Schlagwörter
ARD, Demokratie, Desinformation, Lügen, Propaganda, Staatsmedien, USA, Verschweigen, Verzerren
Es ist keine wirklich neue Erkenntnis, dass für die Herrschaft unbequeme Wahrheiten in den deutschen Staatssendern nur im Spätprogramm oder Kabarett zu sehen und zu hören sind. Zur besten Sendezeit läuft nahezu ausschließlich systemtragende Propaganda und sedierende „Unterhaltung“ – im Idealfall ein Mix aus beidem. So kommt der Blogger „Analitik“ zu seinem Irrtum, in Deutschland würden „von einer sehr mächtigen Elite“ aktiv US-Mythen zerstört. Davon kann – trotz inszenierter „Entfremdung“, die sich gegen Trump richtet – keine Rede sein.
Dennoch ist der Blog-Beitrag lesens- und die Doku, die noch bis Mitte Mai in der ARD-Mediathek zum Download bereit steht, besonders sehenswert. Dass sie bisher keinerlei Aufmerksamkeit erregt hat, liegt an ihrem brisanten Inhalt, der einige regelmäßig verbreiteten Lügen über die Nachkriegszeit widerlegt. So etwas darf im „Ersten“ nur um 23:30 Uhr ausgestrahlt werden und wird anschließend vom Mainstream konsequent ignoriert.
Die Kernaussagen zusammengefasst:
- Kein einziger Dollar des Marshall-Plans erreichte Deutschland.
- Wirtschaftswunder war möglich, weil die deutsche Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschädigt war. Denn: Die USA haben sich an der Zerstörung der deutschen Industriegebiete durch ihre Bomber versucht, aber das war zu verlustreich für sie und so gingen sie dazu über, Wohnviertel und Infrastruktur zu bomben.
- Ursprünglich war für Deutschland der Morgentau-Plan geplant – Deutschland sollte deindustrialisiert und zu einem Agrarland umgeformt werden. Die Sowjetunion war dagegen.
- Der Marshall-Plan war ein Konjunkturprogramm für die USA. Die USA lieferten kein Geld nach Europa, sondern nur US-Waren, womit sie die eigene Wirtschaft ankurbelten. 70% der nach Deutschland gelieferten US-Waren setzten sich aus Tabak und Baumwolle zusammen. Deutschland musste diese Waren bezahlen. Die US-Baumwolle musste sogar vom deutschen Staat subventioniert werden, weil sie teurer als die ägyptische Baumwolle war und deutsche Unternehmen die US-Baumwolle deshalb gar nicht abnehmen wollten.
- Der Marshall-Plan war ein PR-Propaganda-Projekt.
- Reale Wirtschaftshilfen der Alliierten bestanden aus der Reduktion von Demontagen und Reparationszahlungen. Außerdem gaben die Zehntausenden allierten Soldaten ihr Einkommen in Deutschland aus.
- Während in der BRD das Wirtschaftswunder einsetzte – aus eigener Kraft, wie uns die Doku beibringt – war in der Ostzone weiter alles schlecht und die dortigen Bewohner haben sich nach der BRD gesehnt.
- Das Wirtschaftswunder ist “nicht das Ergebnis des Marshall-Plans, aber ohne Zweifel eine erstaunliche Erfolgsgeschichte”.
Übelste Propaganda, es wurde von den Siegermächten gleichzeitig ein Vielfaches der angeblichen „Marshallplan-Hilfe“ als Besatzungskosten und Reparationen aus Deutschland abgezogen. Deutschland kam nicht „dank“Hilfe unserer vermeintlich neuen Freunde sondern trotz dieser wieder auf die Beine.
noch vereinfachter kann man sagen: in Deutschland war die Industrie schon kaputt. Dadurch konnte der Wiederaufbau mit neuen, leistungsfähigeren Maschinen erfolgen.
In den englischen Industriezentren war noch alles ganz und so alt und verbraucht, wie zuvor. Nur London und drum herum hatte durch massive Luftangriffe gelitten, doch der Teil nördlich davon nicht und da steckte die britische Schwerindustrie. Und der Kapitalismus ist nicht bekannt dafür ohne Not zu investieren.
Und so spukte man in Westdeutschland in die Hände und baute wieder auf, was man selbstverschuldet in Schutt und Asche gelegt hatte. Derweil räumte der Russe die DDR leer und versuchte sich selbst weiter zu entwickeln. In der SBZ gab es wenig Devisen und so schleppte sich der Wiederaufbau dahin.
Das reale Ausmaß konnte dann nach dem 9.11.89 von jedem begutachtet werden.
Ganze Straßenzüge sahen aus als wäre der WK2 erst gerade vorbei. Städte vielen in sich zusammen, weil man lieber in der neuen Platte wohnen wollte, als alte historische Stadtkerne zu sanieren. Es fehlte auch das Geld und was davon da war, wurde in Vorzeigeobjekte gesteckt, wie Potsdam, Leipzig und in die Hauptstadt.
Aber auch die jeweilige Ideologie leistete fleißig ihren Beitrag. Im Osten wurde großflächig enteignet, wenn auch nicht generell konsequent. Im Westen leisteten alte Naziseilschaften ganze Arbeit und die Kapitalisten mußten nicht darben und auch der alte Militarismus war auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs bald wieder in Amt und Würde. Im Westen unter Einsatz von Adenauer und Bundespräsident Heuß war sich bei Einführung der Bundeswehr nicht zu schade der Truppe ein aufmunterndes „na nun siegt mal schön“ zuzurufen. Derweil sponnen die Altnazis in den Ländern und im Bund ihre Fäden, Pack schlägt sich, Pack verträgt sich.
Ist heute immer noch so, vielleicht aber auch schlimmer…
Vergiss nicht die Sanktionen des westlichen Auslands gegen die DDR. Es musste eine zerstörte Wirtschaft ohne die großen Privatvermögen aufgebaut werden. Die waren alle im Westen und konnten ihre Altbauten und die Wirtschaft wieder auf Vordermann bringen, siehe heute. Die Enteignungen waren oft nötig, da viele Firmen- und Großgrundbesitzer nach dem Westen gegangen waren. Wie schneii kann ein Bettler einen Palast bauen?
Die europäische Sowjetunion wurde im Krieg schwer zerstört. Also hatte sie ein Anrecht auf Reparationen genauso wie die übrigen von Deutschland angegriffenen Staaten. Dass die übrigen nicht von Westdeutschland wieder aufgebaut werden mussten, hatte die BRD den Amis zu verdanken. Damit hatte Westdeutschland einen großen Vorteil und musste nicht bei Null anfangen, siehe oben.
@dok Den Beitrag habe ich auch gesehen und war überrascht über die Aussagen. Danke für die zusammenfassende Info.