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Washingtons heimlicher Krieg gegen Syrien

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von Martin Berger                                     Übersetzung: FritztheCat

Es versteht sich von selbst, dass der sogenannte Bürgerkrieg in Syrien die gefährlichste und zerstörerischste Krise des Planeten ist. Hunderttausende sind in diesem Konflikt bereits ums Leben gekommen und zig Millionen Syrer wurden seit 2011 vertrieben.

Um diesen Konflikt zu beginnen und die Flammen am lodern zu halten, haben die USA und ihre Satelliten Milliarden Dollar ausgegeben. Interessant ist, dass die New York Times vor kurzem die kriminelle Rolle der CIA im Syrienkrieg aufgedeckt hat.

Sie berichtet, dass Mitglieder der Obama-Regierung gesagt hätten, Saudi Arabien würde die absolute Mehrheit dieses unerklärten Auslandskriegs finanzieren, damit die Rolle Washingtons darin ein Geheimnis bleibt. Manchmal würden die USA und Saudi Arabien ihre nachrichtendienstlichen Erkenntnisse teilen und in anderen Fällen würde Riad einfach riesige Geldsummen an CIA-Mitarbeiter weiterreichen ohne Fragen zu stellen.

Im Jahr 2013 haben sich die CIA und Riad darauf geeinigt, eine Operation unter dem Codenamen Timber Sycamore einzuleiten. Sie hatte den Sturz der syrischen Regierung zum Ziel, mit der fortgesetzten Ausbildung und Unterstützung aller möglichen radikalen Militanten. Unter diesem Abkommen liefern die Saudis sowohl Waffen als auch große Geldsummen, und die CIA übernimmt das Training der Rebellen an AK-47 Sturmgewehren und panzerbrechenden Raketen. Darüber hinaus sind die Türkei, Jordanien und Katar in diese kriminellen Machenschaften verwickelt, auch wenn die genauen Geldsummen, die von den oben genannten Staaten an die CIA gingen, immer ein Geheimnis bleiben werden. Immerhin hält die New York Times fest, dass Saudi Arabien die ganze Zeit der Hauptsponsor war, der Milliarden Dollar verteilt hat um die Regierung von Bashar al-Assad zu stürzen.

Es wurde berichtet, dass bereits seit 2012 acht europäische Länder große Schiffsladungen an Kleinwaffen nach Saudi Arabien geliefert haben, der Gesamtwert lag über einer Milliarde Euro. Die meisten dieser Waffen landen in den Händen der Terroristen in Syrien. Gleichzeitig haben die USA diese Lieferungen durch Mitarbeiter von SOCOM (Special Operations Command) überwacht, denn dieses Operations Command ist mit der Aufsicht amerikanischer Übersee-Operationen beauftragt. Amerikanische Spezialkräfte haben diese Waffen von Bulgarien und Rumänien in türkische und jordanische Häfen verfrachtet. Es gibt Berichte wonach SOCOM in der Zeit zwischen 2014 und 2016 an Bulgarien mindestens $27 Mio. und an Serbien $12 Mio. für Kleinwaffen bezahlt hat.

Das „Balkan Investigative Network“ und das „Organized Crime and Corruption Reporting Project“ haben die Beteiligung von sieben europäischen Ländern und Golfmonarchien beim Waffenverkauf an radikale Extremisten enthüllt. Das gehe seit 2012 so. Nach den vorgelegten Daten wurden insgesamt 1,2 Mrd. Euro bereitgestellt, um den sogenannten Arabischen Frühling zu einem fortwährenden bewaffneten Konflikt zu machen. Seither wurden Tausende Einheiten an Kleinwaffen und Munition vom Balkan an den Persischen Golf geschmuggelt.

Die New York Times berichtete 2012 darüber, dass ein kroatischer Regierungsvertreter Washington besuchte und amerikanischen Regierungsvertretern vorschlug, Kroatien hätte jede Menge Waffen verfügbar, sollte jemand daran interessiert sein, diese an die syrischen Rebellen zu liefern.

Nach Angaben der geachteten alternativen Webseite Veterans Today, hatte Patrick Wilcken, ein Forscher für Waffenkontrolle bei Amnesty International, der die von verschiedenen Reportern zusammengetragenen Beweise durchsah, allen Grund zu der Überzeugung, dass Osteuropäer mit dem Syrienkrieg ein Vermögen verdient haben.

Militärisches Training und Waffenlieferungen sind jedoch nicht die einzige Art der Unterstützung, die Washington den Anti-Regierungskräften zur Verfügung stellt. In den vergangenen Monaten haben westliche Medienquellen ihre Desinformationsbemühungen verstärkt, die Bemühungen Syriens, Russlands und des Iran im Kampf gegen radikale Terroristen als etwas überaus kriminelles darzustellen. Man erzählt uns, dass die Operationen um Aleppo angeblich zu einer großen Anzahl an zivilen Opfern führt, aber bisher wurde nicht ein einziger Beweis vorgelegt. Es ist in der Tat so, dass Amnesty International die US-geführte Koalition dazu auffordert – nicht Russland oder den Iran – eine gründliche Untersuchung zu den Berichten über zivile Opfer durch ihre Operationen durchzuführen und ihre Ergebnisse zu präsentieren. Bei elf Angriffen der Koalition, die durch die Organisation untersucht wurden, sind in den letzten zwei Jahren womöglich etwa 300 Zivilisten ums Leben gekommen, bei Angriffen auf die bewaffnete Gruppe die sich selbst Islamischer Staat nennt.

Darüber hinaus vergibt die US Armee jetzt Millionen von Dollar an private Sicherheitsfirmen, so berichtet The Daily Beast. Das ist vermutlich das erste Mal, dass das Pentagon öffentlich zugibt, dass in dem Kampf in Syrien auch private Firmen eine Rolle spielen. Und das ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass das US Militär seine Verwicklung in das Schicksal dieses Landes ausweitet. Der Vertragsabschluss besagt, dass Six3 Intelligence Solutions – eine private Sicherheitsfirma, die vor kurzem von CACI International übernommen wurde – eine zehn Millionen Dollar-Vertrag der Armee erhalten hat, um „nachrichtendienstliche Analysedienste“ in Syrien zu liefern. Jedoch sagen Experten für Militärverträge und Spezialoperationen, dass man davon ausgehen kann, dass Six3 nicht die ersten auf syrischem Boden sind.

Da Washingtons heimlicher Krieg gegen Syrien eine ziemlich heikle Angelegenheit ist, versteht es sich von selbst, dass alle offiziellen Berichte darüber geheim sind. The Daily Beast berichtet, dass jedoch die Vertragspartner zu einer „schleichenden Ausweitung“ drängen, denn das würde der Regierung erlauben, mehr amerikanisches Engagement im Syrienkonflikt zu bekommen als man zugeben will.

Der berüchtigte westliche Analyst Jeffrey Sachs sagt, dass die USA sich weigern, die Wahrheit zu erzählen. Das amerikanische Volk würde eher für Frieden sein als für einen endlosen Krieg. Obama hat noch zwei Monate Amtszeit, um sein kaputtes Vermächtnis zu reparieren. Er sollte damit beginnen, sich dem amerikanischen Volk anzunähern.

Um dem Krieg in Syrien ein Ende zu bereiten muss man fordern, dass die US-Regierung einen umfassenden Bericht über das Ausmaß seiner Verwicklung bereitstellt. So einfach ist das. Wenn die Sponsoren der Terroristen erst einmal bekannt und benannt sind, dann kann man sie öffentlich verurteilen. Dazu würde so ein Bericht den Versuchen verschiedener internationaler Spieler ein Ende bereiten, die Flammen des syrischen Kriegs noch mehr anzufachen. Und das würde bedeuten, dass es keine andere Vorgehensweise für diese Situation geben würde als eine friedliche Lösung für diesen blutigen Krieg.