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Bundespräsident Gauck hat heute in einer Rede zum 60-jäh­ri­gen Bestehen des so nutz- wie zahnlosen „Deutschen Presserat“ erklärt, dass es jenen, die den Begriff „Lügenpresse“ benutzen, „nicht um Diskussion“ gehe, „sondern um Denunziation“. Das hätte Joseph Goebbels wohl genauso gesehen, als ihn seine Gegner als „Meister der Lügenpresse“ titulierten.

Gauck plapperte dann in seiner selbstverständlich nicht selbst verfassten Rede eine Phrase nach, die man in den letzten Wochen regelmäßig von jenen vorgesetzt bekommt, die die Kritik an gleichgeschalteten Mainstreammedien zurückweisen und alternative Quellen als „Echokammern“ abkanzeln.

„Schließlich entstehen Echoräume, in denen Einzelne oder Gruppen sich im Alleinbesitz der Wahrheit wähnen, während sie – taub für die Außenwelt – ihren eigenen Überzeugungen lauschen, die von den Wänden widerhallen.“ (Quelle)

Dass Staats- und Konzernmedien – sowie die Mehrzahl westlicher Politiker – ihrerseits in einer eigenen „Echokammer“ leben, auf diesen doch eigentlich naheliegenden, aber unbequeme Gedanken möchte auch Gauck nicht kommen.

Soziale Netzwerke als Echoraum für eigene Meinung

Vor allem die sozialen Netzwerke bergen aus Sicht Gaucks das Risiko einer eingeschränkten Sichtweise. Er bezog sich dabei auf die sogenannten Echoräume, ein Eeffekt, durch welchen dem Nutzer in den Internetportalen vor allem Beiträge und Meinungsäußerungen angezeigt werden, die seine eigenen Ansichten widerspiegeln. Es seien diese Echoräume, „in denen Einzelne oder Gruppen sich im Alleinbesitz der Wahrheit wähnen, während sie – taub für die Außenwelt – ihren eigenen Überzeugungen lauschen, die von den Wänden widerhallen“, sagte Gauck. (tagesschau.de)

Man kann und muss davon ausgehen, dass Gauck sich quasi ausschließlich in ARD und ZDF, sowie den „Leitmedien“ der Konzernpresse „informiert“ und wo das hinführt, muss man an dieser Stelle nicht weiter ausführen. Ob er sich mit dem, was das ZDF heute in den Hauptnachrichten um 19 Uhr aus Russland berichtete, gut informiert fühlte? Es gab und gibt keine Äußerungen Gaucks, die auch nur ansatzweise auf das Gegenteil hindeuten.

Angesichts des seit 2014 eskalierenden Konflikts des Westen mit Russland muss man auch nicht betonen, von welcher Bedeutung es für die deutsche Öffentlichkeit wäre, umfassend, unvoreingenommen und wahrhaftig über die aktuelle Ansprache des russischen Präsidenten an seine Nation informiert zu werden. Wie der staatliche Propagandasender ZDF, den der intellektuell schwachbrüstige Pfaffe vermutlich auch nicht als „Lügenpresse“ bezeichnet sehen will, mit der Rede Vladimir Putins umging, ist dabei ein weiterer Beweis, dass von Lügenpresse zu sprechen bei weitem untertrieben ist.

ZDF 01.12.2016 heute 19.00 Uhr

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Ganze 30 Sekunden „berichtete“ das ZDF. Keine Zitate, selbstverständlich nur ausgewählte Themen, die der Redaktion politisch genehm waren, eingedampft auf die primitive Welt, die das Spatzenhirn einer Petra Gerster gerade noch verkraften kann – und das wars.

Damit war die Russland-„Berichterstattung“ aber noch nicht am Ende. Im Gegenteil, einen Beitrag später ging es erst richtig los, denn es war „Welt Aids Tag“ und wissend, dass dieser am Tag von Vladimir Putins Rede ist, hatte ZDF-Schmierenjournalist Bernhard Lichte ein Machwerk vorbereitet, das Russland als Hort des HIV-Virus portraitierte, dessen Wirtsorganismus seine Kranken derart verachtet, dass er ihnen notwendige Hilfe verweigert. Ein Grund für die Malaise ist auch schon ausgemacht: Russlands Kampf gegen ausländische Agenten.

„HIV betrifft die ganze Gesellschaft“

Bernhard Lichte

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Bernhard Lichte: „Ein AIDS-Kongress in der Hauptstadt des Ural sucht nach Strategien zur Eindämmung. Bei den wohl wichtigsten – Beratung und Vorbeugung – greift neuerdings das Agentengesetz.“

Wadim Pokrowski: „Früher haben NGOs Aufklärungsarbeit geleistet. Unsere Regierung hat diese Hilfe ausländischer Organisationen aber verboten. Ist allerdings selbst nicht in die Bresche gesprungen.“

Weiter geht es mit der Geschichte eines HIV-Infizierten, der sich über die Stigmatisierung der Krankheit beklagt etc. Man muss das nicht weiter ausführen. Insgesamt drei mal so lang wie der „Bericht“ über die Rede des russischen Präsidenten – insegesamt 1 Minute 40 Sekunden ist dieses Machwerk. Während keine einzige Aussage Putins im Wortlaut wiedergegeben wurde, kommen hier ein Aids-Kranker und der Leiter des Aids-Zentrums zu Wort. Bei alledem muss man beachten, dass HIV in Russland und das Gejammer eines Infizierten in den Hauptnachrichten des ZDF absolut nichts verloren haben. Welchen Belang hat das für die deutsche Öffentlichkeit? Keinen!

Sowas nennt nur ein kompletter Schwachkopf „Journalismus“. Was das Gesindel in Mainz den deutschen Zuschauern hier einmal mehr vorsetzt ist billigste Propaganda auf dem Niveau der BILD-Zeitung. Dass SPIEGEL und WELT den gleichen Müll verbreiten, wundert wohl niemanden. Dem bildungsresistenten Pfaffen im Bellevue wird es vermutlich gefallen haben – Goebbels auch.

Ich warne davor, die Redefreiheit zu beschränken und Zensur im globalen Informationsraum einzuführen. Sie haben uns immer vorgeworfen, dass wir die Redefreiheit einschränken. Jetzt gehen sie selbst in diese Richtung.

Vladimir Putin

Dass die Lügenpresse dieses Zitat Putins nicht veröffentlichen würde, hatten wir ja bereits angekündigt.