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Die aktuelle re:publica widmet sich besonders dem Themen­bereich Journalismus und FakeNews aus der Perspektive jener, die von Geburt an mit Propaganda gefüttert wurden ohne diese Tatsache bis heute auch nur ansatzweise zu begreifen, geschweige denn zu reflektieren. Deshalb darf man sich nicht wundern, dass quasi alle diesjährigen Veranstaltungen vom Standpunkt eines kindlich naiven Schafes her konzipiert sind, das den Mainstream als Hort der Aufklärung und das Netz als Hort des Bösen betrachtet. Das gilt auch für diese zweite Veranstaltung, die wir hier dennoch – oder gerade deshalb – zur Anschauung empfehlen.

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Denn es ist natürlich höchst interessant, sich anzuschauen, wie die Vertreter der Mainstreammedien sich auf der re:publica präsentieren, um ihre Konsumenten, die Schafe, in ihrem Glauben an das Gute in den westlichen Staats- und Konzernmedien zu bestärken. Auch in der hier gezeigten Veranstaltung diskutierten ausschließlich Vertreter des Maintreams: Niddal Salah-Eldin (Springer), Richard Gutjahr (ARD), Patrick Gensing (ARD, „faktenfinder“), David Biesinger (ARD), Stefan Niggemeier (Uebermedien). Moderation: Juliane Leopold (ex BuzzFeed, ZEIT).

Dienstag, 9. Mai 2017 -11:15 to 12:15

Survival of the fakest? ARD und andere Medien im Kampf gegen gezielte Falschinformationen im Netz

Derzeit scheint das Netz von Fake News durchsetzt zu sein. Meldungen, die im Internet kursieren, können weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Wie können wir uns gegen Falschmeldungen wappnen?

Mazedonische Männer verbreiten auf einer Website Gerüchte über Hillary Clinton und finden Millionen Leser. Ein US-Amerikaner feuert in einer Pizzeria um sich, weil er im Netz gelesen hatte, dass dort Kinder zu Sex gezwungen werden. Interessierte Kreise verbreiten auf Facebook Informationen über terroristische Gefahren, für die es keine Grundlagen gibt.

Diese Momentaufnahmen aus den letzten Monaten eint der Begriff Fake News. Fake News stehen für gezielt gestreute Fehlinformationen, die im Netz kursieren und mobilisieren sollen. Wer sind die Absender dieser Botschaften? Was macht sie erfolgreich? Was ist der Unterschied zwischen Fake News und „Enten“ und wie wirken sich Fake News auf Redaktionen insgesamt sowie Journalist_innen im Einzelnen aus? Wie kann sich das Publikum gegen Manipulationen durch Fake News schützen und wie können Journalist_innen ihnen dabei helfen? Was bedeuten Fake News für die Tagesschau, den rbb under WELT/n24, die mächtige Mittler zwischen Informationen und Publikum sind? Das diskutieren Patrick Gensing (Leiter des Tagesschau Anti-Fake-News-Projekts „faktenfinder“), Niddal Saleh-Eldin (Head of Social Media WELT/n24), Richard Gutjahr (Journalist und Blogger), Dr. David Biesinger (Programmchef rbb Inforadio und Leiter rbb24) sowie Stefan Niggemeier (uebermedien.de).

Es moderiert Juliane Leopold (Journalistin und Beraterin).