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wdrEin schönes Experiment, das Paul Schreyer hier gefunden hat. Cecilia Röski ist der Inbegriff eines braven Schäfchens, das (wie wir alle) in einer von Staats- und Konzernmedien konstruierten Informationsblase sozialisiert wurde, das aber aus Angst, vermeintliche Gewissheiten zu verlieren, die sie unbewusst als unabdingbar zur Konstruktion ihrer überschaubaren Welt ansieht, bisher einen großen Bogen um jene Ketzer („alternative“ Medien) gemacht hat, die die Dogmen und Fundamente ihres vertrauten Ponyhofes untergraben.

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Ihre für die ZEIT selbstverfasste Kurzbiografie zeigt eine altersbedingt noch unsichere, zweifellos gutbürgerlich-behütet aufgewachsene junge Frau, die sich für ein Experiment des WDR aufgemacht hat, „in die Filterblase zu ziehen…“

„Filterblase“ ist für Cecilia Röski vor allem all das, was abseits der Main­stream­medien stattfindet und schon dieser Standpunkt – der ihr von eben diesen Medien eingepflanzt wurde – spiegelt ihre noch vorhandene Naivität, denn selbstverständlich ist auch das, was die Mainstreammedien konstruieren, eine Filterblase.

Der Unterschied zwischen Mainstream- und Alternativmedien ist prinzipiell, dass nur Mainstreammedien – vorneweg die Staatssender ARD, DLF und ZDF – für sich in Anspruch nehmen (bzw. sogar den Auftrag haben), ein umfassen­des, ausgewogenes, objektives und unparteiliches Bild der Welt zu zeigen, während sämtliche Alternativmedien – mehr oder weniger direkt am Mainstream orientiert – abweichende Perspektiven bieten und sich in der Regel auch dezidiert als Ergänzung (RT-Motto: „Der fehlende Part“) bzw. Widerspruch (Compact, Nachdenkseiten,…) zum Mainstream betrachten. Die fundamentale Lüge des Mainstreams beginnt also bereits im Versprechen einer objektiven und umfassenden Darstellung der Welt und diese Lüge ist das Fundament und der Raum für die Informationen der Alternativmedien, deren Fakten man im Mainstream vergeblich sucht.

Cecilias grundlegende Fehlannahme – die ihr von den MSM ganz gezielt eingeredet wurde – ist also, dass Alternativmedien ihrerseits den Anspruch hätten, eine umfassende und objektive Darstellung der Welt zu geben. Dass man mit ihrem experimentellen Ansatz, sich ausschließlich in Alternati­v­medien zu informieren, kein umfassedes und in sich schlüssiges Bild der Welt bekommen kann, liegt auf der Hand. Es ist, als würde man sich ausschließlich von Vitaminpillen ernähren, anstatt diese als Nahrungsergänzung hinzu­zuziehen, wenn man Symptome von Mangelernährung (die Welt beginnt zu schwanken, die Augen verschwimmen) an sich erkennt.

Auch wenn die experimentierfreudige Frau Röski diesen Fehler begeht, kommt sie dennoch in einer Woche Alternativmediendiät zu erfrischenden Erkennt­nissen, die ihr bisheriges Weltbild infragestellen.

Langsam habe ich das Gefühl, dass sich meine Sicht der Dinge verzerrt. Die Headlines lesen sich plötzlich komisch, als würden sie nur die halbe Wahrheit erzählen.

So kommt die junge Autorin in dieser Woche des Experiments anhand der in Alternativmedien verbreiteten – und von den Mainstreammedien unterdrückten – Informationen über den vermeintlichen Giftgasangriff in Syrien zu der Ansicht, dass „Assad und Syrien nichts mit dem Giftgasangriff zu tun haben“.

Informiert man sich abseits jener Mainstreammedien, die ein politisches Interesse haben, der syrischen Regierung dieses Verbrechen anzuhängen, ist diese Erkenntnis nicht nur vollkommen schlüssig, sondern basiert auf zahlreichen Fakten und entspricht dem logischen und intuitiven Verstand, denn die Vorstellung, nach all dem Hickhack und den militärischen Drohungen in der Vergangenheit, würde die syrische Regierung Giftgas einsetzen, muss auch politisch unbedarften Menschen ausgeprochen absurd erscheinen.

Was die MSM den Bürgern aus bekannten geopolitischen, wirtschaftlichen und damit niederen Motiven, die jenen des BVB-Attentäters nicht unähnlich sind, einreden wollen, ist hingegen vollkommen unplausibel, leidet unter dem Mangel jeglicher Evidenz und basiert ausschließlich auf Behauptungen aus Quellen, die nur als „Kriegspartei“ zu bezeichnen, verharmlosend wäre – in Khan Sheikhoun herrschen Terroristen.

Dass die Propagandaschau zu Beginn des Videos als eine der Alternativquellen genannt wird, aus denen sich Frau Röski informieren möchte, verweist auf einen weiteren Denkfehler, denn die PS wendet sich ausdrücklich nicht an jene noch vollkommen arglosen Mitbürger, die sich vornehmlich in den Main­stream­medien informieren und nicht reflektieren können, dass sie Mitglieder einer Glaubensgemeinschaft sind, sondern an jene schon aufgeklärten und mit ausreichendem Mut bedachten Freigeister, die bereits verstanden haben und in eigenen Worten begründen können, wie und warum sie vom Mainstream manipuliert werden. Wenn Frau Röski die PS liest, dann ist das, als ob man einem Kind einen Hardcoreporno zumuten würde. Nackte, ungeschminkte Wahrheiten sind aber nichts für zarte Kinderseelen. Insofern ist die PS ausschließlich für eine Zielgruppe, die dem Ponyhof geistig ent– und der wahren Welt da draußen gewachsen ist.