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ard_logoEs gibt ausgesprochen plumpe Propaganda und Kriegshetze, wie wir sie gestern an dieser Stelle dokumentiert haben und es gibt subtilere Formen der Volksverhetzung. Verleumderisches Geraune und indirekte, aber in ihrer Intention durchaus gezielte Andeutungen, greifen immer dann, wenn ein Feindbild bereits etabliert ist. Ein Mädchen wurde geschändet? Es heißt, ein Jude (heute ein „Musel“/Migrant) schlich ums Eck.

27.09.2017 – In der Ukraine explodiert ein weiteres Munitionsdepot. Wie bereits im März legt die Propaganda der ARD eine subtile und faktenfreie Spur nach Russland.

Dass die öffentlich-rechtlichen Schüler von Joseph Goebbels heute nicht mehr gegen Juden hetzen, hat nicht das Geringste mit vernunftgemäßer Einsicht zu tun, sondern gründet einzig und allein in politischer Umerziehung durch die Siegermächte. Dass der böse Russe über den Kalten Krieg hinweg – und seit dem westlichen Putsch in der Ukraine wieder exzessiiv – als Feindbild an die braunen Wand projiziert wird und in deutschen Herrschaftsmedien mit systematischen Verleumdungen, Unterstellungen und Lügen überzogen wird, ist der beschämende Beweis.

Wenn ein Feindbild erst einmal in den Köpfen der Opfer etabliert ist, bieten sich den Propagandisten die zuvor von ihnen konstruierten Anknüpfungspunkte, um das gewünschte Kopfkino in Gang zu setzen. Im Falle der Migranten sind es vor allem „Vergewaltigungen“, die ihnen als Gruppe angeheftet werden, um das eigentliche politische Ziel, die Einschränkung eines unkontrollierten Zuzugs, in der öffentlichen Meinung voranzutreiben.

Im Falle Russlands ist die gruppenbezogene Diffamierung geopolitisch bedingt und kommt – anders als in der Migrationsfrage – von Seiten der Bundesregierung und ihrer Medien. Seit bald vier Jahren treiben vor allem die GEZ-Sender eine Russlandhetze voran, bei der es mittlerweile genügt, minimale Trigger anzusprechen, um das Feindbild in den Köpfen der Schafe zu aktivieren. Wie das funktioniert, zeigte die ARD tagesschau gestern Abend anlässlich eines weiteren in Brand geratenen Munitionslagers in der Ukraine.

Sprecherin: „In der Ukraine ist eines der größten Munitionslager in Brand geraten und explodiert. Mehr als 30.000 Menschen aus umliegenden Dörfern wurden in Sicherheit gebracht. Nach Militärangaben brach das Feuer gegen 22 Uhr Ortszeit aus. daraufhin seien zahlreiche in dem Depot gelagerte Artilleriegranaten explodiert. Laut Informationen der örtlichen Behörden lagern in dem Depot etwa 83.000t Munition. Die Staatsanwaltschaft schließt Sabotage nicht aus.“

Man muss sich jeden einzelnen Satz noch einmal durchlesen, um zu erkennen, dass es sich – bis zum letzten Satz – um nüchterne Fakten handelt, die über diesen Vorfall zu recherchieren waren. Bis zum letzten Satz handelt es sich zweifellos um seriöse Berichterstattung über ein Ereignis, dessen Hintergründe bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt sind. Dass die ARD-Redaktion diesen Fakten noch einen Nachsatz hinterhergeschoben hat, der sich in seiner inhaltlichen Beliebigkeit von den zuvor berichteten Fakten deutlich absetzt, hat ausschließlich propagandistische Gründe, denn hiermit werden auf sehr subtile Weise genau jene antirussischen Trigger bedient, die man über Jahre in den Köpfen der Propagandaopfer installiert hat. „Sabotage“, das kann nur der Russe gewesen sein.

Der Satz hätte auch lauten können, dass die Staatsanwaltschaft Fahrlässigkeit nicht ausschließt, denn das tut sie selbstverständlich auch nicht. Sie schließt zu diesem Zeitpunkt sicherlich auch nicht aus, dass sich Munition wegen falscher oder Überlagerung selbstentzündet haben könnte oder das sich ein Arbeiter, Soldat oder eine Fremdperson in suizidaler Absicht in den Hallen spektakulär – zum Beispiel als politisches Signal – in die Luft gesprengt haben könnte.

Nadeschda Sawtschenko spekulierte, es könne sich um das Verdecken von Spuren nach einem Waffendiebstahl handeln. Auch das wird die Staatsanwaltschaft nicht umgehend ausschließen, aber davon ist in der ARD natürlich keine Rede. Es kann zahlreiche Gründe geben, die allesamt zu Beginn der Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft nicht ausgeschlossen werden dürfen, aber die ARD verbreitet ausgerechnet die Nichtmeldung, dass „Sabotage“ nicht ausgeschlossen wird und der einzige Grund für diese „Information“ ist der, dass man mit dem Wort „Sabotage“ das Kopfkino jener Zuschauer in Gang setzen möchte, die den Vorfall Russland, mindestens aber „russischen Separatisten“ in die Schuhe schieben möchten. Denke jetzt bitte niemand an einen blauen Elefanten!

Wie plump die ARD-Propaganda zuletzt im März versucht hatte, den damaligen Vorfall in einem anderen ukrainischen Munitionsdepot Russland anzuhängen, haben wir hier dokumentiert.

ARD 23.03.2017 tagesthemen

Judith Rakers: „In der Ukraine ist am Morgen nahe der russischen Grenze ein Munitionslager in Brand geraten. Etwa 20.000 Menschen mussten in den Orten rund um das Lager in Sicherheit gebracht werden. Angaben über Verletzte gibt es bisher nicht. Vertreter des ukrainischen Militärs vermuten, ein Sabotageakt habe die Explosionen ausgelöst. Das Munitionslager liegt nördlich der Stadt Donezk. Die Stadt gilt als eine der Hochburgen pro-russischer Separatisten.“

Laut Sputnik sehen die Ermittler im aktuellen Vorfall bisher „keine Sabotage“ und beziehen sich damit auf Gerüchte, die in den sozialen Netzwerken gestreut wurden. Dass die ARD jemals ihre unterschwelligen Andeutungen, Gerüchte und Verleumdungen korrigiert hätte, ist nicht bekannt und so wird es auch in diesem Fall sein.