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CIVEY ist ein noch relativ junges Meinungsforschungs-Unternehmen, das seine Daten nicht auf konventionelle Weise anhand „repräsentativer“ Telefonbefragungen erhebt, sondern bei dem jedermann über das Internet mitmachen kann – so er denn im Netz ist und sich registriert. Nimmt man die letzte Bundestagswahl als Benchmark, dann sind die Ergebnisse noch bescheiden, was wegen der grundlegenden Methodik nicht verwundert. Dennoch besitzen die Daten aussagekraft, was ihre Tendenz anbetrifft.

Bild anklicken, Civey! (Ergebnisse sind nur für registrierte User sichtbar)

Bei Civey klicken sich die User durch eine ganze Reihe unterschiedlichster Fragen und nur sie bekommen den aktuellen Stand der jeweiligen Umfrage angezeigt. In einer aktuellen Frage (s.o.) geht es um die Bereitschaft, GEZ (Rundfunkbeitrag) zu zahlen, wenn die 8 Milliarden nicht per Zwang erhoben würden. Das Ergebnis hat den Blogger Stefan Fries so schockiert, dass er die Vorgehensweise von Civey attackiert.

Der aktuelle Stand, der seit ca. 2 Wochen laufenden Umfrage, als Fries gestern seinen Beitrag verfasste:

  • 40,4 Prozent würden „nichts“ bezahlen wollen
  • 13,7 % zwischen 1 und 5 Euro
  • 18,7 % zwischen 6 und 10 Euro

Was mit dem restlichen Viertel ist, verrät Fries uns leider nicht, aber vielleicht ist ja ein PS-Leser bei CIVEY registriert und kann uns aktuelle und komplette Daten nennen.

Gehen wir mal davon aus, dass es sich bei den registrierten Usern von Civey mehrheitlich um junge, internetaffine Menschen handelt, dann zeigen die Zahlen zumindest für die kommenden Jahre ein plausibles Meinungsbild. Ob diejenigen, die da abgestimmt haben sich – wie Fries behauptet – tatsächlich von einigen nur in einem Newsletter verbreiteten, tendenziösen Begleit­informationen haben beeinflussen lassen, darf man nicht nur deshalb bezweifeln, weil CIVEY die über den Newsletter erhobenen Daten geringer bewertet als die beim Durchklicken durch die App gewonnenen Ergebnisse, sondern auch, weil – anders als in komplexeren Themengebieten wie beispielsweise „Freihandel“ oder Gen-Technik – in Sachen GEZ kaum ein Mensch in Deutschland noch irgendwelche Informationen benötigt, sondern weil sich quasi jeder tägliche Mediennutzer längst eine Meinung über die unterschiedlichen Medien und ihren Wert gebildet hat.

Dass Fries sich also hier empört und bei CIVEY wegen der durchaus einseitigen Begleitinformationen nachgefragt hat, hat in Wahrheit einen ganz anderen Grund und der entlarvt Fries‘ Verlogenheit.

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Na, so eine Überraschung! Stefan Fries lebt also selbst von staatlich abgepressten Zwangsgebühren und verdingt sich als Staatsbüttel im WDR, DLF und RIAS. Journalistische Ethik hätte diesbezüglich eine Offenlegung in seinem Blogbeitrag erfordert, aber was die GEZ-Abgreifer von journalistischer Ethik halten, das wissen wir ja.