Schlagwörter
Desinformation, Lügen, Propaganda, Russland, Staatsmedien, Ukraine
Angesichts des öffentlichen und auch internen Drucks auf die ARD-Nachrichtenredaktion der Tagesschau und Tagesthemen, sah sich Chefredakteur Kai Gniffke erneut bemüßigt, im Tagesschau-Blog öffentlich Stellung zu nehmen.
Während in der Ostukraine weitere mutmaßliche Massengräber freigelegt werden und nach wie vor Menschen in dem von der ARD propagandistisch vorbereitetem und gerechtfertigtem Krieg sterben, erstaunt Gniffke die Leser mit angesichts von tausenden Toten, zigtausenden Verletzten und hunderttausenden Vertriebenen, vollkommen deplatzierten Bemerkungen wie „Pulverdampf verzogen“.
Gniffke beschimpft erneut die Zuschauer und unterstellt „Kampagnen und eine Spielwiese von Verschwörungstheoretikern“. Wie nicht anders zu erwarten, widerspricht Gniffke einfach dem, was längst offensichtlich und bewiesen ist und behauptet schlicht, es handele sich nicht um gezielte Desinformation. Er tut so, als handele es sich um lässliche Kleinigkeiten, die ja mal passieren können.
Wir widersprechen aber ganz energisch den Vorwürfen einer gezielten Desinformation oder beabsichtigten Manipulation von Informationen in der Tagesschau. Wir haben stets nach bestem Wissen und Gewissen sowie sorgfältiger Recherche berichtet. Es gibt keinen Grund, sich für Fehler zu entschuldigen oder in der Berichterstattung nun gar “gegenzusteuern”.
Was soll er auch anderes tun? Wer erwiesenermaßen gezielt betrügt, wird dies so lange nicht zugeben, wie er davon ausgehen kann, dass er auch zukünftig damit durchkommt. Letztlich hängt auch sein Job daran. Sich ein bisschen einsichtig zeigen ohne etwas Essentielles zuzugeben und so tun, als würde beim nächsten Mal alles besser, ist seine Devise:
Mit dem Wissen von heute hätten wir manchen Akzent anders gesetzt und manche Formulierung anders gewählt (hinterher ist man halt schlauer). Möglicherweise sind wir zu leicht dem Nachrichten-Mainstream gefolgt. Vielleicht hätten wir rechte Gruppierungen in der Ukraine früher thematisieren sollen. Der falsche Hubschrauber war sehr ärgerlich, aber wir sind damit wenigstens richtig (weil transparent) umgegangen. Wir hätten uns bei der Formulierung “OSZE-Beobachter” eher eine andere Formulierung wählen können. Vielleicht haben wir die russischen Interessen zu wenig für den deutschen Zuschauer “übersetzt”. Wir hätten evtl. die NATO-Position noch kritischer hinterfragen können.
Durch und durch verlogen ist die Darstellung „hinterher ist man halt schlauer“. Hier tut er geradewegs so, als sei die Kritik nicht von Beginn an aufgeflammt. Will er der Welt ernsthaft weismachen, Journalisten und Redakteure der ARD, Menschen also, die schon beruflich für Ausgewogenheit bzw. Propaganda sensibel sein müssten, würden ihre eigenen Machenschaften nicht reflektieren können, während Zigtausende Bürger auf die Barrikaden gehen? Will er den Bürgern weismachen, er wüsste erst heute, dass es sich nicht um OSZE-Beobachter gehandelt habe und dass dies lediglich ein Problem der „Formulierung“ sei? Für wie bescheuert hält er die Zuschauer eigentlich? Diese Masche, hinterher ein bisschen so zu tun, als bereue man etwas, ist Teil des Systems. Es kann nicht der geringste Zweifel bestehen, dass die Täter in den Redaktionen genauso weiter machen wollen wie bisher.
Selbstverständlich hat die Propagandaschau an Ort und Stelle einen Kommentar hinterlassen (um 17:38 Uhr) , der genauso selbstverständlich von der ARD zensiert wurde. Weil das schon vorher klar war, haben wir natürlich einen Screenshot gemacht und veröffentlichen ihn deshalb hier.:
Dank an SFB für den Hinweis an den Propaganda-Melder!
Uwe Wiemer sagte:
Leider erzeugen Sie mit der zwar richtigen Kritik von Wirkungen notwendigen Protest. Solange Sie aber nichts über die Ursachen dieser Wirkungen verlautbaren, kann der erzeugte Protest keine Richtung, kein Ziel bekommen.
So gesehen sind Sie auch nur demagogisch unterwegs, leider.
Erfreulich daher aber der Beitrag von „Medienstachel“
BernBoll sagte:
Ach wie süß, da hat der Apparat reagiert und der oberste Platzhirsch seine Meinung abgelassen. Diese ist natürlich staatstragend da wo die Kohle herkommt, die GEZ Zahler sind eh nur Zwischenwirt.
Dieser oberste Bürohengst hat also erklärt das seine Anstalt recht hat und die Kritiker unrecht haben. Die sind nämlich alle ferngesteuert, er natürlich nicht.
Inzwischen hat er vermutlich eine Produktion in Auftrag gegeben die sich an den bahnbrechenden Standards der Ehrlichkeit wie z.B. der Anti Hufeisenplan Saga „Es begann mit einer Lüge“ orientiert. Oder ein paar Interviews mit „kritischen Geistern“.
Das ist nämlich immer so. Die Feigenblattjournaille darf da mal ganz doll ehrlich sein und das auch noch gegen richtige Kohle.
Wer sich, das ist meine ganz persönliche Meinung, so was antut kann einfach nicht ganz dicht im Hirn sein. Er wird zu recht in den Foren der öffentlich rechtlichen Speichelleckeranstalten gesperrt. Und zwar wg Fürsorgepflicht der Anstalten gegenüber den Schizophrenen TV Abhängigen.
steven25 sagte:
Hat dies auf Steven25's Blog rebloggt.
... sagte:
Im übrigen wurde die Kommentarfunktion beim ARD Blog nun geschlossen. Wurde wohl zuviel und man hat es mit den nervigen Gebührenzahlern nicht so…
Hubert sagte:
Gestern abend schrieb ich zum Kommentar von Hr. Gniffke eine zutreffende aber noch milde Kritik. Dies wurde wegzensiert. Es hat sich bei der ARD nichts geändert und so wie ich das sehe wird sich auch nichts ändern. Die anmutend neuen sachlichen Beiträge über die Ukraine enthalten immer noch tendenziöse Rhetorik , nur etwas versteckter. Es wird also genauso weitergemacht wie bisher ,nur etwas „leiser“ getreten. Wenn das Thema „ÖR Berichterstattung“ wieder raus ist, dann wird wieder „hochgeschaltet“.
Max L. sagte:
So ähnlich könnte es laufen. Wobei auch jetzt nur die Spitze des Eisbergs „eingeräumt“ wird. Ich komme auch mit keinem einzigen Kommentar dort durch und habe denen (bzw. dem Azubi, der dort heute Abend zensieren darf) gerade berichtet, dass dann halt anderswo darüber geredet wird. Zum Beispiel hier.
Karl Hungus (@space_lord_mofo) sagte:
http://blog.tagesschau.de/2014/10/01/noch-einmal-ukraine-berichterstattung/
Noch ein lächerliches kleines Scheineingeständnis nachgereicht.
„Gniffke sprach sich gegen das einem seriösen Journalismus widersprechende Konzept sogenannter Leserreporter aus, da deren Ergebnisse vielfach nicht belegt und nachprüfbar seien.“ Quelle: Wikipedia
Flutlicht sagte:
Wollte dem Lügner gleich mal diesen Kommentar zukommen lassen,
ist aber etwas zu lang, und ich erkenne da nicht ein Wort, das man weglassen könnte. Also stelle ich es erstmal hier rein:
*Habe den Eindruck, Sie wollen uns jetzt mit der berühmten Salamitaktik einschläfern.
Welche Fehler und üble Vergehen Sie und Ihre Komplizen konkret begangen haben, ist in zahlreichen Foren bereits bestens dokumentiert.
Also, bitte ersparen Sie uns diese Schmierenkomödie auf Kindergartenniveau !
Sollten Sie wirklich all das erst „im nachhinein“ bemerkt haben, dann sind Sie und ihre Redaktionskollegen für diesen Job völlig ungeignet.
Würden Sie auf Ihrem Posten gegenwärtig lediglich ein Praktikum absolvieren, könnte man u.U. an der einen oder anderen Stelle mal ein Augen zudrücken.
Sie aber haben diesen Laden nach den Bestimmungen des Runfunkstaatsvertrags zu führen !!!, und dafür werden Sie von uns Beitragszahlern fürstlich entlohnt.
Wenn Sie dieser Herausforderung nicht gewachsen sind, dann machen Sie Platz für einen, der es kann !
Generell sage ich Ihnen aber eines:
Jeder Analyst, Kriminologe, und Mensch mit ein bisschen Lebenserfahrung weiß:
wo soviele Fehler, Fehlerchen, Ungenauigkeiten, Felhdeutungen, unerkläriche Zufälle usw.usw auftreten, steckt grundsätzlich ein System dahinter. Und DARÜBER müsste man sich mal unterhalten !!!,
denn es bringt natürlich gar nichts, wenn man Sie und Ihre Kollegen einfach nur durch solche WIE SIE und ihre Kollegen austauscht, aber die Personalauswahlkriterien, Mechanismen und Hierarchiestrukturen im Hintergrund bei altem belässt.*
Flutlicht sagte:
Ok, habs doch etwas gekürzt und „Komplizen“ durch „Kollegen“ etwas abgemildert.
Mal schuen, ob es veröffetlicht wird.
Reingestellt habe ichs um 21:02 h.
Flutlicht sagte:
Tja, wegzensiert.
Dabei wüsste ich nicht, wo ich da gegen Kommentarregeln verstoßen haben sollte.
Soviel zum Thema, „ab jetzt werden wir uns bemühen und machen alles besser“.
Max L. sagte:
Kommentare von mir – sachlich und begründet – kommen nicht durch. In 2 1/2 Stunden wurden gerade mal 17 Kommentare freigeschaltet – das sagt alles, jeder, der an so was ab und zu teilnimmt, weiß, was ich meine. Und natürlich ist wiedr gut die Hälfte der Kommentare wohlwollend bis spreichelleckend. Gniffke (der da natürlich nicht selber sitzt) will ja keine echte Diskussion. Er will nur beschwichtigen. Da wird dann ein vergleichswiese kleines Fehlerchen eingeräumt (wie die Politiker so etwas umschreiben), damit man anschließend wieder umso ungehemmter weiterlügen kann. So und nicht anders ist es.
Piet sagte:
Ich habe den Aufruf von Albrecht Müller mit einer Mail an die tagesschau-Redaktion unterstützt. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt:
Sehr geehrte tagesschau-Redaktion, sehr geehrter Herr Dr. Gniffke,
hiermit möchte ich mich der Kritik und dem Verbesserungsvorschlag von Herrn Albrecht Müller in diesem offenen Brief anschließen:
Entgegen Ihrer eigenen Aussage, ein“Gegensteuern“ sei nicht nötig, bin ich der Meinung, dass spätestens jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, um das Vertrauen der Zuschauer wiederzugewinnen. Der Verdacht der Parteilichkeit der Tagesschau ist in der Welt, und Sie können die lauter werdenden Vorwürfe nicht totschweigen. Das sollte in den letzten Wochen klar geworden sein. Entweder Sie steuern jetzt doch gegen und setzen überzeugende Maßnahmen zur Wahrung der journalistischen Qualität durch oder die Leser- und Zuschauerproteste werden sehr wahrscheinlich heftiger werden.
heintirol sagte:
Hat dies auf HeinTirol's Blog rebloggt und kommentierte:
Die Öffentlich Rechtlichen sind doch schon lange wie „Der schwarze Kanal“ mit Eduard von Schnitzler in der Person von Marietta Slomka und Herrn Roth (ARD).
Ruth sagte:
Gerade hier (unter diesem Thema) und heute möchte ich mal einige Worte zum „Schwarzen Kanal“ schreiben, weil ich glaube, daß ihn Viele, die sich darüber echauffieren, nur als Schlagwort zur Verleumdung der DDR kennen.
Karl-Eduard v.Schnitzler hat in dieser Sendung Originalbeiträge des BRD-Fernsehens kommentiert und mit Fakten unter-bzw.widerlegt.
Als Beispiel diese Sendung zum 40.Jahrestag des 8.Mai (Teil 2 in der Vorschau rechts, leider fehlt der Schluß. Rechts gibt es auch einen YT.Kanal selbigen Namens für weitere Sendungen).
Schauen Sie sich bitte die Sendung an und bilden sich selbst ein Urteil.
Ruth sagte:
P.S.Bzgl.des gleichnamigen YT-Kanals habe ich mich geirrt. Ansonsten finden sich aber noch einige Videos zu KEvSch, z.B. das folgende. Man kann zum Sozialismus stehen wie man will und ja, manches klingt auch pathetisch. Aber angesichts der z.Z. tobenden Propagandaschlacht in dt.MSM sollte man sich seine Worte doch aufmerksam anhören:
Uwe Wiemer sagte:
Als Kind habe ich persönlich erlebt, wie Lehrer plötzlich nicht mehr zum Unterricht kamen. Sie waren durch finanzielle Verlockungen in den Westen abgeworben wurden. Unentgeldlich ausgebildet, verrieten sie nicht nur den Staat, sondern auch die zu bildenden und human zu erziehenden Kinder. In der Industrie war es nach Erzählungen meines Vaters genau so. Jeder Staat hat das Recht, sich vor solchen Verlusten zu schützen, von der Bannung der damals akuten Kriegsgefahr ganz zu schweigen.
heintirol sagte:
Ich zitiere hier mal aus einem Artikel von heute im Wall Street Journal: „Putin-Vertrauter sieht in US-Sanktionen eine Weltverschwörung. Jakunin sieht durch die Ukraine-Krise eher seine Meinung bestätigt, dass die USA und Russland auf ewig verfeindet sind. Die USA hätten seit dem Ende des Kalten Krieges ständig versucht, Russland zu sabotieren, sei es durch Hollywood-Filme oder ihre Geldpolitik. Der Kreml stellt den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko als Handlanger der USA dar, der an der Spitze des Landes installiert wurde, nachdem sein russlandfreundlicher Vorgänger bei der von den USA angefachten Revolution vertrieben wurde. So solle die Ukraine in den Einflussbereich der USA gebracht werden. Jakunin und seine Kollegen glauben nicht an die amerikanische Idee einer kooperativen Beziehung zu Russland. „Wenn die Ukraine nicht passiert wäre, wäre es sicher etwas anderes gewesen“, sagt er. Es sei die Rolle des Westens und vor allem Europas, die eigenen Fehlentscheidungen zu erkennen und sich wieder traditionelleren Werten zuzuwenden, die die Beziehung zu Russland wieder stärken würden, sagt er. „Offen gesagt bin ich verbittert. Ich habe zwar dank meiner professionellen Erfahrung nie an die süßen Versprechen des Westens geglaubt, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass der Westen so weit gehen würde“, sagt er.“
http://www.wsj.de/nachrichten/SB11791489885250284008304580186153279469426
anonymuus sagte:
Dazu ein sehr guter Artikel:
http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=20822
heintirol sagte:
Wirklich ein sehr guter Artikelin der nrhz
Günther Bauer sagte:
„nach bestem Wissen und Gewissen“
Das „Wissen“ ist wohl bestens, aber wo ist das „Gewissen“ geblieben
Alex sagte:
Wie kann eine Medienlandschaft wie unsere nur so degenerieren?
Die Antwort ist einfach: Oligopole und Markteintrittsbarrieren.
Wir bräuchten eine Online-Nachrichtenseite, die journalistischen Mindeststandards genügt und trotzdem topaktuell mit Nachrichten versorgt. Damit ich SpOn, Welt, FAZ, etc. gar nicht erst ansteuern muss und diese im Idealfall Massenentlassungen vornehmen müssen.
Leider ist es wphl gar nicht so einfach in diesem besetzten Markt einzudringen.
Alfons der Viertelvorzwölfte sagte:
Wer legt fest, dass sie journalistischen Mindeststandards genügt?
Das mit der Blogosphäre ist ja ganz nett, aber es gibt da noch ein großes Problem. Wer empfiehlt mir Information, die mich interessiert? Wer bürgt dafür, dass diese Information auch wahr ist?
Eine Lösung wäre Web-of-Trust, also OpenPGP-Unterschriften unter die Beiträge. Wenn dann mal der Joffe etwas schreibt, was sachlich korrekt ist, dann würde ich das unterschreiben, aber auch nur das, und nicht sämtliches, was der Joffe noch so geschrieben hat und schreiben wird.
Technisch geht das. Allerdings nicht mit WordPress. Und schon gar nicht mit den Kommentarfunktionen der Mainstreamportale.
Max L. sagte:
„Wahr“ oder „sachlich korrekt“ ist nicht alles (abgesehen davon, dass es meistens mehr als eine „Wahrheit“ gibt. Man kann sachlich korrekt berichten und trotzdem übelste Propaganda betreiben. Beispiel?
„Gestern stürzte ein Flugzeug über von Separatisten kontrolliertem Gebiet ab. Die genaue Ursache ist noch unklar, aber US-Geheimdienste wollen Beweise dafür haben, dass die Separatisten über ein BUK-System verfügen. Mit diesem können Flugzeuge aus großer Höhe abgeschossen werden. Die Separatisten werden nach Meinung des Westens massiv von Russland unterstützt. US-Präsident Obama machte daher den russischen Präsidenten Putin direkt für den Tot von 300 Passagieren verantwortlich. Kanzlerin Merkel forderte schärfere Sanktionen gegen Russland…..“.
Ist daran irgendetwas sachlich unkorrekt? Genau darauf würde ein Gniffke sich berufen. „Ja, wir hätten vielleicht etwas deutlicher herausstellen können, dass noch umfangreiche Untersuchungen stattfinden müssen, aber wir haben betont, dass die Ursache noch unklar sei. Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen berichtet.“
Der normale Leser oder Zuschauer, der nicht so gut informiert ist wie wir hier, muss aus dem Bericht aber heraushören, dass Russland/Putin wieder einmal etwas ganz böses gemacht hat. Dennoch wird niemand eine Fälschung o.ä. belegen können. Allenfalls als tendenziös könnte man das bezeichnen. Die gezielte Propaganda, die dahinter steckt, ist uns völlig klar ersichtlich. Ein Richter müsste aber im Zweifel für den Angeklagten urteilen.
In diesem Beispiel müsste man einem Gniffke folgendes vorhalten: Ihr wisst ganz genau, dass US-Geheimdienste nicht dazu da sind, der Weltöffentlichkeit die Wahrheit zu sagen. Ihr wisst genau, dass sie schon oft beim Lügen erwischt wurden. Deren Behauptungen, von denen man annehmen MUSS, dass sie einem bestimmten Zweck dienen, im Nebensatz so zu erwähnen, dass bei einem Großteil der Zuschauer hängen bleibt, es gebe Belege für die Schuld einer bestimmten Seite, ist kein Zufall. Ihr wisst genau, was ihr tut, und ihr wisste auch genau, warum ihr es tut. Juristisch mögt ihr damit durchkommen, aber seid euch gewiss, dass es viele Menschen gibt, bei denen ihr moralisch ganz unten durch seid. Und wir werden euch auch nicht mehr in Ruhe lassen!
Flutlicht sagte:
Es gibt jetzt schon eine Vielzahl von Online-Nachrichtenseiten, die den journalistischen „Mindeststandards“ besser entsprechen, als 99% der NATO-Medien.
Für MICH ist das wichtigste Kriterium: WAHRHEITSGEHALT
Und der beträgt z.B. bei der Tagesschau, ZDF-Heute (mal abgesehen vom Wetterbericht) und so manchem NATO-Schmierblatt exakt: 0 (in Worten: NULL).
DirkH sagte:
„Möglicherweise sind wir zu leicht dem Nachrichten-Mainstream gefolgt.“
Ich finde es erstaunlich, dass die 8-Milliarden-Euro-pro-Jahr-Staatsfunker sich jetzt gebaerden, als waeren sie ein kleines obskures Blog mit abseitigen Ansichten. „Der Nachrichten-Mainstream“ kommt immer noch aus dem Voksempfaenger. Ok, fuer mich nicht; ich benutze den Staatsfunk seit 1999 nur, wenn ichs gar nicht vermeiden kann (seit ich ein Navi habe also gar nicht mehr); und habe deshalb auch erst vor zwei Jahren (als Stockholm brannte) entdeckt, wie verrottet die EU-Medien mittlerweile sind. Und jetzt stelle ich fest, dass wir wieder die Aktuelle Kamera haben, bloss im Westen. Beckmann war unser Karl Eduard Schnitzler, glaub ich, nach dem Gesichtsausdruck jedenfalls. Good Riddance, Beckmann. Aber Tote-Augen-Slomka ist auch der Hammer.
klean sagte:
“Möglicherweise sind wir zu leicht dem Nachrichten-Mainstream gefolgt.”
Das ist u.a. eines der blödesten, jedoch auffälligsten Rechtfertigungs-Argumente in Gniffkes Pamphlet so nach dem kruden Motto: „Uns nach, wir folgen!“
FritztheCat sagte:
„Wir haben stets nach bestem Wissen und Gewissen sowie sorgfältiger Recherche berichtet.“
Na, da sieht man jetzt, wie viel „Wissen“ und „Gewissen“ diese Pressehuren haben…
Mainstream sagte:
Da dieser Blog, in der einen oder anderen Art, immer wieder genannt wird, was für die Artikel spricht, könnten hier vielleicht welche (der Blogbetreiber?) an der „Neuausarbeitung“ der W-Fragen helfen, so wie sie anscheinend 2014 im Mainstream angewendet werden:
Was geschah überhaupt?
Wer ist am Ereignis beteiligt?
Wo geschah das Ganze?
Wann etwas geschah ist egal, zumindest bei der Videoauswahl, ein Jahr alte Videos, politisch passender neuer Text, gut ist.(siehe vorige Frage)
Wie kann ich es so geschickt drehen, das die Lüge nicht offensichtlich ist?
Warum geschah es? Bei dieser Frage ist peinlichst genau darauf zu achten, immer auf das jeweilige geschaffene USA-Feindbild zu verweisen. …. ist schuld
Zusätzlich: Welche Quellen sollte ich lieber als „unbestätigt“ unbenannt lassen?
Hat jemand noch Ideen?
Wie? ist nicht schlecht. (Die Anstalt) … man kann unabhängig von den Fakten operieren. Spekulationen und DER war’s …
FernDerHeimat sagte:
Man muss solche Figuren immer nur in einem grösseren Kontext als Handlanger sehen. Die machen ganz gewiss nichts, was die Drahtzieher aus der Politik im Hintergrund nicht ausdrücklich so wollen.
Im „schlimmsten“ Fall tauscht man die Gniffkes gegen einen anderen Pappkameraden aus, im Normalfall bezeichnet man die Kritiker als „Verschwörungstheoretiker“. (Was seit dem 11. September 2001 ja sowieso synonym für „eine unerwünschte Meinung vertretend“ steht.)
In diesem Sinne und an Peinlichkeit nicht zu überbieten sind übrigens auch die Forenkommentare auf Telepolis, die sich Bittner leistet:
http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Josef-Joffe-Jochen-Bittner-ZDF-Die-Anstalt/Lieber-Ciphyl-lieber-Terourist/posting-2173915/show/
Marionetta Slomka sagte:
„Man muss solche Figuren immer nur in einem grösseren Kontext als Handlanger sehen. … Im “schlimmsten” Fall tauscht man die Gniffkes gegen einen anderen Pappkameraden aus …“
Genau so ist es. und man ist solange machtlos, solange man nicht aufsteht und sich wehrt. Das wußte schon Friedrich Schiller: „Die Großen hören auf zu herrschen wenn die Kleinen aufhören zu kriechen“.
Wie das läuft, sehe ich im Kleinen gerade in meiner Firma. Verkauft an einen Großkonzern, wurden ALLE Entscheidungsträger auf Leitungsebene pö a pö rausgemobbt, egal welche Qualifikation und Expertise sie hatten. Ersetzt werden sie durch unkritische, linientreue Strategen, die vom bisherigen Geschäft so gar keine Ahnung haben.
Der Betriebrat – als Arbeitnehmer-Vertretung – schaut dabei offenbar still zu, entweder machtlos oder einfach nur dumm.
Flutlicht sagte:
Ich finde diese Entwicklung großartig !
Das ist wie früher im Ostblock, da wurde auch der zum Chef, der am besten Marx&Engels zitieren konnte, und nicht der, der am besten qualifiziert war.
Wie das dann endet wissen wir ja.
Nebelhorn sagte:
Treffer!
Deprimierend zutreffend in seiner Einfachheit.
Nichts anderes findet gerade statt.
Alter Wein in neuen Schläuchen. Man muss nur mal das Etikett umdrehen.
Arschlöscber, Richter, Diebe (ARD) sagte:
Gniffke ist ein Lügner, Dieb und Voksverhetzer. Eine Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit solchen Leuten, zu denen auch die Politiker und Richter gehören, ist für mich undenkbar. Insbesondere dann nicht, wenn man bedenkt um wie viel Geld es bei diesem kriminellen Unternehmen geht (dank der „Unterhaltung“ usw.) Selbst eine Millionen Unterschriften werden nichts bewirken. Die werden einfach ignoriert.
DirkH sagte:
…und Vorbereiter eines Angriffskrieges.
Jörg B. sagte:
Mein Leserkommenar (ehemals #5) um 9:19 Uhr war sogar online. Heute Abend war er dann weg!! (Text siehe unten).
Mein facebook-Kommentar dazu (mal sehen, ob der auch gleich weg ist!):
„Im Blog der Tagesschau gibt es eine „Zwischenbilanz“ zum Ukraine-Konflikt der Redaktion.
Schön, dass dort erste Ansätze zur Selbstreflektion aufkeimen. Aber dennoch ist mein zunächst veröffentlichter Leserkommentar einfach weg!!
http://blog.tagesschau.de/2014/09/29/zwischenbilanz-der-ukraine-konflikt-in-der-tagesschau/#comment-79736
Text:
„Danke, Kommentator #2 für „Einfach nur ein Schäufelchen guten Willen draufzupacken dürfte bei einer solchen umfangreichen und angeblich ach-so-qualifizierten Nachrichtenarbeit wohl nicht reichen.“
Liebe ÖR-Medien, wenn Ihr wirklich wissen wollt, warum es soviel (in meinen Augen berechtigte!) Kritik an durch Bürger bezahlten Journalismus gibt, dann lest z.B. Artikel auf dem Portal Hintergrund.de. So funktioniert ausgewogener Journalismus: Beleuchten beider Seiten in ausgewogener Art & Weise. Das kommt bei Ihnen wesentlich zu kurz und fängt schon mit dem „Wording“ an. Wann wird z.B. „Regime“ benutzt, wann wieder nicht! Sehr spannend, das mal zu analysieren.
Oder Kommentare auf tagesschau.de werden nicht freigeschaltet (bitte mal selber googlen nach Seiten, die wegzensierte Leserkommentare mittlerweile sammeln) – dann wird deutlich, dass Kritik nicht so sehr „gewünscht“ wird.
Empfehle auch https://propagandaschau.wordpress.com/category/ard/ zur Selbstreflektion!“
Ein Fax an den NDR (unter Kontakt auf blog.tagesschau.de genannt) ging nicht durch.
Aber der Zuschauerservice hat ja auch nen Faxanschluss beim NDR :-)
Fax an NDR/tagesschau.de
040 / 4156-7419 (<— geht nicht durch!!)
Fax (040) 4156 – 3787
Bitte weiterleiten, da Faxanschluss 040 / 4156-7419 offenbar defekt.
Löschung von Leserkommentar
Sehr geehrte Damen und Herren,
heute Morgen (30.09. gegen 9:19Uhr) postete ich einen Leserkommentar im Blog der Tagesschau.
(http://blog.tagesschau.de/2014/09/29/zwischenbilanz-der-ukraine-konflikt-in-der-tagesschau/#comment-79736)
Dieser wurde als #5 im Blog veröffentlicht und war über den Tag auch sichtbar.
Mit großer Verwunderung stellte ich heute Abend gegen 19-20 Uhr jedoch fest, dass mein Posting entfernt wurde.
Jetzt steht unter #5 ein anderer Kommentar!
Bitte teilen Sie mir mit, aus welchem Grund mein Leserposting entfernt wurde.
Gern telefonisch per 0172 xxxxxxx oder an xxxxxxx@xxxxx.de.
Mit freundlichem Gruß
Jörg B.
Jörg B. sagte:
Ich habe heute eine Antwort erhalten:
Die Nachrichtenwege scheinen beim NDR/tageschau.de endlos zu sein…
Und jetzt weiß ich, dass Ihr unseriös seid, so! ;-)
LG
Jörg B.
PS: Und nen Namen gab es nicht, da traut sich wohl keiner, persönlich seinen Namen drunter zu setzen.
—-31.10.14——-
Sehr geehrter Herr B.,
Ihre Nachricht bezüglich des gelöschten Kommentars im Blog der Tagesschau hat uns erst heute erreicht, daher die späte Antwort. Ihr Beitrag wurde aufgrund des unseriösen und unsachlichen Links zur der Webseite „Die Propagandaschau“ nicht freigeschaltet.
Mit freundlichen Grüßen
Die Moderation
tagesschau.de
Hugh-Greene-Weg 1
22529 Hamburg
http://www.tagesschau.de/
Jörg B. sagte:
PS: hab nochmal zurückgemailt:
Sehr geehrte Moderation ,
vielen Dank für die Beantwortung, ich hatte – ehrlich gesagt – nicht mehr damit gerechnet.
Zum Löschen meines über den Tag sichtbaren Kommentars gegen Abend:
Genau das ist es, was ich mit Selbstreflektion meinte.
Sie mögen den Namen „Propagandaschau“ der Internetseite nicht, machen Sie sich dennoch mal die – durchaus geringe – Mühe, z.B. diesen Sachverhalt zu reflektieren, der auf https://propagandaschau.wordpress.com/2014/10/29/gute-wahl-bose-wahl-wie-sich-ard-und-zdf-ihre-propagandawelt-zurechtlugen/
aus meiner Sicht sachgerecht und keines falls unseriös beleuchtet wird.
Ultrakurzfassung:
1) Militär vor dem Wahllokal: Dort bedrohlich und da ist es Schutz
2) Durchsichtige Wahlurnen: Dort ein Problem und da völlig in Ordnung
Was denn nun? Selber Sachverhalt, aber unterschiedlich gewertet? Neutralität? Objektivität?
Sie als dort angestellte Person können vermutlich auch nur in gewissen Grenzen agieren, doch es wäre schön, wenn ein wenig journalistische Neutralität in Berichterstattung öff-rech. Medien wieder Einzug halten würde.
Herzliche Grüße
Jörg Bxxx
PS: ohne Namen was zu verschicken, was für eine unhöfliche Unart, nunja…
Medienstachel sagte:
In dem Zusammenhang möchte ich noch einmal an die Beschwerde beim NDR-Rundfunkrat durch Volker Bräutigam erinnern:
und an Gniffkes Kniffe über die Volker Bräutigam hier schreibt:
http://www.rationalgalerie.de/home/gniffkes-kniffe.html
Spitz passt auf! sagte:
Kai Kniffke und die anderen Infokrieger sind voll in ihrem Element: „Der Pulverdampf über der Ukraine hat sich erst einmal verzogen.“ LEIDER nicht. „Schokoschenko“ hat die „Waffenruhe“ genutzt, um neue Truppen in den Donbass zu verladen und lässt es jetzt richtig krachen. Die Zeitung „Ria Novosti“ hält einen auf dem Laufenden und „war in ukraine“ (YouTube) gibt täglich einen Lagebericht, der sich bis jetzt wahr gewesen ist.
"Spitz" korrigiert sagte:
,der sich bis jetzt als wahr erwiesen hat.
G. Reiher sagte:
Interessant an Gniffkes Stellungnahme ist für mich eigentlich nur,
dass er sich gezwungen sah, eine solche abzugeben. Inhaltlich muss man wohl auf seine ganzen Ausflüchte nicht weiter eingehen.
Die ARD läuft, genau wie die restlichen Medien, am Gängelband der US-Propaganda. Wenn Washington Krieg gegen Russland befiehlt, schalten unsere Medien schlagartig auf Kriegspropaganda um. Die Methoden sind nur allzu bekannt und haben sich seit den Zeiten des Meisters der rassistischen und nationalistischen Demagogie, J. Goebbels, nicht wesentlich geändert: Erkläre deinen Gegner zum Untermenschen und unterstelle ihm die kriminellen Absichten, die du selbst verfolgst. Wenn du das lange genug betreibst, und deine Medien das lange genug ins Volk hinein getragen haben, kannst du zuschlagen. Du must dich schließlich wehren.
Bereits die Stilisierung des ehemaligen US-Verbündeten Saddam Husseins zur Inkarnation des Bösen schlechthin folgte diesem Schema, mit den bekannten Folgen. Damals, speziell 2003, war die Gefolgschaft unserer Medien gegenüber den US-Propagandavorgaben allerdings nicht annähernd so geschlossen wie heute. Vielleicht lag es daran, dass die damalige Oppositionsführerin Merkel, die nur allzu gerne mit Bush in den Irak eingefallen wäre, damals noch nicht die Möglichkeit dazu hatte.
Die Diffamierungskampagnen in unseren Medien gegen den russischen Präsidenten Putin folgen dem gleichen Muster. Ich habe mich seit Anfang dieser Kampagnen gefragt, wie unsere Propagandisten jemals wieder von ihren extremen Positionen würden abrücken können. Die persönlichen Diffamierungen gegen Putin entsprechen denen gegen Saddam Hussein und anderer, von den USA zum Abschuss freigegebener Herrscher außerhalb des direkten Nato-Einflussbereiches. Und die sind heute allesamt tot: Ceauşescu, Milošević, Gaddafi. Der Sturz und der Tod Putins scheint bei denen, diese Propaganda betreiben, fest eingeplant zu sein. Und das lässt nicht Gutes erwarten…
Medienstachel sagte:
Was wir erleben ist Bestandteil einer verdeckten Kriegsführung zur Destabilisierung eines Landes oder einer ganzen Region. Ein weiterer Bestandteil dieser Kriegsführung ist die Propaganda als Informationskrieg um die sogenannte „Heimatfront“ gefügig zu machen. Um das besser zu verstehen wie es funktioniert empfehle ich den Vortrag von Dr. Daniele Ganser:
G. Reiher sagte:
Danke für den Link!
Nicht, dass ich jetzt etwas Neues erfahren hätte, aber derart brilliant hat es noch niemand vorgetragen.
Uwe Wiemer sagte:
Mit Genugtuung stelle ich fest, daß der Vorwurf „Verschwörungstheoretiker“ sich zunehmend ins Gegenteil wandelt, ohne den Begriff „Prophet“ verwenden zu wollen.
Naja sagte:
Ich finde Eure Aufklärungsarbeit gut! Vielen Dank dafür.
Eines verstehe ich aber nicht. Ihr habt entlarvt, dass die Staatsferne des öffentl. Rundfunks nur eine Posse ist, glaubt aber fest an die Gewaltenteilung.
Denkt Ihr denn wirklich, dass der Trachtenverein vom Bundesverfassungsgericht helfen und seinen Kumpels und Parteifreunden beim Staatsfernsehen die Ohren langziehen wird? Immer wenn es ernst wird, halten die zusammen, das ist doch der Sinn der Sache. OK, in belanglosen Fragen wird dann auch mal ein Machtwort vom BVerfG gesprochen, um den schönen Schein zu wahren.
Ein Urteil in Eurem Sinne wäre aber heikel, allein schon, weil es viele Leute zum Nachdenken bringen würde. Das wird man nicht riskieren.
G. Reiher sagte:
Natürlich wird das Verfassungsgericht der öffentlich-rechtlichen Propaganda kein Ende setzen, das anzunehmen wäre naiv. Vermutlich wird eine solche Klage sogar von vornherein abgewiesen.
Wenn allerdings eine Million Zwangszahler sich weigern, die Propaganda, mit der sie berieselt werden, auch noch selbst zu bezahlen, wird das eine Diskussion in Gang setzen, die für die Gniffkes & Co in den Staatsmedien sehr unangenehm werden kann. Wenn der Schwindel mit der Objektivität und Ausgewogenheit dieser Medien nicht mehr funktioniert, sie ihre Funktion als demokratisches Feigenblatt nicht mehr erfüllen, werden sie vermutlich einfach abgeschafft werden. Und dann findet sich die Gniffkes auf einem Markt wieder, der längst von anderen beherrscht wird. Siehe „Die Anstalt“ vom April dieses Jahres.
Ob die Abschaffung der der ÖRs wirklich erstrebenswert ist, sei mal dahingestellt. Dazu auch A. Müller heute auf den Nachdenkseiten.
Naja sagte:
Ja, das mit der Weigerung einer Million der Zwangszahler finde ich gut. Aber auch Du scheinst zu glauben, das System ist im Grunde gut und nur im Moment etwas vom Wege abgekommen.
Was würde ich als Machthaber bei so einem Proteststurm machen? Man präsentiert eine Handvoll Journalisten als Sündenböcke bei den ÖR, diskutiert das in den einschlägigen Talkrunden durch und erklärt das Problem für erledigt. Die Masse glaubt es und zahlt glücklich weiter die Zwangsgebühren.
Wir sind beeinflusst von Propaganda seit der Schule, meiner Ansicht nach kratzt Ihr nur an der Oberfläche.
Aber wie gesagt, ich finde es trotzdem gut.
G. Reiher sagte:
Ich glaube durchaus nicht, dass sich das öffentlich-rechtliche Mediensystem nur zeitweise verrannt hat. Meine politische Erinnerung reicht zurück bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, in die Zeit des kalten Kriegs. Auch da gab es bereits eine faktische Gleichschaltung dieser Medien, damals 1 Fernsehkanal und einige Rundfunksender.
Aber selbst zu Zeiten des US-Krieges gegen Vietnam existierte mehr Meinungsvielfalt bei den Öffentlich-Rechtlichen als heute. Der Mainstream natürlich staatstragend und US-treu, aber es gab durchaus differenziertere Berichterstattung, etwa vom kürzlich verstorbenen Peter Scholl-Latour. In der heutigen Ukraineberichterstattung ist davon überhaupt nichts mehr zu sehen.
Und ich glaube auch nicht, dass an der heutigen Situation noch etwas zu änderrn ist. Dazu bräuchte es einen anderen Typ Journalist, einen, der sich als Aufklärer und nicht als Propagandist der herrschenden Verhältnisse begreift. Den gibt es in Deutschland kaum noch; in den ÖRs haben die 2 oder 3, die da zu nennen wären, allenfalls eine Alibifunktion.
Wir müssen einfach umdenken, nicht mehr auf die Staats- und Konzernmedien starren, sondern überlegen, wie die Alternative dazu im Internet aussehen könnte. Wie man z.B. Portalen wie Nachdenkseiten oder Telepolis eine größere Breitenwirkung verschaffen kann.
Wenn ich meine morgentliche Runde durch die von mir favoriserten Portale und Blogs beendet habe, habe ich eigentlich nicht das Gefühl, das Radio einschalten zu müssen, um die Nachrichten des WDR zu hören. Im Gegenteil, sobald dort der vertraute Propagandasprech abhebt, schalte ich ab. Kriegspropaganda? Nein Danke!
Piet sagte:
Grossartiger Kommentar, DOK! Das sitzt! :)
Lethe sagte:
Ein Auszug von Lawrow’s Rede vom 27.9 bei der UN. http://www.jungewelt.de/2014/09-30/058.php?sstr=ukraine Die Rede wurde ja in unseren Medien mehr oder weiniger unter den Teppich gekehrt. Dafür kam der Kriegstreiber Steinmeier um so ausführlicher.
Wolke sagte:
Hallo DOK,
auch mein Kommentar drang nicht durch die Zensur. Deswegen stelle ich ihn hier ein. Ich fand ihn eher harmlos. Allein der youtube-Link war wohl zu entlarvend.
Ich könnte dutzende Beispiele nennen. Ich habe, aber keine Lust (mehr) mir die Finger wundzuschreiben und Gefahr zu laufen, dass mein Kommentar nicht veröffentlicht wird.
Aber eins hier:
Erzähle mir keiner, dass dies nicht wider besseres Wissen gesendet wurde.
@ Max – da ist er, der orwellsche Neusprech, Fehler werden nicht mehr zugegeben sondern „eingeräumt“
Max L. sagte:
@ Wolke: Ja, das „Einräumen“… Ist aber schon alt. Ich erinnere mich an eine „Scheibenwischer“-Sendung aus den 80ern, höchstens 90ern (wenn man die 50 überschritten hat, bringt man die Jahrzehnte schon mal durcheinander), in der Dieter Hildebrandt selig das auf den Punkt brachte: „Wenn man etwas einräumt, dann ist es ja weg“. Genau so ist die Taktik dieses Gniffkes. Der räumt auch ein – und glaubt wohl, damit sei die Sache dann aber auch erledigt. Deshalb wählte ich den Begriff mit Bedacht.
Medienstachel sagte:
Diesem Mann ist mehr zu helfen und er ist untragbar als Chef-Redakteur zu arbeiten. Während er schreibt: „Der Pulverdampf über der Ukraine hat sich erst einmal verzogen.“, schreiben seine transatlantischen Kollegen am gleichen Tag (29.9.2014) in der FAZ:
„Zahlreiche Tote bei Gefechten um Donezk
Es sind die blutigsten Gefechte seit Beginn der Waffenruhe. In der Ostukraine sind bei neuen Kämpfen mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Geschossen wurde vor allem am Flughafen Donezk.“
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/ukraine-konflikt-15-tote-bei-gefechten-um-donezk-13179839.html
Was soll man also von einem Nachrichten-Chef-Redakteur der „Tagesschau“ halten, der noch nicht einmal die aktuelle Nachrichtenlage kennt oder sie erneut verschweigt. Er führt damit seine weiteren Ausführungen ad absurdum. Dieser Umstand sollte unbedingt in die Beweissammlung einfließen.
Selbst das Portal MEEDIA sieht sich veranlasst entsprechend zu reagieren:
Dr. Kai Gniffke, die Ukraine und die Arroganz der “Tagesschau”
http://meedia.de/2014/09/30/dr-kai-gniffke-die-ukraine-und-die-arroganz-der-tagesschau/
Moppel sagte:
Gniffke gesteht doch ein, was diese kriminellen Deppen von der ARD falsch gemacht haben! Da ihnen alles bewusst war und ist, zeigt, dass sie fehl am Platze sind. Sie verhalten sich so, wie es in ihren Kreisen üblich ist: eine Falschmeldung wird, wenn überhaupt, in kleiner Aufmachung korrigiert, die sowieso keiner findet.
Sie kennen sehr wohl ihren Auftrag, der im Rundfunkstaatsvertrag formuliert ist, sie handeln aber nicht danach. Sie betreiben bewusste Fehlinformation, immer als Diener des herrschenden Systems. Nur dann können sie sich in ihren Kreisen behaupten. Sie werden sich doch nicht gegen das System stemmen!! Wollen sie sich denn unmöglich machen, vielleicht Aussätzige sein, von Ihresgleichen gemieden werden und untergehen? Sie sind verlogene und korrumpierte Handlanger des Systems!
Nein, sie können einfach nicht anders, ebenfalls die Nachrichtensprecher (-innen) der ÖR. Diese lesen eigentlich nur ihren Text ab, der ihnen vorgegeben ist. Man kann aber sehr vermuten, dass steter Tropfen den Stein höhlt.
Wir müssen alle Propaganda-Meldungen, die sie uns präsentieren, stets kritisch betrachten. Nachdem, was wir vor allem über die Ukraine beschert bekamen und noch bekommen, muss man immer erst eine Falschmeldung annehmen.
Max L. sagte:
Der Witz dabei ist, dass er zwischen den Zeilen ja vieles „einräumt“:
„Vielleicht hätten wir rechte Gruppierungen in der Ukraine früher thematisieren sollen.“
„Der falsche Hubschrauber war sehr ärgerlich, aber wir sind damit wenigstens richtig (weil transparent) umgegangen.“
„Wir hätten uns bei der Formulierung “OSZE-Beobachter” eher eine andere Formulierung wählen können.“
„Vielleicht haben wir die russischen Interessen zu wenig für den deutschen Zuschauer “übersetzt”.“
„Wir hätten evtl. die NATO-Position noch kritischer hinterfragen können.“
Also ein beträchtlicher Teil der vermeintlichen „Verschwörungstheorien“ von angeblichen „Putin-Trollen“, die durch RT & Co mutmaßlich verdummt wurden, ist ja doch zutreffend gewesen. Wenn wir mal das feige „vielleicht“, „hätten können“ und andere Weichmacherformulierungen weglassen, bleiben unterm Strich eine ganze Reihe von Fehlleistungen. Und diese sind nicht marginal. Rechte Gruppierungen nicht zu thematisieren (und, wie es tatsächlich war und immer noch ist, sogar zu negieren oder mindestens zu marginalisieren) ist ja keine Kleinigkeit. Flasche Darstellungen, die erst nach heftigem Zuschauerprotest so halblebig zugegeben werden, sind nicht „ärgerlich“, sondern skandalös. Formulierungen („OSZE-Beobachter“), die ein völlig verfälschtes Bild vermitteln und den gesamten Kontext entstellen, hätte man nicht „anders wählen können“, sondern überhaupt niemals verwenden dürfen. Und die russischen Interessen sind in einem Konflikt, in dem Russland ein Hauptbestandteil ist, dem Zuschauer unbedingt, ohne Wenn und Aber zu erklären, damit dieser überhaupt in der Lage ist, sich eine Meinung zu bilden, die nicht völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Schließlich wurde die NATO-Position überhaupt nicht hinterfragt – was heißt hier „noch kritischer“? Das ist endgültig nur noch doof. Jede Position in einem solchen Konflikt ist kritisch zu hinterfragen, das versteht sich ja von selbst. Trotz der doofen Formulierung ist das Eingeständnis ein Armutszeugnis, dass sich dieser Gniffke selber ausstellt.
Wie verblödet viele Tagesschau-Zuschauer offenbar sind, zeigen viele Kommentare unter dem Artikel. Da gibt es gar nicht so wenige, die sogar dieses wachsweiche Eingeständnis für überflüssig halten, weil die Tagesschau ach so gute Arbeit leiste. Also wenn es bezahlte Trolle in diesem ganzen Zusammenhang gibt, dann spricht für mich vieles dafür, dass sie dort zu finden sind!
G. Reiher sagte:
Man sollte nicht glauben, dass alle Antworten unter dem Beitrag von real existierenden Personen kommen. Gerade im Zusammenhang mit der medialen Mobilmachung in Sachen Ukraine/Russland/Putin dürften sich professionelle Propagandisten eine goldenen Nase verdienen.
In diesem Zusammenhang:
Offener Brief an den Chefredakteur von Tagesschau und Tagesthemen wegen der Ukraine-Berichterstattung
Lugnich sagte:
Solche Leute machen mir mehr Angst als ein Putin.
Das ist genau der demokratiegefaehrdende Geist aus dem die naechste Diktatur (mittels der Medien) gemacht ist.
jauhuchanam राम अवत कृष्ण יוחנן אליהו sagte:
… was ist von einem Nazi-Faschisten vom Schlage eines Gniffke auch anderes zu erwarten als Ausflüchte bar jeder Realität.