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In der täglichen Propaganda und Hetze gegen Russland sind Hacker und Cyberkriminelle – gerne verbunden mit der verleumderischen Behauptung, sie handelten im staatlichen Auftrag und würden im Westen versuchen Wahlen und Politik zu untergraben – ein wiederkehrendes Narrativ zur Diffamierung, Dämonisierung und Feindbildung. Beweise für diese Form der Volksverhetzung gab es bisher in keinem einzigen Fall. In der Regel wird auf Geheimdienste oder „Sicherheits-Experten“ verwiesen, die „Erkenntnisse hätten“.

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Nun wurde im womöglich größten internationalen Schlag gegen Cyberkriminalität eine seit mindestens 2009 existierende Organisation krimineller Botnetzbetreiber zerschlagen, die u.a. mit Phishing-Mails tausende Rechner infiziert und auch in Deutschland Bankkunden abgezockt haben. Wo die Drahtzieher saßen, wird in der Berichterstattung aus bekannten Gründen unter den Teppich gekehrt, denn es war „leider“ eben nicht Russland, sondern die Ukraine.

Es ist vollkommen klar, dass dieser Fall in den westlichen Mainstreammedien lauthals ausgeschlachtet, aufgeblasen und über konstruierte Wortklaubereien mit dem Kreml in Verbindung gebracht worden wäre, wenn die Spuren nach Russland geführt und die Hintermänner dort verhaftet worden wären und nicht im ukrainischen Poltava. So aber wird der große Erfolg der Staatsanwaltschaft Verden zu einer Meldung im Mittelteil der öffentlich-rechtlichen „Nachrichten“ und die Spur in die Ukraine wird so geflissentlich verwischt, wie man das von den Kriminellen in ARD und ZDF gewohnt ist.

Euronews: „Five people were reportedly arrested. Among them two in Ukraine were the network is believed to have been coordinated and another in Berlin.“

In tagesschau und tagesthemen, die gerade erst das Versagen der TELEKOM beim Schutz der eigenen Kunden gegen kriminelle Botnetze zu einer Propaganda gegen Russland verdreht hatten, wird komplett totgeschwiegen, dass die Drahtzieher des „Avalanche“-Netzwerkes in der Ukraine verhaftet wurden. Das ZDF relativiert die politisch unbequemen Fakten und nuschelt lediglich „von Spuren, die bis in die Ukraine reichen.“

Tatsächlich wurden in der Ukraine drei der Drahtzieher verhaftet, ein weiterer Ukrainer in Berlin – eine Information, die man kaum in deutschen Medien findet.

At the final stage of the operation, spec-ops forces of the Ukrainian police KORD was engaged to detain the organizer of the network in the Ukrainian city of Poltava. (UNIAN)

Dabei wurde sogar auf die Polizei geschossen, wobei aber glücklicherweise niemand zu Schaden kam.

– Das offizielle Video der ukrainischen Polizei zur Festnahme der Hintermänner

In ARD tagesschau und tagesthemen werden weder Bilder der Verhaftung gezeigt, noch wird die Ukraine überhaupt beim Namen genannt. Der Name Russlands wird hingegen erwähnt, als ein Land in dem die meisten Opfer der Betrüger leben.

ARD 01.12.2016 tagesschau

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Martina Thorausch: „Nach Russland und den USA sei Deutschland am stärksten betroffen. Bislang wurden sechzehn Beschuldigte identifiziert, vier sitzen bereits in Haft.“

ARD 01.12.2016 tagesthemen

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Jessica Becker: „Bisher sind vier Mitglieder des Netzwerkes verhaftet worden…“

Auch im ZDF werden die Verhaftungen in der Ukraine totgeschwiegen. In der 19Uhr-heute-Sendung heißt es lapidar, dass Spuren „bis in die Ukraine reichen“.

ZDF 01.12.2016 heute 19 Uhr

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Petra Gerster: „Vor drei Tagen erst: Netzprobleme bei der TELEKOM – verursacht durch Cyberkriminalität. Jetzt ist den Behörden ein Schlag gegen ein anderes, weltweit agierendes, illegales Netzwerk gelungen. Vier Jahre haben die Ermittlungen gegen das Botnetz ‚Avalanche‘ gedauert, neununddreißig Länder waren einbezogen. Sechzehn Betreiber sind identifiziert, gegen sieben wurde Haftbefehl erlassen. Ihre Spuren reichen bis in die Ukraine.“

Im späteren heute-journal erfolgt der Verweis in die Ukraine lediglich durch ein Statement in der Pressekonferenz, das vom ZDF ausgewählt wurde, um auf die Gefährlichkeit der Täter hinzuweisen und nicht auf ihre Herkunft. Weder in der Anmoderation, noch im anschließenden Interview mit dem Oberstaatsanwalt, geht Kleber der Spur in die Ukraine nach. Ist ja nicht Russland.

ZDF 01.12.2016 heute-journal

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Stefan Mayer: „Bei der Festnahme eines dieser Täter in der Ukraine war es so, dass dieser durch die Tür mit einer Kalaschnikow auf die Einsatzkräfte geschossen hat….“

Das Bohei in der Lügenpresse von BILD über SPIEGEL bis ARD und ZDF, wenn die Täter in Russland verhaftet worden wären, kann man sich lebhaft vorstellen. Der Fall wäre ausgeschlachtet, politisch instrumentalisiert und auf jede erdenkliche Art und Weise mit dem aktuellen Router-Debakel der TELEKOM in Verbindung gebracht worden. Da die Spuren aber in die Ukraine führen, werden sie so weit es eben geht unterdrückt.