen wohl als „radikal“ bezeichnet werden würden. Das sind aber eher die älteren Generationen. Bei den Jüngeren bin ich sehr skeptisch. Denn dort verirren sich ehemalige FDPler oder Anarchisten, wo ich doch an Aufrichtigkeit oder Verstand (oder beides) zweifle. Nein, es sind aber nicht alle. Ich möchte die Partei nicht aufgeben. Denn dann sind alle Strukturen beseitigt, die Menschen mit halbwegs ähnlichen Ansichten noch bündeln.
Hamsterzahn sagte:
Zitat aus dem Artikel:
Viele von denen, die glauben die Medien durchschaut zu haben, schreien “Lügenpresse” nur deshalb, weil diese Presse nicht die Propaganda macht, die sie gerne hören und sehen würden.
Ganz genau.
Das ist der Wassergraben, der nach der Hürde kommt.
Nicht reinfallen !
Jens Bernert sagte:
Die deutsche Presse hat der Mitte unmißverständlich klar gemacht, was sie zu denken hat. Viele haben einfach Angst und verschließen lieber die Augen.
anonym sagte:
Auf Seiten wie RT landet man, wenn man anfängt, die Dinge um sich herum, und das was man in der alteingesessenen Presse verkündet bekommt, zu hinterfragen.
Bündnis SPDU wählt man dann ganz sicher nicht mehr.
Wurzelzwerg sagte:
Das Ergebnis überrascht mich nicht, ich habe es mir im Gegenteil noch schlimmer vorgestellt. Aber viel zu viele Nichtwähler, und die werden schuld sein, wenn die unsägliche Merkel ein viertes Mal auf ihren Thron zurückhüpft. So zu tun, als ob, man existiere nicht, ist kindisch und hilft nur denen, die wir alle nicht wollen. Ja, dieses Ergebnis beweist wieder einmal, wie politisch unreif die Deutschen (geworden?) sind.
Max L. sagte:
Viel zu wenige Nichtwähler, und diejenigen, die beim derzeitigen Zustand der Parteien-„Demokratie“ immer noch glauben, durch das Kreuzchen bei einer Exotenpartei, die allenfalls durch viele Kreuzchen irgendwann zur Systempartei wird, vermutlich aber an Selbstzerfleischung zugrunde gehen wird, irgendetwas zu verändern, die werden
schuldgenauso wenig und genauso viel schuld sein.Auf jeden Fall aber stützen diejenigen derzeit immer noch dieses marode System, das zuerst abgeschafft gehört, denn es ist nicht heilbar. Ich habe es schon x-mal geschrieben: Angst haben Politik und Medien nur vor dem Nichtwähler.Vereinsamte Staaten sagte:
@ Max L.
„Viel zu wenige Nichtwähler“ … die Ansicht teile ich.
Bei den Kommunalwahlen jüngst in NRW betrug der Nichtwähler-Anteil 59,1% – da ist die 2/3 – Mehrheit für Nichtwähler in greifbare Nähe gerückt.
Leider gibt es keine Mindestwahlbeteiligung, unterhalb derer eine Wahl rechtlich ungültig ist.
Eine Wahl, an der fast 60% der Wahlberechtigten nicht teilnehmen, setzt aber auch ein Zeichen, finde ich.
allesklar sagte:
Jawohl, und zwar ein Zeichen der politischen Unmündigkeit.
Max L. sagte:
Ganz im Gegenteil – es ist ein Zeichen politischer Mündigkeit, denn damit zeigen wir, dass wir bei diesem Theater nicht mehr mitspielen. Stimmvieh? Nicht mit mir! Sobald es wieder eine echte Wahl gibt – und vor allem die Konsequenzen daraus wie z.B. die Achtung des Willens der Bevölkerungsmehrheit -, bin ich der erste, der dabei ist! Allerdings gehört dazu auch noch mehr, z.B. eine wirklich freie, unabhängige, vielfältige Presse, die es der Bevölkerung überhaupt ermöglicht, ihren Willen zu bilden, auch denjenigen, die nicht ständig an politischen Themen interessiert sind. Von all dem sind wir unendlich weit entfernt, und es bedarf radikaler Änderungen, die nur durch radikale Verweigerung möglich sein wird. Nenne es wegen mir einen Wahlstreik.
Doed sagte:
Nein. Nichtwählen ist kein Zeichen von Mündigkeit. Es ist weder das Eine noch das Andere. Es sammelt Frustrierte wie politisch ungebildete Menschen gleichsam. Trotzdem ein Armutszeugnis für diese Gesellschaft.
Marionetta Slomka sagte:
So sehe ich es auch! Wenn die Wahlbeteiligung irgendwann mal bei 20% liegt und die Dumpfbacken in Funk und Fernsehen uns wieder mal „Wahlsieger“ präsentieren, dann wird hoffentlich die nichtwählende Mehrheit aufstehen und sie zum Teufel jagen.
Wurzelzwerg als alter Ossi sollte eigentlich wiseen, wie das mit den Blockflöten so läuft. Diese Nationale Front hatten wir vor 26 Jahren zum Teufel gejagt. Und jetzt plädiert er für die Nationale Front 2.0???
Ich wundere mich über gar nichts mehr.
Wurzelzwerg sagte:
@ Marionetta Slomka
Das soll wohl ein Witz sein – Nationale Front? Hier wird geglaubt, wenn die Wahlbeteiligung 60:40 lautet, wäre Merkel und mit ihr das gesamte kapitalistische Gesellschaftssystem abgewählt? So viel Blödsinn in einem einzigen Kommentar habe ich ja noch nie gelesen, und ich habe etliche Kilometer Kommentare gelesen, glaub mir. Die Einheitspartei CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke wird auch mit 5 Prozent Wahlbeteiligung sich noch zum Wahlsieger erklären. Und wen hast du vor 26 Jahren eigentlich abgewählt? Dich selbst, du Schaf. Aber das ist höhere Mathematik, damit hast du nichts zu tun.
@ Max L.
Du meinst also, es sei ein Zeichen politischer Mündigkeit, bei diesem Wahltheater nicht mehr mitzuspielen? Nein, es ist ein Zeichen politischer Unreife. Je geringer die Wahlbeteiligung wird, um so mehr steigen doch die Prozente der „Wahlsieger“, schon darüber nachgedacht? Zum Beispiel in den USA ist es seit langem Usus, dass weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten überhaupt wählen gehen. Hat sich dadurch irgend etwas am aggressiven US-amerikanischen Verhalten sowohl innen- als auch außenpolitisch geändert? Du wirst zugeben, dass das nicht der Fall ist.
Das ist lediglich ein Zeichen dafür, dass du dich in das Trotzverhalten des Fünfjährigen zurückverwandelst, aber kein Zeichen dafür, dass du politisch denken gelernt hast. Tut mir, anders ist das nicht zu bewerten.
Max L. sagte:
„Je geringer die Wahlbeteiligung wird, um so mehr steigen doch die Prozente der “Wahlsieger”, schon darüber nachgedacht?“
Ja natürlich, vermutlich viel öfter als du. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es völlig egal ist. Ob Merkel regiert oder jemand anders, ob CDUCSUSPDFDPGRÜNEund auch LINKEPIRATENPIPAPO ist völlig schnurz, so lange das Konglomerat aus Parteien und Medien so besteht wie es sich heute darstellt. Wir haben das doch alles mit den Grünen schon einmal durchexerziert. Auch bei den Linken sehen wir gerade, wie sich die „Realpolitik“ durchsetzt (wie das dann genannt wird). Und so wäre es auch mit jeder anderen Partei, die mehrheitsfähig wäre. Jedenfalls in diesem System, das wir nunmal haben.
Noch wichtiger als diese Erkenntnis ist für mich aber das, was ich seit Jahren beobachte und was sich immer mehr verstärkt: Die Angst vor dem Nichtwähler. Das äußert sich in Kampagnen von „Bild“ über „Pro7“ bis zu den Staatssendern. Oder in immer häufiger geäußerten Forderungen nach der Wahlpflicht. Oder seltsam hilflosen Ideen wie das längere Öffnen der Wahllokale. Auf Teufel komm raus soll die Wahlbeteiligung wieder steigen. Aber keinesfalls aufgrund irgendeiner Motivation für die Wähler im Sinne von „wenn ihr wieder Wählen geht, dann wird sich auch etwas ändern“. Im Gegenteil – wir sollen wählen, damit sich NICHTS ändert.
Natürlich wird eine Beteiligung von knapp 50% noch nicht effektiv sein. Aber ich werde einen Teufel tun und mich deshalb an dieser Farce auch noch beteiligen. Wer von uns beiden das geistige Niveau eines Fünfjährigen hat, lasse ich dahingestellt. Ich habe ja auch gar kein Problem mit einer anderen Meinung, denke aber, dass ich meine schon ganz gut begründen kann. Erst kürzlich habe ich einem anderen Beitrag zur selben Diskussion eine Linksammlung hinzugefügt – ich habe aber weder Zeit noch Lust, das erneut zu tun. Ich bin 10mal 5 Jahre alt und bin (momentan!) Nichtwähler aufgrund einer tieferen Einsicht. Deshalb stehe ich auch über der angedeuteten Beleidigung. Politisch denken kann ich schon ziemlich lange.
Marionetta Slomka sagte:
@ Wurzelzwerg:
„Die Einheitspartei CDU/CSU/SPD/FDP/Grüne/Linke wird auch mit 5 Prozent Wahlbeteiligung sich noch zum Wahlsieger erklären.“
Hab‘ ich was anderes behauptet? Nur werden die Leute dann langsam wach werden und sich dagegen wehren.
Aber das ganze wird nicht passieren, wenn brave Rentner wie Du immer schön zur Wahl gehen und eine dieser Blockflöten wählen. Und der Kapitalismus wird auch mit den Linken nicht abgeschafft werden. Aber wähl sie ruhig weiter – und mach Deinen Zwergenaufstand.
Wurzelzwerg sagte:
@ Max L.
Dass das deine feste Überzeugung, glaube ich dir gern. Wenn sogar bürgerliche Leute in der Öffentlichkeit dazu aufrufen, nicht mehr wählen zu gehen, was mich nicht verwundert. Das ist die Haltung eines Menschen, der, ohne es selbst zu begreifen, sich nicht wehrt, der aufgegeben hat, für sich selbst verantwortlich zu sein. Wenn man gegen ein System nicht ankommt, muss man das System ausreizen, das ist doch eine ganz alte Wahrheit. Deshalb sitzt Die Linke im Bundestag, und wenn sie nicht aus lauter Traumtänzern und Opportunisten bestehen und öffentlich die Regierungpolitik zugunsten des Kapitals revolutionär entlarven und anklagen würde und sie so zur Änderung zwingen würde, wäre das auch zur Hälfte in Ordnung.
Mal ein Rechenbeispiel: 20 Leute könnten wählen, es wählen aber nur 10. Damit haben die Nichtwähler prozentual ihre Stimme abgegeben an die wählenden 10 Leute, die genau die wählen, wegen denen du nicht gewählt hast, deren Stimme zählt also doppelt. Ist das nun ein Vorteil oder ein Nachteil für dich?
Glaub mir, die Obrigkeit hat nicht nur Angst vor niedriger Wahlbeteiligung, die hat vielleicht noch größere Angst davor, trotz großer Wahlbeteiligung nicht gewählt zu werden, denn dann wäre die Ablehnung ihrer Politik blamabel öffentlich geworden. Im ersten Fall können sie unbekümmert weiterregieren, im zweiten Fall wäre das höchstens durch einen Staatsstreich möglich.
Ich bin ja deinem Pessimismus nicht abgeneigt, ich sehe das aber so, dass sich dieses bürgerliche Wahlsystem nur durch Abschaffung ändern lässt. Aber bist du allen Ernstes der Ansicht, durch Nichtstun ändert sich etwas? Den Gandhi-Trick haben die Herrschaften durchschaut, die tun einfach so, als ob du nicht vorhanden wärst. Kannst du daran sehen, dass prinzipiell die Zahlen der Nichtwähler nie in den Schautafeln auftauchen. Und nun sag nicht, früher war das mit dem Wählen besser, das wäre dir kaum abzunehmen, wenn ich mir die 37 Jahre CDU-Regierung seit Bestehen der BRD vor Augen halte.
Und jetzt noch etwas: Warum sollte ich dich beleidigen wollen? Ich habe dir nur geschrieben, wie ich das sehe, nämlich dass dein Nichtwählenwollen eine Trotzreaktion ist. Die beim Menschen im Alter von 3 bis 5 Jahren ganz natürlich ist. Das ist keine Beleidigung, sondern eine erziehungspolitische Feststellung. Allerdings, wenn man stolz darauf ist, 50 Jahre lang immer derselbe geblieben zu sein, da gebe ich dir recht, muss man erst mal schlucken. Aber genau deshalb habe ich es dir geschrieben, du bist doch sonst ein ganz vernünftiger Mensch.
Max L. sagte:
Du hast es nicht verstanden, Wurzelzwerg. Die Rechenbeispiele sind völlig sinnlos. Und die vermeintliche Angst vor dem Nicht-Gewähltwerden bei hoher Wahlbeteiligung mag ja für den einzelnen Politiker und sogar für die einzelne Partei durchaus stimmen. Nur: Was bringt das uns? Antwort: Gar nichts. Es ist doch völlig egal, welche Parteien die Regierung bilden, verstehst du das denn nicht? In unserem System – dazu zählt nicht nur das Parteien- und Wahlsystem, sondern z.B. das Wirtschaftssystem, das Pressesystem, das Justizsystem, der faktische Status eines besetzten Landes, die Eingebundenheit in die EU, die auch wiederum ein System darstellt, das nicht in Ordnung ist – das alles sorgt dafür, dass wir wählen können, wen wir wollen, am Ende ändert sich am System überhaupt nichts. Und das ist keine Theorie, sondern wurde spätestens mit den Grünen auch bewiesen.
Natürlich ist die Frage legitim, ob und wie denn das Nichtwählen etwas ändern soll. Ich kann das nicht beantworten. Ich kann nur sagen, dass ich mich diesem System verweigere. Und ich weiß, dass ich damit zumindest ein Sandkorn im Getriebe bin.
Und damit lasse ich es jetzt auch gut sein.
Max L. sagte:
Ach, eins noch, das mit dem „50 Jahre immer der selbe geblieben“ ist natürlich hochgradiger Stuss,. Du unterstellst mir, mich wie ein 5-Jähriger zu verhalten und leitest das dann frech ab. Ich habe dir jetzt mehrfach erklärt, dass mein Verhalten kein Trotzverhalten ist, sondern sich im Laufe der Jahre entwickelt hat und von mir begründet wird. Im Gegensatz zu dir habe ich diesbezüglich Lehren gezogen und mein Verhalten verändert. Du hingegen machst nicht nur weiter auf braves Stimmvieh, sondern bleibst auch stur bei deinen jetzt mehrfach widerlegten Unterstellungen gegenüber meiner Person. Ich weiß nicht, ob ich dich auch noch als vernünfigen Menschen betrachten kann. Ein vernünftiger Mensch hätte meine Erläuterungen längst respektiert – ohne meine Meinung gleich teilen zu müssen.
Max M. sagte:
Dieser Artikel hat meine volle Zustimmung! Interessant wäre eine solche Umfrage auch auf diesem Blog, auch wenn das Ergebnis sich wohl kaum signifikant von der Studie bei RT unterscheiden würde.
teleherzog sagte:
26,77 % Linke und 20,09 % AfD und 23,01 % Nichtwähler
= also die denkende Masse, die Mitte ist hohl wie Brot
(meine Meinung)
teleherzog sagte:
Abbild Demokratie : Linke + AfD + Nichtwähler bilden sozusagen eine Ersatzdemokratie in einer Softdiktatur (Blockparteien Parlament, Marke DDR 2.0 mit Grüne, SPD,CDU,CSU,FDP)
teleherzog sagte:
sie werden aber zur Not die Wahlen fälschen, also nicht nur mit Medienmanipulation, notfalls auch knallhart.. da mach ich mir keine Sorgen, wir sehen ja wie skrupelos sie agieren
allesklar sagte:
Jo, voll Scheisse, so eine Demokratie. Das ist eine Riesensauerei, dass die Regierung nicht durch die vielleicht 10% Erleuchteten bestimmt wird. Immer diese lästigen Mehrheiten, dadurch wird die Demokratie ja ad absurdum geführt. Am besten wäre es doch wohl, wenn die Regierung durch das Team der Propagandaschau gebildet würde.
Max M. sagte:
Bitte zitieren Sie den Teil des Beitrags von teleherzog, indem er undemokratische Ansätze vertritt und eine Minderheitsregierung fordert.
Mir ist auch nicht ganz klar, was Sie hier bezwecken wollen. In keinem einzigen ihrer Kommentare dieses Artikels haben Sie auch nur ein Argument angeführt. Stattdessen versuchen Sie sich mit Sarkasmus über abweichende Meinungen lustig zu machen. Glauben Sie mir, das fällt nur auf Sie zurück…
Kassandra sagte:
Bedeutet das, dass einmal oppositionell – immer oppositionell ist? Dann wären ja die oben Angesprochenen die ewigen Querulanten. Und die einmal Angepassten wären die immer Angepassten, bei Bedarf Wendehälse. Ich glaube, dass das zu einfach gefasst ist. Ich denke eher, dass es doch viele Menschen gibt, die nachdenken oder besser humanistisch fühlen und handeln. Dass darunter auch einmal Verführte sind, ist wohl ein Recht der Jugend, wenn sie nur später einen humanistischen Weg gehen.
Rovcanin Boban sagte:
Einen Wandel wird es mit den jetzigen „Demokraten“ in Deutschland nicht geben den dass ist ja alternativlos. Alles Andere ist schlecht, von niederer Rasse, ohne Bildung wie es sie nur in Deutschland gibt, alle Anderen sind undemokratisch, haben nicht die selben Werte, nicht den Gottesglauben wie ihn nur die Deutschen haben usw. = Herrenrasse!
Tag täglich wird in deutschen Medien dieses Herrenrassentum gepriesen und gepflegt, alles und jeder be.- und verurteilt und das Schlimmste daran ist nicht der beschriebene Zustand der Medien sondern, dass es noch so tief und oft in der deutschen Mentalität verankert ist auch so zu fühlen, zu enken und es auch von den Medien erwartet wird, so über den Rest der Welt zu berichten!
Habe leider keine gute Vorahnung wenn es um die Frage geht wie dies für Deutschland ausgehen wird denn, wer kann beweisen dass etwas aus den Kriegen gelernt wurde, hier im Mutterland der Freiheit und Demokratie (Ironie)?
LG an alle nicht herrenrassigen Mitmenschen!
allesklar sagte:
Sehr richtig; Demokratie ist ein Narrativ der Herrenrasse, wer wollte das bezweifeln.
Wurzelzwerg sagte:
@ allesklar
Ach, das ist mir neu: dass Demokratie etwas mit Rasse zu tun hat.
Anhänger des 04.08.1789 sagte:
Es heißt nicht „politische Mitte“, sondern „geistiges Prekariat“.
Anonymous sagte:
Genau! Und dieses Prekariat hat auch noch die geistige Elite voll absorbiert. Wie sie das geschafft, ist mir zwar ein Rätsel. Aber es wird wohl daran liegen, dass eine der ihren es bis an die Spitze des Staates geschafft. Warum wird wohl Karl-Theodor Vonundzu so heiß auf den Titel gewesen sein, so wie Strauß auch mit seinem Dr.graz. oder Scheuer mit dem Dr.prag.
allesklar sagte:
Voll krass, das das geistige Prekariat die geistige Elite absorbiert hat. Wie machen die das bloß?
N.B. Als ich heute auf die Autobahn auffuhr, kamen mir hundert Geisterfahrer entgegen.
federleichtes sagte:
Sollten die Menschen, die als „Politische Mitte“ gelten, affin sein für Propaganda (eine die Integrität des Geistes zerstörende Feindseligkeit), legen sie damit einen Offenbarungseid ab. Für sich persönlich, aber auch für die „Werte“, die sie vertreten: Herrschaft, Diskriminierung und Ausbeutung.
Glückwunsch und Dank an RT.
Wolfgang Jensen
Steffi sagte:
Ich betrachte da das Wort „Mitte“ eher so, dass man sich besser nicht bewegt, man könnte ja in Schieflage geraten und aus der „Mitte“ ( wie Mittelpunkt) des Zentrums an den Rand kommen….
Das sind meist Menschen, die sind dort gerade weil sie noch nie einen eigenen Standpunkt hatten! Sie interessieren sich ausschließlich für ihr persönliches Wohlergehen. Politik interessiert sie eh nicht, da müsste man eventuell denken und sich auch intensiver damit befassen – denn zum Stammtisch-Publikum wollen sie ja nicht gehören dann eher zur „Elite“ – auch wenn die nur Selbsternannt ist!
Es ist immer wieder interessant solche Leute im Bekanntenkreis mal darauf anzusprechen – meist kommen Sprechblasen á la BILD zurück, dann erklärt man einige Zusammenhänge und ganz plötzlich ist es ihnen zu anstrengend, die Augen werden unruhig und sie haben dringende Termine……aber vorher betonen sie gerne, wie unglaublich wichtig sie sind und deshalb keine Zeit haben, sich mit solchen Themen zu befassen…..
federleichtes sagte:
Gestern schrieb ich (an „M.“) ein paar Gedanken zur Angst. Zur weiteren Erörterung passt der Begriff „Mitte“ ganz gut.
In der absoluten Mitte in einer Dynamik (die aus zwei gegenläufig interaktiven Kräften entsteht) gibt es keine Bewegung mehr = relative Nicht-Existenz. Diese Form der Existenz bietet absolute Sicherheit. Aber das Streben in diese Sicherheit ist trügerisch, weil es Tod bedeutet.
Um die „Mitte“ herum tummeln sich Menschen mit sehr viel Angst. Und sie erobern sich für ihr Existieren Positionen mit geringer Dynamik, also mit großer Sicherheit. Diese Existenz ist erstrebenswert, weil sie den Genuss ohne Leiden verspricht. Und wer dort lernte, das relativ Unlebendige zu kultivieren, wird sein Wertgefüge, was ihm diese Kultur ermöglichte, verteidigen. Notfalls auch persönlich mit direkter brachialer oder subtiler Gewalt, aber ganz sicher wird der Angstgeist eine Herrschaft unterstützen, die seine Werte (z.B. Eigentum) bewahrt: so ließe sich das Entstehen eines Vasallentums erklären.
Sie schreiben:
„Das sind meist Menschen, die sind dort gerade weil sie noch nie einen eigenen Standpunkt hatten!“
Die Angstmenschen haben keinen fixen Standpunkt, sondern schweben in einer Art Beliebigkeit, nämlich alles zu tun, um nicht Opfer ihrer Angst zu werden. Käme einer daher, den es nach einer Modernisierung der Atombomben verlangt, verlangten sie es auch. Käme einer daher, der die Nicht-Arbeitswilligen als für sie bedrohliches Potenzial beschrei(b)t, wären sie unter prekären Bedingungen eher bereit, diese Menschen zu vernichten, als die Herrschaft anzugreifen, die ihre existenziellen Ängste zu beruhigen versteht.
Wie irrational diese Beruhigung ist, erlebten Deutsche bereits, und das nicht nur einmal. Aber das Problem der irrationalen Existenzängste löst sich nicht durch ein Erleben auf, durch Wissen schon mal gar nicht. Aus der Geschichte der Unterwerfung/Folgsamkeit lernt man nur, wenn man diese Ängste auflöst. Das wäre Aufgabe eines Staatswesens, die gewaltige Steuerungskraft der Angst aufzulösen. Aber, das Gegenteil passiert.
Faktisch wurden die Angstmenschen um die Grundlagen ihrer Existenzsicherheit betrogen. Indirekt (als Geistmensch) durch Propaganda, direkt (als Körpermensch), indem man das Ganze teilte und den Besitz der „Teilstücke für Jeden“ anonymisierte, vergesellschaftete = verstaatlichte. Kurz: Zu Lasten einer natürlichen Teilhabe entstand ein System des Eigentums. Und eine Macht, die das Unnatürliche, das Wenige viel und Viele wenig besitzen, absichert.
Dass dieses System nur funktionieren kann mit der Angst derjenigen, die sich gerade mit dem Prinzip der Natürlichen Teilhabe von ihrer Angst befreien könnten, ist ein besonders delikates Phänomen.
Dank und Gruß an Sie
Wolfgang Jensen
allesklar sagte:
Wohl gesprochen…
Du musst es ja wissen; hast in Deinem Leben ja alles erreicht, was Du Dir erträumt hast. Erstaunlich, dass Dir unser System dies alles zugestanden hat.
federleichtes sagte:
@ allesklar
Woher wissen Sie, was ich erreicht habe?
Und woher wissen sie, dass ich mir das erträumt habe?
Und woher wissen Sie, was davon mir das System zugestanden hat?
Wollen sie etwas von mir – dann artikulieren Sie das mal bitte so deutlich, dass ich sagen kann: Alles klar.
Gruß
Wolfgang Jensen
Wurzelzwerg sagte:
@ allesklar
Nicht wundern, der Herr Jensen schwätzt wie immer langatmig und wild in der Gegend herum, vielleicht hat er sonst zuwenig Aufmerksamkeit für seine edlen Absonderungen.
Cassandro sagte:
Was Wunder! Haben die Großeltern nicht lange genug davon erzählt, dass „Feindsender“ zu hören gegen den „Führer-Eid“ verstossen hat, weswegen dann auch nicht wenige kräftig an der Halskrause gekitzelt wurden. Wegen Wehrkraftzersetzung!
Rene A sagte:
Diese Leute haben schon immer Union gewählt, ihre Väter haben schon immer Union gewählt, ihre Großväter haben schon immer Adolf gewählt und ihre Urgroßväter durften noch nicht wählen aber jubelten dem Kaiser zu.
Solange solche Leute einen signifikanten Teil einer Gesellschaft bilden, ist keine echte Demokratie mit sachargumentativen Diskussionen möglich.
Deutschland hat genau die Politiker und Medien, die es verdient. Freilich, eine Minderheit von uns sehen die Defizite und thematisieren diese. Doch die Mehrheit bekommt, was sie will und verdient.
Anonymous sagte:
Du sagst es Joachim. Bis nacher ;-)