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zdf_80Man denkt, man hätte schon alles an Verblödung gesehen, was öffentlich-rechtlicher Rundfunk so hergibt – und das ist bekanntlich eine ganze Menge – und dann wird man doch noch immer wieder aufs Neue überrascht. Heute war es die Trollfabrik vom Mainzer Lerchenberg, die einen neuen historischen Tiefpunkt propagandistischen GEZeters markierte, der Beachtung verdient.

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Rückblick 2014: Nach dem militanten Putsch von USA und EU in Kiew tauchte relativ schnell ein neues Wording in der Lügenpresse auf, mit dem all jene diffamiert und mundtot gemacht werden sollten, die das Handeln der russischen Regierung verstehen und erklären konnten. Google-Trends markiert den 16.März als den Karrierebeginn eines neuen Propagandaknüppels. Unsere Dokumentationsarbeit ist noch etwas genauer und kennt vielleicht sogar den Ursprung.

Schon eine Woche zuvor nämlich, am 8. März 2014 haben wir hier ein denkwürdiges Interview im WDR dokumentiert, an dessen Ende der ehemalige US-Botschafter John Kornblum aus einem Hörfunkstudio des deutschen Staatssenders stürmte, nachdem er zuvor WDR-Korrespondent Hermann Krause eine „Russland-Versteher-Meinung“ vorgeworfen hatte.

Das war sicherlich eine Schlüsselszene im Propagandakrieg gegen Russland, die sich noch einmal nachzulesen lohnt, denn hier wurde den Möchtegern-Unabhängigen der ARD (und nebenbei der anderen ÖR-Anstalten) die Grenzen durch das Besatzungsregime aufgezeigt – jeder kann sich denken, was anschließend hinter den Kulissen ablief – und Hermann Krause ist seit diesem Vorfall nicht nur auf Linie, sondern einer der übelsten Dummschwätzer und Propagandisten gegen Russland, die ARD und ZDF überhaupt zu bieten haben. Hier sein aktueller Kommentar zu den Vorgängen in Aleppo.

Kornblums Empörung und sein verbaler und physischer Druck auf Journalisten der ARD in diesem Moment waren sichtbare Schaumkronen eines unter der Oberfläche tobenden Krieges um die Meinungs- und Deutungshoheit. Dass der aus dem gleichen Baum geschnitzte Propagandaknüppel „Putinversteher“ nur wenige Tage später in den Mainstreammedien auf breiter Front Karriere machte, darf niemanden verwundern. Es war und ist allerdings keine Botschaft an die Öffentlichkeit, sondern eine Drohung an das Korps der Pressehuren, ja nicht aus der Reihe auszuscheren.

Und heute das: in der 19Uhr-Ausgabe der heute-Nachrichten beglücken zwei Dummschwätzerinnen des ZDF, Petra Gerster und Heike Slansky, die Zuschauer mit einem neuen Wording, das nicht mehr und nicht weniger als eine Steigerung des Putinverstehers darstellt und in eine andere, aber durchaus bekannte Stoßrichtung weist.

ZDF 16.12.2016 heute 19.00 Uhr

Petra Gerster: Der Putinbewunderer und künftige US-Präsident Trump – sowie der Kreml – nennen die [Hacker-] Vorwürfe lächerlich.“

Heike Slansky: „Noch 35 Tage, dann übernimmt Trump – der Putinbewunderer – das Amt, bis dahin will Obama einen ausführlichen Bericht zu den Hackervorwürfen vorlegen.“

Man könnte das natürlich als dummes Geschwätz zweier intellektuell limitierter Witzfiguren eines Staatssenders abtun, aber genauso wie beim „Putinversteher“ steckt auch hier mehr dahinter. Ausgedacht haben sich diesen Begriff natürlich keine öffentlich-rechtlichen GEZ-Schnorrer, auch der „Putinversteher“ kam ja nicht aus den Medien, sondern – sagen wir mal – „interessierten transatlantischen Kreisen“, die ihn in den Medien platzierten, um die Maul- und Klauenhuren in „Habachtstellung“ zu bringen.

Auch der „Putinbewunderer“ kommt – in Form seines englischen Pendants, dem „Putin admirer“ – aus den USA und dort erfüllt er seinen Dienst als Knüppel in gleicher Weise wie der „Versteher“, nur dass er diesmal gegen den gewählten Präsidenten Donald Trump geschwungen wird. Das Noch-Establishment der USA, das dieser so hartnäckig angegangen hat und bis heute auf Abstand hält, will auf diese Weise Druck ausüben, ganz so, wie Kornblum und seine Nachahmer es in Deutschland mit dem „Versteher“-Knüppel praktiziert haben – nur noch mit erheblich mehr Vehemenz, denn ein „Putinbewunderer“ ist offenkundig eine noch schwerere „Beleidigung“ als ein „Putinversteher“.

Der Sinn dieser Etikettierung liegt auch in diesem Fall darin, eine Gegenreaktion hervorzurufen. So wie die „Putinversteher“ auf Linie getrimmt wurden, ist es ein Versuch, Donald Trump öffentlich zu provozieren, um damit Einfluss auf seine Politik auszuüben. Man will erreichen, dass er sich durch Worte und Handeln von Putin distanziert. Ob das bei einem Mann wie Trump funktioniert, der von den Prestituierten der Mainstreammedien ungefähr so viel hält, wie der Autor dieser Zeilen oder die Mehrheit unserer Leser darf man bezweifeln. Die Berufung seines Außenministers lässt darauf schließen, dass es an ihm abperlt. Möglich sogar, dass er seines Spaß daran haben wird, die Journaille durch vermeintlich „putinfreundliche“ Politik erst richtig zum Kochen zu bringen.