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zdf_80Hauptaufgabe der Kriegspropaganda sind Feindbildung, Emo­tio­na­li­sierung und die eigene Verantwortung für Verbrechen zu kaschieren. Unschwer können medienkompetente Beobachter all diese Methoden in der „Berichterstattung“ der Mainstreammedien über die westlichen Kriege in Afghanistan, dem Irak, Libyen, die Ukraine, Syrien und im Jemen festmachen.

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Deutsche Bürger wissen so gut wie nichts über diesen Krieg einer von den USA aufmunitionierten saudischen „Koalition“ gegen das verarmte Nachbarland und ein Beitrag des ZDF zeigt exemplarisch, wie diese gezielte Desinformation im Sinne Washingtons funktioniert.

Immer wieder haben wir hier in der Vergangenheit dokumentiert, wie die Propaganda von ARD und ZDF Nachrichten über Bombardements gegen Zivilisten oder deren Massendemonstrationen gegen den Krieg unterdrückte. Die Ursachen und Hintergründe werden verschwiegen oder verzerrt. Das alles ist kein Zufall und ganz sicher ist auch nicht der Krieg in Syrien schuld, „der so viel Platz in Anspruch nimmt“, wie der Atlantik-Brücken-Kleber den für dumm verkauften Zuschauern des ZDF kürzlich weismachen wollte, sondern die Tatsache, dass hier einmal mehr die USA hinter einem geopolitischen Massenmord stecken, ist der alleinige Grund, warum dieser Krieg in der von Washington gelenkten Lügenpresse nahezu totgeschwiegen wird.

Die Irreführung über die wahren Hintergründe des Krieges und geheucheltes Mitleid mit den Opfern, für deren Elend man als Kriegspropagandist unmittelbar mitverantwortlich ist, waren die Hauptmerkmale eines von der BBC übernommenen Berichts über das Leid der jemenitischen Zivilisten – vorwiegend Kinder. Erneut benutzte Kleber den Syrienkrieg als Vorwand, um die fehlende Berichterstattung zu entschuldigen. Angesichts uferloser Berichte über Fußball und andere Themen, die in den sogenannten „Nachrichten“ bestenfalls als Kurzmitteilung Berechtigung haben, eine weitere Verhöhnung der Zuschauer.

Für den Atlantikbrücken-Lügner Claus Kleber ist es ein „Krieg des Iran gegen Saudi-Arabien“

Doch damit nicht genug. Kleber lügt frech in die Kamera, es handele sich um einen „Stellvertreterkrieg“ zwischen Saudi-Arabien und dem Iran „wie in Syrien“. Tatsächlich gibt es weder belastbare Informationen über Waffenlieferungen des Iran an die jemenitischen Houthis, noch über iranische Soldaten im Land. Alles was diesbezüglich verbreitet wurde, muss als Propaganda aus saudischen Quellen betrachtet werden. Beim US-Propagandisten, Berufslügner und Informationsverbrecher Kleber handelt es sich gar um einen Krieg des „Iran gegen Saudi-Arabien“, in dem „die Not der Bevölkerung instrumentalisiert“ wird. Letzteres muss man sich angesichts der Syrienpropaganda von ARD und ZDF auf der Zunge zergehen lassen!

ZDF 22.09.2016 heute 19.00 Uhr / heute-journal

Bild anklicken, ZDF-Mediathek!

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Claus Kleber: „Wo Licht ist, ist auch Schatten. Man muss auch immer wieder mal in den Schatten schauen, damit man nichts Wichtiges übersieht. Jetzt leuchtet schon seit Jahren ein grelles Licht auf den Krieg in Syrien, auf das Leid von Millionen Menschen dort und auf das Versagen dieser sogenannten Weltgemeinschaft. Im Schatten dieses Krieges tobt ein zweiter im Jemen, wo sich die selben Regionalmächte einen Stellvertreterkrieg liefern. Iran gegen Saudi-Arabien. Schiitenstaat gegen Sunnitenstaat. Es geht um die Vormacht im Nahen Osten und da ist beiden Staaten die Zivilbevölkerung dort völlig gleichgültig. Es geht allenfalls darum, die Not der Bevölkerung zu instrumentalisieren. Jemen ist im globalen Kontext nicht so wichtig wie Syrien und deshalb steht der Jemenkrieg im Schatten…“

Im dann folgenden Zusammenschnitt von Yacin Hehrlein wird den Zuschauern eine dreifache Dosis Kinderelend mit dem Ziel vorgesetzt, dass diese Zuschauer anschließend sagen: Gut, dass ihr uns das erspart! Sendet doch bitte künftig mehr Fußball und mehr über den drolligen Hund im Weißen Haus.

Kein Wort zu den Hilfslieferungen mit Nahrungsmitteln und Medikamenten des Iran, die schon 2015 von Saudi-Arabien abgeblockt und militärisch bedroht wurden. Wie vielen Kindern hätten sie wohl Leid ersparen oder das Leben retten können, wenn sie nicht erst über Dschibouti umgeleitet worden wäre? Stattdessen freche Lüge von einem Krieg des „Iran gegen Saudi-Arabien“. Der Name der USA, die hinter diesem Krieg stecken und Saudi-Arabien mit Waffen vollpumpen und saudische Kampfpiloten und Offiziere ausbilden, wird weder in den 19.00 Uhr heute-Nachrichten, noch im heute-journal ein einziges Mal erwähnt.

Es ist einmal mehr vorsätzliche Desinformation, Kriegspropaganda, Elendsporno und Emotionalisierung, ohne dass auch nur das Geringste erklärt würde. Keine korrekten Hintergründe, keine Fakten, keine Lösungsansätze, sondern emotionale Überwältigung der Zuschauer. Nicht mit dem Ziel, etwas gegen dieses Leid zu tun, sondern mit Feindbildung hinsichtlich des Irans und mit der eingewebten Botschaft: wir Deutsche können ja doch nichts machen, aber immerhin haben wir jetzt ein bisschen Mitleid gezeigt und das muss doch erst mal reichen.

Wer einmal verstanden hat, was die Aufgabe von Propaganda ist, der ahnt nicht nur, der weiß, dass das Elend dieser Kindern nur dank der Desinformation und Lügen der Verbrecher in ARD und ZDF überhaupt möglich ist.