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Der Gedanken-Gulag der Konzernmedien

von Charles Hugh Smith                            Übersetzung: FritztheCat

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Dein Verbrechen muss nicht mit Beweisen untermauert werden. Allein die Tatsache, dass du deine Anti-Establishment-Gedanken öffentlich enthüllst, überführt dich.

Eine der bemerkenswertesten Ironien der jüngsten, haltlosen Erfindungen der Washington Post über angebliche „russische Propaganda“-Webseiten (dazu gehört diese Seite) ist, wie sehr das den schlimmsten Exzessen aus der Stalin-Zeit der UdSSR ähnelt.

Wer mit den Exzessen der Stalin-Zeit nicht vertraut ist, der erfährt viel wenn er Solschenizyns dreibändiges Meisterwerk liest: Der Archipel Gulag: 1918-1956, Der Archipel Gulag 2 und Der Archipel Gulag 3.

Ein Abschnitt ist für die totalitären Taktiken der haltlosen Anschuldigungen der Washington Post besonders relevant. Solschenizyn erzählt die Geschichte eines armen Kerls, der den Fehler machte, seinen Traum der letzten Nacht seinen Mitarbeitern zu erzählen.

In dem Traum ist Stalin etwas zugestoßen. Nach Solschenizyns Darstellung tat dem Kerl sein Traum leid.

Aber sein Bedauern konnte ihn anscheinend nicht retten. Er wurde prompt wegen „anti-sowjetischer Gedanken“ verhaftet und bekam einen „Zehner“ im Gulag – ein „Zehner“ war eine zehnjährige Haftstrafe in einem sibirischen Arbeitslager.

Die Anschuldigung der Washington Post basiert auf „Verhaltensanalyse“ – mit anderen Worten: Dem Teilen von „anti-sowjetischen Gedanken“ – in unserer Zeit kommt das dem Teilen von Anti-Establishment-Gedanken gleich.

Dein Verbrechen muss demnach nicht mit Beweisen untermauert werden; allein die Tatsache, dass du deine Anti-Establishment-Gedanken öffentlich enthüllst, reicht zur Verurteilung.

Das ist der Gedanken-Gulag der Konzernmedien: Wir sagen dir, was „wahr“ ist und was man denken und glauben darf. Jede Abweichung von der Parteilinie ist eine Bedrohung und muss in Misskredit gebracht, marginalisiert oder unterdrückt werden.

Wo sind die harten Beweise der Post für russische Verbindungen oder russischen Einfluss? Es gibt keine – aber so wie die Henker von Stalin braucht die Post keine Beweise: Allein schon die Veröffentlichung von Anti-Establishment-Gedanken „beweist“ in dem Scheingericht der amerikanischen Konzernmedien (auch bekannt als Massenmedien oder MSM) die Schuld.

Die Washington Post ist im Besitz des Amazon-Gründers und Milliardärs Jeff Bezos und die überwiegende Mehrzahl dessen was wir lesen, sehen und hören wird von einer Handvoll Konzerne kontrolliert, die im Geld schwimmen und Verbindungen zur herrschenden Klasse haben.

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Diese Konzentration der Medienkontrolle erweckt den Anschein von Auswahl – die selben Verdrehungen der Elite-Propaganda wohin man schaut; unsere „Auswahl“ an „genehmen“ (d.h. Konzern) Medien ist in etwas die gleiche, wie sie den sowjetischen Bürgern in der alten UdSSR angeboten wurde.

Aus diesem Grund wollen die Milliardärs/Konzernmedien unbedingt die Nicht-Konzernmedien in Misskredit bringen: Wenn eine Alternative zu der Elite-Propaganda der Konzernmedien Schule macht, dann verlieren die Konzernmedien ihr Publikum, Werbeeinkünfte und ein gerüttelt Maß an Einfluss.

Die Bestie der Elite-Propaganda ist in die Ecke getrieben und schlägt um sich. Mit jeder Attacke auf eine unabhängige freie Presse untergräbt sie ihre schwindende Glaubwürdigkeit. Wie ich kürzlich in einem Gespräch mit Max Keiser erwähnte, verlangt Demokratie nach einer Bürgerschaft die selbst herausfindet, wer von welcher angebotenen Sichtweise profitiert.

Und das erschreckt die Massenmedien und ihre Elite-Propaganda: Von der Sichtweise des Staus Quo, die sie seit Jahren versprühen, profitieren die unteren 95% nicht – im Gegenteil, es verarmt und entmachtet die unteren 95% – und der Bürgerschaft wird diese Realität langsam bewusst.

Also, um Himmels Willen, wenn du einen anti-elitären Traum hast, behalte ihn für dich, oder du landest auf einer „Feindesliste“ der herrschenden Elite.

Und die Ironie aller Ironien: Der wahre Feind der Demokratie und der Pressefreiheit sind die Washington Post und der Rest der Milliardärs/Konzernmedien. Der einzige Weg um dem Gedanken-Gulag der Konzernmedien zu entkommen: Schaut nicht mehr ihre TV-Programme, hört nicht mehr ihre Radiosender und lest nicht mehr ihre Presse/Digital-Propaganda – außer wenn man einen Sinn für schwarzen Humor hat.