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Syrien_IS_Flag240Nach der Invasion in Afghanistan 2001, dem Krieg im Irak, den die USA, Großbritannien und eine Handvoll Vasallen 2003 geführt haben und dem NATO-Krieg gegen Libyen, ist die Zerstörung Syriens das vierte große Verbrechen in einem vorwiegend islamisch geprägtem Staat, das der „christliche“ Westen in diesem neuen Jahrtausend begangen hat.

Während man nach Kabul und Bagdad noch mit eigenen Truppenkontingenten einmarschierte, benutzt man seit 2011 zur Zerstörung Syriens hauptsächlich religiös-fanatische Handlanger, die allesamt selbst Produkte westlichen Kolonialismus‘ und mörderischer Verbrechen sind. Sowohl die Hinter- als auch die Vordergründe des terroristischen Proxykrieges in Syrien werden von einer gleichgeschalteten Lügenpresse in einem Ausmaß verzerrt und unter den Teppich gekehrt, das sogar die Falschinformation und Propaganda des „eingebundenen Journalismus“ des Irakkriegs bei weitem in den Schatten stellt.

assad-rally

Pro Assad Demonstration Damaskus Syrien (12.10.2011)
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Wäre „der Westen“ nur annähernd so „rechtsstaatlich“, wie die Medien es den Bürgern einreden, die für diese Verbrechen verantwortlichen Politiker und Militärs müssten sich längst vor dem Internationalen Strafgerichtshof verantworten. Dass eine solche juristische Aufarbeitung nicht öffentlich diskutiert und gefordert wird, liegt auch an eben jener Presse, die so aktiv als Mittäter an diesen Verbrechen beteiligt ist, wie die Propaganda des Joseph Goebbels an den Verbrechen der Nationalsozialisten.

Dr. Nabil Antaki ist ein Gastroenterologe aus Aleppo. Dass wir ihn nicht aus den deutschen Mainstreammedien kennen, hat einen einfachen Grund: Was er zu sagen hat, unterminiert die westlichen Märchen über den Krieg in Syrien und offenbart, wie tief die verbrecherische Journaille von ARD bis ZEIT selbst in das geopolitisch motivierte Morden verstrickt ist, denn ohne die Lügen und flankierende Propaganda der Staats- und Konzernmedien hätte es im Westen einen Aufstand der Anständigen gegen diesen Krieg und die westliche Unterstützung für Terroristen gegeben, wie wir ihn vor dem Irakkrieg oder auch zu Zeiten des Vietnamkriegs gesehen haben.

Nabil_Antaki_Interview_Syrien

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Nabil Antaki lebt nach wie vor in Aleppo und engagiert sich dort als Christ in der Maristen Bruderschaft bei der humanitären Hilfe. Er ist selbst kein Anhänger Assads, bezeugt aber den großen Rückhalt, den der syrische Präsident nach wie vor im Volk genießt. Das ist beileibe nicht die einzige westliche Propagandalüge, die Antaki im Interview vom 23. Mai entlarvt, das jetzt von Antikrieg.tv dankenswerterweise übersetzt wurde.

Nabil Antaki: „…Wenn wir in den ganzen Medien lesen über ‚Assads Luftwaffe‘ über ‚Assads Armee‘, tatsächlich ist es so, dass die syrische Armee, die Armee des Staates von Syrien ist und wenn Sie erwähnen, dass ich im Westen von Aleppo lebe, das unter der Kontrolle des sogenannten ‚Regimes‘ ist, Nein, es ist unter Kontrolle des syrischen Staates. Unsere Menschen haben keine Angst vor der syrischen Armee, weil es die Armee ist, die uns verteidigt und ganz Syrien gegen bewaffnete Terroristen, die in Syrien eingefallen sind, um ihren islamischen Staat zu etablieren…

…Lassen Sie mich Ihnen ein Beispiel geben. Vor einigen Monaten hat das syrische Militär eine Offensive begonnen, um etwas Entspannung in die Situation um Aleppo zu bringen. Aleppo, was umringt war und belagert war von den Terroristen für die letzten drei Jahre. Die westlichen Medien haben berichtet, dass die syrische Armee eine Belagerung der syrischen Menschen in Aleppo organisiert hat, wobei tatsächlich das Gegenteil der Fall war…

…Wenn wir um Hilfe bitten für Aleppo, wird es transformiert in einen Hilferuf für [das von Terroristen beherrschte] Ost-Aleppo. Und wenn die Medien berichten, dass der letzte Kinderarzt in Aleppo getötet wurde, dann stimmt das nicht, weil im westlichen Teil von Aleppo wir ungefähr Hundert Kinderärzte haben…

…Seit dem Anfang sind etwa eine halbe Million Menschen in den Westteil von Aleppo geflohen, weil sie Angst vor den Terroristen hatten…

…Am Anfang des Krieges in Syrien gab es zahlreiche Gruppen unter denen es auch eine kleine Prozentzahl von demokratischen Oppositionsgruppen gegen das syrische ‚Regime‘ gab, aber die Mehrheit waren terroristische Gruppen, die darauf aus waren, einen islamischen Staat zu schaffen. Seitdem sind diese demokratischen Gruppen absorbiert worden in die terroristischen Gruppen und derzeit repräsentieren diese terroristischen Gruppen mehr als 95% der bewaffneten Oppositionsgruppen, die in Syrien kämpfen….

…Wir empfinden diese Sanktionen als abstoßend, weil diese Sanktionen und das Embargo nicht gegen die syrische Regierung verhängt wurden, sondern gegen die Bevölkerung Syriens – gegen das syrische Volk. Zum Beispiel gegen mich persönlich, als die Person X, die in Syrien lebt. Ich habe noch nicht einmal das recht, eine kleine Transaktion durchzuführen. Wollte ich etwa tausend Dollar an meine Kinder schicken, so könnte ich dies nicht tun. Ich kann weder etwas importieren noch etwas exportieren. Das macht alles unmöglich. Ich bin ein Arzt. Ich möchte das eine oder andere Stück meiner medizinischen Ausrüstung erneuern. Normalerweise würde das eine Woche dauern, aber ich brauchte jetzt eineinhalb Jahre, um ein bestimmtes Teil zu bekommen, das wir nicht aus Japan importieren konnten, weil es sich hierbei um eine multinationale Firma handelte. Insofern bestrafen die Sanktionen die Menschen in Syrien…

…Wenn die Christen für die Regierung sind und für den syrischen Staat, dann ist das deswegen so, weil sie von Beginn an den säkularen Staat unterstützt haben und gegen einen islamischen Staat waren. Der derzeitige Präsident ist sehr populär. Ich persönlich bin kein Fan des Präsidenten. Ich verteidige nur Syrien und nicht den Präsidenten. Aber wenn man es objektiv sieht, dann können wir seine Popularität nicht einfach negieren. Und meiner Meinung nach, wenn wir morgen Wahlen hätten, unter internationalem Recht, das allen Syrern das Recht zum Wählen gewähren würde, sogar denjenigen, die in der Diaspora leben, dann würden wie sehen, dass dieser Präsident wiedergewählt würde. Der Westen hat diese Tatsache überhaupt nicht verstanden. Assad war populär, seit dieser Krieg gegen Syrien begonnen hat. Die Unterstützung für ihn ist sogar noch gewachsen. und zwar nicht, weil er die Minderheiten verteidigt, denn das ist, was die Medien ihnen glauben machen möchten, sondern weil er alle Syrer verteidigt…

…Assad genießt Popularität bei allen Gruppen und in allen Bereichen unserer syrischen Gesellschaft. Deshalb, wenn wir diesen Krieg beenden wollen, dann müssen wir damit aufhören, zu fordern, dass Assad zurücktreten soll, als eine der Konditionen. Wir müssen mit ihm verhandeln und wir müssen freie Wahlen abhalten und für die Demokratie eintreten…

…Als der ganze Ärger anfing, da gab es Anti-Bashar-Demonstrationen zehn- bis fünfzehntausend Menschen Maximum. Diese Demostrationen wurden gefilmt, im Fernsehen übertragen und die Zahl der Demonstrationsteilnehmer wurden stark übertrieben bis zu ein- oder zweihunderttausend. Auf der anderen Seite gab es aber auch massive, spontane Demonstrationen auf den Straßen in Unterstützung der Assad-Regierung. In Aleppo, in Damaskus, in allen großen Städten. Über eine Millioen Menschen unterstützten Bashar al-Assad. Keiner filmte diese Demonstrationen – oder vielleicht sollte ich sagen, niemand brachte sie ins Fernsehen im Westen. In dieser Art wurden Demonstrationen von Millionen von Menschen ignoriert, während die Demonstrationen von einigen Tausend, die gegen Bashar marschierten, überproportional dargestellt und die Zahlen der Demonstranten wurden stark übertrieben. Insofern gab es eine stark einseitige Berichterstattung speziell in den Medien von Beginn an…

…Das Leben war nicht perfekt, aber niemand wollte Krieg. Die Menschen wollten Reformen. Sogar die lautesten Feinde der Regierung wollten keinen Krieg und ganz bestimmt nicht diesen Krieg…

…Wir haben es mit einer Koalition der USA, Europas mit der Türkei und den Golfstaaten zu tun und gleichzeitig wissen wir, dass die Türkei, Katar und Saudi-Arabien die Dschihaddisten finanzieren, Daesh finanzieren und die al-Nusra finanzieren. Mit der einen Hand wollen sie die Terroristen bekämpfen und mit der anderen Hand helfen sie ihnen…

…Vor der russischen Intervention waren die Luftschläge der westlichen Koalition eher kosmetischer Natur. Sie machten so um die hundert Luftschläge in der Wüste und das war das ganze Ausmaß ihrer Kampagne. Sie wurden nur dann effektiver nachdem Russland intervenierte. Aus unserer Perspektive war die russische Intervention extrem positiv und sie haben die volle Unterstützung der syrischen Bevölkerung und dies wiederum widerspricht der westlichen Lesart…

Die westlichen Medien sind nicht objektiv. Sie sind parteiisch und sie sind gegen den syrischen Staat. Sie sind Unterstützer der Terroristen und Rebellen. Und die Menschen in Syrien haben es satt, wie die Ereignisse in Syrien dargestellt werden. Wir fordern nicht, dass die Berichte pro oder gegen das sogenannte ‚Regime‘ sind. Wir fordern nur einfach, dass die Berichte objektiv sind.

All das, was ich sagen möchte, ist, dass der Westen bitte objektiver sein soll. Dass sie sich informieren sollen. Dass sie keine Desinformation akzeptieren sollen und dass sie mehr Druck auf ihre Regierungen ausüben sollen, weil Syrien ein Land ist, das nach Freiheit, Wohlstand und Demokratie verlangt.

Der Krieg hat uns zerstört. Wir hatten genug. Wir wollen, dass er aufhört.“