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ard_logo„Lügenpresse“ erscheint so manchem als ein hartes Urteil – zumal, wenn man selbst ein Leben lang glaubte und glauben wollte, von diesen Medien objektiv, umfassend, unparteilich und wahrhaftig informiert zu werden. Wer aber einmal erkannt hat, in welchem Ausmaß die deutsche Öffentlichkeit seit Jahrzehnten in die Irre geführt wird und dann noch erahnen kann, welche katastrophalen Folgen diese Propaganda hatte und hat, für den ist der Begriff „Lügenpresse“ eine Untertreibung.

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Auch zum Tod Fidel Castros tischen ARD und ZDF stattsam bekannte Propaganda auf. Dabei wird erneut eine Methode deutlich, die zwar höchst effektiv ist, aber auch ohne historisches Hintergrundwissen durchschaubar.

Diese Methode ist die komplette und vollkommen schamlose Verkehrung von Ursache und Wirkung, die wir quasi täglich in allen Themenkomplexen vorgesetzt bekommen, in denen die westliche Propaganda die Welt auf den Kopf stellt, um Täter zu Opfern und Opfer zu Tätern zu machen.

Der Ukraine-Konflikt wird derart verdreht, dass nicht mehr der vom Westen betriebene, militante Putsch gegen eine demokratisch gewählte Regierung Ursprung des Geschehens ist, sondern die Erzählung der Lügenpresse beginnt regelmäßig erst mit der friedlichen und demokratisch legitimierten Sezession der Krim, die von der Propaganda in eine „Annexion“ umgelogen wird und tatsächlich nichts anderes war, als eine direkte Folge des antidemokratischen Coup d’état in Kiew.

Im Syrienkonflikt sind es in der westlichen Propaganda nicht militante und von saudischen Despoten finanzierte und aus aller Herren Länder herbeigeschaffte  „Rebellen“, die sich mit ihrer Gewalt gegen die von der syrischen Mehrheit unterstützte Regierung ins Unrecht gesetzt haben, sondern es wird die legitime Regierung diffamiert und dämonisiert, die sich mit ihrem rechtmäßigen, staatlichen Gewaltmonopol gegen die von Außen ins Land getragene Gewalt zur Wehr setzt.

Auch mit Blick auf Kuba werden Ursache und Wirkung in den westlichen Mainstreammedien immer wieder komplett auf den Kopf gestellt und auch hier – wie könnte es anders sein? – geschieht dies mit politischem Vorsatz und im Sinne der Machthaber in Washington.

ARD 27.11.2016 tagesthemen

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Joana Jäschke: „…47 Jahre regiert er den Karibikstaat – so lange, wie kein anderer. Ihm verdankt Kuba ein vorbildliches Bildungs- und Gesundheitssystem, aber auch politische Isolation und eine wirtschaftliche Krise, von der es sich nur mühsam erholt….“

So schnell kann man die Welt komplett auf den Kopf stellen! Kuba „verdankt Castro politische Isolation und wirtschaftliche Krise“? Wie dumm kann man sein? Hat Castro das Land wirtschaftlich abgeriegelt? Hat die kubanische Regierung den Handel mit dem Ausland verboten? Man muss kein Kuba-Experte oder Historiker sein, um angesichts dieser Darstellung des deutschen Staatssenders ins Grübeln zu kommen. Schon indirekt kann man die Lüge der ARD als politische Desinformation entlarven, denn hätte tatsächlich Castro Schuld an der wirtschaftlichen Misere, er hätte sich niemals so lange an der Macht halten können und würde auch nicht von den Bürgern des Landes bis heute mehrheitlich zutiefst verehrt.

Wer – anders als die ARD-Berufslügner und intellektuellen Minderleister – auch nur halbwegs informiert ist, der weiß natürlich, dass es die USA waren, die schon ein Jahr nach dem Sturz der Batista-Diktatur – mit der sie fröhlichen Handel betrieben – über Kuba ein wirtschaftliches und finanzielles Embargo verhängt hatten, dass die Hauptursache der wirtschaftlichen Probleme des Landes ist. Auch die politische „Isolation“, von der die ARD-Schmieren­journalistin hier schwadroniert, bezieht sich zum einen ausschließlich auf jene westlichen Staaten, die als Vasallen von Washington an der Leine geführt werden und ging zum anderen selbstverständlich nicht von Castro aus.

Es ist einmal mehr Lüge, Desinformation und eine umfassende, politisch-propagandistisch motivierte Verdrehung der Realität, die den Zuschauern der ARD hier vorgesetzt wird und dieses Beispiel war nur eines von vielen, die in den vergangenen Tagen in der „Berichterstattung“ über den Tod Castros zu beobachten waren.